Deine beste Strategie bei offiziellen Terminen zum Sorgerecht und beim Jugendamt

Da kommt es – das Schreckgespenst schlechthin: Der gemeinsame Termin vor dem Jugendamt oder vor Gericht, wenn darüber entschieden werden soll, welches Umgangsmodell gewählt werden oder wie über das Sorgerecht entschieden werden soll.
Ein Alptraum für alle Mütter, die sich vor der Trennung hauptsächlich um die Kinder gekümmert haben, während der Mann in der Regel abwesend war und sein eigenes Ding durchgezogen hat. Der aber nach der Trennung dann überraschenderweise feststellt, dass ihm sehr viel an den Kindern liegt und er auf jeden Fall hälftig die Betreuung übernehmen will.
Jahrelange Beziehungsgespräche, in denen du dir gewünscht hast, dass der Mann mehr für die Familie da ist, haben nix bewirkt, aber eine halbe Stunde intensives Gespräch mit dem Rechtsanwalt und auf einmal – ein Wunder!!!
Der Mann ist geläutert! Und sooo reuig.
Es könnte natürlich auch daran liegen, dass er sich zwischen 400 oder 800 oder 1000 Euro Unterhaltszahlungen für die Kinder entscheiden muss – oder halt gar nix zu bezahlen hat, wenn er sich dafür das Wechselmodell durch den Kopf gehen lässt.
Und – halt! – gibt es da nicht noch die werte Mama, die sich über einen oder zwei Extratage mit den Enkelkindern freut?
Das kriegt er hin! Die Kids sind ja auch eh keine Babys mehr, ein bissel mehr Selbstständigkeit wird ihnen schon gut tun! Dieses ewige Am-Rockzipfel-Hängen der Mutter verzärtelt nur übermäßig.
Und – ist es nicht schließlich für die Mutter auch wichtig für ihre Karriere, dass sie bald wieder Vollzeit arbeiten kann? Er kümmert sich jetzt mal darum, dass die richtige Lösung für alle getroffen wird.
Er kann das. Er hat schließlich die Lösungskompetenz, das beweist er täglich im Job.
Und dann legt er sich so richtig ins Zeug.
Sein Anwalt ist rhetorisch gut. Sehr gut. Beängstigend gut sogar. Und er selbst ist schließlich auch nicht auf den Mund gefallen. Jahrelange Präsentationen vor Kunden und Geschäftsführern machen sich halt auch irgendwann im Privaten mal bezahlt.
Und so kommt es, dass er die Mutter seiner Kinder mit Jugendamts- und Gerichtsterminen überhäuft.
Es finden sich Argumente für die psychische Instabilität der Mutter, weil die Kinder natürlich mitbekommen, dass sie viel zu Hause weint und das unbefangen beim Vater erzählen.
Es finden sich Schubladenargumente für das unsägliche und nie wissenschaftlich bewiesene Parental-Alienation-Syndrome, was einfach nicht aus den Köpfen von nicht überprüften Gutachtern zu bekommen ist. Ein modernes Märchen, was vor allem dazu eingesetzt wird, um den hauptsächlich betreuenden Elternteil – also die Mutter – vor offiziellen Stellen zu schwächen.
Dann sitzt man als Single Mutter zu Hause, vor den Trümmern des früher mal gemeinsam geträumten Familienglücks, und fragt sich zutiefst entsetzt, was aus diesem Traummann geworden ist.
Wen würde das alles zusammen nicht mürbe machen?
Dieser Hass. Diese Wut. Diese Entschlossenheit. Die Drohung, die Kinder komplett wegzunehmen – schließlich steht die Neue schon in den Startlöchern.
Und man bekommt eine Scheißangst.
Je nachdem, was du für ein Typ bist, bist du spätestens zu diesem Zeitpunkt schon vollkommen eingeschüchtert. Aber selbst wenn du früher, vor dieser unsäglichen Beziehung mit einem mutmaßlichen Narzissten, eine starke Frau gewesen bist (und glaube mir, du bist nicht allein!), fühlst du dich sehr klein und mit dem Rücken an der Wand.
Du willst ja, dass deine Kinder Umgang mit dem Papa haben! Du weißt ja, dass sie ihn brauchen und auch zu ihm hin wollen! Klar nervt es, wenn die kinderlose Neue an der Seite des Ex kluge Ratschläge zur Erziehung gibt – aber hey, damit wirst du auch schon fertig. Das weißt du.
