Lässt du dich steuern oder ruderst du dein Lebensboot schon selbst?

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Stell dir vor, du sitzt mit deinen Kindern in einem Boot. Ihr seid auf einem breiten Fluss.

Da kommt ein großer Dampfer und schiebt eine große Bugwelle vor sich her und überholt euch.

Du kannst in der Welle kaum das Boot gerade halten und mühst dich redlich ab. Du schimpfst über den Dampfer. Jetzt fällt auf, dass du gar keine Ruder benutzt, um das Boot aussteuern zu können.

Nach einer gefühlten Ewigkeit seid Ihr endlich wieder im ruhigeren Fahrgewässer und gleitet dahin. Ihr kommt an der Anlegestelle des Dampfers vorbei und überholt ihn langsam.

Du möchtest auch mal gern irgendwo anlegen, aufs Klo gehen oder ein schönes Mitbringsel kaufen. Geht aber nicht, die Strömung hält dich auf dem Fluss.

Da kommt eine Weggabelung. Du möchtest lieber nach rechts, aber die Strömung hält dich links.

Nach einer Weile kommt der Dampfer erneut von hinten herangeprescht. Gleiches Spiel: Du kämpfst um das Gleichgewicht, da du keine Ruder hast.

Irgendwann einmal stellt dein Sohn fest: „Guck mal Mami, da sind ja die Ruder! Sie sind außen festgezurrt!“

Was für ein Glück! Endlich kannst du entscheiden, wann du wo anlegst und welchen Weg dein Boot nehmen wird.

Was will ich dir mit dieser Geschichte eigentlich erzählen?

Stell dir vor, das Boot wäre ein anderes Wort für dein Leben. Der Dampfer wird vom Ex geschippert und die Ruder sind deine Ziele, die du dir setzt, nämlich welche Richtung dein Leben nehmen soll.

Wenn du ständig von einem Tag zum anderen vor dir herwuselst und versuchst, alle Bälle oben in der Luft zu halten, fällt meistens eine Sache hinten runter: Die Selbstreflektion.

Ich möchte dich daher einladen, heute kurz innezuhalten und dir zu vergegenwärtigen, wo du mittlerweile stehst und was du schon alles in dem ersten halben Jahr geschafft hast.

Gerade wenn du kaum Luft zum Durchschnaufen bekommst, weil dir der toxische Ex immer noch so zusetzt, ist es wichtig, dass du dir darüber bewusst wirst.

Auch, ob du noch auf Kurs bist.

Machst du zum Jahreswechsel eine Zäsur und überlegst dir Ziele für das Jahr? Oder hast du dir zum Jahresanfang etwas vorgenommen, was du in den kommenden Monaten unbedingt schaffen wolltest?

Wenn du im Büro arbeitest oder selbstständig bist, wirst du immer wieder mit Zielen konfrontiert. Wenn ich von Zielen schreibe meine ich aber nicht nüchterne Businesszahlen, sondern ich beziehe mich darauf, wie du leben willst.

Ich meine damit vor allem deine mentale Weiterentwicklung und Stärke.

Ich seh schon, die eine oder andere meiner Leserinnen bekommt bestimmt schon Zahnweh, wenn sie das nur liest!

„Erinnere mich bloß nicht daran, Heidi!“

Doch. Sorry.

Wir Coaches haben nämlich eine wirklich penetrante Eigenart: Wir sind Piekser.

Wir müssen hin und wieder pieksen und auf Gelegenheiten zum wachsen hinweisen.

Falls du jetzt denkst: „Oh nee, ich habe gar nix von dem umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte, ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht und außerdem hängt mir der Ex fast jeden Tag am Hals und lässt mich nicht zur Ruhe kommen – wie soll ich da die Zeit haben, mich auf mich zu konzentrieren?“ dann befindest du dich in bester Gesellschaft von taffen Frauen, die einen wunderbaren Job machen: eine empathische Mutter für ihre Kinder zu sein und dafür zu kämpfen, dass es ihnen gut geht.

 

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Allerdings ist eins der größten Probleme, die wir als Mütter mit einem toxischen Ex-Partner haben, die Ohnmacht und gefühlte Hilflosigkeit im Alltag.

