Welcher Gerichtsantrag ist jetzt der strategisch klügste?

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Hast du gerade deinen ersten Verhandlungsmarathon hinter dir und einen Beschluss kassiert, der nicht gut ist, und überlegst dir, welcher Gerichtsantrag jetzt der strategisch klügste ist?

Oder hast du dich gar auf einen Vergleich eingelassen – weil alle gedrängt haben, und du wolltest nicht sperrig sein – und jetzt siehst du dein Kind, wie es unter dem, was der Vergleich für seinen Alltag bedeutet, leidet und gar nicht gut damit zurechtkommt?

Oder musst du zusehen, wie dein toxischer Ex, der siegreich aus den ABR-Verhandlungen gegangen ist, dir nach und nach das Kind abspenstig macht und die gerichtlich festgelegten Umgänge so subtil verhindert, dass du kaum was in der Hand hast, um damit gleich zum Gericht zu laufen?

Das sind nur drei der -zig Beispiele, die nach einer Verhandlung, die semi-optimal lief, aufkommen können.

 

Die Kernfrage, die sich danach bei den meisten Mamas stellt

 

Was ist jetzt der nächste kluge Schritt, um meinem Kind zu helfen?“

Ich möchte dir im Folgenden gern ein paar Entscheidungshilfen an die Hand geben, damit dir die Antwort auf diese Frage leichter fällt.

 

Beobachte dein Kind – aber nicht als Mutter

 

Beobachte dein Kind in den folgenden Wochen nachdem der Gerichtsbeschluss umgesetzt wurde, offen und möglichst wertfrei.

Kommt es relativ gut klar mit der neuen Umgangssituation?

Auch wenn es manipuliert wurde ohne Ende und es sich für dich als Mama nicht „gesund“ oder „richtig“ anfühlt, mit welcher Motivation dahinter das Kind mit der Situation klarkommt, bleibt unterm Strich die Frage:

Kommt das Kind nun gut klar oder nicht?

Frage dich danach:

Entspringt deine Sorge eher der generellen Ohnmacht, dass das Kind einen toxischen Kindsvater hat und nun unter dem Einfluss des unempathischen und rücksichtslos toxischen Elternteil steht?

Versteh mich bitte nicht falsch, Sweetheart: An dieser Sorge ist sicherlich nichts abwegig.

Wir alle wünschen uns für unsere Kinder, dass sie bei Eltern groß werden, die liebevoll, friedlich und zugewandt mit ihnen umgehen!

Aber gerade der Part mit dem narzisstischen Kindsvater ist nun einmal eine Tatsache, an der jetzt nichts zu ändern ist.

Dein Kind wird lernen müssen, mit ihm umzugehen.

Es ist außerdem vollkommen egal, ob dein toxischer Ex nur für einen Tag in der Woche oder im Residenzmodell oder im Wechselmodell Umgang hat – die Tatsache, dass er die Möglichkeit haben wird, deinem Kind emotionalen Schaden zuzufügen, ist unabhängig von dem Zeitvolumen, welches er dafür von der Richterschaft zur Verfügung gestellt bekommen hat.

Ein manipulativer, gelogener Satz, der sofort sitzt und auf unschuldige, aber vertrauende Ohren trifft, ist eine Sache von Sekunden.

Aber diese Möglichkeit haben prinzipiell ALLE Menschen, die im Leben deines Kindes eine Rolle spielen – von der Kindergartenerzieherin, dem Grundschullehrer, der Trainerin, dem besten Kumpel oder dem mobbenden Bully in der Klasse – die Liste ist unendlich.

Die Frage ist daher nicht, wie du es verhindern kannst, dass deinem Kind emotionaler Schaden zugefügt wird, sondern wie du es begleiten kannst, damit es lernt, damit umzugehen und resilient zu werden!

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Der Auftrag deines Kindes

 

Ich spreche oft vom Auftrag des Kindes, welches dich als Mutter dazu veranlassen sollte, ins Handeln zu kommen.

Sofern es wie oben beschrieben relativ ausgeglichen seine Umgänge wahrnimmt – egal ob Umgang bei dir oder beim Vater – und diese Lösung gut mitträgt, hast du keinen Auftrag von deinem Kind, jetzt aktiv zu werden.