Aber du weißt auch, dass ein Wechselmodell mit einem Narzissten ein No-Go ist, denn dann kommt deine Familie nicht zur Ruhe. Du und deine Kinder bleiben seelisch ständig auf dem Sprung.
Also – wie soll das vor offiziellen Stellen gut gehen?
Ich bin doch bei weitem nicht so redegewandt wie er. In meinem Kopf ist Chaos, wie bringe ich meine Argumente so rüber, dass man mir glaubt?
Sieht denn keiner, dass er narzisstisch gestört ist?
Sieht denn keiner, was gerade hier passiert?
Alle anderen sind mächtiger als ich. Ich bin das Opfer dieses bösen Teufels!
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STOP!
Spätestens an diesem Punkt bist du genau da, wo er dich hinbekommen wollte.
Denn eine ohnmächtige, verzweifelte und panische Mutter ist alles andere als glaubwürdig. Dann hat er leichtes Spiel.
Du musst also unbedingt ruhig, möglichst gelassen und sachlich bleiben, das ist deine oberste Maxime!
Sage niemals – wirklich niemals! – vor Gericht oder bei gemeinsamen Jugendamts-Terminen, dass der Ex eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Weil:
- Du weißt es eh nicht zu 100%, welche Störung er hat, es sei denn, du bist Psychologin.
- Es ist nicht deine Aufgabe, Richter und Sachbearbeiter im Jugendamt zu schulen.
- Es wird immer (!) auf dich zurückfallen und ein schwerer Nachteil für dich sein. Dafür ist der Terminus auch schon zu abgegriffen.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen, aber du brauchst eine gute Anwältin / einen Anwalt, die den Haupt-Redeteil vor Gericht für dich übernimmt. Mit ihr solltest du eine Strategie ausarbeiten, wie sie rhetorisch auftreten sollte und wie sie dich am besten schützen kann.
Mit ihr sprichst du natürlich Tacheles – sie sollte das schon wissen, dass mutmaßlich Narzissmus das Thema in dieser hochkonflikthaften Sorgerechtsfrage ist – und du hast dir hoffentlich eine Anwältin ausgesucht, die sich mit solcherlei Gegnern auskennt.
Wenn du gefragt wirst und in den Zeugenstand musst, dann bleibe unbedingt sachlich und beschränke dich auf die Fakten.
Also keine Emotionen über die unglaubliche Email von gestern, die der Ex noch meinte, dir schnell schicken zu müssen.
Argumentiere immer aus der Sicht der Kinder. Mache deutlich, dass du einen großen Unterschied siehst zwischen der Beziehung deiner Kinder zum Ex als Papa und deiner Beziehung zum Ex als ehemaligen Partner und die Bedeutung des Umgangs zum anderen Elternteil als wichtig betrachtest.
Mit einer Einschränkung: Sollte der Vater die Kinder früher geschlagen haben, sieht deine Strategie natürlich anders aus!
Opferschutz muss vor Umgangsrecht gehen, nicht, dass wir uns da falsch verstehen!
Aber das ist, wie gesagt, etwas, was du mit deiner Anwältin besprechen musst.
Die Gründe pro oder contra Wechselmodell sollten in der Regel immer von deiner Anwältin vorgetragen werden, weil sie als Außenstehende sachlich am glaubhaftesten begründen kann, dass ein Wechselmodell bei einer hochstrittigen Elternschaft nicht funktioniert.
Beim Jugendamt
Wenn du schon eine Weile bei mir mitliest, dann weißt du, dass ich empfehle, gemeinsame Gesprächstermine oder gar Mediationen möglichst zu vermeiden, wo es geht.
Aber manchmal klappt das nicht, und man wird dazu verdonnert.
Dann heißt es für dich:
- Bereite dich vor. Gründlich. Sachlich. Auf Fakten beschränkend.
- Nimm, wenn es irgendwie geht, jemanden mit, der vor dem Termin und danach noch auf dich wartet, damit dein Ex so wenig Gelegenheit wie möglich für direkte verbale Angriffe bekommt.
- Kein „Schauen Sie mal hier, was er mir für eine unglaubliche Email geschickt hat!“ und auch kein „Du bist so ein Narzisst, ey!“ im Gespräch vor Dritten.
