Der ultimative Trick wie du deinem toxischen Ex verzeihen kannst damit es dir wieder besser geht
In meiner Facebook-Gruppe der Starken Mütter gibt es jeden Tag einen neuen Impuls von mir, der zum Nachdenken und Reflektieren einladen soll.
Ich verfolge damit einen ganz bestimmten Zweck: dass sich die Mütter, die sich das Sorgerecht mit einem toxischen Ex-Partner teilen müssen, wieder darauf konzentrieren, was sie weiterbringt.
Jeden zweiten Monat frage ich unter anderem nach, was sie sich selbst oder anderen verzeihen dürfen.
Wir Mütter sind oft unsere strengsten Richter und machen uns damit das Leben noch schwerer als es in der Situation ohnehin schon ist.
Aber das ist nicht der einzige Aspekt. Natürlich gibt es dazu auch eine Menge von Wunden, die uns die Narzissten zugefügt haben.
Möchte ich jetzt, dass du zu deinem Peiniger hingehst, ihm die Hand hinhältst und ihm sagst:
„Alles vergeben und vergessen! Ich verzeihe dir“?
Nee, eben nicht!
Das Thema Verzeihen ist eher heikel und lädt zu Missverständnissen ein.
Aus diesem Grund möchte ich heute in diesem Artikel näher darauf eingehen.
Kommst du mit?
Zuallererst: Verzeihe dir selbst
Wie oben schon erwähnt – wir selbst können uns gegenüber unglaublich unbarmherzig sein:
Wir hadern damit, dass wir diesen Mann kennen- und liebengelernt haben.
Wir hadern damit, dass wir unseren Kindern diesen Vater angeschafft haben.
Wir hadern damit, dass wir so lange bei ihm geblieben sind und uns so viel von ihm gefallen gelassen haben.
Wir hadern damit, dass wir ihn verlassen haben – vor allem, wenn er uns danach in einem Kriegsfeldzug von einem Gerichtsprozess zum anderen hetzt und uns in den finanziellen Ruin treibt, so dass wir unseren Kindern keinen hohen Lebensstandard bieten können.
Wir hadern damit, dass wir ihn während unserer Beziehung finanziell ausgehalten haben und haarsträubende Finanzentscheidungen zu seinen Gunsten getroffen haben, die er zum Schluss gnadenlos ausgenutzt hat.
Wir hadern damit, dass wir unsere kleinen Kinder nicht beschützen können, wenn sie gegen ihren Willen zu unserem gewaltbereiten Peiniger in den Umgang gehen müssen, weil der Richter oder die Richterin das so bestimmt hat.
Wir hadern damit, dass wir dem Wechselmodell auf Probe zugestimmt haben und die Kinder jetzt dermaßen durch den Wind sind, dass sie therapeutische Hilfe brauchen.
Wir hadern damit, dass wir uns oft so mutlos und hilflos fühlen und gar keine starke Mama sind, die wir eigentlich als Vorbild sein müssten.
Wir hadern damit, dass wir nicht den Mut aufbringen, uns gegen voreingenommene Verfahrensbeistände und geldgierige Gutachter zu wehren, die die Existenz unserer kleinen Familie bedrohen.
Wir hadern damit, dass wir so viele Fehler im ersten Trennungsjahr gemacht haben.
Wir hadern damit, keine gute Mutter zu sein, weil wir so erschöpft und gestresst sind, dass wir einfach keine mentalen Ressourcen mehr haben, um noch liebevoll auf die Belange unserer Kinder antworten zu können.
Wir hadern mit all unseren Unzulänglichkeiten und Schwächen, die andere Mütter nicht zu haben scheinen. Denn sonst wären wir ja nicht in der Situation?
Sweetheart, wenn auch nur einer der Sätze da oben bei dir auf Resonanz stößt, dann setz dich bitte hin und verzeihe dir. Schriftlich bitte.
Warum du dir verzeihen solltest
Bitte merke dir unbedingt diesen einen Satz:
Du hast in jeder Situation so gehandelt, wie es in diesem Moment für dich richtig war.
Punkt.
Im Nachhinein stellt sich natürlich immer heraus, was man hätte besser machen können.
Hätte hätte Fahrradkette.
Auch heute wirst du jeden Tag neue Mikroentscheidungen treffen, die sich im nachhinein als falsch herausstellen könnten.
