Der wahre Grund, warum das Grenzen setzen so schwierig ist

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Na, tust du dich auch schwer damit, Grenzen zu setzen und anschließend zu verteidigen?

Willkommen im Club!

Grenzen aufzustellen und immer wieder zu verteidigen ist eine sehr ermüdende Angelegenheit, vor allem, wenn das Gegenüber, dem die Grenzen gesetzt werden, weiterhin so tut, als ob es diese Grenze nicht gibt oder für ihn nicht gilt!

Ich habe schon wirklich einige Blogartikel zum Thema Grenzen setzen geschrieben, denn das ist ein Dauerbrenner-Thema bei den Mamas, mit denen ich arbeite.

Und es gibt zusätzlich einige Podcast-Interviews mit Mamas, die ihre Erfahrungen mit neuen Grenzen dem toxischen Ex gegenüber geteilt haben

.

Heute möchte ich mit dir aber auf einen ganz spezifischen Aspekt eingehen.

 

Viele Mamas tun sich schwer, ihre Grenzen zu definieren und diese von ihrer Fassungslosigkeit, wie der Ex mit dem gemeinsamen Kind umgeht, zu trennen.

Eine der ersten Aufgaben, die ich „meinen“ Mamas in DEXKADIMA oder im Club der mutigen Mütter aufgebe, ist das Definieren der wichtigsten persönlichen Werte.

 

Nicht wenige meinen, es reicht, eine Grenze aufzustellen, die man von außen aufgedrückt bekommt

 

Das beste Beispiel hierfür ist z.B. das Durchschlafen-Lernen von Babys – vor allem im eigenen Bett.

Wie viele vermeintliche ExpertInnen es da draußen doch gibt, die einem sagen, dass das Baby frühzeitig lernen soll, allein im eigenen Bettchen zu schlafen!

Wenn dann eine bedürfnisorientierte Mama, deren Hauptwert Liebe und Fürsorglichkeit ist, mit megaschwerem Herz ihr Kind immer wieder hinlegt und sich von ihm trennt, obwohl ihr Baby ganz viel Wärme und Körperlichkeit braucht und am besten und ruhigsten im Familienbett schläft, ist das eine Grenze (dem Baby gegenüber), die ihr von Anderen genannt wurde und die sie in ihrer Unsicherheit übernimmt.

Und die genau aus dem Grunde nicht funktionieren wird. Das Baby spürt die Unsicherheit der Mutter und wird entsprechend reagieren.

Grenzen, die im Einklang mit unseren eigenen Werten stehen, werden wir IMMER souveräner und ruhiger vorbringen und auch verteidigen können (wobei genau letzteres wahrscheinlich weniger häufig notwendig sein dürfte).

Das sind dann auch die Grenzen, die wir als richtig empfinden.

Was wiederum nicht heißen soll, dass die Grenzen, die sich für dich stimmig anfühlen, die besten für eine andere Mama sind.

 

Allerdings haben wir mit toxischen Ex-Partnern sehr ähnliche Grenz-Themen

 

So ist bei einem krankhaften Narzissten die erste Grenze, die man aufstellen sollte, so wenig wie möglich und nur so viel wie absolut nötig persönlichen Kontakt zu haben.

Der Wert, der dahintersteht und bedient werden sollte, ist der der Selbstachtsamkeit.

Das heißt:

Es ist ein Unterschied, ob du dich dem Druck des Helfer- und Gerichtssystems widersetzt, mit dem toxischen Ex kooperieren zu müssen, indem du bitteschön immer nett und lieb bist und endlich darauf bestehst, dass Ihr nur noch per Email kommuniziert und er nicht mehr in deine neue Wohnung kommen darf

… oder ob du ihm per langer Email genau vorschreibst, wie er das Kind in seiner Umgangszeit zu behandeln hat, weil seine Art der Manipulation deinen Wert der Fürsorge und des Familiensinns konterkariert.

 

Du kannst nur Grenzen aufstellen, die dich persönlich betreffen

 

Bei allen anderen brauchst du zur Not das Gericht, und da gilt es gut abzuwägen.

Ich spreche immer von Grenzpflöcken aufstellen, wenn man dem Ex per Email mitteilt, dass man mitbekommen hat, welche besonders perfide Manipulation er gerade am letzten Wochenende am Kind verübt hat. Und dass er das bitte zukünftig unterlassen sollte.

Ob er das dann auch tatsächlich macht, hast du nicht mehr in deiner Hand, daher gilt es da loszulassen. Je nach Schwere der Manipulation (z.B. das Kind ist verängstigt und leidet immens) solltest du dir im Anschluss mit deinem Rechtsbeistand überlegen, welche rechtlichen Möglichkeiten du hast.

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Meistens ist das Grenzen setzen besonders schwer, wenn noch Abhängigkeiten untereinander bestehen

 

Mal vom Kind ganz abgesehen kann es so einige Marionetten-Stränge geben, mit denen er dich immer wieder tanzen lassen kann.

