Warum zum Streiten eben nicht zwei gehören
Dieser Artikel ist für Sie, liebe/r Außenstehende/r.
Für die Familienmitglieder und nicht so engen Freunde der Mutter, für die Nachbarn, die Lehrerinnen und Erzieherinnen der Kinder, für die RichterInnen, die Jugendamts-MitarbeiterInnen und ja, auch für die Verfahrensbeistände, die die Interessen der Kinder vor Gericht vertreten sollen.
Dieser Artikel ist auch für die Next vom Ex und für alle unbeteiligten Gelangweilten da draußen, die in den sozialen Medien so viel Verständnis für die armen Väter aufbringen und gnadenlos jeden mütterfreundlichen Kommentar in Grund und Boden rammen.
Ich bin Coach für Mütter mit toxischen Ex-Partnern. Als ich Anfang 2017 angefangen habe, mich auf diese vermeintlich kleine Gruppe von Frauen zu spezialisieren, nannte ich die Ex-Partner noch „schwierig“. Das ist mir aber mittlerweile zu schönfärberisch.
Mit dem Begriff „toxisch“ meine ich vor allem die Männer mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, aber es könnte ebenso eine Borderline-Störung sein. Oder was auch immer. Es ist mir egal, ob diese Männer diesbezüglich schon offiziell getestet wurden.
Weil sie das in der Regel nicht sind. Weil sie sich kaum testen lassen.
Zum Wahnwitz einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung – zu der es mehrere Abstufungen gibt – gehört es vor allem, sich selbst für unfehlbar zu halten. Und wer, wenn schon unfehlbar, hat es überhaupt nötig, sich einem Test zu unterziehen, der eventuell bestätigen könnte, dass etwas Gravierendes nicht mit einem stimmt?
Aus diesem Grunde gibt es ja auch kaum verlässliche Studien über das tatsächliche Ausmaß.
Es gibt eine Aussage, dass 1 – 5% der weltweiten Bevölkerung eine narzisstische Persönlichkeitsstörung haben sollen.
Ich persönlich glaube das ja nicht. Ich denke da eher an 20% und aufwärts, aber vielleicht ist das ja auch nur meine Filterblase, in der ich lebe.
Toxische Menschen haben jedenfalls immense Auswirkungen auf die emotionale Verfassung ihrer unmittelbaren Umgebung.
Ein toxischer Chef ist schon eine ungeheure Belastung. Ein toxischer Nachbar sorgt für Freizeitstress und raubt ein behagliches Zuhause.
Ein toxischer (Ex-) Partner dagegen ist die Hölle.
Daher ist es egal, welche Störung genau der Ex einer meiner Kundinnen hat. Die Auswirkungen sind alle ähnlich, und ich helfe den Müttern, mit den aktuellen, oft vergifteten Lebensumständen umgehen zu lernen und wieder in ihre Stärke zurückzufinden.
Ich bin keine Therapeutin und keine Psychologin. Ich muss es daher auch nicht wissen, ob der Ex meiner Kundin definitiv eine narzisstische Persönlichkeit hat.
Ich will ja schließlich nicht ihn kurieren, sondern ich will mit meiner Kundin zusammen erarbeiten, wie sie sich zukünftig selbst besser mental vor seinen Angriffen schützen kann.
Wie laufen toxische Beziehungen klassischerweise ab?
In der Regel leben die Paare vor der Trennung das klassische Ernährermodell: Er arbeitet – nicht selten in einer arrivierten Position – und sie kümmert sich maßgeblich um die Kinder und den Haushalt. Sie hat bestenfalls eine Teilzeitstelle.
Nach außen hin wirkt die Familie nicht selten wie aus dem Bilderbuch.
Innen sieht es ganz anders aus.
Der Alltag in der Familie dreht sich darum, was der Papa will und fordert. Er ist mehr weg als präsent. Immer wieder Überstunden – nicht, weil er sie leisten müsste, sondern weil er sie lieber leisten will als zu Hause Kindergeschrei ertragen zu müssen.
Er betrügt die Frau – nicht nur einmal. Kommt sie dahinter, leugnet er es nicht einmal, aber er macht ihr auch klar, dass das doch ein gutes Arrangement ist: Sie hat noch die Familie und den Status der Frau und Partnerin eines angesehenen Mitglieds der Gesellschaft, und er hat seinen außerhäusigen Spaß.