Diese Männer scheinen mit uns alles machen zu können.

Ihre mächtigen Dampfer können uns wirklich in große Bedrängnis bringen.

Aber du kannst auch mit einem einfachen Ruderboot versuchen, eine sichere Böschung anzusteuern und die große Bugwelle abzuwarten – Hauptsache, du nimmst das Ruder in die Hand.

Welche Richtung dein Lebensboot nehmen wird, entscheidest immer noch du.

Wie du aus der Strömung in ruhigeres Gewässer kommst, kannst aber auch nur du selbst planen und steuern.

Und dafür musst du dir überlegen, wo genau du hinwillst.

Beispiele von Zielen für uns Mütter

Das könnte z.B. so aussehen:

„In diesem Jahr will ich unbedingt gelassener bei der Kindübergabe reagieren.“

Woran kannst du anschließend festmachen, dass du erfolgreich warst?

„Ich werde von 10 Begegnungen mindestens 8 ruhig bleiben und nicht ausrasten. Dafür werde ich eine Art Übergabeprotokoll führen und mir aufschreiben, ob die Übergabe gut oder schlecht von meiner Seite her ablief.“

Es könnte auch dieses Ziel sein:

„In diesem Jahr will ich aufhören, auf gehässige Emails zu antworten und mich ständig zu rechtfertigen. Ich werde nur auf sachliche, neutrale Emails ohne versteckte Vorwürfe genauso sachlich und ruhig antworten.“

Woran kannst du anschließend festmachen, dass du erfolgreich warst?

„Ich werde die Emails, die ich unbedingt beantworten will, erst einmal eine Nacht liegen lassen und am Folgetag entscheiden, ob ich die Antwort noch schicken muss. Das gibt Zeit zum Überlegen und Beruhigen. Wenn mich eine Email sehr aufregt, werde ich mich an dieses Vorhaben mit einem Spickzettel erinnern.“

Um dein wachsendes Gelassenheitslevel nachprüfbar machen zu können, könntest du dir anfangs auf einer Skala von 1 (grottenschlecht) bis 10 (genial – besser geht’s nicht) einen Wert aufschreiben und nach einem halben Jahr (oder besser jeden Monat) neu erfassen.

Also: Auf welchem Level stehst du heute in deiner Gelassenheit?

Wenn du das eine Weile machst – also dir deine mentalen Ziele setzt, die kontrollierst und dich somit mehr und mehr bewusst steuerst – dann ist dir jeden Tag bewusst, was du leistest.

Und dass du sehr wohl selbst die Kontrolle über dein Leben hast, ja, selbst wenn der Ex dich ständig gängelt und dir in die Alltagssuppe spuckt.

Abschließend

Schau mal zurück, wo du mental vor einem halben Jahr gewesen bist.

Was hast du mittlerweile alles erreicht?

Ist das nicht der Wahnsinn? Das hast du alles schon geschafft!

Selbst wenn du derzeit zwischen den ganz hohen Wogen hin- und herschwankst – du bist vielleicht vor einem Jahr noch auf einer toxischen Insel gewesen, hast dich befreit, das Ruderboot und die Kinder geschnappt und bist entschlossen losgezogen.

Du bist eine verdammt mutige und beherzte Frau, halte dir das bitte jetzt mal ganz klar vor Augen!

Vielleicht befindest du dich nicht mehr auf dem Meer, sondern in einem milderen Fluss. Du schaust rechts und links und bemerkst, wie schön es hier ist, auch wenn der Dampfer hin und wieder noch neben dir herdüst und die Welle macht.

Mittlerweile kannst du doch schon super rudern, oder? Das andere kommt auch noch mit der Zeit.

Schiff ahoi!

Heidi

P.S.: Um dich herum sind übrigens noch andere Boote mit Müttern und ihren Kindern, so zum Beispiel in meiner Facebook-Gruppe der Starken Mütter. Wenn Ihr zusammenbleibt, dann könnt Ihr Euch austauschen und gegenseitig unterstützen, wenn die nächste Welle wieder kommt.

Komm einfach dazu – du bist definitiv nicht allein auf deiner Reise weg vom Narzissmus!

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