Wie du einen richtig guten Anwalt findest
Lass mich gleich mit einer unangenehmen Wahrheit beginnen: Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit einem toxischen Ex-Partner und Kindsvater vor dem Familiengericht landest ist verdammt hoch.
Selbst, wenn du dich am Anfang Eurer Trennung ganz besonders bemühst, alle Fünfe gerade sein zu lassen, um seinen unheiligen Zorn nicht heraufzubeschwören.
Auch, wenn du bereits vor diesem Mann eine Scheidung mit seinem Vorgänger in gutem Einvernehmen hinter dich gebracht hast und denkst, du kennst das, du wirst schon keine unvernünftigen Forderungen stellen, es lässt sich doch bestimmt alles regeln.
Mit einem toxischen Ex-Partner, der in seiner narzisstischen Ehre gekränkt ist und vor allem sehr geldaffin veranlagt ist – sprich, er ist fest entschlossen, so wenig wie möglich an Unterhalt zu bezahlen, um dir kein Leben in Saus und Braus zu gönnen – kommt eine große negative Energie ins Spiel, die letztlich dazu führen kann, dass Ihr irgendwann mal auf Eurer Trennungsreise als „hochkonflikthaftes Elternpaar“ beschrieben werdet.
Da kannst du dich noch so sehr um gutes Einvernehmen bemühen. Mit einem Narzissten geht das nicht.
Verabschiede dich daher besser gleich von dem Gedanken, dass du doch ein harmoniebedürftiger Engel bist, das wird schon jeder da draußen sehen, der Augen und Ohren hat.
In der darauffolgenden Dynamik ist es nämlich auch für versierte Außenstehende irgendwann einmal nicht mehr möglich, den Durchblick zu behalten, wer die schützenswertere Partei ist in dem Spiel.
Ich habe schon einmal die bekanntesten Sprüche in einer Grafik zusammengesammelt, die Mütter vor Gericht und im Jugendamt zu hören bekommen.
Auch wenn sich das ernüchternd anhört, entspann dich trotzdem.
Jetzt gilt es vor allem, smart zu sein.
Selbst wenn er noch nicht mit dem Gericht gedroht hat, bereite dich vor. Nutze die Zeit, um einen richtig guten Anwalt zu finden. Selbstverständlich sofort, wenn er auch nur die leiseste Andeutung macht.
Wenn du große Angst vor dem Familiengericht hast, erst recht. Du kannst deine Angst nun mal am besten besiegen, wenn du dem Drachen ins Maul schaust. Und nicht, indem du hoffst, dass dein Ex milde sein wird, wenn du nur alles tust, was er sagt.
Du weißt doch sowieso, dass er danach nur größere Forderungen stellen wird, wenn er dich mit kleineren schon erpressen konnte. Er wird nicht aufhören.
Bereite dich also vor.
Nutze die Zeit der Ruhe vor dem Sturm, um zu recherchieren und den besten Anwalt für dich zu finden. Und dafür brauchst du wirklich Zeit!
Am allerbesten sparst du dein Geld nicht für eine neue Wohnzimmerwand, sondern für mögliche Anwaltskosten. Vielleicht bekommst du ja Prozesskostenhilfe, aber verlassen würde ich mich nicht darauf.
Es steht viel auf dem Spiel, meine Liebe.
Sind gute Anwälte teuer? Ja.
Ist das trotzdem ein Garant, dass ein sehr teurer Anwalt dich bestmöglich vor Gericht vertreten wird? Nein.
Das Kriterium wäre auch einfach zu banal. Sehr gut verdienende Anwälte können durchaus auch schnell die Lust verlieren, wenn ein Verfahren ungünstig verläuft, und den unvorbereiteten Stellvertreter schicken.
Also: Absoluter Fokus auf die richtige Auswahl – am besten gleich von Anfang an.
In meiner Facebook-Gruppe der Starken Mütter hatten wir es neulich erst mit dem Thema.
Du siehst hier unten die besten Tipps für dich, wie du einen richtig guten Anwalt findest.
Die Basics
- Du brauchst auf jeden Fall schon mal einen Fachanwalt/eine Fachanwältin für Familienrecht. Nicht nur jemanden, der den Bereich zusätzlich zu anderen abdeckt.