Und sowieso – wenn sie gehen sollte, bleiben die Kinder da.
Die Kinder werden auch schon mal am Schlafittchen gepackt oder gestoßen, wenn sie nicht so tun wie er es will.
Die Mutter wird über die Zeit ihrer Ehe immer unsicherer. Sie lässt sich gehen – sie wird entweder zu dünn oder zu dick. Der Mann hat nur noch abschätzige Worte für sie und zieht im Kreise von Familie und Freunden über sie her („sei nicht so empfindlich – ist doch nur ein Scherz!“).
Will sie das Wort ergreifen, unterbricht er sie oder äfft sie nach, wenn sie einen Fehler macht.
Überhaupt: sie kann nur noch Fehler machen. Laserscharf mokiert er sich über jedes falsche Wort und jeden falschen Ton, den sie von sich gibt.
Manche hauen auch zu – vor den Augen der Kinder. Aber nicht alle. Der abschätzige Blick, die verbale Gelangweiltheit, das Desinteresse und die anstrengende Selbstzentriertheit und Anforderungshaltung sind emotionaler Stress genug für die Frau.
Wegen allem und nichts gibt es Streit. Der Mann gibt der Frau immer mehr das Gefühl, dass sie schuld ist. Sie hat den Sex mit ihm verweigert – also ist sie schuld, dass er zu einer anderen Frau geht.
Sie hat ihm morgens nicht gesagt, dass er ein toller Hecht ist – und der Tag, allerspätestens bei seiner Rückkehr von der Arbeit wird die Hölle. Er spricht dann kein Wort, zieht sich gleich zurück und ist nicht mehr erreichbar.
Also sorgt sie tunlichst dafür, immer artiger zu werden und alles zu tun, was er verlangt, damit zumindest dieser eine Tag gut wird.
Sie wird immer mehr zum Schatten ihres Selbst.
Mütter, die trotz allem den Mut aufraffen und den toxischen Partner mit den Kindern irgendwann einmal verlassen, finden sich später nicht selten einem unfassbaren Krieg vor Gericht ausgesetzt.
Bindungsintolerante Mütter?
Auch so ein nettes Killerargument. Gerne wird die Keule der Bindungsintoleranz der Mutter (also der fehlenden Bereitschaft, die Bindung der Kinder an den Vater zu tolerieren) vor Gericht geschwungen.
Die Wahrheit könnte nicht weiter entfernt sein.
Die Mehrzahl dieser Mütter mit einem narzisstischen Ex-Partner lassen mehr als Fünfe gerade stehen nachdem sie ausgezogen sind. Um damit nicht – weil sie es schon ahnen – seinen unbändigen Zorn heraufzubeschwören.
Sie ziehen extra in die Nähe, um damit zu dokumentieren, dass sie die Vater-Kind-Beziehung weiter aufrechterhalten wollen.
Sie erlauben Umgänge des Vaters mit dem Kleinkind in ihrer neuen Wohnung, die eigentlich ihr Schutzraum sein sollte.
Sie lassen sich auf ein Wechselmodell auf Probe ein, wenn der Ex diesen Vorschlag nach der Trennung macht und sie noch nicht umreißen können, worauf sie sich da eigentlich einlassen.
Diese Mütter sind oft extrem harmoniesüchtig. Den meisten Bitten kommen sie nach, lassen die Möbel und das Auto zurück oder erlassen ihm sogar seine Schulden, die er im Laufe der Zeit bei ihnen gemacht hat. Oder sind bereit, auf einen Anwalt zu verzichten, weil sie glauben, damit noch größeres Unheil zu vermeiden. (Fataler Fehler, übrigens)
Sie wünschen sich nichts sehnlicher als aller Welt zu zeigen: Schaut her, ich tue alles, damit wir in Frieden gute, getrennte Eltern sein können!
Aber es hilft alles nix.
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Wenn es zum Gerichtsprozess mit dem toxischen Ex-Partner kommt
Hatte ich schon erwähnt, dass toxische Männer durchaus gute Positionen im Geschäft oder in der Gesellschaft einnehmen? Sogar prominent sein können?
