Wie du am besten mit seinen Flying Monkeys umgehst
Kennst du „Flying Monkeys – Fliegende Affen“ schon? Der Begriff ist ganz gängig in der Narzissmus-„Szene“ und bezeichnet die Menschen im Umfeld des Narzissten, die ihn offen unterstützen.
Flying Monkeys müssen gar nicht mal bewusst agieren und selbst „böse“ oder narzisstisch sein – eine gewisse Grundnaivität reicht da sicherlich aus. Sie werden halt ohne Ende manipuliert und glauben alles, was der krankhafte Narzisst ihnen erzählt. Das könnte zum Beispiel die verliebte Next sein, seine Schwester, der Kumpel-Nachbar oder die Arbeitskollegin.
Allerdings können echte fliegende Affen mit einer ganz eigenen Art von Häme und Bösartigkeit dem Narzissten die Stange halten und ihn auf seinem Vernichtungsfeldzug bestärken. Ich stelle mir das immer so vor, dass sie selbst große Befriedigung daraus ziehen, was ihr Verhalten beim Opfer des Narzissten auslöst
„Abuser by proxy“ – sie sind also quasi Stellvertreter des emotionalen Missbrauchs.
Sie wissen also durchaus, dass der Narzisst böse und unrechte Pläne verfolgt. Vielleicht sehen sie sich auch nicht in der Verantwortung – die trägt der Narzisst – und sie können ihre eigene böse Ader dagegen hemmungslos ausleben.
Was bedeutet das für dich als betroffene Mutter?
Für Mütter mit einem toxischen Ex-Partner sind Flying Monkeys eine zusätzliche riesengroße Belastung. Als ob man mit dem Protagonisten in dem miesen Spiel nicht schon genug um die Ohren hätte!
Vor allem kommen diese Unterstützer vollkommen unerwartet aus ihrer Deckung und konfrontieren einen mit den gleichen oder ähnlichen Sätzen wie der Narzisst selbst, wirken also wie ein Verstärker.
Bei einer betroffenen Mutter entsteht unweigerlich der Eindruck, dass der toxische Ex über eine ganze Armada von Unterstützern verfügt, während sie einsam und unverstanden in ihrer kleinen Wohnung hockt und darum bangt, dass er ihr mit seiner kanalisierten Wut und vermeintlichen Macht die Kinder wegnehmen könnte.
Nicht selten hat sich nach der Trennung der Freundeskreis der Mutter mehr als halbiert. Im günstigsten Fall sind die früheren Freunde einfach nur nicht mehr da, und man muss sich mit einer bisher nie gekannten Einsamkeit auseinandersetzen.
Im weniger günstigen Fall rufen sie nach ein, zwei Jahren mal an, wollen sich auf einen Kaffee verabreden und reden dann der Frau eine Stunde lang zu, sie solle doch bitte auf den Kindsvater zugehen – der Kinder zuliebe!
Schließlich gehören zum Streiten immer zwei!
Und sie – die betroffene Mutter – sei doch eine kluge Frau. Wenn der Ex sich jetzt so dickköpfig anstelle, dann gibt die Klügere halt nach.
Im Laufe des Gesprächs stellt sich heraus, dass dein Ex diese Freundin kontaktiert hat und ihr etwas vorheulte.
Was du von ihm verlangen würdest! Und schließlich hättest du damit gedroht, dass er die Kinder nie wiedersehen würde! Er hätte dich gar nicht mehr wiedererkannt, seitdem du wüsstest, dass er eine neue Frau im Leben hat. Ob sie – die Bekannte – dich nicht zur Einsicht bringen und mal mit dir reden könnte?
Deine Kinnlade fällt runter, als du das hörst.
Nie hast du etwas dergleichen erwähnt. Und auch die Next ist dir herzlich egal – soll er doch. Nur er hatte dir gedroht, dir die Kinder wegzunehmen!
Du versuchst dich noch in Erklärungen, aber du merkst beim Reden schon, dass dir die richtigen Worte fehlen, um das Unerklärliche zu beschreiben.
Wie beschreibt man schon den andauernden emotionalen Missbrauch in der Beziehung?
Wie beschreibt man das, was dahinter steckt einem Dritten, der nur die Fassade des Narzissten kennt und nicht wirklich an den Teufel glaubt?
Du siehst nur, wie eine Augenbraue ungläubig hochgezogen wird, als du den Versuch unternimmst, und du lässt es bleiben.
