Was du unter deiner Kontrolle hast – und was nicht
Was verbindest du mit dem Wort „Kontrolle“, Sweetheart? Unangenehme Gefühle in der Magengegend? Kontrolliert dich etwa dein toxischer Ex, wo du gehst und stehst?
Ich möchte mit diesem Artikel diesen Begriff gerne aufdröseln und dir dabei helfen, eine gute, ausbalancierte Beziehung dazu aufzubauen.
Denn gerade mit einem toxischen Ex-Partner kannst du dich dem nicht entziehen.
Kontrolle ist ein großes Thema zwischen euch. In zweierlei Hinsicht:
Das Energieseil, von dem ich ständig rede, könnte genauso gut den Namen „Kontrolle“ tragen.
Fängst du das Energieseil zwischen euch immer wieder auf und hältst es fest, erlaubst du ihm die Kontrolle über deine Emotionen.
Du erlaubst ihm das, solange du das Seil nicht loslässt.
Auf der anderen Seite kennst du ihn mittlerweile so gut, dass du erahnst, was und wie er denkt. Ist er gar der Teufel höchstpersönlich, wird dir allein schon schlecht dabei, wenn du weißt, welche Aktionen deinerseits welche Überlegungen in ihm auslösen.
Selbst wenn du vor der Beziehung eher naiv und unschuldig dem Guten vertrauend durch das Leben gegangen bist, versuchst du nach der Trennung fieberhaft, stets zwei oder gar fünf Schritte vorauszudenken.
Bist du gar eine arrivierte und erfolgsverwöhnte Projektmanagerin, liegt es dir im Blut, strategisch zu planen und alle Eventualitäten, die in einem Projekt schief gehen könnten, mit einzuberechnen. Über Monate, vielleicht sogar Jahre im Voraus.
Das Problem: ein toxisch-narzisstischer Ex ist unberechenbar.
Und: es geht hier nicht um irgendein langweiliges Millionenprojekt. Das ist schließlich nur Geld, was irgendwo an anderer Stelle wieder auftauchen wird, sollte es zum Worst Case Szenario kommen.
Nein, hier geht es um euer Kind und um den möglichen Verlust einer liebevollen, lustigen, unbeschwerten Kindheit.
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Wer kann da nicht verstehen, wenn Mütter in hektischen Gegen-Kontroll-Aktionismus verfallen?
Empathische Mütter finden sich nach der Trennung in einen Strudel wieder, der ungefähr so geht:
Was wird er als nächstes tun? Und dementsprechend: Was kann ich tun, um das zu verhindern?
Was wird er bei Gericht sagen? Und dementsprechend: Was kann ich tun, damit die anderen mir glauben und nicht ihm?
Was wird er dem Kind sagen? Und dementsprechend: Wie kann ich mein Kind vor ihm und seinen Bosheiten schützen?
Unterm Strich lautet der Haupttenor: Was ist mein bester Schritt heute, morgen, übermorgen und in einem Jahr, um das Schlimmste zu verhindern?
Allein das ist eine nicht endende Gedankenspirale, die dich selbst nur wahnsinnig macht, denn du bist keine Hellseherin, auch wenn du deinen Ex und sein krankes Hirn noch so gut kennst!
Das Schlimmste dabei: Selbst die allerkleinste Entscheidung, die gerade ansteht, bringt dich in einen Lähmungszustand.
Du musst nämlich erst die gesamte Gedankenspirale durchdenken, aus Angst, dass diese – auf den ersten Blick harmlose, aber schließlich kennst du ja deinen Ex! – Entscheidung eine große negative Auswirkung haben könnte. Ähnlich wie der Schmetterlingseffekt auf das globale Klima.
Du bist dann quasi entscheidungsunfähig. Triffst du dann endlich eine Entscheidung, bist du dir immer noch unsicher.
Zu Recht.
Denn eine kopflastige Entscheidung, die aus diesem Gedankenmuckefuck heraus irgendwann mal ausgespuckt wird, basiert mehr auf deiner Angst als auf Zutrauen und Optimismus.
Entscheidungen allerdings, die auf Angst basieren, sind keine guten.
Ganz im Gegenteil: Sie manifestieren quasi die Situation, die du eigentlich verhindern willst.
Vor allem sind sie meilenweit von deinem integren, stimmigen Bauchgefühl entfernt. Du bist dann nicht mehr in der Lage, individuelle, leise Impulse aus deinem Inneren heraus wahrzunehmen und entsprechend zu handeln.