Sie sind sehr oft hervorragende Redner – von nix kommt halt auch nix – und nutzen den Gerichtssaal gern als Bühne, um sich als Opfer von der Ex-Frau darzustellen.
Witzig, oder? Gerade die, die so bestimmt und fordernd auftreten, sehen sich als Opfer einer behütenden Mutter, die versucht, ihre Kinder bedürfnisorientiert aufwachsen zu lassen.
Da wird von ihm ein Bild der gluckenhaften Mutter gezeichnet, die alles getan hat, um ihn beispielsweise daran zu hindern, dass er die Kinder selbst abends ins Bett bringen durfte.
Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Geht übrigens ganz prima vor dem Familiengericht. Dort braucht es keine Zeugen und die Öffentlichkeit wird ausgeschlossen. So what?
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass eine narzisstische Persönlichkeit projiziert. Da wird die Mutter zu derjenigen, die die Kinder entfremden will. Oder die die Kommunikation erschwert. Oder die die Kinder manipuliert oder gar schlägt.
Dabei sind sie es selbst. Ich habe Fälle kennengelernt, in denen die Väter, nachdem ihnen vom Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder zugesprochen wurde, alles daran setzen, um Umgänge mit der Mutter zu vereiteln. Ja, Sie mögen ungläubig gucken, aber es gibt sie in der Tat: rachsüchtige und bindungsintolerante Väter.
Aber wer so gut reden kann, der muss doch Recht haben?
Am Ende wird vor dem Familiengericht das Klischee der emotional labilen und gluckenden Mutter bedient.
Die Mutter steht wie vom Donnerschlag gerührt, beginnt, sich hilflos zu rechtfertigen und sieht sich ohnmächtig außerstande, die Lügen zu entkräften.
Sie sieht die Anderen, wie sie verständnisvoll mit dem Kopf nicken. Sie darf sich dann anhören, dass der Vater seine Kinder regelmäßig sehen will und dass das toll ist und es nun gerecht zugehen muss.
Zu diesem Zeitpunkt geht es übrigens schon nicht mehr um die Kinder.
Es geht um Macht und Kontrolle über die Mutter.
Ich hoffe, dass Sie verstehen: Diese Mütter brauchen unbedingt Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung – und nicht auch noch von Ihnen einen weiteren Schuss vor den Bug!
Was sie bestimmt nicht brauchen ist dieser Spruch von Ihnen:
„Zum Streiten gehören immer noch zwei!“
Ach komm, geh wech!
Wer jemals mit einem narzisstischen, toxischen Menschen zu tun gehabt hatte – sei es geschäftlich, sei es in der Familie, sei es in einer Liebesbeziehung – der weiß, dass auch einer allein wunderbar für Streit bis hin zum Krieg sorgen kann!
Und wehe uns, wenn so einer an die Macht und Spitze eines Landes kommt… Soll ich Beispiele aufzählen oder möchten Sie doch lieber selbst nachher die Tagesschau gucken?
Hast Du demnächst einen wichtigen Termin vor Gericht?
Ich helfe dir bei der mentalen Vorbereitung.
Die Auswirkungen
Diejenigen, die mittendrin stehen in dem Wahnsinn, sind die Kinder.
Wer soll die Kinder bitte vor den toxischen Vätern beschützen wenn nicht die Mütter?
Die Familiengerichte und Jugendämter tun das schon mal nicht.
Dieser Schutz muss ja gar nicht mal so aussehen, dass die Kinder gar keinen Umgang mehr mit dem Vater haben sollen! In der Regel sind diese Mütter durchaus an einem guten Umgangskonzept interessiert und haben Vorschläge dazu bereits vorgelegt.
Aber wie soll sich denn Ihrer Meinung nach eine Mutter verhalten, wenn die Kinder nicht nach dem Umgangswochenende vom Vater zurückgebracht werden oder diejenigen, die vor dem Vater davonlaufen, weil sie nicht das Wochenende mit ihm verbringen wollen, einfach ins Auto gezerrt werden?
Machen das gute Väter?
Solche Männer brauchen eindeutige Grenzen. Von den Gerichten und von der Gesellschaft. Ein solches Verhalten darf nicht länger toleriert und mit einem Handwisch vom Tisch gefegt werden.
