Wenn sich die toxischen Großeltern einmischen

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Ich weiß, es gibt viele, viele Großeltern, die leiden entsetzlich mit, wenn ihr Kind mit einem toxischen Menschen zusammen war und nun um ihr Enkelkind vor Gericht kämpfen muss. Egal, ob es der Sohn oder die Tochter ist. 

Und viele wollen helfen und nicht einfach tatenlos zusehen, was da mit ihrem Kind und dem Enkel passiert. Ich habe mittlerweile einige Zuschriften oder gar Anrufe von Großeltern erhalten, die recherchiert haben und schließlich auf meiner Webseite fündig wurden. 

In diesem Blogartikel geht es aber allein um toxische Großeltern, die die schlimme Dynamik rund ums Kind noch verschärfen und die kindlichen Bedürfnisse nicht sehen, sondern ausschließlich ihre eigenen Rechte und Interessen in den Vordergrund stellen.  

 

Böse Überraschung 

Jedenfalls denkst du in den ersten Trennungsmonaten, du hast nur ein Problem mit deinem toxischen Ex – und aus dem Blauen bekommst du einen Anruf von deiner Ex-Schwiegermama, die sich darüber aufregt, dass du ihrem Jungen das Kind vorenthältst. 

Oder ihn dazu gezwungen hast, vor Gericht zu gehen, um sein gutes Recht zu bekommen. 

Aber Ihr habt doch schließlich ein gemeinsames Kind! Jetzt geh doch mal einen Schritt auf ihn zu! Schließlich habt Ihr euch doch mal geliebt! 

 

Du versuchst vielleicht noch, es ihr zu erklären, aber dir fehlen eigentlich die Worte 

Was soll man auch auf solche Vorhaltungen antworten? 

„Ja, wir haben uns mal geliebt. Bis ich festgestellt habe, dass dein Goldjunge ein Arsch ist.“ 

„Und ja, dein Sohn hat das Recht, sein Kind zu sehen. Was er übrigens schon macht – wir haben regelmäßige Umgänge vereinbart. Allerdings hält er sich nicht an die Abmachungen, und das ist ziemlich schlimm fürs Kind, weshalb ich Grenzen ziehen muss.“ 

„Findest du es nicht seltsam, dass er früher immer bis spät abends unterwegs war – oft auch übers Wochenende geschäftlich verreist und mich mit dem Baby alleine ließ – und auf einmal das Wechselmodell möchte?“ 

Aber sie versteht nur, was sie verstehen will – dass du ihrem Jungen das Kind wegnehmen willst. Wie es die eine Freundin von ihr schon vor dreißig Jahren mit deren Ex machte, nachdem er sie betrogen hatte. Sie kennt solche Frauen! Rachsüchtige Weiber, alle miteinander! 

Allerdings geht es auch um ihren einzigen Enkel, und du weißt, dass sie sich fast noch mehr als du gefreut hat, als du damals schwanger wurdest. 

Sie war auch im ersten Babyjahr stets zur Stelle, wenn du mal verschnaufen wolltest oder selbst einen Arzttermin hattest. 

Sie hat Angst, dass du nicht nur ihrem Sohn, sondern auch ihr das Kind wegnehmen möchtest. 

Die Aussicht, Oma im Residenzmodell zu sein, ist nicht gerade doll, vor allem, wenn sie früher das Kind mindestens einen Tag in der Woche voll betreut hat. Und der arme Junge selbst bekommt das Kind auch nur 4 bis 6 Tage im Monat zu Gesicht – da kann sie ihm doch nicht auch noch einen oder gar zwei Tage wegnehmen? 

 

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Gut möglich, dass sie den einen oder anderen Hebel in Bewegung setzt, um ihren Jungen zu unterstützen 

Sie ruft im Jugendamt an und diffamiert dich und beschwert sich darüber, dass du dich so querstellst und Umgänge verhindern würdest. Und was du früher schon alles als Mutter falsch gemacht hast – „Sie haben keine Ahnung!“ 

Oder sie schreibt gemeinsam mit ihrem Mann Briefe ans Gericht – vielleicht sogar ans OLG – um dich schlecht dastehen zu lassen. 

Oder sie stellt selbst bei Gericht einen Antrag auf Umgang – schließlich habe sie auch das Recht dazu, ihr Enkelkind regelmäßig zu sehen! 

Das ist schon schlimm, aber irgendwie noch verständlich, wenn es die Mutter des Ex ist, die mit der Verfolgung der Rechte ihres Sohnes endlich ein neues Hobby in ihrem langweiligen Rentneralltag gefunden hat. 

Allerdings kenne ich auch Fälle, in denen die eigene Mutter heftig querschießt und dich zu Oma-Umgängen zwingen will.  

Und zum Flying Monkey mutiert. 

Wenn du eine hochempathische Frau und Mutter bist, ist es gut möglich, dass du selbst in deiner Ursprungsfamilie bereits Kontakt mit Narzissten hattest und dein Ex in eurer Beziehung lediglich Muster bedient hat, die du von klein auf kanntest. 

Nein, nicht jede narzisstisch veranlagte Großmutter läuft mit der Trennung gegen dich zur Höchstform auf! 