- Mann oder Frau? Es gibt einige Mütter, die auf männliche Rechtsbeistände schwören. Aber es gibt definitiv auch Anwältinnen, die Biss haben!
- Per Empfehlung: Aber nur, wenn die Mutter, die dir diese Empfehlung gibt, auch einen toxischen Ex-Partner hatte und sich bei diesem Rechtsbeistand gut aufgehoben fühlte. Also nicht der Empfehlung folgen von einem Strafrechtanwalt, in dessen Sozietät noch einer für Familienrecht sitzt.
- Per Google und Umkreissuche: Lediglich, weil der Anwalt ums Eck wohnt oder Familienrecht auf dem Türschild stehen hat, heißt das noch lange nichts. Klar machst du einen Termin aus zum Vorabgespräch, aber wenn du kein gutes Gefühl hast, suchst du weiter. Auch außerhalb des Landkreises, wenn es sein muss!
- Per Google und Spezialgebiet Familienrecht: Je spezialisierter, umso besser. Besetzt der Anwalt gleich viele unterschiedliche Rechtsgebiete, würde ich weitersuchen.
- Spezialgebiet Familienrecht und hochkonflikthafte Trennungen: Bingo!
- Anwaltssuchportale mit Bewertungen dürften ebenfalls ganz hilfreich für eine erste Sondierung sein.
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Was spricht dagegen, wenn du dir eine Liste von sagen wir mal 20 Anwälten zusammenstellst, die du in den nächsten Wochen einer nach dem anderen anrufst und um ein persönliches oder mindestens telefonisches, kurzes Kennenlerngespräch bittest? Du könntest von Anfang an sagen, dass du keine genaue Rechtseinschätzung deiner aktuellen Situation wünschst, sondern auf der Suche nach einem passenden Co-Sparrings- und Teampartner vor Gericht bist.
Lass dich von den ersten, möglicherweise sehr ernüchternden Gesprächen nicht entmutigen und betrachte sie als Übungsmöglichkeit, immer souveräner deine Bedürfnisse und Wünsche artikulieren zu können.
Außerdem wirst du eine Menge aus diesen Gesprächen lernen und dein Bauchgefühl immer besser wahrnehmen.
Die Fragen, die du im Kennenlerngespräch stellen solltest
- Welche Erfahrungen haben Sie mit hochkonflikthaften Elternpaaren vor Gericht?
- Welche Erfolge konnten Sie für Ihre Klientinnen erreichen?
- Worauf führen Sie das zurück?
- Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit wichtig? (Um den Grad seines/ihres aktuellen Idealismus-Levels abklopfen zu können)
- Wofür schätzen Ihre Klientinnen Sie am meisten?
- Arbeiten Sie auch mit Vätern zusammen, die alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um die ehemaligen Partnerinnen vor Gericht zu diskreditieren?
- Wie schützen Sie Ihre Klientinnen vor unangemessenen Angriffen bei Gericht?
- Mir ist es wichtig, vor jeder Verhandlung ein gemeinsames Treffen zur Taktikbesprechung sowie danach ein kurzes Gespräch für einen runden Abschluss und Vereinbarung der nächsten Schritte zu haben. Ist das für Sie machbar?
- Kann ich Sie zur Not auch am Wochenende erreichen?
- Wie regeln Sie Ihre Vertretung im Urlaub oder bei Krankheit?
- Sollten wir zusammenarbeiten und ich Sie engagieren, wäre es für Sie in Ordnung, mir schriftlich zuzusichern, dass sie während meines laufenden Verfahrens keinen Stellvertreter oder Ersatz zur Seite stellen werden? (Ganz wichtig in großen Kanzleien – nicht, dass du mit einem das Kennenlerngespräch führst und musst dann aber später mit einem ganz anderen Rechtsanwalt zusammenarbeiten. Kommt nicht selten vor.)
Du musst jetzt nicht wie mit einer Checkliste in das Gespräch gehen und eine Frage nach der anderen oben abhaken! Such dir die 3-5 aus, die zu dir passen – das reicht dann schon für einen ersten Eindruck.