Daher meine Bitte an Sie, liebe/r Außenstehende/r:
Überlegen Sie mal selbst, wer in Ihrer Vergangenheit für großen Streit gesorgt hat. Sie sahen sich allein außerstande, den Zwist gütlich zu klären, obwohl Sie alles versucht und unternommen haben. Ja, obwohl Sie eine Ausbildung zum Mediator gemacht haben und Ihre eigenen Tools nicht anwenden konnten!
Der Andere bleibt uneinsichtig und wiederholt stereotyp irgendwelche Behauptungen, die überhaupt nicht stimmen. Selbst wenn er dann irgendwann mal kooperativ schien und Sie sich mit ihm auf eine Lösung geeinigt haben, mussten Sie kurze Zeit später wieder feststellen, dass er doch wieder alles so wie früher macht.
Mit so einem war Ihre Tochter / Freundin / Begutachtungspartei zusammen.
Ich kann Ihnen versichern, dass sie nichts anderes sehnlicher herbeiwünscht als endlich ihre Ruhe vor Gerichtsprozessen, Anwaltsbriefen oder bösen Emails und Anrufen mit derben Drohungen zu haben!
Für diese Mutter ist die ganze Situation ein scheinbar niemals endender Alptraum.
Und kommen Sie mir bitte nicht mit: „Die haben sich doch mal geliebt!“ oder „Selbst schuld! Wenn der Typ so ein Arsch ist, wieso hat sie dann ein oder sogar mehrere Kinder gezeugt?“ oder „Warum war sie dann so lange mit ihm zusammen?“
Jeder, der so einen Satz einer betroffenen Mutter ins Gesicht sagt, trägt zur weiteren emotionalen Einschüchterung bei – diese Sätze wirft sie sich ja selbst immer wieder vor und kann es nicht begreifen. Dabei kann das Erwachen durchaus Jahre dauern, und lange Zeit hoffen die Mütter, dass sich alles zum Guten wendet. Und gehen mit dem Partner zur Paartherapie. Sie halten extra lange aus – gerade wegen den Kindern und weil sie die Familie nicht leichtfertig aufgeben wollen.
Aber ganz unter uns: Wie sollen sich denn Mütter, die aktuell noch in einer solchen toxischen Beziehung leben, überhaupt ermutigt fühlen früher zu gehen, wenn sie mitbekommen, wie es anderen Müttern nach der Trennung ergehen kann?
Wieviel Mut halten Sie für angemessen?
Reichen Sie ihr eher die Hand
- Helfen und unterstützen Sie sie, indem Sie ihr im familiären Umfeld einen sicheren Raum gewähren, in dem es nicht um den toxischen Ex geht. Einen Raum, in dem sie Luft holen kann, in dem ihr Gutes widerfährt und sie wieder ihre Stärke aufbauen kann.
- Helfen und unterstützen Sie sie, indem Sie eine klare Position und Stellung für sie beziehen und sich von dem toxischen Ex-Partner und seiner anderen Erfüllungsgehilfen deutlich abgrenzen.
- Helfen und unterstützen Sie als Mann die Mutter dabei, die Kinder bestmöglich zu schützen und zu stärken. Indem Sie ihren Kindern ein gutes, männliches Vorbild abgeben. Mit geradem Rücken und unbestechlicher Integrität.
- Helfen und unterstützen Sie, indem Sie zum Wechselmodell, welches diese Väter vor Gericht erzwingen wollen, eindeutig und bestimmt „Nein!“ sagen.
- Informieren Sie sich über Narzissmus, um die oft nicht einfachen Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Damit Sie sich ein eigenes Bild von der Situation machen können, bevor Sie die Mutter bewerten und verurteilen.
Danke.
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Ich wünschte meine Kinder hätten ihn durchschaut, aber sie wollen das Wechselmodell. Ich muss mitmachen. Ihnen zu liebe. Es zerreißt mich, aber es lehrt mich loszulassen und auf meine Stärken zu achten.
Sonst hab ich verloren. Und das will er.
