Wie du dich an Weihnachten vor den Attacken des toxischen Ex am besten schützt

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Vorab: dieser Artikel wird dir bei allen Feiertagen helfen und Orientierung geben, nicht nur an Weihnachten. Aber Weihnachten drehen die meisten Narzissten oft völlig frei, und ich erlebe diese Zeit als äußerst belastend und schwierig bei „meinen“ Müttern.

Wenn du einen toxischen Ex hast, dann ist es gut möglich, dass es bis zum heutigen Tag immer noch nicht zu 100% klar ist, wann genau die Kindübergabe erfolgt, sofern diese nicht bereits in einem Gerichtsverfahren verbindlich festgelegt wurde.

Aber selbst dann würdest du mich nicht sonderlich überraschen, wenn dein Ex gerichtliche Beschlüsse ignoriert und Fakten schafft, was dir diese an sich wunderbare und besinnliche Zeit ordentlich vermiesen kann.

Mir ging es früher ähnlich, besonders, als mein Sohn noch klein war und ich die Vorweihnachtszeit besonders schön gestalten und mich mit dem Kind vorfreuen wollte.

Aber ach! Mein Ex und seine Mutter verstanden es oft trefflich, mich unter Druck zu setzen und Forderungen zu stellen. Es kamen Einladungen zu Adventsveranstaltungen in meiner Umgangszeit, so dass ich immer wieder meine Grenzen neu ausloten und mich ständig fragen musste, ob ich mich nicht zu sehr anstelle.

Womit wir schon mal gleich beim ersten Punkt wären:

 

Kennst du deine Grenzen?

Manchmal habe ich selbst das Gefühl, ich höre mich an wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. ?

Jedenfalls kannst du zu 99,9% davon ausgehen, dass du mit dem Thema Grenzensetzen ein Problem hast, sofern die Mätzchen deines Ex dir noch nicht egal sind.

Jetzt ist aber die Weihnachtszeit nun mal nicht irgendeine Zeit im Jahr, sondern die Zeit schlechthin, in der es um die Familie und herzliche Gefühle füreinander geht. Etwas, was toxische Menschen nicht geben wollen (und auch nicht können).

Es ist eine Sache, den toxischen Attacken des Ex unterm Jahr einigermaßen beherzt entgegentreten zu können, hingegen ist die Weihnachtszeit nochmal eine ganz andere Nummer.

Kein Wunder also, wenn dann unsere mühsam antrainierte Grauer-Stein-Schicht so porös wird wie ein Schweizer Käse.

 

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Umso wichtiger ist es jetzt, dass du in deine Klarheit kommst

Also nimm dir dein Journal einmal her und schreibe dir die Antworten zu diesen Fragen unten auf:

Was ist dir wichtig in der (Vor-)Weihnachtszeit? Was gehört dazu, damit du dich wohlfühlst?

Sind es Bienenwachskerzen? Bestimmte Rituale an den Adventssonntagen? Das gemeinsame Backen? Geschichten und Hörbücher? Klassische Musik?

Was möchtest du in dieser Zeit deinem Kind vermitteln und mitgeben?

Wie soll die Bescherung ablaufen, und wie kannst du unabhängig von den äußeren Umständen die Weihnachtszeit gestalten, damit es schön wird für euch daheim?

All das, was du aufgeschrieben hast, planst du dann an deinen eigenen Kindwochenenden bzw. in der Zeit, die du mit deinem Kind hast.

Sollte dann der Ex oder wer auch immer mit Wünschen oder Forderungen an dich herantreten, die deine Zeit mit eurem Kind torpedieren, hast du starke Gründe, die es dir leichter machen sollten, eine gute und deutliche Grenze zu ziehen.

Und nein – niemand verlangt von dir, dass du das Kind in der Vorweihnachtszeit demjenigen abzugeben hast, der die größte Action plant!

Wenn du dir darüber klar wirst, was du selbst dem Kind vermitteln kannst – und genau das sehr wertvoll ist – dann brauchst du kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, dass du deinem Kind etwas „versagen“ könntest.

Deine Zeit mit dem Kind ist genauso wichtig wie die Zeit, die es mit dem anderen Elternteil hat – auch wenn du glaubst, dass die Beratungsstellen das anders sehen könnten!

 

Aber was mache ich, wenn mein Ex einfach darauf besteht, das Kind an Heiligabend zu haben, obwohl ich das nicht möchte?

Kommt jetzt darauf an, wie ihr das in der Vergangenheit gehandhabt hattet. In der Regel wechselt man sich von Jahr zu Jahr ab und hält den Wechseltag entweder am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag. Ich persönlich finde den zweiten Feiertag zum Wechseln als besser geeignet, da dann das Kind noch Zeit bekommt, am ersten Feiertag mit allen Geschenken zu spielen, die es an Heiligabend bekommen hat.

Bei ganz kleinen Kindern fällt es uns besonders schwer, an Heiligabend auf das Kind zu verzichten, vor allem, wenn wir wissen, dass der Ex sich vor der Trennung nie besonders für ein schönes Weihnachtsfest eingesetzt hat. Du merkst, dass er nur deshalb darauf besteht, das Kind haben zu wollen, weil er weiß, dass er dich damit trifft, wenn du allein an Heiligabend bist.