Das dürften vor allem finanzielle sein.

Da ist es bei der einen Mama die Wohnung, die seine eigene ist, und in der sie noch zur Miete wohnt.

Oder das Gegängel mit der zeitigen oder verspäteten Überweisung des Kindesunterhalts.

Oder das gemeinsame Haus, was er entweder verkaufen oder nicht verkaufen will.

Oder die private Krankenkasse fürs Kind, die er zwar bezahlt, aber du die Medikamente besorgst und er dich lange auf die Rückzahlung warten lässt.

Um dich mental zu schützen und von ihm zu befreien, ist es deine Aufgabe, diese Abhängigkeiten nach und nach zu lösen.

Jedes Mal, wenn der Gedanke hochkommt, dass du dich nicht davon lösen kannst, geh dem bitte nach.

Das ist nämlich Gedanken-Muckefuck!

Der Gedanke, dass du auf seinen Unterhalt angewiesen bist und deshalb immer schön Liebkind sein musst, ist schlichtweg nicht wahr.

Du schaffst dir selbst diese Abhängigkeit – und vor allem zuerst in deinem Kopf!

Suche dir Beispiele von anderen Müttern, die diese Abhängigkeit nicht haben. Lass dich inspirieren!

Spoiler: Solche Mütter findest du zuhauf im Club der mutigen Mütter!

Besprich dich auch mit Experten, wie du diese Verbindlichkeiten kappen kannst, gerade wenn diese deiner Meinung nach besonders vertrackt sind.

Danach wirst du feststellen, welche zentnerschwere Last von deinen Schultern gefallen ist!

Gleich darauf macht das Grenzensetzen zweimal mehr gute Laune…

 

Dein Kind wird nach und nach ebenfalls lernen müssen, für sich Grenzen aufzustellen

 

Das kann es sich dann von dir abgucken oder du kannst es entsprechend anleiten.

Dann musst du es allerdings ebenso aushalten können, wenn dein Kind dir gegenüber Grenzen aufstellt – z.B. wenn es nicht mehr möchte, dass du ohne Anklopfen in sein Zimmer kommst, oder es auch mal alleine spielen will oder keinen Bock auf Verwandtenbesuch hat.

Und noch etwas:

 

Grenzen setzen können heißt nicht gleichzeitig garstig zu sein!

 

Ich muss es immer wieder betonen – und das ist nicht das erste Mal, dass ich darauf hinweise – aber viele verbinden die Fähigkeit, souveräne Grenzen aufzustellen, mit „böse“ oder „harsch“ oder „rigide“ sein.

Vielleicht hast du ja mal eine Person erlebt, die dir gegenüber ziemlich heftig und energisch eine Grenze verteidigt hat, und du fühltest dich damals zurückgewiesen oder derbe vor den Kopf gestoßen.

Seitdem findest du Menschen, die alles vehement und fest ablehnen, was ihnen nicht passt, als äußerst unsympathisch.

Und so willst du ja nicht sein.

Sweetheart, lass dir gesagt sein: Das bist du ja auch nicht!

Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?

Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft. 

Kannst du dir vorstellen, dass es einen guten Mittelweg gibt?

 

Dass die Grenzen, die deine Kernwerte berühren und bewahren, die absolute und vor allem fundamentale Basis für deine Selbstachtsamkeit darstellen? Mit denen du dich pudelwohl fühlen darfst und dich überhaupt nicht sorgen musst, wie sie bei den Anderen ankommen?

Weil du einfach weißt, dass das egal ist – da du nicht nur für dein Kind, sondern in erster Linie für dich selbst verantwortlich bist?

Und trotzdem eine gute Mutter bist?

 

Niemand verlangt von dir, dass du deine Grenzen laut und unfreundlich und ungehalten vorbringen musst, um gehört zu werden

 

Grenzen, die dir wichtig sind, kannst du ganz besonders kraftvoll anbringen, je ruhiger und souveräner du sie dir selbst erlaubst und hier auch nicht mehr zu Diskussionen oder sogar Grenzüberschreitungen einlädst.

Je wackeliger deine innere Überzeugung, dass du eine bestimmte Grenze haben darfst, umso schwammiger ist diese dann auch für Andere.

Grenzüberschreitungen sind dann vorprogrammiert.

 

Grenzen aufzustellen und zu verteidigen ist ein ewiges Spiel mit der Balance

 

Du lernst, was dir am wichtigsten ist – und bei allen anderen Themen lässt du Fünfe gerade stehen.

Du lernst außerdem, dass andere Menschen andere Werte und damit andere Grenzen aufstellen. Und du siehst, dass auch das ok ist.

Ich betrachte eine solche Haltung als die Basis schlechthin für inneren Frieden.

Und da willst du doch hin, oder?

Schreib mir doch bitte unten in die Kommentare, wie du das siehst, Sweetheart. Lass andere Mamas von deinen Erkenntnissen mit profitieren. Merci!

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