Das einzige, was mich an als Kind (Opfer) einer Frau mit hochgradig narzisstischer Persönlichkeitsstörung an diesem Artikel massiv stört: hört endlich auf, Mütter zu Heiligen zu verklären. Zwei Drittel aller Mißbrauchsfälle an Kindern gehen in der Familie auf die Mütter zurück.
Es gibt wundervolle Väter. Das Schlimmste ist, wenn die von grauenvollen Müttern ausgebremst werden.
Unser Mutterbild, Vaterbild, Frauenbild, Männerbild ist einfach nur KRANK in unserer Gesellschaft.
Damit will ich es nicht schmälern, wenn auch Väter Narzissten sind. Aber es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, daß diese Charaktereigenschaft unter Frauen nicht ebenso verbreitet wären.
Ihre Behauptung, dass mehr Mütter- ich nenne sie in dem Fall nur noch Gebärerinnen, da sie ihre Mutterschaft verleugnen, Kinder misshandeln als Väter- sie nenne ich nur noch Erzeuger, da sie ihre Vaterschaft verweigern, ist falsch. Zudem geht auch Gewalt in der Familie vor allem von Erzeugern aus. Jede Dritte Frau hat in Deutschland sexuelle Gewalt durch einen Mann erfahren. Umgekehrt viel weniger.
Liebe Heidi,
dAnke für diesen so treffenden Artikel.
Ich hab ihn soeben gleich an Verfahrensbeiständin( Welche den toxischen Ex natürlich nicht durchschaut und ihm Tochter auf dem goldenen Tablett vor Gericht sehr enthusiastisch hinterhertrug)
und an meine Anwältin sowie Schwester und Freundinnen geschickt.
Ich habe mein Kind an dieses Exemplar verloren , musste unter Druck zustimmen, dass sie bei ihm lebt und muss nun zusehen, wie sie immer mehr seiner Verhaltensweisen übernimmt, damit sie bei ihm emotional überleben kann.
Ich fühle mich immer noch sehr oft beschädigt und so, wie im Artikel beschrieben und bin froh über jedes einzelne Wort, was mich in meiner Wahrnehmung bestätigt.
Ich kämpfe mich stückweise aus meinem Burnout, hab wenigstens dafür gesorgt, dass gerichtliche Auflagen festgelegt wurden( Psychologentermine für Tochter, Jugendamtstermine für Vater) und hoffe, dass meine Tochter irgendwann alles durchschaut.
Ich lebe jetzt in einer wunderbaren tragfähigen Partnerschaft auf Augenhöhe mit einem unendlich liebevollen und verständnisvollen Mann, der mich sehr unterstützt.
Die Traurigkeit verblasst und ich lerne das Glück.
Ja, wir haben nur das eine Leben
Alles wird gut.
Viele Grüße
Anke
Ich drück dich mal ganz herzlich, Anke ❤️?
Liebe Grüße
Heidi
Unglaublich! Hier wird gerade mein Exmann beschrieben. Am Anfang der Trennung habe ich häufig gegen meinen Willen und offensichtlich (zumindest heute) auch gegen den unserer Tochter bestimmten Dingen zugestimmt und geschehen lassen, einfach um nicht als Querulant dazustehen oder um jedem Streit oder Vorwurf aus dem Weg zu gehen.
Dann habe ich zum Glück vor 7 Jahren meinen jetzigen Mann kennengelernt und durch ihn erkannt wie eine Partnerschaft aussehen kann, in der tatsächlich zwei sich liebende Partner um eine Familie kümmern. Meine Tochter wird jetzt 9 und ihr wird immer stärker bewusst, dass ihr Vater Versprechen ihr gegenüber nicht einhält. Zum Glück hat sie seit sie zwei ist einen Stiefpapa, der ihr auch ein anderes Männerbild vermitteln kann.
Seit mein Ex mir nichts mehr anhaben kann, versucht er immer stärker manipulierend auf unsere Tochter einzuwirken. Und ich hatte auch schon das Vergnügen mit dem JA und einer Mitarbeiterin, die mir nur allzu deutlich weismachen wollte, dass mein Ex ja nur ein fürsorglicher Vater sei, wenn er Angst um seine Tochter habe und sich ans JA wendet, weil er denkt, dass seine Tochter von meinem neuen Partner geschlagen werde. Naja. Als es dann in einem anderen Fall ums Geld ging, war er auf einmal nicht mehr fürsorglich und hat jeden noch so peinlichen Betrag als unterhaltsmindernd geltend machen wollen. Was ihm jedoch nicht gelang, da er nun als Geschäftsführer (hohes Jahreseinkommen)über Tabelle zahlen muss.
