Wie du anfängst, dich vom narzisstischen Ex zu lösen

12 Kommentare

Ja, wie kannst du dich von deinem narzisstischen Ex lösen, wenn du ein oder gar mehrere Kinder mit ihm hast?

Das ist einfacher, als du denkst!

Und durchaus schwierig, wenn du dir noch nicht erlaubst, anders zu denken als diejenigen, die um dich herum sind und ihre eigenen Klischeevorstellungen von dem idealen Elternpaar nach der Trennung haben.

Klar ist es besser, wenn man sich mit dem Ex noch gut versteht und im Sinne des Kindeswohls gemeinsam wohlüberlegte und gut diskutierte Entscheidungen treffen kann!

Aber mit einem toxisch-narzisstischen Ex auf der anderen Seite der Elternschaft ist das nun mal ein Ding der Unmöglichkeit.

Zur Erinnerung

Ein krankhaft veranlagter Narzisst hat kein Interesse daran, gute Kompromisse zu finden. Er hat auch kein Interesse daran, dass andere eventuell einen Vorteil aus einer Entscheidung, an der er mitgewirkt hat, haben, den er selbst nicht hat.

Auch sieht er Vorteile nicht beim Kind, sondern er sieht sie bei dir, gerade, wenn du hauptsächlich empathisch im Sinne des Kindes gute Entscheidungen treffen willst.

Ist das nicht irre?

Daher kannst du mit Engelszungen auf ihn einreden – du wirst ihn nicht überzeugen. Denn du darfst nicht gewinnen.

Denn gewinnst du, verliert er.

Um eine gute Elternschaft aufbauen zu können, braucht es unbedingt zwei Elternteile, die den anderen nicht als Gegner betrachten, den man besiegen muss. Und diese Bereitschaft muss von innen kommen.

Bei einem Kindsvater mit einer mutmaßlich narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist diese Einsicht nicht zu erwarten.

Wenn du das verstanden hast, bist du schon einen großen Schritt weiter. Denn jetzt kannst du diesen einen Gedanken bereits loslassen: Dass Ihr beide mit gutem Willen alles im Alltag einvernehmlich regeln können werdet.

Um dich von einem toxischen Ex lösen zu können, musst du loslassen lernen – vor allem im Kopf

Egal ob du dich gestern getrennt hast oder die Trennung bereits Jahre hinter dir liegt: Denkst du immer noch täglich daran

  • was er neulich wieder zu dir gesagt hat;
  • was er damals alles zu dir gesagt hat, als Ihr noch zusammen gewesen seid;
  • was er wohl bei der nächsten Kindübergabe wieder sagen (oder tun) wird;
  • welche Email er dir geschrieben hat und vor allem wie er sie geschrieben hat;
  • und was ihm eventuell noch alles an Gemeinheiten einfallen könnte

dann bist du immer noch sehr eng energetisch mit ihm verbunden.

Du merkst daran, wie du dich in deinen Gedanken im Kreis drehst. Falls du bislang keine Ahnung hast, wie du dieses Gedankenkarussell abstellen kannst, solltest du unbedingt weiterlesen.

Auch wenn du dich mit deiner besten Freundin oder deiner Mutter unterhältst, wird es nicht besser. Zumal du auch noch merkst, wie anstrengend die Gespräche für alle Seiten werden: für deine Freundin/Mutter genauso wie für dich.

Du trittst auf der Stelle und merkst das auch. Was natürlich auch nicht dazu beiträgt, dass es dir besser geht und du wieder in deine Stärke kommst.

Es fängt alles mit dem ersten Schritt an

Hört sich fast schon zu simpel an, aber es ist genau die Strategie der kleinen Schritte, mit der du das Gefühl loswirst, dass du auf der Stelle trittst.

Und irgendwann schaust du mal zurück und denkst: „Wow – was ich alles geschafft habe in dem letzten Jahr!“

Um die ersten Babyschritte definieren zu können, musst du allerdings vorher ein paar wesentliche Dinge verinnerlicht haben, sonst weißt du ja nicht, wo die Reise hingehen soll.