Fang allerdings nicht an, über deine Erlebnisse mit dem Ex zu berichten, es sei denn, der Anwalt fragt dich danach.
Das Ziel deiner Gespräche soll sein, dass du am Ende entscheiden kannst, ob du mit ihm zusammenarbeiten möchtest – und nicht, ob er deinen Fall annimmt!
Dein Bauchgefühl wahrnehmen
Bitte nicht vergessen: Du suchst hier keine Freundin oder Freund! Es wäre zwar ein schöner Nebeneffekt, aber es hilft dir am Ende nix, solltest du das Sorgerecht oder das Aufenthaltsbestimmungsrecht verlieren, weil dein Rechtsbeistand keine Eier in der Hose hat und genauso lieb ist wie du!
Du brauchst also jemanden mit wesentlich mehr Biss und Unerschrockenheit. Der unter Umständen kein Problem damit hat, den Richter mit allem gebotenen Respekt auch mal zu korrigieren.
Manche Mütter haben auch berichtet, dass es dann gut für sie lief, wenn ihr Rechtsanwalt selbst ein narzisstisches Thema hatte.
Ja, da musste ich auch schlucken und habe verwundert geguckt!
Beim zweiten Nachdenken ist es allerdings durchaus logisch: Der kennt ja selbst alle narzisstischen Muster und kann darauf wunderbar parieren. Narzisstisches Spiegel-Pingpong quasi.
Mach dir vor allem auch klar, was du willst. Artikuliere das deutlich. Sag, was du dir von deinem Rechtsbeistand wünschst. Nimm das auf, was du als Antwort von deinem Gegenüber bekommst und spüre nach, ob es stimmig ist oder nicht.
Dann zieh weiter.
So ein Gerichtsverfahren ist weiß Gott kein Spaziergang im Rosengarten. Du brauchst einen Anwalt, der nicht noch zusätzlich reintritt und dich schlecht fühlen lässt.
Hast Du demnächst einen wichtigen Termin vor Gericht?
Ich helfe dir bei der mentalen Vorbereitung.
Fazit
Ich denke, du weißt jetzt, wie wichtig es ist, einen guten Rechtsbeistand zu haben, wenn du mit dem toxischen Ex in den gerichtlichen Clinch gehen musst. Denke bloß nie, dass Du jetzt mal mit einem anfängst und dann später immer noch wechseln kannst.
Wer häufig den Anwalt wechselt oder wechseln muss, hat immer das Nachsehen, denn es kommt gar nicht gut vor Gericht an. Mit Prozesskostenhilfe bist du außerdem zusätzlich gebunden.
In den seltensten Fällen hast du dann noch Zeit für eine intensive, gute und nachhaltige Suche wie oben beschrieben.
Mir ist dabei eins ganz besonders wichtig: Mach dich bitte nicht klein und hilflos, wenn du auf die Suche gehst, und bleib nicht gleich beim Erstbesten hängen, der dich zuredet oder gönnerhaft von oben herab behandelt.
Klar kann man mit Prozesskostenhilfe nicht auf dicke Hose machen, aber du bist unterm Strich Auftraggeberin und der Anwalt oder die Anwältin Auftragnehmer. Schließlich sind diese Menschen irgendwann einmal aus bestimmten – hoffentlich idealistischen – Gründen Anwälte geworden.
Du vertraust jetzt mal darauf, dass du genau so einen Menschen finden wirst, der 1A in dein Unterstützer-Team passt.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Erfolg beim Finden!
Wie siehst du das? Hast du gute Erfahrungen mit deinem Anwalt gemacht? Was fandst du dagegen eher schwierig, was andere Mütter wissen sollten? Schreibe unten einen Kommentar, dann hilfst du damit den anderen. Merci!