Aber das Gefühl, an zu vielen Fronten zur gleichen Zeit kämpfen zu müssen macht fassungslos – vor allem, wenn man damit nicht gerechnet hat und man die Unterstützer in den eigenen Reihen an einer Hand abzählen kann. Wenn nicht sogar ein einziger Finger schon ausreicht… 😔 

 

Wie kannst du nun am besten damit umgehen, wenn die Ex-Schwiegermutter oder deine eigenen Eltern sich einmischen und gegen dich massiv vorgehen? 

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du mittlerweile, dass du nicht gewinnen kannst, wenn du andere Leute dazu bringen möchtest, etwas nicht zu tun. 

Oder kontrollieren willst, was sie sagen oder schreiben.  

Ich verstehe vollkommen, dass die menschliche Enttäuschung riesengroß ist, und du dich ziemlich allein vor einer toxischen Wand siehst, weil sich offenbar alle gegen dich verschworen haben. 

Aber hier solltest du tatsächlich loslassen. 

Orientiere dich wie immer am Kind. 

Hat es eine stabile und schöne Beziehung zur Oma, dann überlege dir, wieviel du zulassen kannst, solange es auch dir damit gutgeht. 

Es gilt: Der Vater hat seine Familie und stellt die Zeit zur Verfügung, damit das Kind die Beziehung zu den Großeltern väterlicherseits pflegen kann. 

Und du hast deine Zeit, in der du sicherstellst, dass dein Kind Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen kann – sei es Großeltern, Freunden und anderen Bezugspersonen. Den netten, natürlich! 😉 

Wenn du damit kein Problem hast, auch in deiner Umgangszeit der Ex-Schwiegermutter Zeit mit ihrem Enkel zu verschaffen, dann tu das. 

Wenn es dir aber den Magen umdreht, dann mach es nicht. Niemand kann von dir verlangen, dass du Menschen, die dich verleumden oder selbst toxisch sind, Raum und Zeit in deinem Leben zu gewähren! 

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Manche kommen ja auf die Idee, die Wochen- und Monatsstunden zusammenzuzählen, die man als Residenzmodell-Mutter mit dem Kind verbringt 

Du hast das Kind schließlich 570 Stunden im Monat – mein Sohn nur knapp 150!“ oder auch: 

Du hast das Kind 24 Stunden am Tag, und das zwei Wochen am Stück, mein Sohn nur 3 Tage! 

Je nachdem, was sich halt ungeheuerlicher anhört. 

Ja doch! 🙄 

Aber von diesen 24 Stunden schläft das Kind mindestens 10 und geht 8 Stunden in den Kiga oder in die Schule. Übrig bleiben maximal 6 Stunden Alltag, die die Oma auch ohne Trennung unter der Woche nicht mit dem Kind verbringen könnte.  

Und die auch der Vater in der Beziehung auf Teufel komm raus versuchte zu vermeiden. Aber das nur mal so nebenbei bemerkt. 

Übrigens, Sweetheart: Du hast auch das Recht auf ein unbeschwertes Spaß-Wochenende ohne Alltag mit deinem Kind! 

Nein, du musst es nicht jedem recht machen, nur weil du verstehen kannst, dass auch andere Menschen so gern Zeit mit deinem süßen Liebling verbringen möchten! 

Und natürlich weißt du, dass das Kind nicht dir „gehört“.

 

Aber du hast auch die Pflicht, in die Bresche zu springen, wenn an dem Kind an allen Ecken und Ende gezogen wird 

Gerade, wenn ihr frisch getrennt seid, muss das Kind erst einmal eine Menge verarbeiten, und dazu braucht es Zeit und vor allem einen ruhigen Alltag. Einen Tag hier, einen Tag dort, zwei Tage hier, und zwei Tage dort – und das abwechselnd bei mehreren Menschen – ist meiner Meinung nach Gift für den Prozess. 

Möchtest du dazu dein Kind noch entsprechend seiner Fähigkeiten nach fördern, wird es echt viel zu viel. Das Kleine hat dann einen heftigeren Terminkalender als wir Erwachsene! 

Daher gilt: Du kannst dich noch am besten in das Kind einfühlen, da du der empathische Elternteil bist. Verteidige seine Zeit zum Zur-Ruhe-Kommen mit der ganzen Souveränität, derer du fähig bist.   

Deine Sicherheit kommt aus dem Wissen und Erspüren-können dessen, was dein Kind jetzt am dringendsten braucht! 

Klar sind das auch Zeiten, um eine Bindung zu anderen Bezugspersonen aufzubauen. Aber wenn es gar nicht darum geht, dass das Kind gar keinen Umgang zu den Großeltern hat – weil es mindestens zwei Tage im Monat bei der Oma oder dem Opa ist, durch den Kindsvater organisiert – dann ist das auch kein Grund, aus deinem Wochenalltag mit dem Kind Extra-Zeiten für die Großeltern väterlicherseits herauszupressen. 

Wenn es um Umgangsdiskussionen mit den Großeltern geht, konzentriere dich daher argumentativ erst mal nur auf die Wochenenden.  

Die sind auch im Residenzmodell schließlich korrekt unter euch aufgeteilt. 

Und dann verweist du höflich an ihren eigenen Goldjungen, der doch sicherlich gern die Zeit mit dem Kind UND seiner Mutter verbringt… 😉 

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