Wie du mit den anderen toxischen Verwandten umgehst, die Ansprüche an dich stellen

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Hach, das Leben als hochsensible, empathische Mutter wäre ja zwei- bis dreimal so viel einfacher, wenn es nur einen Narzissten in ihrem Leben gäbe, der ihr den Alltag vergällt!

Der mit der größten Power ist nun mal ein toxischer Kindsvater. Er kann jede Menge Stress vor Gericht machen, mit seinem gefälschten Charme und aus einer arrivierten Position heraus die unerfahrenen Beteiligten im Sorgerechtsstreit beeinflussen und hat zudem eine mächtige Väterlobby im Rücken.

Aber es gibt bestimmt auch in deinem Leben noch die eine oder andere Person, die dir ein äußerst ungutes Gefühl verschafft – sei es bei einem Treffen oder auch nur am Telefon. Ach, was red ich – einfach nur, wenn der Name erwähnt wird.

Das können durchaus eigene Verwandte sein – von nix kommt ja nix, irgendeinen Bezug zu Narzissmus wirst du schon seit langer, langer Zeit haben, denn sonst hätte der Letzte ja nicht alle deine Knöpfe der Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit drücken können.

Solche eigenen Verwandte – auch wenn man erst einmal bei der Vorstellung schlucken muss, sich selbst zu erlauben, nicht mehr ein braves, artiges Mädel zu sein – kann man aber noch relativ gut auf ein Nebengleis stellen und sogar den Kontakt einschlafen lassen.

Bei narzisstischen Geschwistern, Onkel, Tanten und Kusinen ist das sicherlich leichter machbar als bei den eigenen, vielleicht sogar pflegebedürftigen Eltern, keine Frage. Da wird viel in uns wachgerufen, vor allem aber auch immer noch die Hoffnung genährt, man bekäme von der narzisstischen, giftigen, bettlägerigen Mutter beim Popoabwischen endlich eine Entschuldigung. Eine Erklärung. Einen klitzekleinen Liebesbeweis, nach dem man sich die gesamte Kindheit über gesehnt hat.

Da gehört schon viel Selbsterkenntnis und vor allem viel Selbstachtung und Selbstliebe dazu, auch hier eine Grenze zu ziehen und sich einzugestehen, dass das nie der Fall sein wird.

Und sich anschließend zu schützen, indem man loslässt. Indem man z.B. eher eine außerfamiliäre Pflegekraft bezahlt, die sich die Giftsprüche und das Gejammer anhört. Und sich fürderhin darauf konzentriert, wie man sein eigenes Leben selbst mit Liebe füllen kann.

Das betrifft natürlich auch dein Kind. Du wirst von dir aus schon darauf achten, den Kontakt zwischen deinem Kind und den giftigen Verwandten auf ein Mindestmaß zu beschränken, um es zu schützen.

Nicht immer einfach, aber machbar. Denn das hast alles du selbst unter Kontrolle.

Du kannst das entscheiden, jeden Tag, jeden Moment aufs Neue.

Mit wem du telefonierst. Mit wem du dich draußen unterhältst. Mit wem du dich triffst. Wem du deine Zeit schenkst. Wen deine kleinen Kinder besuchen, wenn sie bei dir sind.

 

Aber was ist mit den Verwandten des toxischen Ex?

U-oh.

Fällt dir da auch sofort die toxische Mutter deines Ex ein? Die, die in der Zeitung fett Zeilen markiert und den Ausschnitt für ihren Sohn aufhebt, in dem es darum geht, welche Möglichkeiten Väter haben, um an das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder zu gelangen?

Die, die früher allein durch ihre Anwesenheit einen schwarzen Mantel um deine Seele gelegt hat?

Die, wenn der Name im Display des Telefons erscheint, dich sofort in Habacht-Stellung bringt und dich vergessen lässt zu atmen?

Die dich manchmal so hasserfüllt ansieht, dass dir schwindelig wird?

Die, wenn sie den Raum betritt, dieser gleich um mindestens 10 Grad abkühlt?

Die ist es jedenfalls bei mir.

„Die Wurzel allen Übels.“

Ich weiß, ich bin da nicht allein. Sehr viele Mütter, mit denen ich spreche und die in meiner Facebook-Gruppe sind, haben genau so ein Exemplar von Ex-Schwiegermutter an der Backe.

Du hast mein volles Mitgefühl, Sweetheart, falls du jetzt mit dem Kopf nickst!

Zusammen mit dem toxischen Sohn bildet sie ein alptraumhaftes Duo Infernale, mit dem auch das Wechselmodell trotz Vollzeitarbeitsplatzes des Kindsvaters perfekt umgesetzt werden kann.

Bis sie später durch die Next ersetzt wird – denn schließlich hat der toxische Sohn auch noch eine Hassrechnung mit ihr offen.

Aber das ist dann eine andere Geschichte. Und nicht unser Problem.

Wenn ich an meine Ex-Schwiegermutter denke, frage ich mich stets, warum es eigentlich „der Krake“ heißt. Ich bin darüber schon ziemlich früh in den Kinderbüchern meines Sohnes gestolpert.

Als ich noch mit dem Mann zusammenlebte und in der Elternzeit mit dem Baby ganztags zu Hause war, gab es einen festen Oma-Tag unter der Woche. Unter dem Mäntelchen des Helfenwollens ging es eher ums „Habenwollen“, nämlich das Baby.