Dann ist es eher deine Aufgabe, mit der Situation ins Reine zu kommen und im Innern aufzuräumen.

Und loszulassen.

Dein Trost: Das Kind kommt damit klar, selbst wenn du noch brauchst. Die Gerichtsverhandlung ist nun rum, und es darf jetzt erst einmal Ruhe einkehren und du kannst dich wieder auf anderes konzentrieren als auf Gerichtsakten und Erwiderungen.

 

Wann du einen Auftrag erhältst

 

Du erhältst den Auftrag, wenn dein Kind es verbal und direkt kommuniziert: Der Satz „Mama, ich will das nicht mehr, stell das bitte ab!“ ist ein sehr deutlicher Auftrag, deutlicher geht es nicht mehr.

Das ist ein klares Go! für dich, denn nun kannst du alles unternehmen, was dir zur Verfügung steht. Das Gute dabei: Dein Kind wird deinen Antrag entsprechend stützen und daran mitarbeiten.

Löwinnenpower on!

Das setzt natürlich voraus, dass das Kind alt genug ist, ein solches Statement klar zu formulieren!

Von einem Baby oder Kleinkind wirst du so etwas noch nicht hören.

Auch ein Kind im Loyalitätskonflikt – vielleicht im Alter von 9/10 Jahren – wird einen solchen Satz aus Angst vor Verlust oder Liebesentzug eher nicht formulieren.

Dann gilt es, auf die Symptome zu achten: Regrediert es in seiner Entwicklung? Wird es immer stiller? Wie kommt es in der Schule klar? Reagiert es im Alltag psychosomatisch, sprich zeigen sich diverse Krankheiten, für die sich keine Ursachen finden lassen?

Welche Alarmsignale sendet es sonst aus? Welche Sätze gibt es von sich, die für das Alter vollkommen unnormal bzw. erschreckend sind?

Was kannst du beobachten – nicht mit den Augen der Mutter, sondern mit den Augen einer Frau, die das Kind in seiner Persönlichkeit wahrnimmt und es von Geburt an kennt?

Siehst du den kleinen, aber feinen Unterschied?

Je heftiger jedenfalls das Alarmsignal, umso schneller hast du einen Auftrag.

Die Herausforderung für dich ist dabei größer, weil es sein kann, dass das Kind in seiner Aussage wackeln könnte. Dann brauchst du mehr Mut und Zuversicht als alles andere und musst trotz dieses Risikos alles geben.

Also auch hier: Löwinnenpower on!

Und zwar sowas von!

Auf jeden Fall findest du in diesem Bereich deine Verantwortung und Aufforderung, als Mutter ins Handeln zu kommen.

 

Was dabei auf einem vollkommen anderen Blatt steht, sind deine rechtlichen Möglichkeiten

 

Je nachdem, welches Ei bereits im Nest deiner individuellen Gerichtshistorie liegt, hast du bestimmte Hindernisse oder Optionen, die dir nur dein Rechtsbeistand verlässlich beantworten kann.

Ein Vergleich versperrt z.B. mehr Optionen als ein beschissener Beschluss.

Gut möglich, dass du für deinen nächsten smarten Move eine andere Rechtsanwältin brauchst. Eine, die dir Mut macht, die eine stimmige Erfolgsprognose geben kann und die den Weg mit dir gemeinsam als ein Team gehen möchte.

 

Der zentrale Knackpunkt jedoch

 

Vorausgesetzt, dein Kind gibt dir den Auftrag wie oben beschrieben, steht immer noch der andere Elefant im Raum:

Der Elefant der Energielosigkeit nach einer langwierigen Verhandlung, in der sich viele fremde Menschen eingemischt und jedes Fitzelchen an Aussage und Handlung bewertet haben.

Menschen, die das Menschlichsein – sprich Fehler zu machen und auch machen zu dürfen – beurteilen (müssen) um eine Entscheidung für ein fremdes Kind zu treffen, die die Eltern nicht mehr treffen können.

Nicht, dass die Mamas die Entscheidung nicht viel lieber gemeinsam mit einem liebe- und verständnisvollen Kindsvater treffen würden als es der Richterin zu überlassen!