- Keinerlei Rechtfertigung. Achte bitte darauf. Ich wiederhole es gern noch einmal, weil es so verdammt wichtig ist: Keine Rechtfertigung!
- Betone und argumentiere immer aus der Sicht deiner Kinder.
- Lass direkte, unfaire Angriffe deines Ex ins Leere laufen. „Aha.“ „Ach, so siehst du das.“ Oder auch „Hmmm.“
- Überlege dir Vorschläge und Kompromisse, die du eingehen würdest. Zeige dem Amt gegenüber Kooperationsbereitschaft. Aber nicht um jeden Preis.
- Gib gegebenenfalls die Frage an den Sachbearbeiter zurück: „Wie würden Sie an meiner Stelle entscheiden?“
Vielleicht ist es eine gute Idee, das Gespräch vorher mit deiner besten Freundin zu üben. Sie soll die Alptraum-Sachbeabeiterin im Jugendamt spielen, die dir einschenkt.
Wenn du dann einer verständnisvollen Person gegenüber sitzt, bist du gleich um einiges erleichterter. Und falls es doch ein Besen ist, bist du bestens vorbereitet!
Vertraue außerdem darauf, dass sich der Ex selbst vor Dritten durch seine Sprache und Haltung dir gegenüber outet. Mittlerweile werden erfahrene Sachbearbeiter auch in den Ämtern immer sensibler und hellhöriger.
Fazit
Ja, es kann scheiße laufen. Du steckst nun mal nicht drin, welche Vorurteile und Überzeugungen dein zuständiger Richter oder die Jugendamts-Sachbearbeiterin haben können.
Konzentriere dich allein darauf, worauf du selbst Einfluss hast, und das ist schon eine ganze Menge:
- Auf dein möglichst sachliches Verhalten.
- Auf deine Haltung den anderen Beteiligten im Verfahren gegenüber, die auch nur ihren Job machen wollen.
- Auf deine Vorbereitung.
- Auf deine Reaktionen.
- Auf deine selbst erarbeiteten Lösungsvorschläge, die du gut finden und mittragen würdest.
Alles andere steht nicht mehr in deiner Macht.
Den ganzen Rest – den Gutachter, die Verfahrensbeteiligten, ein möglicher Wechsel der Zuständigkeit im Jugendamt etc. pp. – kannst du nun mal nicht beeinflussen.
Du kannst dir aber sagen, dass du dein Bestmöglichstes getan hast. Hadere nicht mit dir, wenn du im Nachhinein glaubst, da oder dort etwas Falsches gesagt oder getan zu haben.
Du bist ein Mensch und darfst Fehler machen! Und erst recht in einer so stressigen Situation, in der es für deine Kinder um die Wurst geht.
Nur eins noch zum Abschluss: Halte es bitte auch für möglich, dass der Richter und die Verfahrensbeteiligten über genügende Menschenkenntnis verfügen und eben nicht den wahnwitzigen Forderungen eines Vaters entsprechen, der offensichtlich narzisstisch gestört ist. Der nur seine eigenen Interessen und nicht die der Kinder durchsetzen will.
Und: Überlass die Opferrolle dem Ex. Er kann das besser als du.
Ach, und noch was: Ich musste bislang selbst noch nicht vor Gericht, aber ich kenne gemeinsame Jugendamtstermine und vor allem den psychischen Druck. Falls du also meinst, dass ich nicht die Kompetenz habe, darüber zu schreiben, wie die optimale Strategie hierzu aussehen sollte, dann darfst du gerne deine Meinung unten in den Kommentaren kundtun – sofern sie sich von meiner Strategie-Empfehlung oben unterscheidet.
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Einen wunderschönen guten Tag, ich bin Vater eines Sohnes mit einer Narzisstin. Und ja, ich weiß auch das es Männer gibt, die man wohl eher nicht mehr kennen möchte. Ich selber würde gerne mehr Informationen zu meinem Sohn selbständig haben wollen, da die Mutter mir so gut wie alles vorenthält oder mir falsche Infos zukommen lässt. Es ist traurig, wie auch der Sohn in diese Angelegenheit mit hineingezogen wird.
Nicht alle Männer und Kindesväter sind so. Manch einer von denen hat auch ein hartes Los gezogen.