Eigentlich möchte ich allen Müttern nur Mut zureden und Durchhaltevermögen. Bleibt euch selbst treu und lebt euren Töchtern/Söhnen eine starke Mutter vor.
Viele Grüße
Iris
Es ist echt Wahnsinn, wie sehr sich die Fälle ähneln! Ich habe genau das selbe erlebt – nur eben mit einer Borderlinemutter. Da die Gerichte hierzulande ja eher erstmal der Mutter glauben, habe auch ich einen harten Weg hinter mir, mit Gericht und Gutachten, bis ich meine Kinder dann endlich wieder bei mir hatte. Borderline und Persönlichkeitsstörungen sollten viel besser bekannt sein bei Gericht und Jugendamt, dann bliebe den Expartnern – und vor allem den Kindern – einiges erspart. Vor allem brauchen diese Menschen Hilfe, können oder wollen sie aber nicht annehmen, da sie die Schuld nie bei sich sehen.
Wow der beste Artikel den ich seit langem gelesen habe!
Eigentlich müsste der an jedes Gericht versendet werden!
Das fasst meine letzten 16 Jahre perfekt zusammen!
Aber ja man kann es schaffen!
Der Vorteil ist, man bleibt immer authentisch was man vom Narzist nicht gerade behaupten kann. Somit ist es ein großer Vorteil da sich solche Obsorgestreitigkeiten über Jahre ziehen… irgendwann fällt die Maske …
Viele Leute haben mit hunderte Tipps gegeben was ich den nicht alles tun sollte, wie ich mit ihm reden sollte, dass ich ihm die Kinder nicht mehr geben sollte, wie ich ihm die Meinung sagen sollte… ich war sehr oft am zweifeln ob meine Art, die wie in dem Artikel beschrieben, sehr entgegenkommend war, denn wirklich die beste sei.
Aber für mich waren immer die Kinder im Vordergrund und sie haben eben auch nur diesen einen Vater.
Heute habe ich es fast durchgestanden und kann mich noch immer im Spiegel ansehen! Ich bin ich geblieben und das lass ich mir nie wieder von niemanden nehmen!
Liebe Heiďi. Ich als Innenstehende würde mich freuen, wenn du ein paar Anregungen dazu geben könntest wie man den Umgang zwischen dem Vater und Kindern besser gestalten könnte, ohne dabei selbst noch mehr zu Schaden zu kommen. Sich ganz raus nehmen geht ja nicht wirklich, denn die Sorge um die Kinder ist ein ständiger Begleiter. Mit dem Ex reden mag man, der schwierigen Beziehungshistorie geschuldet, auch nicht mehr wirklich und seine Neue ist sowieso ein rotes Tuch. Die geht gar nicht. Aber die Kinder wollen ihren Vater sehen und gehen lassen muss man sie ja auch, ansonsten kriegt man wieder Stress. Wie bekommt man das als Betroffene so hin, dass man den „Trennungsfrust“ und die damit verbundenen und persönlich sehr relevanten Verletzungen einerseits verarbeiten kann, anderseits aber den Kindern gerecht werden kann ohne sie mehr als ohnehin schon geschehen zu belasten? Ich hab schon über die Oma versucht, aber die macht auch komplett dicht. Danke. Christiane
Liebe Christiane,
was da am besten hilft, ist eine klare Unterscheidung der Beziehungsebenen. Deine Kinder haben eine Beziehung zum Vater. Deine Kinder haben eine Beziehung zu dir. Und du hast eine Beziehung zum KV. Die Beziehung der Kinder zum Vater ermöglichst und respektierst du, so gut es geht und die Kinder es wünschen. Die Beziehung zwischen dir und den Kindern wird – selbstredend – mit all der Wärme und Empathie, die du für sie hast, gepflegt. Und die Beziehung zum KV beschränkt sich auf die Dinge, die im Rahmen des Sorge- und Umgangsrechts sachlich zu klären sind – und das sind gar nicht mal so viele Sachen wie man glaubt!