Sie verschwand an einem Tag mal mit dem Kinderwagen stundenlang, ohne Handy und ohne Extrawindel. Ich wusste nicht, wo sie waren – sie hatte das Handy „vergessen“. Durch einen komischen Zufall traf sie aber unterwegs den Kindsvater, und sie zogen dann zu dritt in ein Restaurant ums Eck, von dem aus mich der Ex anrief, ob ich nicht auch dazukommen wolle?

 

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Ich war schon in heller Aufregung, das Baby hatte seit mind. 6 Stunden die gleiche Windel an, und der Hintern war knallrot, als ich ihn endlich abholen und von dieser Last befreien konnte. Die zwei haben nur mit dem Kopf geschüttelt – was ich mich denn so anstellte?

Typisch „späte Mutter“! (Übrigens ein ganz beliebter Spruch der Frau, um mich abzuwerten. Sie selbst wurde mit 20 schwanger.)

Oder sie ging mit dem Einjährigen in der Zeit, in der ich sie darum bat, auf ihn aufzupassen, zu ihrem Friseur zum Haareschneiden, ohne dass sie mich vorher fragte, ob das ok sei. „Ihr Sohn hätte es ihr schließlich erlaubt, und das ist doch schließlich der Vater!“

Als ich dann schließlich auszog, beschwor sie mich, dass ich ihr bloß auch noch Zeit mit dem Enkelkind lassen solle, sie hatte da so große Angst, ihn nicht mehr zu sehen!

Nichts wäre mir damals ferner gewesen, meine eigenen Eltern wohnen über 600 km entfernt, natürlich sollte der Sohn mit Großeltern aufwachsen.

Zumal ihr Sohn ja schließlich viel Umgang mit dem Kind hatte und ich nicht den geringsten Plan hatte, diesen zu limitieren.

Jedenfalls versuchten die beiden über die kommenden Jahre, auch von meinen Wochenenden mit dem Kind Zeit für Unternehmungen mit der Oma herauszuschlagen.

Da wurden immer wieder Tickets gekauft für Konzerte und Kindertheater, die justament nicht an den Vaterwochenenden stattfanden.

Ja klar, meint da der kopfschüttelnde Außenstehende, das ist doch auch schwierig, wenn man auf ein bestimmtes Wochenende beschränkt ist.

Da es aber immer Thema war – ich hätte sooo viel Zeit mit dem Kind, der Vater nur sooo wenig – darf ich schon vermuten, dass die Events ganz bewusst für meine Zeit ausgesucht wurden.

Irgendwann rief sie sogar im Jugendamt an und bat um Amtshilfe. Sie hätte als Oma halt auch Rechte, ihren Enkel zu sehen! Die entnervte Sachbearbeiterin vom Jugendamt rief mich anschließend zu Hause an, um das Thema mit mir zu besprechen.

Schon interessant, wie sich Perspektiven ändern können, selbst wenn die Oma ihren Enkel mindestens zweimal im Monat sieht und im Papa-Alltag integraler Bestandteil ist.

Besonders interessant auch vor dem Hintergrund, dass sie ihren eigenen Kindern den Umgang mit den Großeltern väterlicherseits über mehr als 10 Jahre verwehrte.

Ja, die liebe Projektion!

 

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Was ist denn jetzt ein angemessenes Verhalten?

Das, woran ich mich festhalte und an dem ich mein Verhalten und meine Reaktion orientiere, ist mein Sohn.

Und der hatte von Anfang an eine innige Beziehung zur Oma und mochte sie gut leiden.

Kannst du dich an die verschiedenen Beziehungsebenen erinnern, die ich in diesem Blogpost vorgestellt habe?

  • Du hast eine Beziehung zum Kind.
  • Dein Kind hat eine Beziehung zum Vater.
  • Du hast (k)eine Beziehung zum toxischen Kindsvater, und wenn, dann nur eine höchst sachliche.

Am Kind selbst können aber selbstverständlich mehr Personen „andocken“ und eine Beziehung bilden. Andere Freunde (die dir vielleicht nicht passen), Stief- und Halbgeschwister, die Next – und halt auch die Oma väterlicherseits, was auch immer für ein Besen das sein mag.

Hast du eine Kontrolle darüber?

Nein.

Musst du jetzt aber alles mit dir machen lassen, was die Oma verlangt? Auch nein.

 

Fazit

Du wirst nicht verhindern können, dass toxische Großmütter und andere Verwandte Gift im Beisein deines Kindes versprühen.

Du wirst den Kontakt nicht vermeiden können, sofern diese Menschen beim Kindsvater ein- und ausgehen.

In dem Moment, wenn dein Kind Umgang mit dem toxischen Vater hat, musst du loslassen lernen. Denn es ist seine Verantwortung, mit welchen Menschen er sein Kind zusammenbringt.

Wenn du merkst, dass dein Kind verwirrt ist, weil es bestimmte Aussagen der Oma nicht einordnen kann, kannst du ihm helfen, indem du es in seiner inneren Wahrnehmung bestärkst.

Schau aber bitte zu, es möglichst nicht in einen weiteren Loyalitätskonflikt zu bringen, vor allem, wenn es seine Oma liebt.

Eine unaggressive Klarheit ist das Beste, was du deinem Kind auf seinem Weg zum Erwachsenwerden mitgeben kannst.

Zum Abschluss möchte ich dir noch eine Antwort verraten, die du sagen kannst, wenn dein Kind diese Oma zu seinem Geburtstag in deine Wohnung einladen will:

„Nein.“

Du darfst dich selbst nämlich auch schützen, meine Liebe!

 

Welche Erfahrungen hast du mit toxischen Anverwandten gemacht, seitdem du Mutter bist? Ich freu mich auf deinen Kommentar weiter unten.

 

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