Ich selbst bin schon soweit, den Jungen aufzugeben, da er ständig manipuliert wird und man merkt, das er schon sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Tolle Aussichten.
Ich kann mit euch mitfühlen. Ihr habt die ganze Arbeit und dann noch so ein Stressbolzen am Hals.
LG Peter
Hallo Peter,
Willkommen im Club! Ich hoffe sehr, du findest auf meiner Seite auch für deine Situation Hilfe, indem du einfach die Pronomen austauschst.
Gib trotzdem deinen Jungen nicht auf, genau das ist ja Zweck der Sache.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und vor allem Gelassenheit!
Liebe Grüße
Heidi
Glückwunsch, Dein Artikel liebe Heidi spricht mir aus der Seele.
Man muss den Männern die Grenzen zeigen.
Und das geht am besten über die Kinder. Komme was wolle.
Ich zeige meinem ex. schon lange wer der Chef im Ring ist…Hahaha…
Nur weiter so. Ich lese begierig deine Texte.
Die Kinder sieht der nicht mehr….
LG
Steffi
Hallo Steffi,
sorry, aber nach dem, was du schreibst, hast du meine Mission noch nicht verstanden. Ich distanziere mich von gegenseitigen Rachefeldzügen mittels der Kinder.
Es geht nicht darum, dass die Kinder ihren Papa nicht mehr sehen sollen. Sondern darum, wie wir unsere Elternbeziehung zum toxischen Ex-Partner neu definieren und versachlichen und uns dabei nicht mehr von ihm drangsalieren lassen, während die Kinder ihre Beziehung zum Papa leben können.
Gruß
Heidi
Der Artikel und einige Kommentare sprechen mir wirklich aus der Seele und ich bin so froh, dass ich über diese Seite gestolpert bin, denn sie gibt mir Mut. Seelische Gewalt und psychischer Druck gehören seit einem Jahr zu meinem Alltag. Es hat genauso lange funktioniert, solange ich mich komplett aufgegeben hatte und nach seiner Pfeife getanzt habe. Dann habe ich im Guten versucht ihm zu erklären was mich stört und jetzt bin ich im Krieg und Feind Nr. 1 und alles läuft nur noch über das JA. Leider bin ich nicht so ruhig geblieben und habe tatsächlich einiges über ihn gesagt bzgl. psychisch gestört und geweint habe ich auch. Die Frau von der Beratungsstelle meinte auch ich solle aus der Opferrolle raus. Ich hoffe die nehmen mich jetzt noch ernst?!
Liebe Anna,
aber ja! Wenn du bei den nächsten Terminen auf dein Ziel achtest und stets möglichst sachlich aus der Sicht des Kindeswohls argumentierst, dann wirst du auch eine Chance haben, dass du den ersten Eindruck revidieren kannst. Nur Mut!
Liebe Grüße
Heidi
Guten Morgen alle zusammen,
als ich den Beitrag gelesen habe dachte ich glatt ich hätte den verfasst! Habe vier Kinder. Nach der Trennung hat mein Ex festgestellt das er sich ja viel zu wenig um die Kinder gekümmert hat und das er das nun machen und nachholen möchte. Ich bin nach langem Aushalten aus dem gemeinsamen Haus mit den Kindern ausgezogen da er einfach nicht gegangen ist. Nach 1,5 Jahren Haus teilen hab ich das nicht mehr ausgehalten und endlich eine bezahlbare Wohnung im Ort gefunden! Wir sind also ausgezogen, schon da wollte er sie Kinder nicht ausziehen lassen und ich war gezwungen einen Antrga vor Gericht zu stellen zum alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrecht! Dieses habe ich nicht bekommen da er sich vor Gericht wieder mal super verkauft hat und erklärte das es doch gar kein Thema wäre wenn die Kinder bei mir gemeldet wären! Puh so geht das schon die ganzen zwei Jahre. Ständig legt er uns Steine in den Weg, zieht an den Kindern. Möchte sie immer noch mehr betreuen und das Jugendamt, Gericht finden es ja so toll das er sich so um seine Kinder bemüht. Für die Kinder ist es ein ewiges hin und her geziehe. Die Neue von meinem Ex hat drei Kinder und wohnt 20 km weit weg. Jetzt müssen die Kinder nicht nur zwischen zwei haushalten pendeln, nein zwischen drei! Sie beschweren sich