So kannst du als Alleinerziehende deine Schulden abbauen – Schritt für Schritt

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Du erinnerst dich vielleicht daran, dass ich zu Beginn meiner Zeit als Single Mom schneller und tiefer in die Schulden rutschte als ich schauen konnte.

Ich habe immer gut verdient, aber als ich nach dem Babyjahr in Teilzeit zurückkehrte, musste ich natürlich auch mit einem erheblich geringeren Gehalt zurechtkommen. Die Selbstverständlichkeit, mit der ich weiterhin das kaufte, was ich brauchte oder einfach nur haben wollte, war allerdings auf dem gleichen Level geblieben, denn meine Ansprüche waren hoch.

Dazu kamen natürlich auch hohe Kosten für das Kind dazu. Ja, trotz Kindesunterhalt, den mein Ex immer pünktlich zahlte.

Irgendwann kam aber mal der Zeitpunkt, an dem ich die Reißleine zog und mein Verhalten änderte. Das war 2011, als ich knapp 2 Jahre alleinerziehend war.

Es musste etwas passieren!

Heute erzähle ich dir genau, welche Schritte ich damals unternahm, um meine Schulden (April 2011) in den Griff zu bekommen, besser gesagt sie komplett abzubauen.

Das war im Januar 2013 dann tatsächlich der Fall. Ich war endlich und zum allerersten Mal schuldenfrei! Es war herrlich!

Es hätte vielleicht sogar schneller gehen können mit dem Schulden abbauen, aber damals wusste ich noch nicht so viel wie heute.

Aber du hast diese Möglichkeiten! Denn ich werde dir auch weiter unten auflisten, wie ich heute vorgehen würde, wenn ich noch Angestellte wäre.

1. Schritt: Den aktuellen Stand der Dinge festhalten

  • Ich habe damals Excel hergenommen und alle fixen, unveränderlichen Ausgaben pro Monat erfasst (Warmmiete, Strom, Kreditraten, Versicherungen, GEZ, Kiga-Beiträge, Vereinsbeiträge etc.). Um wirklich auf alle Positionen zu kommen, ist es äußerst hilfreich, sich die Kontobewegungen der letzten 6-12 Monate anzusehen. Wenn du ein Online-Konto hast, geht das ganz fix. Zur Not ergänzt du halt im Laufe des Jahres, wenn dann doch noch die eine oder andere Mahnung hereinflattern sollte.
  • Ich habe anschließend alle Einnahmen pro Monat erfasst (Gehalt, Unterhalt, Kindergeld, Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld, Reisekostenerstattungen etc.)
  • 1) von 2) abgezogen und schon hatte ich den Betrag heraus, der mir je Monat für flexible Ausgaben zur Verfügung stand (Essen, Tanken, Vergnügungen, Kleidung, Friseur, Bücher, Geschenke, Kind (!) etc.

Aber wie hoch waren meine durchschnittlichen Kosten für Nahrungsmittel, Sprit und Sonstigem? Dazu machte ich mir – ebenfalls in Excel – ein weiteres Tabellenblatt pro Monat als „Haushaltsbuch“. Ich überlegte mir die für mich wichtigsten Kategorien als Spaltenüberschriften:

  • Ernährung
  • Kind
  • Auto
  • Drogerie/Kosmetik/Apotheke
  • Luxus
  • Sonstiges

Falls du z.B. ein Hobby hast, dann wäre das auch eine eigene Spalte wert (bei mir ist das heute der Hund).

Ich startete damit, dass ich alle Quittungen und Bons sammelte und dann die Beträge mit Datum versehen als Zeilen untereinander eintrug. Am Anfang macht es Sinn, das immer an dem Tag zu machen, wenn man einkaufen war, damit man nichts vergisst. Ja, auch den Cappu an der Tanke!

Falls ich nicht sofort daran denke, schau ich auch mindestens einmal im Monat in mein Amazon-Konto und überprüfe, was ich alles zu welchem Betrag bestellt habe und trage das ebenfalls in meine Tabelle ein.