Überlege dir also gut, ob du in diese Energiespirale einsteigen möchtest. Du könntest, sofern er die letzten Jahre das Kind an Heiligabend nicht hatte, dir durchaus überlegen, ihm da entgegenzukommen, sofern das Kind das auch möchte oder es ihm zumindest egal ist.

Heiligabend allein ist nicht schön, keine Frage, aber der Tag geht auch vorbei.

Und ist nicht alles besser als noch mit ihm zusammen Weihnachten verbringen zu müssen?

Also, wenn dieser Gedanke nicht tröstet, dann weiß ich auch nicht… ?

Es gibt durchaus Maßnahmen, um den schlimmen Einsamkeitsgefühlen, die einen nach unten ziehen, keinen Raum zu geben. Das Zaubermittel der Wahl heißt dann anderen zu helfen.

Also falls es dir schon vor den Feiertagen graust, überlege dir, wie du anderen helfen könntest – anderen Müttern zum Beispiel, denen es ähnlich geht wie dir. Frag doch mal in der Starken Mütter Gruppe oder, falls du Club-Mitglied bist, im Club der mutigen Mütter, ob ihr euch virtuell treffen könnt zum gegenseitigen Unterstützen.

Oder erkundige dich bei der Tafel, ob sie noch Hilfe und Unterstützung an den Feiertagen gebrauchen könnten. Oder du fragst in einem Altersheim nach, ob Bedarf besteht nach einer Vorleserin und Besucherin (sofern die aktuellen Coronaregeln das erlauben).

Welche Idee kommt da noch hoch?

Ich versichere dir, das eigene Leid tritt schnell in den Hintergrund, wenn man dafür anderen etwas geben kann.

„Aber Heidi,“ höre ich dich gerade sagen, „das wäre ja noch das geringste Übel. Aber meiner ist letztes Jahr komplett durchgedreht und hat das Kind einfach an Weihnachten unabgesprochen abgeholt bzw. gar nicht zum besprochenen Zeitpunkt zurückgebracht, und ich war in heller Panik deswegen. Er hat das gesamte Fest versaut! Was soll ich denn da tun?“

Ja, wenn du das schon einmal erlebt hast, dann bist du nicht die einzige ? Vor Weihnachten geht es regelmäßig in meinen Gruppen hoch her. Erschwerend kommt hinzu, dass dann auch die Rechtsanwälte Weihnachten feiern und man niemanden hat, der einem sagt, was jetzt zu tun ist.

 

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Polizei rufen und Kind abholen lassen?

Also sofern hier keine Gefahr in Verzug ist – sprich es besteht Gefahr, dass er dem Kind körperlichen Schaden zufügt – würde ich dieses Mittel nie wählen.

Für dein Kind wäre es ein Alptraum schlechthin, wenn du mit der Polizei dort auftauchen würdest, weil der Vater die vereinbarten Zeiten ignoriert, selbst wenn es so im Beschluss stehen mag.

Bitte vergiss nicht: Ein krankhafter Narzisst braucht sehr viel Energie.

Dein toxischer Ex wirft dir immer wieder ein Seil zu, um eine Verbindung herzustellen, über die Energie fließen kann.

Du hast die Wahl: Entweder du fängst das Seil auf oder du lässt es gleich fallen, so dass es zu keinerlei Energieaustausch kommt.

Je mehr du dich an Weihnachten ruhig verhältst und ihn rumspinnen lässt, umso besser auch für dein Kind.

Ja, ich weiß, das ist nicht fair. Es geht aber nicht um Gerechtigkeit an Weihnachten.

 

Du wirst noch viele schöne Tage mit deinem Kind verbringen

Nimm die Brisanz, die Wichtigkeit und das Drama von den Feiertagen und biete ihm keine Bühne. Je weniger du in diesem Jahr darauf einsteigst, desto eher hast du eine Chance, dass er nächstes Jahr keine Lust mehr darauf hat, sich wie ein rücksichtsloses Ferkel aufzuführen und alle mit seinem Gehabe plattzuwalzen.

Und solltet ihr aktuell vor Gericht stehen, dann dokumentierst du seine Eskapaden genauestens – denn alles, was an Weihnachten aus dem abgesprochenen Ruder läuft, deutet schwer auf Bindungsintoleranz hin.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es nicht so weit kommt und du dir den Rückhalt von anderen Müttern holst, wenn du ihn brauchst.

Hab ein schönes Weihnachtsfest, Sweetheart. Ob allein, mit deinem Kind, mit deinem neuen Partner oder mit guten Freunden – es sind nur ein, zwei Tage, dann ist der Spuk vorbei.

Diese Tage bekommen nur dann große, dramatische Bedeutung, wenn du sie ihnen zugestehst.

 

Was meinst du dazu? Was wirst du dir für dieses Jahr vornehmen, wie du dich verhalten wirst? Kommentiere doch bitte unterhalb dieses Artikels in den Kommentaren – merci!

 

 

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