wenn dann bei mir über den Stress, aber ich darf nichts sagen, sonst ist der Papa traurig, der Arme. Es geht hier nicht um das Wohl der Kinder, sondern um die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Wir können überhaupt nicht miteinander kommunizieren, er beschließt und plant und alle haben sich dran zu halten. Man kommt gegen den nicht an, er macht was er will. Hat schon gegen alle Beschlüsse vom gericht verstoßen, die Kinder nicht mehr rausgegeben, sie einfach abgeholt und ich suchte sie überall. Er zahlt den unterhalt wann er möchte… Ich muss mir dann nur immer sagen lassen das er die Kinder ja dann irgendwann wieder bringe und ich müsse eben mit meinem Geld besser wirtschaften, denn er zahlt den unterhalt ja irgendwann in dem Monat in vollem Umfang! Für Nichts wird er zur Rechenschaft gezogen! Er besteht darauf das die Kinder in „seiner Kinderwoche“ bei ihm übernachten, obwohl sie tagsüber von mir betreut werden. Für die Kinder ist die Situation unmöglich, es stresst sie total, das sieht jedoch keiner. Im Gegenteil die vom Jugendamt meinte wenn wir so schlecht miteinander kommunuzieren können wäre es vielleicht wirklich besser dem Wunsch meines Ex nach zu kommen und die im Wochenwechsel zu betreuen. Spinnt die denn! Als würde dieses Modell funktionieren wenn jetzt schon seiner Seite keine Infos weitergegeben werden, Schulsachen fehlen, Klamotten fehlen usw. Auch ist er aufeinmal bei jeder Veranstaltung der Kinder mit seiner neuen und ihrer Kinder anwesend! Zu Ehezeiten kam er nie vor 22 Uhr nach Hause, war dreimal die Woche beim Fußball und am Wochenende im Büro, da selbständig. Sein Lieblingssatz war: „Ach du und deine Kinder!“ Ich muss einige von meinen Wochenenden, Ferien und Weihnachten an ihn abgeben, hat das Gericht so entschieden da er ja schon Dinge dort gebucht hat und Familienweihnachten geplant hat, das ist ja so toll für die Kinder. ie Kinder sind da anderer Meinung, sie dürfen nie mit eintscheiden, wollen nicht immer so viele sein, es stresst sie immer sieben Kinder zu sein. Mein Ex sagt darauf wohl immer: „Das ist jetzt schon so geplant!“
Es schaut niemand, das Jugenamt nicht, die Richterin nicht, aus das Wohl der Kinder. Sonst würde ihnen auffallen das sie sich hin und her gerissen fühlen. Sich nur aufgrund von Gleichberechtigung der Erwachsenen ihrem Schiksal fügen. Das ist so ein schweres und anstrengendes Thema. Mein Ex versteht es Psychospiele zu betreiben, mich unter Druck zu setzen, einfach immer noch das Leben der Kinder und mir zu bestimmen! Es geht ihm nicht um das Wohl der Kinder, es geht ihm darum die Macht über alle zu haben, sein Ego durchzusetzen bis er genau das hat was er will. Er strebt ein Wechselmodell 50/50 an. Er hat bereits Kindermödchen den Kindern vorgestellt. Darauf meint das Jugendamt nur, es sei dann seine Angelegenheit wie er die Kinder in seiner Zeit betreuen lasse! Absurd echt, denn im Moment betreue ich die Kinder außerhalb der Schulzeiten, da ich das Glück habe eine Arbeitsstelle am Ort zu haben und immer in den Zeiten an denen die Kinder betreut sind arbeiten zu können. Arbeite 65% und komme mit den Kindern, oder kurz nach ihnen nach Hause, dann wird gekochte und der Mittag nach den Hausaufgaben zusammen gestaltet. Habe ja deshalb extra eine Whg am Ort genommen, außerhalb wäre sie deutlich günstiger gewesen. Die Kinder können somit zu Fuß alles erreichen und im Notfall auch zu mir zur Arbeit kommen. Es könnte alles stressfrei, also so stressfrei wie möglich sein, wäre da nicht der Ex der ständig dazwischen funkt. Er reißt die Kinder hier jedesmal raus und alle offiziellen Stellen finden es ja so toll! Man kommt dagegen nicht an! Ich muss auf meine Kinder vertrauen das sie sich irgendwann selbst entscheiden was sie wollen.