Was du jetzt brauchst, ist Zuversicht und Vertrauen, dass alles gut wird
Ich höre dich gerade, während du das liest, Sweetheart.
„Ja, Danke, Heidi, ganz toll. Wie komme ich denn in die Zuversicht, wenn gerade alles um mich herum zusammenbricht und mein Ex die Hölle in Bewegung setzt und ich ständig Beweise dafür sehe, dass er Erfolg hat?“
Mir ist wichtig, dass du begreifst, dass du keine Kontrolle über ihn hast.
Egal, welches Szenario du dir überlegst: Er wird dich immer überraschen können. Auch noch nach Jahren.
Daher ist dein Gedankenmuckefuck sinnlos und hilft dir nicht weiter.
Du weißt heute doch noch gar nicht, welche Türen morgen oder in einem oder in fünf Jahren aufgehen werden!
Du weißt heute nicht, welche Menschen dir begegnen werden, die dir helfen können, bestimmte Situationen abzufedern: mit deinem Kind, mit deinem Job oder mit deinen Finanzen.
Stell dir vor, dass sich bei jeder Entscheidung – egal, welche du triffst – mindestens zwanzig neue Optionen ergeben werden, mit denen du die Chance hast, deinen Kurs zu korrigieren oder zu bestätigen und weiter auszubauen.
Daher: involviere deinen Bauch, höre deiner inneren Stimme zu. Vertrau ihr.
Um deine innere Stimme hören zu können, brauchst du Ruhe und Klarheit im Kopf.
Das ist dein Ziel!
Früher oder später kommt übrigens jede Mutter mit einem toxischen Ex zu dieser Erkenntnis. Die Ruhe und Besonnenheit, die innere Gewissheit kommen irgendwann.
So lange du jedenfalls noch daran glaubst, dass du ihm stets fünf Schritte voraus sein musst, um in die Ruhe zu kommen, dann kann ich dir sagen, dass dieser Zustand dann noch lange dauern wird.
Sehr lange.
Wann es so weit ist, hast du jedenfalls selbst in der Hand.
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Abkürzung gefällig?
Sobald du verinnerlicht hast, dass du dich besser allein auf das konzentrierst, was du unter deiner Kontrolle hast, kommst du weiter.
Jetzt nicht nur mit „Jaja“ antworten, Sweetheart!
Ich meine wirklich: verinnerlicht haben!
Dazu gehört, dass du sein Energieseil (eine infame Email mit herrischen Forderungen, seine Spielchen rund um die vereinbarten Übergabezeiten, seine Manipulationen des Kindes, seine unregelmäßigen Unterhaltszahlungen und so weiter und so fort) nicht einfach aufnimmst, nur weil er es dir zuwirft.
Dazu gehört, dass du weißt, wie du DEINE Emotionen schnell stabilisieren kannst.
Dazu gehört auch, dass du weißt, WER du bist, WIE du tickst und WAS DIR WICHTIG IST.
Dazu gehört, dass du DEIN Leben so lebst wie DU es dir vorstellst – und dein Kind somit einen Leuchtturm in seinem Leben bekommt.
Sobald du das alles verinnerlicht hast und in die Klarheit kommst, dann hast du losgelassen.
Dann vertraust du, denn du weißt, dass NICHT NUR DU keine Kontrolle über andere hast, sondern auch alle anderen haben de facto keine Kontrolle über andere Menschen.
Selbst Autokraten haben keine Kontrolle über andere Menschen – über ihre Gedanken und ihren Erfindungsgeist.
Sie halten nur so elendig lange daran fest – aber glücklich geht nun mal anders, Sweetheart.
Es wird Zeit für dich, glücklich zu leben, was meinst du?
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Tja, sehr, csehr schwer. Auch nach 14 Jahren begleitet mich die Angst und ich denke immer noch darüber nach, was wohl seine nächste Gemeinheit sein wird. Inzwischen mache ich einfach das, was er erwartet und diktiert, auch wenn es weh tut.
Mir hilft weiterhin, sämtliche Interaktionen möglichst sachlich niederzuschreiben. Danach ist mein Gehirn frei. Und ich kann auf meine Art weitermachen. Sollte mich jemals ein altes Vorkommnis interessieren, könnte ich es nachlesen. Ich speichere diese Sachen im Dokument und lasse mich frei davon.