Vielleicht hörst du sogar noch den Satz „Du bist ja selbst auch kein Unschuldslamm, Süße. Du wirst schon deinen Teil dazu beigetragen haben, dass Ihr jetzt so über Kreuz liegt. Ich finde das ganze Theater nur noch abstoßend. Was soll nur aus Euren armen Kindern werden?“
Und bäm. Da sitzt er, der Hieb. Geradewegs mitten ins Herz und in die Seele.
Und das war jetzt nur das Beispiel eines manipulierten Flying Monkeys.
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Echte Flying Monkeys können noch ganz anders
Ein echter fliegender Affe ist bei der hochsensiblen Kindübergabe dabei (in Form der Ex-Schwiegermutter zum Beispiel) und lässt sich nicht lumpen, im Beisein des Kindes markante Sprüche von sich zu geben, wie zum Beispiel: „Jetzt werd doch endlich mal vernünftig!!!!“
Oder ruft bei der zuständigen Sachbearbeiterin des Jugendamts an, um sich über dich zu beschweren und dort gleichfalls Lügen zu erzählen.
Sie beobachten einen mit einem bitterbösen Blick und schicken immer wieder Erinnerungen, dass sie existieren, indem sie dem Kind Briefe schreiben oder Heftchen in den Briefkasten werfen, welche dein Kind liebt.
Sie sind also sehr präsent im Leben des toxischen Ex und des Kindes.
Nach unzähligen Gesprächen mit meinen Klientinnen habe ich manchmal das Gefühl, dass diese fliegenden Affen noch schlimmer zu ertragen sind als der toxische Ex selbst.
Aber machen wir uns nichts vor – der Strippenzieher ist und bleibt der toxische Ex.
Er ist derjenige, der seine Affen nicht zurückpfeift, weil es ihm nämlich durchaus gefällt und ihm zuspielt, wenn die dich mürbe machen.
Wie gehst du mit diesen Menschen am besten um?
Die Antwort ist jetzt wirklich ganz einfach:
Gar nicht.
No contact, Liebes.
Kein Gericht der Welt kann dich dazu zwingen, Kontakt mit Menschen zu haben, die dir nicht guttun.
Du bist auch niemandem Rechenschaft schuldig.
Wenn du glaubst, dass du andere Menschen, die dem Ex mehr glauben als dir, überzeugen musst, lass da besser los. Hat keinen Sinn.
Taten überzeugen immer mehr als Worte!
Mit der Zeit werden kluge Menschen, die vom Ex unwillentlich manipuliert wurden, schon dahinterkommen, was da bei Euch wirklich abgeht.
Lass da los.
Du kannst nicht kontrollieren, was andere von dir denken.
Du kannst nicht kontrollieren, was dein Ex noch für Lügen über dich herumerzählen wird. Und dass er das weiterhin tun wird, steht wohl außer Frage, oder?
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Hier ein paar Beispiele, wie das in der Realität aussehen könnte
Du bekommst eine eMail von der ehemaligen Nachbarin mit ihren Beobachtungen, wie gut es den Kindern doch jetzt in der neuen Patchwork-Familie mit der Next geht, und dass ja alle so darunter leiden, dass die Mami aus der Erstfamilie nicht Weihnachten mitfeiern will.
Was tust du? Du antwortest nicht darauf.
Dein Vater spricht dich darauf an, dass du doch gefälligst nachgeben sollst, du hattest deinem Ex schließlich mal vor dem Traualtar versprochen, in guten wie in schlechten Tagen zu ihm zu halten.
„Papa, Danke für deine Meinung. Ich muss das auf meine Art regeln und möchte nicht mehr mit dir darüber sprechen.“
Hält er sich nicht daran: Funkstille.
Öha.
Flying Monkeys unter den eigenen Eltern sind keine Seltenheit und ein ganz besonders schwerer Brocken, den eine Frau zu schlucken hat.
Da bin ich aber ganz deutlich: Wenn die eigene Familie schon nicht loyal ist und in der größten Krise zu einem hält, dann gibt es auch keinen Grund mehr für einen Kontakt, bis es dir wieder besser geht.
So wirst du die Flying Monkeys für immer los
Fliegenden Affen keinen Raum zu geben heißt immer, zuerst eigene Grenzen festzulegen:
Bis hierhin und nicht weiter.
Wer deine Grenzen nicht beachtet, gehört nicht mehr zu den Gesprächspartnern, mit denen du Kontakt pflegst.
