Warum du kein Whatsapp als Kommunikationskanal mit dem toxischen Ex zulassen solltest

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Bald jährt es sich zum 3. Mal: Zum Jahreswechsel 2017 habe ich mich entschieden, ausschließlich Mütter zu begleiten, die einen toxisch-narzisstischen Kindsvater an der Backe haben und die im Alltag immer wieder an ihre emotionalen Grenzen kommen.

Seitdem gibt es jede Woche einen Blogartikel von mir, und für den Fall, dass du mir schon laaaange folgst, dürfte dieser Beitrag definitiv keine Überraschung oder überwältigende Neuigkeit bereithalten.

Aber ich möchte heute einen wenn auch bekannten ganz besonderen Aspekt näher beleuchten, um dich noch mehr dafür zu sensibilisieren, was du selbst in deiner Macht hast. Gerade, wenn du dich sonst eher hilflos seinen Spielchen ausgesetzt fühlst.

Ich erlebe es immer wieder in meiner Facebook-Gruppe der starken Mütter, dass dort eine Frau einen Screenshot ihrer aktuellen Whatsapp-Diskussion mit dem toxischen Ex einstellt und sich anschließend darüber erbost, was er ihr da wieder geschrieben hat.

Mal davon abgesehen, dass das gegen die Gruppenregeln verstößt – und du wirst am Ende des Artikels verstehen, warum es diese Regel in meiner Gruppe gibt – es ist definitiv ein schriftlicher Beweis, dass wir es hier wirklich mit miesen Gesellen zu tun haben und ich mir auf meiner Midlife-Boom-Seite nicht krampfhaft Beispiele ausdenken muss.

Es stellt sich heraus, dass diese Nachricht ihr den Tag gründlich versaut hat.

Eigentlich war dieser bislang ganz gut – sie hat eine Gehaltserhöhung bekommen und wurde von der neuen Chefin wegen eines anspruchvollen, gelungenen Projektes über den grünen Klee gelobt.

Und – auch das noch! – da kam zusätzlich eine Nachricht vom Ex über den Facebook-Messenger. Im Ton nicht minder aufwühlend.

Angenommen, du fühlst dich jetzt angesprochen, weil das auch dein Alltag ist – ständig poppt irgendwo eine Nachricht von ihm auf – dann musst du dir meine Frage gefallen lassen:

Wenn du all diese Kommunikationskanäle für ihn bereitstellst – warum wunderst du dich dann, dass er sie nutzt? Und zwar auf seine ganz typische, uncharmante Art und Weise?

Warum lässt du es zu, dass er jederzeit, wenn er in Stimmung ist, in dein Hirn gelangen kann?

Wieso gibst du ihm so viel Macht über deine aktuelle emotionale Balance?

Die Frau – nennen wir sie Sabine – hatte an sich einen erfolgreichen Tag. Ihr ging es gut. Sie wollte abends noch mit einer Freundin um die Häuser ziehen – die Kinder sind in der Woche beim Ex – und die Gehaltserhöhung feiern.

Und anstelle ihren Erfolg zu genießen, laufen ihre Gedanken nach der Whatsapp-Nachricht wieder Amok. Er lässt sie einfach nicht los, jeden Tag gibt es was Neues, mit dem er sie aufregt.

Von der ersehnten Gelassenheit ist sie meilenweit entfernt. Soll das jetzt so weitergehen, bis die Kinder 18 sind?

Sabine fühlt sich gezwungen – denn schließlich haben Richter und Jugendamt schon festgestellt, dass sie bitte schön dem Kindsvater entgegenkommen und für eine reibungslose Kommunikation sorgen soll.

Tja. Wenn einer sich vehement querstellt und uneinsichtig ist, dann muss halt die andere Partei herhalten und nachgeben. Sonst wird das ja nie was!

 

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Das Gemeine an der „instant communication“ ist die „instant communication“

Der Ex – ich wette, der hat es geahnt, dass es Sabine gerade verdammt gut ging! – schickt eine miese Whatsapp-Nachricht wegen einer Nichtigkeit, weil es ihm gefällt. Er drückt auf Senden und plopp – piepst das Handy von Sabine. In Sekundenschnelle erfassen ihre Augen, was geschickt wurde, und zwar genau in dem Moment, nachdem er auf Senden klickt.

Das muss doch ein echt geiles Gefühl sein für einen ordentlichen Kontrollfreak (zu denen ich die meisten toxischen Ex-Partner zähle. Ach Quatsch – alle!)

Klar könnte Sabine die Whatsapp-Nachricht auch einfach ignorieren.

Aber sie hat sie ja nun mal schon gesehen. Ihre schönen Gedanken, ihr Erfolgsgefühl – wie weggeblasen. Instantamente halt.

Wenn sie klug ist, dann antwortet sie nicht sofort.

Aber es ist schließlich Whatsapp.