Im Fall der Mütter jedenfalls, die ich hier auf Midlife-Boom begleite, handelt es sich nun mal um die Väter, die irgendeine Form der narzisstischen Persönlichkeitsstörung verinnerlicht haben, was das Aggressionspotenzial erhöht und den Willen, mit Hilfe von Dritten einen guten, am Kind orientierten Kompromiss zu finden, sehr vermissen lässt.

Einer allein kann nämlich ganz wunderbar streiten, dazu braucht es eben nicht zwei!

In solcherlei Verhandlungen geht es daher nur ums Vernichten und Wegnehmen und Siegen um jeden Preis.

Und halt nicht ums Kind.

Das nennt man auch Krieg.

Welche Mama wirft sich also nach einem turbulent-toxischen Verfahren mit ihrem Ex-Partner schon gleich wieder ins nächste Getümmel und schreit: „Mehr davon, bitte“?

Ich kenne keine.

Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?

Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft. 

Aber es muss doch etwas getan werden?!

 

Ja, auf jeden Fall. Und das ist die Arbeit „in dir“.

Das, was du nach einer Verhandlung tun solltest, ist erst einmal zur Ruhe zu kommen.

Du bist jetzt nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern in Sicherheit.

Jetzt sind die Wunden zu verbinden, die in der Verhandlung in deinem Herzen und deiner Seele aufgerissen wurden, und ihnen die Gelegenheit zu geben, zu heilen.

Dazu gehört, dass du dir klar darüber wirst, was du jetzt brauchst – z.B. Rücksichtnahme, Verständnis, Liebe – und damit bei dir selbst anzufangen.

Nimm Rücksicht auf dich, indem du auf deinen Körper hörst und dir Zeit nimmst für die Dinge, die jetzt wichtig sind – Schlaf, Erholung, gute Nahrung, viel Wasser. Hilf dem Körper beim Detoxing. (Ich meine das ernst!)

Hab Verständnis für dich, dass das alles eben nicht nach ein paar Tagen „gegessen“ und „verdaut“ ist, was du erlebt hast. Nimm dir Zeit für dein Wachstum. Das ist der allerbeste Zeitpunkt.

Nimm dich selbst im übertragenen Sinn in den Arm und sprich liebevoll mit dir, als ob du zu deiner besten Freundin sprechen würdest – anstelle in Gedanken immer wieder mit der vermeintlich falschen Aussage zu hadern, von der du glaubst, dass du damit dein Kind verloren hast, und dich damit selbst zu geißeln.

Wenn du diesen Elefanten im Raum ignorierst, kannst du noch so sehr den besten Anwalt haben, noch den strategisch-taktisch klügsten Antrag in die Wege leiten – du wirst sehr wahrscheinlich nicht die Energie haben, die es braucht, um das Folgeverfahren zu überstehen, geschweige denn zu gewinnen.

Du rettest damit nichts und machst auch nichts besser.

 

Fazit

 

Nach einer Verhandlung ist Ruhe, Einkehr und Selbstliebe angesagt.

Das ist dein bester nächster Schritt.

Bist du wieder ruhig, kommt die Fähigkeit zum inneren Zuhören zurück.

Mit dem Zuhören kommt mehr und mehr die Klarheit.

Kommt die Klarheit, weißt du mit größter Sicherheit, was der nächste beste Gerichtsantrag für dein Kind ist.

Lass mich dir helfen, dahin zu finden, indem du mir den Auftrag gibst, dich im Club der mutigen Mütter zu coachen.

Bevor du irgendeinen wichtigen Schritt auch nur erwägst, musst du dich zuerst erden und zu dir finden.

Du kannst nicht von anderen erwarten, dass sie dir sagen, was du tun sollst! Weder ich, noch dein Rechtsbeistand, noch deine Freundin, noch eine andere Mama auf Social Media können dir das sagen.

Nur du weißt das – tief in dir drinnen.

Du musst „nur“ vorher all die Zwiebelschichten und den ganzen Bewertungs-Schmutz finden (=benennen) und abpellen (=loslassen).

Das ist ein Prozess, der auch Zeit braucht. Wieviel, bestimmst und entscheidest du.

Ich und die anderen Mütter im Club stehen bereit, dich auf deinem Weg zu begleiten.

Der Club ist nicht immer für neue Mitglieder geöffnet, aber über die unverbindliche Warteliste kannst du dich für eine Einladung vormerken lassen.

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