Du bist nun mal die Einzige, die ihre Grenzen definieren und festlegen kann, Sweetheart. Das kann niemand sonst für dich tun.
Klar ist eine Ansprache eines Flying Monkeys, dem du früher einmal vertraut und mit dem du viel gelacht hast, durchaus traumatisierend und wirft einen erst einmal zurück.
Aber niemand kann dich zum weiteren Kontakt zwingen.
Scher dich nicht darum, was Andere sagen oder denken werden, wenn du klare Kante zeigst!
Was du trotzdem zusätzlich tun kannst: Nimm den Impuls auf, den ein Flying Monkey so freigiebig verteilt und frage dich, warum genau dieser Satz dich so verletzt.
Du wirst damit unweigerlich mehr und mehr über dich und deinen Selbstwert erfahren. Daran kannst du weiterarbeiten.
Bis auch diese Flying Monkeys im Dienste ihrer Majestät dir nichts mehr anhaben können.
Weil du dann schon vollkommen immun gegen toxische Menschen bist.
Wie ist das aktuell bei dir? Hast du noch solche Affen in deiner Nähe? Wann wirst du ihnen den Laufpass geben, damit sie nicht mehr so viel mentales Gewicht in deinem Leben haben?
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Mein Ex hat seine flying monkeys im Umfeld unserer Tochter (8 J.). Er manipuliert sie mit ihrer Hilfe und sie tun das in meinem Beisein. Es ist denke ich das perfideste, was einem Menschen einfallen kann.
Liebe Heidi
Deine Artikel sind super und sehr hilfreich.
Jetzt muss ich halt leider ein ABER vorbringen.
Das heisst: Deine Artikel gehen immer vom Grundsatz aus, das die Mutter die Kinder hat.
Das ist auch meistens so.
Bei mir ist es aber leider umgekehrt. Nämlich das mein EX Mann unsere Kinder soo manipuliert hat, das sie bei ihm leben. Es ist nicht einmal möglich das die Kinder alleine zu mir wollen.
Ich kann mich gemäss deinen Artikeln garnicht so abgrenzen, sonst würde ich die Kinder selten bis nie wieder sehen.
Ich wäre froh, wenn du Artikel und Blogs schreibst welche in umgekehrter Version sind. Es gibt immer mehr Situationen wo der Vater die Obhut die Kinder hat. Letzte Woche stand ein grosser Bericht bei uns in der Zeitung wo das auch so der Fall war.
Da ist man echt Hilflos, wie die Kinder umgarnt werden vom Vater und musst zusehen. Und hat die Kinder.
Liebe Sandra,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Das ist ein sehr guter Input, und ich werde deinen Wunsch in meinen Redaktionsplan für zukünftige Blogartikel gern mit aufnehmen.
Uns werden so oder so nie die Themen ausgehen…!
Fühl dich ganz herzlich umarmt.
Heidi
Hallo Heidi,
dieses Thema ist aktuell genau mein Thema. Ich wurde bitter enttäuscht von meiner eigenen Familie, die sich hinter meinem Rücken mit meinem Ex getroffen haben und dies auch weiterhin tun werden, egal, was ich davon halte.
Dass sie diesem Menschen überhaupt noch die Tür öffnen, kann ich nicht verstehen. Alle Gespräche und Telefonate verliefen im Sand. Sie versuchen mich immer wieder davon zu überzeugen, dass sie im Recht sind und meine Erwartung, dass sie zu mir stehen und nicht zu ihm, die falsche ist.
Ich habe den Kontakt abgebrochen.
Das tut mir so leid, Maria! ? Aber das Beste, was du in diesem Fall machen konntest, denn du darfst dich schützen.
Ich drück dich mal ganz fest! ❤️
Liebe Grüße
Heidi
Kenn ich !
Liebe Heidi! Vielen, vielen Dank für Deinen wie immer supertollen Artikel!
Das Lesen war ein bisschen mit heftigem Realitätsaufprall gepaart, weil es nicht schön ist, dadurch die “”flying monkeys” im eigenen Umfeld zu erkennen. Aber der Aufprall wurde gemindert durch deine Tipps und meine Beruhigung: Aaaah, nicht ich bin verkehrt, sondern nein!, ich mache es richtig im Umgang mit den “toxisch Mit-Infizierten”!
Danke, für deine mutmachenden Worte und Infos!
Liebe Heidi,
ein sehr guter und wichtiger Text von dir.