 

So funktioniert das dann im Alltag – bis heute

Ich führe immer noch Haushaltsbuch, es ist mir zur lieben Gewohnheit geworden. Ich kann somit jederzeit Auskunft darüber geben, was das Kind kostet (für den Fall, dass Herr Ex meint, er würde zuviel Unterhalt bezahlen 😉 ).

Damit wir uns richtig verstehen: Ich schreibe hier nicht jeden Liter Milch auf, sondern nur „Rewe“ oder „Aldi“ oder „DM“ oder „Apotheke“ oder „Bioladen“ mit der Gesamtsumme des Belegs. Nur bei Sonstiges und Luxus schreibe ich genau auf, was ich mir gekauft habe.

Das geht also wirklich alles ratzfatz.

Es ist wie mit allen Projekten: Einmal nimmst du dir die Zeit und setzt das auf. Das Aufschreiben der Beträge und das Nachhalten ist dann nur noch eine Sache von max. 5-10 Minuten in der Woche.

Mir geht es übrigens dabei nicht um eine 100%ige Akkuratesse der Ausgaben auf Heller und Pfennig, meistens runde ich sogar auf oder ab, vor allem bei den flexiblen Ausgaben.

Aber mir zerrinnt nie wieder ohne weiteres das Geld zwischen den Fingern ohne dass ich eine Idee habe, wofür ich diesen Monat das meiste Geld ausgegeben habe!

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Wenn man das dann schon zwei oder drei Jahre macht, hat es aber noch einen weiteren Aspekt: Ich weiß, in welchen Monaten im Jahr es besonders eng wird, weil ich z.B. besonders viel für das Kind brauche oder mehrere Jahresbeiträge auf einmal fällig werden und kann mir rechtzeitig Gedanken über Rücklagen machen oder bestimmte Ausgaben gegebenenfalls über mehrere Monate verteilen.

Ich weiß also genau, welche Zahlungen im jeweiligen Monat fällig werden, ob ich sie überweisen muss oder ob sie per Lastschrift abgebucht werden. Ich schreibe mir den genauen Betrag auf – und markiere bezahlte Beträge in einer anderen Farbe, so dass ich beim Check des Kontos online sofort sehe, wenn mir zuviel abgezogen wurde und was noch nicht bezahlt ist.

Regelmäßig summiere ich dann die bereits gezahlten Beiträge bei jedem Kontocheck, so dass ich weiß, wieviel Geld auf dem Konto sein muss (ich nenne das meinen persönlichen Cashflow).

Unmittelbar getätigte Online-Einkäufe notiere ich mir ebenfalls separat, damit ich es nicht aus den Augen verliere, dass da noch Außenstände sind – sie werden ja erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Konto abgebucht. Aber auch dieses Geld muss ja auf dem Konto sein.

Netter Nebeneffekt: Mittlerweile lassen mich irgendwelche Phishing-Emails kalt, in denen behauptet wird, ich hätte eine Rechnung nicht bezahlt! Ich weiß es besser, ällerbätsch!

So weit, so gut. Das wäre jetzt mal so die Basis, damit du weißt, wieviel dein Leben mit Kind im Monat kostet.

Den einen oder anderen Vertrag, den du nicht mehr brauchst, kannst du dann mit der Zeit kündigen. Na, fällt dir da jetzt auch sofort der Fitnessvertrag ein, den du schon seit Monaten nicht mehr nutzt? Oder so ein strunziges Zeitschriften-Abo?

Lass uns aber jetzt mal langsam zum Knackpunkt kommen.

2. Schritt: Schulden abbauen – und trotzdem sparen

Welche Kreditraten werden dir jeden Monat schon abgebucht? Diese gehören logischerweise in deine Fixe-Ausgaben-Tabelle.

Wie hoch ist dein aktuell ausgenutzter Dispo?