Wichtige Regeln, um dich besser vom toxischen Ex lösen zu können

Es gibt ein paar Regeln im Umgang mit narzisstischen Ex-Partnern, die du unbedingt als Leitplanken im Hinterkopf behalten solltest. Die da wären:

  • So wenig direkten Kontakt wie es eben geht. Am besten halt gar keinen mehr, aber falls Ihr das gemeinsame Sorgerecht habt, nimmst du das nächst-geringste Level.
  • Komplette Trennung des sozialen Lebens (auch des virtuellen!).
  • Keine Rechtfertigung, keine Argumentation, keine Überzeugungsarbeit mehr von deiner Seite! Es bringt nichts, also lass es gleich.
  • Die Kernregel für alles, was du zukünftig tust: Du speist keinerlei Energie mehr in den Kreislauf, wenn du mit dem Ex zu tun hast. Kein Drama mehr. Ja, er ist verantwortungslos und wird unglaubliche Sachen anstellen. Aber jedes Mal, wenn du selbst austickst, schadest du dir selbst zu 100% mehr.

Das wären mal so die Basics. Es gibt daneben immer noch genug Zündstoff und Aufreger, wenn der Ex Umgang hat, Urlaube selbstherrlich plant und auch wieder ändert, wenn man medizinische Maßnahmen gemeinsam zu entscheiden hat oder ein Schulwechsel ansteht. Da wird es nicht ausbleiben, dass du immer wieder erneut die jeweilige Situation anschauen musst und gemäß den Regeln oben dein Verhalten darauf abstimmst.

Und ja, es wird Rückfälle geben! Es geht schließlich um unsere Kinder, da werden wir immer verwundbar bleiben, und das wird er auch wissen und weidlich ausnutzen.

Aber wenn dir die grobe Richtung bewusst ist, kannst du dich schnell wieder selbst einnorden und dir selbst fürs nächste Mal Besserung geloben. Und mit der Zeit wird es dann auch wirklich viel besser, versprochen! 

 

Einladung zum Mutmach-Freitag

Abonniere jetzt meinen kostenlosen wöchentlichen Newsletter

Zum Newsletter >>>

Wichtige Gedanken, um dich vom narzisstischen Ex lösen zu können

Jetzt, wo du das Regelwerk kennst und dich an die Umsetzung machst, sollten dir diese 3 Dinge klar sein:

  1. Es gibt keine Chance auf ein harmonisches, getrenntes Familienleben mit einer gleichwertigen Co-Elternschaft. Lass dieses Ideal los.
  2. Es wird immer Menschen geben (gerade in diversen Beratungsstellen, im Jugendamt, in deiner Familie, im Bekanntenkreis, auf der Arbeit etc. pp.), die darüber nur den Kopf schütteln und dir sagen, dass Ihr Euch doch bitte wie Erwachsene benehmen sollt, es geht schließlich um Eure Kinder!

    Und dass zum Streiten immer zwei gehören (dir also unterstellen, dass du quasi mitschuldig bist, dass das alles so stressig mit dem Umgang und dem Sorgerecht ist).

    Ich empfehle an dieser Stelle gern als Gegenkonter den Spruch „Zum Frieden gehören aber auch zwei!“, aber lass dich auf keine großen Diskussionen ein. Außenstehende können schwer nachvollziehen, wie narzisstische Beziehungen und der Energiebedarf dahinter funktionieren. Lass es also, es wird dich nur frustrieren.

  3. Deine Hauptaufgabe ist es jetzt, seelisch-emotional gesund zu bleiben, damit du gut für dein Kind sorgen kannst.

    Das heißt, du wirst in den nächsten Monaten mehr auf dich und deine Bedürfnisse achten und alles dafür tun, damit du dir selbst Freude und Glück in dein Leben holst. Dazu gehört, dass du die Energie, die du bislang in die mentale Verarbeitung der Trennung von dem narzisstischen Ex gesteckt hast, wieder zu dir zurückholst und für dich selbst verwendest. Im Guten, nicht mehr im „Bösen“. Ja, das geht, auch wenn es dir im Moment zu weit entfernt zu sein scheint!

 

Ohne Frage, wenn du diese drei Pfeiler verinnerlicht hast, bist du nicht mehr das artige Mädel, die nette Kumpelin, die im Jugendamt und im Gericht es jedem recht machen kann. Du gehst damit deine weibliche Konditionierung auf den Grund und musst gegebenenfalls tiefliegende Glaubenssätze über dich und deine Rolle als Mutter angehen.

Diese Aufgabe bleibt dir leider nicht erspart – die Elternschaft mit einem toxisch-narzisstischen Ex zwingt dich dazu!

Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?

Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft. 

Deine Strategie der kleinen Schritte

Kommen wir jetzt zurück zu deiner aktuellen Situation. Egal, ob du dich gestern oder vor einem oder fünf Jahren getrennt hast – je nachdem, wie eng Ihr noch aufeinanderhockt und dein Energielevel stark nach unten gesunken ist, weil der narzisstische Energiesauger bei dir seine Versorgung sicherstellen konnte, kannst du jetzt deine Babyschritte bzw. kurzfristigen Ziele definieren.

Stelle dir dazu gerade am Anfang täglich diese Fragen:

  • Welche Interaktionen, die nicht zum Pflichtteil des gemeinsamen Sorgerechts gehören, kann ich noch unterbinden und abstellen?
  • Muss ich jetzt auf diese oder jene Email reagieren? Warum?
  • Wenn ich auf diese Email reagieren muss: Habe ich meine Antwort höchst sachlich, ohne Vorwürfe und Anklagen und Selbstmitleid zwischen den Zeilen verfasst? Liegt mindestens ein Tag zwischen erstem und finalem Entwurf der Email? Muss ich sie immer noch losschicken?
  • Was soll in 3 Monaten anders sein als heute? Was will ich bis dahin umgesetzt haben?
  • Wie ist mein aktuelles Energielevel auf einer Skala von 1 (wenig) bis 10 (super gut!)? Was kann ich selbst tun, damit das Level innerhalb der nächsten Woche um mindestens einen Punkt nach oben steigt?

Wenn du dieses Fragengerüst für die nächsten Wochen regelmäßig anwendest, wirst du feststellen, wieviel bewusster du agierst und achtsamer du mit dir selbst umgehst.

Bevor ich es vergesse: Disclaimer

Ich muss es immer wieder betonen: Dieser Artikel ist als Hilfe für Mütter gedacht, die sich in einer hochkonflikthaften Trennung mit dem Vater ihrer Kinder befinden, der unter einer mutmaßlich narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet.

Keine Frage: Eine Trennung ist eigentlich immer schwierig und ein Kraftakt für alle Beteiligten, aber wenn beide reife und gesunde Persönlichkeiten sind, dann kommt man mit der Zeit über gekränkte Eitelkeiten hinweg und kann sich auf einer Co-Parenting-Ebene wieder offen und vertrauensvoll begegnen.

Das ist in der Tat das Ideal, und ich selbst kenne auch solche Elternschaften.

Aber mit krankhaften Narzissten geht das nicht. Punkt.

Falls du dir unsicher bist, ob du mit einem Narzissten zusammen warst, kannst du gerne meinen Test machen und dir meine Strategieempfehlung zu dem jeweiligen Ergebnis zuschicken lassen. Das Ergebnis bietet dir auf jeden Fall schon einmal eine gute Orientierung.

Mit allem, was ich auf Midlife-Boom an Tipps und Hilfestellungen gebe, empfehle ich den Weg der Deeskalation/des Nicht-Reagierens und Fokus auf die eigene Zukunft. No power to drama!

Wenn du nur den geringsten Zweifel daran hast, dass du es mit einem Narzissten zu tun hattest, dann tu mir und dir bitte einen großen Gefallen und suche das Gespräch und sei so kooperativ wie möglich. Keine Frage: Dein Kind wünscht sich nichts mehr als Eltern, die noch miteinander reden und sich nicht als Gegner betrachten.

Wenn du aber aus tiefstem Herzen ahnst, dass du hier auf meiner Seite richtig bist, dann musst du zuerst an dich selbst denken und dich schützen!

Folge mir für mehr Unterstützung – du findest bei mir alles, was du in dieser schwierigen Lebensphase brauchst! Halte Ausschau nach besonderen Aktionen, die ich immer wieder einmal durchführe und bleib dran, indem du den MutMach-Freitag abonnierst. 

Zum Abschluss möchte ich dich fragen: Hast du bereits angefangen, dich von deinem narzisstischen Ex zu lösen? Was fällt dir noch besonders schwer, und was war leicht?

Hinterlasse doch bitte unten einen Kommentar, damit auch andere Mamas eine Idee davon bekommen, was alles möglich ist. Vielen lieben Dank dafür!

Einladung zum Mutmach-Freitag

Abonniere jetzt meinen kostenlosen wöchentlichen Newsletter

Zum Newsletter >>>