Bei mir ist es genau so, wie du es beschreibst: Mein Vater und seine Frau haben sich auf die Seite meines toxischen Ex gestellt. Das zu erleben tut einfach nur unfassbar weh. Zusätzlich zu dem ganzen Höllen-Drama mit dem Ex, der sich darüber natürlich diebisch freut.
Doch ich sehe es genau so wie du: “Wenn die eigene Familie schon nicht loyal ist und in der größten Krise zu einem hält, dann gibt es auch keinen Grund mehr für einen Kontakt, bis es dir wieder besser geht.” So groß der Schmerz auch ist – ich habe bezüglich Kontakt dieses Jahr einen Schlussstrich gezogen, um mich abzugrenzen und selbst zu schützen. Es ging leider nicht mehr anders.
Das Thema emotionaler und narzisstischer Missbrauch mit all seinen verheerenden Folgen muss in der Öffentlichkeit noch viel bekannter werden. Danke dass du mit deiner Arbeit so gut und erfolgreich dazu beiträgst.
Chrissy
Liebe Heidi,
Meine Affen sind manchmal die erwachsenen Kinder, die trotz allem, was er auch Ihnen tut, immer wieder loyal sind . Wie gehe ich damit um?
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Heidi,
Danke für den Artikel! Bei mir sind es zb. Ex-Schwiegereltern die mir zum Geburtstag gratulieren – mit dem Zusatz: “…obwohl du uns nicht mehr wohlgesonnen bist”. Oder seine Schwester, die z.b. bittet die Umgangszeit meiner Tochter zu verlängern, weil sie bei ihm ist und IHR Kind gerade schläft und solche ähnlichen Anfragen. Geht man nicht drauf ein bzw. beharrt auf die ursprüngliche Vereinbarung, bekommt man promt ein schlechtes gewissen gemacht. Selbiges beim Ex. Ständig bekommt man gesagt wie schade das für das Kind sei, dass ich nicht entgegenkomme. Es ist zermürbend alle 2 Tage darauf hingewiesen zu werden und sich mit Themen des Ex auseinanderzusetzen. Die Trennung ist jetzt 1 Jahr her und wir waren (weil er einen Antrag stellte) auch schon bei Gericht. Sind jetzt für 6 Monate alle 2 Wochen zur Besuchsmittlung geladen. Trotzdem schreibt er alle 2 Tage Mails mit bestimmten Anfragen wo man sich mit ihm auseinandersetzen muss. Ich komme noch schwer mit meiner neuen Rolle zurecht und hoffe auf Besserung im kommenden Jahr! 🙂
Alles liebe, Susi
Liebe Susi,
da kann ich Dir dringend DEXKADIMA empfehlen, mein 6-Wochen-Online-Programm für Mütter mit toxischem Ex-Partner – damit lernst du, für dich gesunde Grenzen zu setzen, ohne dass du dir ein schlechtes Gewissen machst. Schau dir das mal an und setz dich auf die Warteliste, ich starte das Programm einmal jährlich jeweils zum 1.1.
Hoffe bitte nicht darauf, dass andere sich ändern – die Veränderung liegt ganz bei dir.
Ganz liebe Grüße
Heidi
Hallo,
Ich habe gerade das Problem der frischen Trennung meinerseits. Ich werde, von wem auch immer, ausspioniert u die Person, die gerade bei mir ist, wird fast augenblicklich von meinem ex angeschrieben mit dem Versuch, mich schlecht zu reden… wie soll ich mich da verhalten? zu allem Übel sind meine Kinder weg da er, als ich ihn aussperrte um uns zu schützen, die Türe einschlug… Am Tag, an dem ich die Scheidung eingereicht habe, holte das JA meine Jungs….
“Er” sperrte sofort das Konto u hat auch keine Miete mehr gezahlt. Da meine Arbeit wegen corona stillsteht bin ich völlig mittellos u alleine…
Hallo Sabine, Liebe Heidi,
Schade, dass es ausgerechnet hierfür keine Antwort gab. Denn auch mein erwachsener Sohn, der ca. 2 Jahre vor unserer Trennung von meinem Ex vergrault wurde, hält immer noch Kontakt zu ihm (der Mann trat in unser Leben, als mein Sohn 9 war).
Ich habe alles verloren, musste weit wegziehen und möchte nicht auch noch mein Kind verlieren…
Wie soll man damit umgehen?
Liebe Grüße, Christina
Ohja, ich habe durch meinen ex auch meine familie verloren! sie können /wollen es nicht verstehen wie es mir geht sie dtehen nun den spiess um ich sein die N.
was kann ich tun??