Also wird schnell eine Antwort – alles andere als eine souveräne, gelassene Ommmm-Nachricht – schnell zurückgetippt. Der hat sie doch nicht alle!

Herzlich willkommen im Teufelskreis der negativen Emotionen, Sabine.

 

Die einzige Möglichkeit, wie du da herauskommen kannst

Das geht nur, wenn du jegliche Instant Communication sofort beendest und derlei Kanäle komplett für ihn verriegelst.

Also sofort sperren auf Whatsapp. Auch auf Facebook ist das kein „Freund“ mehr, der dir Nachrichten über den Messenger schicken darf.

Dein Lieblings-Kommunikationskanal ist ab sofort das gute, alte Email-Postfach!

Aber bitte schön nicht deine private Email. Nein, du legst ein separates Postfach bei einem ganz anderen Provider an. Dann gibt es dafür eine separate App auf dem Handy, für die du die Benachrichtigungs-Merkmale individuell einstellen kannst.

Sprich: Die App wird irgendwo auf dem Handy geparkt, wo sie nicht sofort sichtbar ist und wo du vielleicht dreimal wischen musst.

Du erlaubst höchstens Kennzeichen an der App, wenn eine neue Nachricht eingegangen ist, aber keine Notiz im Sperrbildschirm! Auch nicht sonst, wenn du gerade am Handy daddelst.

Dann bestimmst du zwei Zeitpunkte in der Woche (oder auch nur einen), an denen du das Postfach auf Nachrichten hin überprüfst. Die setzt du dir anfangs als Termine in den Kalender.

Merkst du was? Du hast dich gerade selbst ermächtigt, wann du dich mit seinem Sermon auseinandersetzt.

Das hat Power, meine Liebe!

Hach, wie schön kann Kommunikation sein, wenn das einmal geordnet ist!

Und kommt eine biestige Email mit Nichtigkeiten an, hast du die Erlaubnis von mir, diese gar nicht zu beantworten.

So.

Du antwortest selbstverständlich auf höflich vorgebrachte Fragen, die bestenfalls das gemeinsame Sorgerecht auch tangieren. Meinetwegen auch darüber hinaus, wenn du in guter Stimmung bist.

Aber nicht, um fröhlich die Hand zum elterlichen Kontakt zu reichen (du weißt ja eh, dass das nicht passieren wird und er dir bei nächster Gelegenheit wieder den Arm ausreißen wird). Sondern einzig und allein, um deiner Pflicht zur Kommunikation nachzukommen.

Dein Ex schreibt nicht gerne Email? Außerdem sind es moderne Zeiten, jeder benutzt Whatsapp, und es ist doch so viel einfacher zu händeln im Alltag?

 

Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?

Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft. 

Gerade wenn es um Mützchen hier und Kiga-Stulle dort geht.

Sweetheart, das ist ja sicherlich alles gut und schön und funktioniert in anderen Trennungsfamilien.

Wenn dein Ex dir bewiesen hat, dass er WA nicht verantwortlich nutzt – sprich nur, um dich zu triggern und sich selbst mit negativen Emotionen zu versorgen – dann ist das nicht das Medium, das du weiter forcieren solltest, wenn es dir langfristig besser gehen soll.

Auch, um dich selbst zu schützen.

Schließlich verleitet WA sehr dazu, unüberlegt zu antworten. Bei einer Email geht das nicht. Da siehst du mehr Text auf einen Blick, kannst es erst einmal als Entwurf speichern, eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Tag immer noch entscheiden, ob die Email sachlich genug formuliert ist und ob sie überhaupt noch verschickt werden muss.

Nur so kannst du langfristig gelassener werden!

 

Dein Ex besteht auf Whatsapp & Co und weigert sich, auf Email umzusteigen?

Stell ihn vor vollendete Tatsachen. Er kann dir da nicht an den Karren fahren! Nur Mut!

Solltest du vor Gericht darauf angesprochen werden, kannst du ja sagen, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass Whatsapp für eine sachliche und unaufgeregte Kommunikation, die für eine kooperative Elternschaft nun mal Voraussetzung ist, nicht geeignet gewesen ist.

Kein Gericht besteht auf Whatsapp und Messenger-Austausch zwischen hochkonflikthaften Elternteilen!

Alle, die ein solches Urteil in der Vergangenheit kassiert haben, sind herzlich eingeladen, diesen Blogartikel unten zu kommentieren.

Oder wie siehst du das?

Mach am besten gleich Tabula rasa, meine Liebe.

Du glaubst gar nicht, wie befreiend allein dieser kleine Schritt für deinen aktuellen Emotionszustand sein kann!

Kommunikation ist übrigens ein sehr wichtiges Thema in meinem DEXKADIMA-Programm. Da gehört dieser Schritt gleich zu Beginn zu den ganz wichtigen Markern auf dem Weg zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe!

Solltest du viel Stress im Alltag mit deinem toxischen Ex-Partner haben, dann wäre es genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um an DEXKADIMA teilzunehmen. 

 

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