Überlege dir, inwiefern du diesen in einen Kredit umwandeln kannst oder alle Kredite in einen einzigen überführst (also umschuldest). Das hilft der Klarheit und spart dir auf jeden Fall hohe Dispozinsen.

Eventuell überlegst du dir auch an dieser Stelle, einen Schuldenberater zu beauftragen, wenn es dir zu kompliziert wird. Lass dir also helfen – dir und deinem Kind zuliebe!

Es gilt die Regel: Alle Kredite so schnell wie möglich zurückzahlen, damit du zügig deine Schulden abbauen kannst!

Aber gleichzeitig zweigst du dir außerdem einen bestimmten Betrag für den Notfall ab, welchen du automatisiert auf einem Tagesgeldkonto ansparst.

Selbst wenn es nur 50 oder 100 Euro im Monat sind und du dich sehr zusammenreißen musst – es ist ein wunderbares Gefühl, dieses Sparpolster-Konto nach und nach wachsen zu sehen!

Dann haut es dich auch nicht um, falls die Waschmaschine in dieser Zeit die Grätsche machen sollte.

Wichtig: Immer gleich beim Gehaltseingang zum Monatsanfang einen Dauerauftrag/Sparplan einrichten, damit alles im Hintergrund läuft. Natürlich kannst du auch am Monatsende noch zusätzlich übrig Gebliebenes einsammeln und manuell auf dein Sparkonto überweisen.

Aber machen wir uns nix vor – es passiert nicht, dass da viel übrigbleibt.

Es hat einen nicht zu verachtenden psychologischen Effekt, wenn du nicht bei Null anfangen musst, sobald dein Kredit zurückbezahlt ist und du schuldenfrei bist. Denn sonst haut dich die nächste Werkstattrechnung gleich wieder in den Dispo. Welcome back!

Alle Sparraten (also für den Fall, dass du nicht nur für den Notfallgroschen, sondern auch für Urlaub oder Auto oder Klamotten separate Sparkonten aufbaust) gehören ebenfalls in die Tabelle der fixen Ausgaben.

Damit das Geld gleich weg ist und nicht weiter im Kopf zur Verfügung steht!

Genau so habe ich es damals jedenfalls gemacht und keine 2 Jahre gebraucht, um 8.500 Euro sowie einen anderen Kredit, der schon ein paar Jahre lang lief, abzubauen.

Als zusätzliche Hilfe bezahlte ich in der Regel bar und hob einmal im Monat mein Haushaltsgeld ab, welches ich auf verschiedene Wochenumschläge verteilte. So war ich bereits von Anfang des Monats an mega sparsam und hatte doch das beruhigende Gefühl, genug Geld für einen vollen Kühlschrank zu haben.

Heute würde ich es genau so wieder machen.

Bis auf eine Sache:

Was ich heute noch als zusätzliche Maßnahme beim Schulden abbauen draufpacken würde

Ich würde mir weitere, kreative Einnahmequellen überlegen, mit denen ich mir passiv ein zusätzliches Einkommen aufbauen kann. Damit die Schulden noch schneller abgebaut werden und zeitgleich meine Ersparnisse noch rasanter wachsen können.

Manchmal ist eine solche Lösung motivierender und erfüllender als den Teilzeitjob in Vollzeit zu verwandeln – falls der Arbeitgeber das überhaupt wünscht.

Und es ist heute besser möglich denn je – dank Web 2.0! Wir haben heute sehr gute Voraussetzungen als alleinerziehende Mamis, die von zu Hause noch immer am besten arbeiten können.

Was wirst du dir also überlegen?

Zum guten Schluss meine Bitte an dich

Du fängst am besten gleich heute damit an, deine Finanzen in den Griff zu bekommen. Jetzt.

Und ja – das schaffst du!

Denn ich wünsche dir dieses zutiefst befriedigende Gefühl, welches du bekommen wirst, wenn du die volle Kontrolle über deine Finanzen hast und die wahre Herrscherin deines Schicksals bist, so schnell wie möglich!

Meine Daumen sind gedrückt!

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