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Man findet auch Anwälte über Opferberatungsstellen oder Vereine zur Selbsthilfe von psychischer Gewalt o.ä.. Ich bin auf diesem Wege an meine neue Anwältin gelangt (obwohl ich gar keine neue gesucht habe), sie hat sich mittlerweile auf toxische Fälle spezialisiert und meint, 80 % ihrer Fälle seien gegen eine Person mit NPS. Es ist Wahnsinn, wieviel mehr sie mir sagen kann als der ehemalige Anwalt, der einfach zu sehr an das Gute im Menschen glaubte – woraufhin ich mich dann eben doch zum Wechseln entschlossen habe. Aufgrund der Vielzahl von Fällen hat sie unglaubliche viele Ideen und sieht einige fiese Anschläge schon im Voraus kommen…
Vielen Dank für den Beitrag. Ich bin auf der Suche nach einem Fachanwalt für Familienrecht. Ich finde es eine sehr gute Idee eine Liste mit passenden Anwälten zu erstellen und um ein kurzes Vorstellungsgespräch fragen. Bestimmt finde ich dann den richtigen. Danke für den Tipp.
Heidi guck mal, hier gibt es jetzt eine neue Rechtshotline Familienrecht für Alleinerziehende mit kostenloser Erstberatung: https://www.hotline-familienrecht.de/
Sehr gut, danke dir, liebe Susann! Allerdings reicht eine halbe Stunde Erstberatung nun mal nicht aus – es braucht einen guten Anwalt im eigenen Team…!
Ja natürlich. 🙂 Aber als erste Orientierung oder Zweitmeinung finde ich es super!
Danke für den Guide, wie man einen guten Anwalt findet. Meine beste Freundin benötigt einen Anwalt für ihre Scheidung. Gut zu wissen, dass hier ein Fachanwalt für Familienrecht benötigt wird und nicht nur jemand, der den Bereich zusätzlich zu anderen abdeckt.
meine aktuelle anwältin ist aus einer frauenberatungsstelle für opfer von häuslicher gewalt. trotzdem hat sie mich vor gericht ausgeliefert und keine vor- oder nachbereitung gemacht. ich kann sie nicht wechseln, weil ich prozesskostenhilfe bekomme.
Danke für deinen Blog, Heidi. Eine Freundin von mir scheidet sich von ihrem Mann und es ist nicht leicht. Wir ihre Freunde und Familie haben ihr alle gesagt, er ist kein guter und sie sollte ihn nicht heiraten. Leider muss man manches selber entdecken und erfahren. Ich werde ihr dienen Blog zeigen, vielleicht kann sie etwas raus nehmen, das ihr helfen kann. Sie sucht einen Familienrecht Anwalt, der sich mit Kindern bei der Scheidung auskennt. Danke nochmals.
Danke für die hilfreichen Fragen, die man stellen soll. Das ist sehr gut zu wissen und macht es leichter eine Entscheidung zu treffen. Meine Mitarbeiterin sucht zum ersten mal nach einem Anwalt und es ist schwer zu wissen, wie man einen guten Anwalt erkennen kann. Ich werde das mit ihr teilen, weil die Information ihr sehr hilfreich würde.
Meine beste Freundin hat seit Jahren Probleme mit ihrem Partner und hat sich endlich entschlossen, sich an einen Rechtsanwalt zu wenden, vor allem um ihr Kind zu schützen. Ich werde ihr die Liste von Fragen weiterleiten, damit sie sich fürs erste Gespräch vorbereiten kann. Ich würde auch gerne sie für Unterstützung begleiten.
Wunderbare Idee, Julia! Deine Freundin hat so ein Glück, dass sie dich hat! ?
Liebe Grüße
Heidi
Ich denke es ist ein guter Tipp, sich darauf vorzubereiten, dass man eventuell vor Gericht gehen muss. Auf diese Weise hat man dann auch die Zeit die man braucht um sich gut vorzubereiten. Das war das auch bei einer Freundin, beide wollten nicht vor Gericht gehen, letztendlich gab es keinen Weg daran vorbei.
Ich stimme Ihnen zu, dass man definitiv einen Anwalt konsultieren sollte, welcher das eigene Anliegen als Hauptfeld ausübt und nicht als sechstes Nebenfeld. Im Bereich des Familienrechts kommt es sicherlich auch auf das Gefühl bei der Erstberatung an. Vielen Dank für die Checkliste der Fragen fürs Kennenlerngespräch, da waren einige Sachen dabei die ich sonst nicht berücksichtigt hätte.