Du kannst die Grenzen dieser 3. Beziehung für dich selbst aufstellen. Du musst nicht seine gute Freundin sein oder sein Schuhabtreter, um deinen Kindern Umgang zu ermöglichen.
Alles Liebe für dich!
Heidi
Die beschriebene Persönlichkeit trifft exakt auf meine Mutter zu. Meine Mutter projiziert auch, manipuliert, ist unfehlbar, kennt keine Schuldgefühle, weiß immer alles besser, Mitgefühl hat sie auch keines und ist ein redegewandtes Schauspieltalent. Bekommt immer was sie will und ist in den Augen der Gesellschaft fast eine Heilige obwohl sie einem die Hölle auf Erden bereiten kann. Ich habe seit längerer Zeit eine narzisstische Persönlichkeitsstörung unter Verdacht und fühle mich total machtlos.
– Und ach ja, ich das blöde, unsichere, ungezogene Töchterchen bin natürlich immer Schuld und mache alles falsch. Ich bin ganz einfach immer die Blöde.
Klären kann man auch nichts und jetzt ist sie nett, mein Vater denkt sie ist suuuper lieb und ich bin mundtot.
Ich habe die Nase soo voll.
Übrigens, ein sehr guter und vor Allem nützlicher Artikel!
Wahnsinn! Beinahe gruselig wie exakt sie “meine“ Lebensumstände beschreiben!
Vielen Dank für ein Gefühl von Verstandenwerden!
Herzlichste Grüße an alle, denen es ähnlich geht oder ging!
Gern geschehen, liebe Corinna!
Hallo,
Mir hatte deine Überschrift sehr gefallen….tja und dann ging es nur um Exmänner…
Wir haben einen Toxischen Schulleiter, der unserem autistischen Sohn die Hilfen verweigert.
Unser Kinderpsychologe meinte wir seien an dem Streit um die Inklusion mit Schuld weil immer zwei an einem Streit Schuld sind…..
Vielleicht beschränkst du deinen tollen Titel nicht nur auf persönliche Erfahrungen. Man kann an vielen Orten einem Narzissten begegnen. Auf dem Schulhof, in der Klasse, es können Lehrer oder ein Bemater sein, der sein Amt nutzt um zu intrigieren anstatt dem Kind zu helfen…
Es können Väter sein, sicherlich, es gibt ebenso narzisstische Frauen!
Ich finde diesen Text bei dem tollen Titel doch sehr einseitig.
Hallo Elfie,
es tut mir leid, dass du dich in deiner ganz speziellen Situation nicht würdig berücksichtigt fühlst. Ich schreibe aber nun einmal ausschließlich für Mütter mit einem toxischen Ex-Partner – das ist mein Spezialgebiet.
Aber vielleicht kannst du ja doch den einen oder anderen Hinweis aus dem Artikel für dich herausziehen und beim nächsten Mal, wenn dieser Killersatz kommt, entsprechend antworten.
Herzliche Grüße und alles Gute für euch!
Heidi
Meine liebste Freundin ( und deren Jungs) leiden genau unter solch einem Menschen! Unfassbar, geradezu unglaublich, was diese Person an Geschichten, Behauptungen, Unterstellungen zu Rage bringt, einzig mit dem Ziel, sich als den Helden zu feiern! Längst habe ich nicht nur Angst um die Buben, sondern auch um die Psyche meiner Freundin. Dieser Mann hat zum Ziel, sie zu „brechen“, um sich zu erhöhen.
Und als Freundin stehst du da, und kein JA, kein Gericht will dich hören!
Welche Möglichkeit habe ich denn, die offiziellen Seiten zu informieren? Gibt es Wege?
Es kann doch nicht sein, dass wirklich von einem Menschen mit pathologischer Persönlichkeit eine Macht ausgeht, die alle anderen ohnmächtig zusehen lässt, wie Kinder um eine gesunde Kindheit gebracht werden!!
Liebe Heike,
ja, diese Hilflosigkeit macht teilweise ohnmächtig, und viele Mütter stehen neben ihren Kindern und können sie nicht schützen!