Hallo!
Hier spricht mir jemand aus der Seele!
Seit 1 Woche ringe ich um Fassung in meinem Gelähmtsein und hier finde ich die perfekte Anleitung, um dem perfiden Spielen zu begegnen!
ICH BEDANKE MICH ZUTIEFST!
Die kommenden Jahre mit dem Kindsvater in Kontakt kommen zu müssen ist mir ein Graus.
Verleumderische und extrem rufschädigende Punkte stehen derzeit im Antragsschreiben ans Gericht. Das ist offener Krieg.
Dann KANN es gar nicht mehr ums Kindeswohl gehen.
Kinder in narzisstische Einzelbeatmung wochenlang abgeben zu müssen ist widerwärtig.
Und sie sehnen sich zu Recht nach dem Papa – wie er auch immer sein mag.
Hallo,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich, dass du dich durch meine Texte verstanden fühlst! Ja, das ist wirklich ein Dilemma – die Balance zu finden für die Kinder, die sich nach ihrem Papa sehnen und ihn liebhaben, aber dagegen dieser alles unternimmt, um ihrer Mutter zu schaden.
Herzliche Grüße
Heidi
Hallo,
mir kommt echt das kotzen bei solch pauschalen Aussagen und dieser wirklich standardmäßigen Bindungsintoleranz.
Und hier von Strategieempfehlungen zu sprechen, kann nicht im Sinne des Kindes sein. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht in Richtung Konfliktkompetenz, Kritikfähigkeit und auch Resilienz zu empfehlen.
Und als Coach sich so umprofessionell zu verhalten spricht Bände. Sie müssten wissen, dass Veränderungen unbequem sind und nun auch mal zum Leben gehören.
Das Kind braucht beide erste Bindungspersonen – unabhängig davon, wie ein Verhältnis unausgesprochen und konfliktaversiv vorher stattgefunden hat (natürlich Erziehungsfähigkeit vorausgesetzt) – und das im Idealfall im Wechselmodell: Warum sonst hat das EU-Parlament 2015 diese Resolution ausgesprochen und mehr als 5 europäische Länder sind dem gefolgt und haben dies gesetzlich verankert. Weil es gegen den Willen des Kindes spricht? Nein, weil Studien dies klar empfehlen und das für ein Kind in einer solchen Veränderungssituation wichtig ist – klar einige Voraussetzungen müssen stimmen – es gibt keine Pauschallösung. Zudem erlebt es dann die größtmögliche Vielfalt an Familie, Glück und Lebensansichten.
Eine Sache noch: Ich höre hier und in den anderen Artikeln eine klare Verweigerungsempfehlung bzgl. Kommunikation. Ist dies im Sinne des Kindes? Sind wir hier etwa wieder bei dem Thema Konfliktfähigkeit? Hm.
Ich bin auch gern bereit, mich weiter zu diesem Thema auszutauschen, auch wenn ich dies Pauschalurteile als Menschenverachtung empfinde.
Viele Grüße und Danke,
Martin (Psychologe, Familientherapeut und Coach nach dvct e.V.)
Hallo Martin,
ich finde es immer sehr interessant, wenn sich Männer auf dieser Seite aufregen, die sich ausschließlich an Mütter richtet, die toxische Ex-Partner haben.
Ich spreche nicht für alle Mütter dieser Welt. Ich spreche hier für eine Minderheit – und doch braucht genau diese Minderheit eine andere Begleitung als es das hiesige Helfersystem bislang angeboten hat. Wenn Sie so aufmerksam meine Artikel bislang gelesen haben, dann sollte Ihnen auch aufgefallen sein, dass ich stets unterscheide zwischen der Beziehung, die die Kinder mit ihren Vätern haben und der Beziehung, die die Mütter mit ihren Ex-Partnern haben.
Ich habe nie bestritten, dass ein Kind seinen Vater braucht. Aber ich sage ganz klar, dass eine Mutter sich nicht demütigen lassen muss, um dem toxischen Kindsvater Umgang zu gewähren.
Sie als Psychologe, Familientherapeut und Coach nach dvct e.V. kennen doch bestimmt auch Settings, in denen mindestens ein Elternteil eine massive narzisstische Persönlichkeitsstörung aufweist und zu keinerlei Konsenzgespräch fähig ist. Der immer wieder mauert, im Setting gemachte Vereinbarungen nicht einhält, und zudem den anderen Elternteil mit Kontrollanrufen und heftigen Emails nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.