Sie haben Recht, es ist nicht von Vorteil, regelmäßig den Anwalt zu wechseln. Viel interessanter ist es, einen vertrauenswürdigen Anwalt zu finden, der uns immer begleitet. Deshalb ist ein Anwalt eine wichtige Wahl, man braucht eine vertrauenswürdige und kompetente Person.
Gerade die Frage, wie Anwälte mit hochkonflikthaften Trennungen umgehen bzw. dazu stehen, ist immens wichtig.
Auch für den Anwalt. Denn, es ist gibt garnicht sowenige Familienanwälte, die möchten nicht mehr in diesem Bereich arbeiten. Denn dass belastet manche so sehr, dass sie versuchen, nicht an Mandantschaft mit dieser Problematik zu gelangen.
So kann der Anwalt auch sagen, tut mir leid, den Auftrag möchte ich nicht annehmen, aber mein Kollege/Kollegin….. die macht solche Verfahren…
Diese Antwort habe ich bei meiner Suche zweimal erhalten, jedes mal mit guten Tipps bwz. Empfehlungen für die Suche. Die ich sonst nicht bekommen hätte.
Ansonsten sind die Tipps hier perfekt. Und Frau kann schon mal üben, Forderungen zu stellen und nur nach ihren Bedürfnissen zu schauen. Nicht, bin ich zu böse/gemein wenn ich so auftrete.
Schönes Wochenende
Hallo Heidi,
Ich habe mich vor etwa zwei Jahren von meinem hochgradig narzisstischen Partner und Vater meines Sohnes getrennt.
Nach einem passenden Anwalt habe ich schon gesucht, bevor ich die Trennung ausgesprochen habe, da mir klar war, dass das kein Spaziergang wird. Ich habe für mich die Haltung entwickelt, bei meinem Ex immer vom schlimmsten auszugehen, und damit liege ich in der Regel ziemlich richtig.
Letztendlich wurde mir meine Anwältin in einer Frauenberatungsstelle empfohlen, und sie begleitet mich bis heute.
Neben Familienrecht ist Opferschutz ihr Fachgebiet.
Wir haben inzwischen drei Gerichtsverfahren zusammen durchgestanden, die allesamt mein Ex-Partner veranlasst hat.
Mit ihr bespreche ich (vielfach per E-Mail) bis heute alle anstehenden Schritte, um meinem Ex zumindest rein rechtlich möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und keine gravierenden Fehler zu machen.
Ich habe keinen Anspruch auf Verfahrenskostenhilfe, und komme inzwischen auf fast 10.000€ für Anwalts- und Gerichtskosten.
Aber unterm Strich war es das wert, da ich das alleinige Aufenthaltsbestimmungs- recht für unseren Sohn bekommen habe, und es seit dem letzten Verfahren zusätzlich eine akzeptable Umgangsvereinbarung gibt.
Neben meiner engagierten Anwältin war für meinen Sohn und mich die Verfahrenbeiständin sehr hilfreich. Sie hat sich für ihre Einschätzung sehr viel Zeit genommen, und sich in ihrer Stellungnahme für’s Gericht deutlich gegen das Wechselmodell ausgesprochen, und dafür dass unser Sohn bei mir Leben soll.
Viele Grüße, M.
Liebe M.,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wahnsinn, wieviel Geld du innerhalb von nur 2 Jahren ausgeben musstest!
Ich freue mich für dich, dass du eine engagierte Anwältin gefunden hast – und dazu noch eine wohlwollende VB.
Alles Gute für dich und deinen Sohn!
Heidi
Hallo M.
Ich bin seit fast 2 Jahren von meinem narzisstischen Mann getrennt und im Scheidungsprozess. Wir haben drei Kinder die im Wechselmodell leben. Nun bin ich an dem Punkt wo er mit Gerichtsverfahren droht, unrealistische Forderungen stellt und auf sonstigen Ebenen Dauerterror macht. Ich hatte von Anfang an das Gefühl das mich mein Anwalt nicht ernst nimmt. Könntest du mir die Kontaktdaten deiner Anwältin übermitteln oder weiss sonst jemand Rat.
Danke, schönen Abend
H.