Meines Wissens nach haben Sie als beste Freundin keine Möglichkeiten, sich bei offiziellen Stellen Gehör zu verschaffen, so lange die Familiengerichte keine Zeugenaussagen zulassen.
Aber, was Sie tun können: Ihre Freundin unterstützen, wo es geht (wobei ich stark annehme, dass Sie das schon tun 😉 ). Wenn Sie ihr glauben, was sie Ihnen erzählt. Wenn Sie ihr helfen, einen Gerichtstermin vorzubereiten. Wenn Sie sie einfach mal in den Arm nehmen. Wenn Sie ihr helfen, die Kinder auf ihrem Weg zu begleiten.
Das ist schon so unglaublich viel wert!
Herzliche Grüße
Heidi
Guten Morgen, sehr schöner Artikel. Ich finde mich zu 100% wieder.
Mein Ex hatte komplett Erfolg mit lügen und manipullieren. Zum Schluss habe ich zugestimmt, dass mein Kind bei meinem Ex lebt. Zum JA muss ich sagen, gibt es bei mir 2 Meinungen. Ich habe 2 Bearbeiter. Ein Bearbeiter glaubt mir ( ex wurde nach dem 2.Gespräch erkannt) und einer nicht. ( leider für Umgang zuständig ). Ich drücke euch allen die Daumen, dass alles gut wird und gebt niemals auf. ABER vergesst euch selbst nicht zu schützt. Wir haben nur ein Leben.
Liebe Grüße
Guten Morgen, vielen Dank für den Artikel. Die Unterstützung der betroffenen Mütter ist so wichtig. Ich habe selbst vor Ort eine Möglichkeit wo ich immer wieder auch meine Gedanken ordnen kann. Das ist in einem „verwirrenden“ Umfeld notwendig. In der email, mit dem Link zu Ihrem Artikel bitten Sie um Kritik. Ich finde die Aufklärung über die Situation und Auswirkungen eines toxischen Vaters und auch die beschrieben Hilfen sehr gut. Ausenstehende brauchen einen Einblick, der sachlich und kompetent den Sachverhalt erklärt. In Ihrem Artikel schwingen viele Emotionen mit. Sie drücken sich in Wortwendungen und zwischen geschoben kurzen Sätzen aus. Dadurch, so denke ich, verliert der Artikel an Gewicht. Gearde bei Ausenstehenden und Behörden zählen Fakten und sachliche Begründungen. Die eigenen Emotionen helfen im Bezug auf die zwischenmenschlichen Hilfe. In dem Fall des Artikels schmälern sie den Eindruck der Kompetenz und das ist ja keines Falls so.
Lieben Gruß
Rebekka Lutz
Liebe Rebekka,
herzlichen Dank für Ihren Kommentar!
Ja, das ist zu befürchten, dass ich an der einen oder anderen Stelle zu emotional argumentiere. Ich schreibe oft, wie mir der Schnabel gewachsen ist, und ich weiß, dass einige Menschen das als fehlende Kompetenz beurteilen können. Dieser Artikel richtet sich allerdings nicht allein an Richter und Fachpersonal am Gericht, sondern das Unverständnis begegnet meinen Müttern auch im direkten familiären Umfeld. Und da darf ich diese Menschen schon mit meiner Sprache abholen.
Sollte ich jemals in die Situation kommen, direkt vor Gericht eine Eingabe oder Stellungnahme abgeben zu müssen, dann werde ich den Sachverhalt sicherlich auf einem sachlicheren Level erörtern, soviel steht fest!
Trotzdem finde ich Ihren Hinweis sehr wichtig und richtig! Danke dafür.
Herzliche Grüße
Heidi
Liebe Heidi, ich finde den Kommentar von Rebekka Lutz (am 26. Oktober 2018 um 09:04) zu deinem (sehr guten) Artikel eine gute Anregung. Deine Antwort darauf gefällt mir auch. Ich fände es sehr hilfreich den Artikel tatsächlich noch einmal, in einer sachlicheren, emotionsfreieren Variante zu haben, um ihn an offizielle Stellen(Beispielsweise meinen Anwalt) weiterzuleiten.
Herzliche Grüße und unendlichen Dank für deine tolle Arbeit! Du hast mir schon so viel weitergeholfen.