Ich helfe mit meinen Artikeln genau nur und ausschließlich den Frauen, die mit so einem toxischen Ex-Partner vom Helfersystem an die Ecke gedrängt, verurteilt und gedemütigt werden. Die im Gericht traumatisiert und mit dem verordneten Wechselmodell gezwungen werden, fast jeden Tag mit ihrem früheren Peiniger kommunizieren zu müssen. Oder, Herr Psychologe, Familientherapeut und Coach nach dvct e.V., leugnen Sie etwa die Existenz von emotionaler Gewalt in Beziehungen als maßgeblichen Grund für eine Trennung?
Alle meine Kundinnen – ohne Ausnahme! – waren bislang äußerst bemüht, es allen Seiten recht zu machen. Und nicht eine von denen, die keinen physisch gewalttätigen Partner hatten, war darauf erpicht, den Umgang einzustellen. Von Bindungsintoleranz (auch so ein schönes Killerwort) keine Spur.
Und noch eins: Es gibt ganz im Gegenteil immer mehr Beweise dafür (siehe Frankreich und die Arbeiten von Dr. Maurice Berger), dass das Wechselmodell für Kinder horrende Auswirkungen hat, erst recht, wenn es unter Zwang gelebt wird und einer der Elternteile das WM dazu benutzt, um weiterhin den anderen zu kontrollieren und das Leben zur Hölle zu machen.
Viele Grüße zurück,
Heidi (keine Psychologin, keine Familientherapeutin und stolz darauf, nicht zum Helfersystem zu gehören)
P.S.: Ich antworte auch noch auf Ihren anderen Kommentar unter dem Wechselmodell als narzisstische Strategie-Artikel
Ich kann auch nicht verstehen warum du solch einen Kommentar als Psychologe verfasst. Zu deiner Verteidigung kann ich aber sagen, dass ich es auch nicht geglaubt habe, dass es Menschen gibt, mit denen nahezu keine Lösungen gefunden werden können. Doch aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich dir versichern, dass es sie doch gibt. Jene, die in schöner Regelmäßigkeit alle Vereinbarungen über den Haufen werfen. Dinge die sie gestern gesagt haben, heute plötzlich keine Gültigkeit mehr haben, bzw. heute vergessen sind. Menschen die nicht davor zurückscheuen, ihren eigenen Kindern zu schaden. Und es verletzt mich auch, dass Mütter schöner Regelmäßigkeit als bindungsintolerant bezeichnet werden, die sich ein gutes Miteinander mit ihren Ex-Partner wünschen, dies aber nur durch komplette Selbstaufgabe erreichen würden. Ich habe es zuerst so gemacht. Ich habe zu allen Wünschen meines Ex-Partners „ja“ gesagt, bis unser Kind nahezu sein soziales Umfeld und seine Freunde verloren hätte. Und ab dem Zeitpunkt wo ich Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit eingefordert habe, seitdem habe ich Krieg, es wird manipuliert, gehetzt, verleumdet…
Gerichtstermine, etc… Ich war immer bemüht, dass Vater und Kind Kontakt zueinander haben, eben zum Wohle des Kindes. Was würde sich das Kind denken, wenn der Vater plötzlich auch weg wäre? Dies wäre ein doppelter Verlust, zuerst die Kernfamilie zerrissen, und dann auch noch der Vater weg? Das Kind würde das nicht verstehen und würde bei sich selbst die Schuld suchen. Das wollte ich unserem Kind nicht antun. Ich wollte nicht das es irgendeinen Elternteil „verliert“. Heute, Jahre später, kann ich allerdings sagen, dass es Menschen gibt, die es nicht schaffen die Dinge vernünftig zu lösen.
Und auch als Mutter ist es inakzeptabel wie ein Stück Dreck (Gewalttätigkeit, Beschimpfungen, Verleumdungen, Zitat: „Du kleine Dreckshure“) behandelt zu werden um des Kindes willen.
Ja, es gibt sie doch, diese Menschen, auch wenn du es nicht glauben kannst, oder willst.