Liebe M.,
ich stelle gerade den Antrag auf Verfahrenskostenhilfe für das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrechtvon meinem 5-jährigen Sohn. Mein narzistischer Ex Partner ist außer mit narzistischer Persönlichkeitsstörung auch mit Borderline und zwanghafter Persönlichkeit diagnostiziert sowie paranoid und suizidgefährdet. Eine Psychotherapie hat er unterbrochen. Ich bekam Androhungen von seiner Seite, wenn ich sein aggressives Verhalten dem Jugendamt melde, würde er alles tun, damit ich das Sorgerecht verliere. Könntest du mir die Kontaktdaten deiner Anwältin zukommen lassen? Es wäre eine große Hilfe… Danke im Voraus. Ewa
Hallo Heidi!
Ich brauchte in Sachen Anwalt mehrere Anläufe und ich bin deshalb mittlerweile bei einer riesigen Summe von Anwaltskosten angelangt ?
Mein erster Anwalt war bisher der mieseste! Er hat bei Gericht null gesagt, sogar mein Handy ganz nebenbei ausgekundschaftet und die Schreiben der Gegenseite nicht mal an mich weitergeleitet, so daß ich bei der Verhandlung nicht mal richtig wußte um was es überhaupt genau ging! Als ich wechselte, war er so fies, daß er mich für alles abgezockt hat was ich bei ihm unterschrieben hatte, selbst ohne daß er in zwei Themen überhaupt tätig geworden war und er hat bei meinem vorherigen Partner (den ich vor dem toxischen Kindsvater hatte) angerufen und ihm alles erzählt, mit dem Zusatz, daß er mir ausrichten solle, daß ich aufpassen müsse mein Kind nicht zu verlieren. Zum Glück wußte dieser ohnehin über alles bescheid, weil wir uns immer noch gut verstehen.
Meine zweite Anwältin hat mich einige Zeit vertreten aber auch nicht wirklich was erreicht. Unsere Basis war ziemlich angeknackst, nachdem sie mir gedroht hatte, mir eine Honorarvereinbarung aufs Auge zu drücken, wenn ich weiterhin in der Kanzlei anrief. Dabei überschlugen sich die Ereignisse zu der damaligen Zeit und ich hatte leider kein Internet zur Verfügung. Auf ihre Drohung hin rief ich dann gar nicht mehr dort an und informierte sie nur kurz und knapp über die Neuigkeiten, wenn wir uns vor den jeweiligen Verhandlungen bei Gericht trafen.
Meine dritte Anwältin war hochgelobt und sie hat mit mir direkt zu Beginn eine Honorarvereinbarung getroffen (ich mußte daraufhin den doppelten Satz bezahlen). Gleich nach meiner Unterschrift gab sie meinen Fall weiter an ihre Kollegin. Ich rief sie darauf hin an und teilte ihr mit, daß ich unbedingt darauf bestand daß sie mich selbst vertreten würde. Bei der ersten Verhandlung wurde sie dann vom Anwalt der Gegenseite schikaniert und bloßgestellt und hatte im Anschluß wohl keine Lust mehr, worauf sie mich zu meinem Nachteil völlig falsch beriet, um nicht wieder mit mir vor Gericht gehen zu müssen (auch die Richterin schien ihr nicht besonders zugetan zu sein).
Mein nun vierter Anwalt ist super! Er ist alleine in seiner Kanzlei, kein Fachanwalt für Familienrecht, aber er hat richtig Biss und er steht voll hinter mir, weil er weiß um was es geht! Kein wunder, denn er arbeitet auch immer für das Frauenhaus und kennt solche erbärmlich linken Männer wohl deshalb zur Genüge…
Liebe Grüße Saskia
Mensch Saskia,
was für eine Reise du schon hinter dir hast! Fühl dich ganz herzlich gedrückt!
Das ist auf jeden Fall noch ein guter Tipp – nachzufragen, ob der Anwalt bereits für ein Frauenhaus gearbeitet hat.
Die Chemie muss einfach stimmen. Gepaart mit Biss (des Anwalts) und ruhiger, souveräner Sachlichkeit (auf der Seite der Mutter) wird‘s auch was.
Herzliche Grüße
Heidi