Hallo Martin
Ich als Fachärtzin für Psychatrie darf Ihnen sagen, dass Sie es sind, der rein gar nichts verstanden hat und aus Ihren Zeilen liest man eine extreme Frauenfeindlichkeit und Ahnungslosigkeit, was Opferschutz bedeutet heraus.
Würden wir Ärzte so unwissenschaftlich arbeiten, wie die Studien zum PAS , dann wären unsere Patienten nicht nur wahnsinnig sondern tot. Das PAS Totschlagargument beruht auf keinen wissenschaftlich fundierten prospektiven randomisierten statistisch korrekt ausgewerteten Studien . Schreibt ein Medizinstudent so eine Arbeit, fliegt er . Vermutlich sind die Standards in der Psychologie niedriger. Jedenfalls ist Ihnen nicht bewusst, dass Opferschutz und das Recht des Kindes gewaltfrei zu leben deutlich über dem Kontaktrecht steht – und das aus gutem Grund. Ich würde das Kontaktrecht übrigens an die Alimentation des Kindes knüpfen- denn es kann nur im Sinne eines liebenden verantwortungsvollen Vaters sein, sein Kind bestmöglich alimentiert zu sehen . Das nicht zu tun weist auf eine Störung hin .
Bitte lassen Sie sich nachschulen und supervidieren. Es wird Ihnen gut tun.
Hallo Heidi,
ich kann deine Artikel alle aus eigener Erfahrung unterstreichen und zu jedem mittlerweile fast ein Buch schreiben.
Leider habe ich noch keinen emotionalen Abstand. Wie kann ich es endlich schaffen, gelassen zu reagieren, mich nicht ständig schlecht zu fühlen, Frieden damit machen, dass ich so vieles nicht beeinflussen kann und mein Kind allem schutzlos ausgeliefert ist?
Mir zerbricht es das Herz, wie unser Kind zwischen uns steht und ich frage mich so oft, ob ich loslassen muss, damit unser Kind zur Ruhe kommen kann. Nur schaffe ich es nicht als Mutter unser Kind loszulassen. Was tun wir unserem Kind damit an so zwischen uns aufwachsen zu müssen, ständig zerrissen?
Lg
XXX
Liebe XXX,
Danke für deinen lieben Kommentar! Du musst das Kind aber nicht als zerrissen betrachten – sieh es an und glaube fest daran, dass es schaffen wird, mit der Situation eines Tages zurechtzukommen. Biete dem Kind einen Ruhepol bei dir zu Hause. Gib ihm die Gewissheit, dass es immer zu dir kommen kann und nichts zu befürchten hat. Aber verliere niemals den Glauben an dein Kind – woran soll es sich sonst festhalten?
Lieben Gruß
Heidi
Hallo Heidi,
auch diesen Artikel habe ich wieder mit voller Interesse gelesen, da jetzt noch einige Termine mit Gutachter und Gericht bevor stehen.
Ich verstehe auch wirklich sehr gut, dass man ruhig und sachlich bleiben soll, das macht Sinn, aber zeigt es auch wirklich dass man mit „Herzblut“ bei der Sache ist?
Vorallem, wie kann man am besten ruhig bleiben, wenn plötzlich ein neugeborener unheimlich guter Schauspieler vor einem sitzt 🙁
Wie kann man sich auf die kommenden Fragen vorbereiten?
Ganz liebe Grüße
Liebe Bubi 🙂
ich verstehe deine Frage gut… Aber sachlich muss nicht zugleich kalt sein. Bleibe bei deinen Antworten bei dir und deinen Gefühlen. Wichtig ist halt, dass du nicht ausflippst. Es ist sicherlich in Ordnung, seine Überraschung zu zeigen, wenn der neugeborene Schauspieler zur Bestleistung hochfährt und eine unglaubliche Story nach der anderen liefert. Nur halt nicht darauf eingehen, es sei denn, du wirst direkt gefragt.
Unterm Strich bist du als Mami immer mit Herzblut dabei, und wer will es dir verdenken, wenn du hier und dort mal etwas sagst, was sich im nachhinein als falsch herausstellt? Wenn du allerdings im Hinterkopf hast, nichts zum Drama beizusteuern, sachlich zu bleiben, dich als liebevolle Mami zu zeigen und aus der Sicht der Kinder argumentierst, machst du das Beste, was du in der Situation tun kannst. Alles andere kannst du eh nicht beeinflussen.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg vor Gericht, meine Liebe!
LG
Heidi