Und du wirst auch viele Entscheidungen treffen, die sich als goldrichtig erweisen werden.
Also: Nur Mut! Du machst das Beste, was Dir gerade möglich ist. Alles gut.
Zum loslassen darfst du dir jetzt all das da oben verzeihen und dich selbst wieder liebhaben.
Weiter unten stelle ich dir eine Methode vor, mit der du die Punkte einzeln durchgehen kannst.
Aber zuerst müssen wir uns noch um ihn kümmern.
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Wie kann man dem toxischen Ex verzeihen?
Müsste nicht vielmehr er zu dir kommen und dich auf Knien um Verzeihung bitten für all das, was er dir in der Beziehung und danach angetan hat?
Du weißt schon, dass du darauf lange warten kannst, oder? Ein Narzisst hält sich schließlich für unfehlbar.
Also können wir nicht erwarten, dass das passiert. (Und ganz ehrlich: Sollte er tatsächlich mal mit Blumen vor der Tür stehen und anfangen zu weinen, weil es ihm so leidtut, wäre ich eher in Habachtstellung als gerührt.)
Wir sollten uns aber darum kümmern, denn das Ungeklärte liegt wie ein schwerer Zementsack auf unseren Schultern. Und hält uns immer noch emotional in der Vergangenheit fest.
Also nehmen wir die Sache besser selbst in die Hand und verzeihen ihm von uns aus.
Waaas? Ich soll ihm verzeihen, was er mir angetan hat?
Die wesentliche Unterscheidung, die ich dir nahebringen möchte:
Verzeihen heißt nicht akzeptieren.
Verzeihen heißt vielmehr loszulassen.
Denn so lange du noch damit haderst, was dir dein Ex angetan hat, so lange wird es ein Ballast für deine Seele bleiben.
Ihm macht das eher nix aus – er hat ja kein Unrechtsbewusstsein, vielleicht sogar keine Skrupel (je nach Toxizität seiner Persönlichkeit), im harmlosesten Fall einfach keine Idee davon, was er dir angetan hat.
Also ist es im Grunde vollkommener Unsinn, dass du zu ihm hingehst und ihm großzügig die Hand hinstreckst – du könntest sogar eher ausgelacht werden, vielleicht wird er sich sogar als Sieger betrachten, weil du schon wieder auf ihn eingehst und ihm auf den ersten Blick „hinterherläufst“, um Frieden zu schließen
Das ist eine große Kröte, die wir zu schlucken haben.
Wir Empathinnen wünschen uns schließlich nichts sehnlicher als endlich Frieden!
Ich gehe mal davon aus, dass du nach gängigen religiösen Grundprinzipien und mit der Auffassung erzogen wurdest, dass alle Menschen auf der Welt gut sind. Wir hören die braven, lieben, frommen, ahnungslosen, altruistischen Berater, Pfarrer und Nachbarn sagen, wir müssten auf unsere Feinde zugehen und von unserer Seite den Friedenswillen bekunden, dann lässt sich quasi jeder erweichen, und endlich wird alles wieder gut
Wenn wir nur selbst mit dem Friedenersuchen anfangen, dann durchbrechen wir diesen fürchterlichen Kreislauf von Hass und Häme.
Pustekuchen.
Das ist ja genau das Schreckliche und Unerträglich an unserem hiesigen Helfersystem! Alle erwarten von uns, dass wir als Mütter und Frauen auf unsere Peiniger zugehen und ihnen die Hand zur Versöhnung reichen.
Als ob wir das nicht schon tausendmal in der Beziehung und während der Trennung versucht hätten!
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Also spielen wir das erbärmliche Spiel mit und gehen in die -zigste Beratung und Mediation, um dieses Mal unter Zeugen unseren Friedenswillen zu bekunden, damit wir unsere Kinder nicht verlieren.
Was viele der frommen und ahnungslosen Helfer noch nicht wahrhaben wollen:
Es gibt es tatsächlich – das Böse im Menschen.
Gestörte Persönlichkeiten, die kognitiv gar nicht in der Lage sind, Frieden und Freude mit ihrem Umfeld zu empfinden.
Und wir, die wir das hautnah jeden Tag erfahren und schmerzhaft zu spüren bekommen haben, müssen nun darüber hinauswachsen und einen großen Schritt nach vorne gehen, wenn wir wieder glücklich werden wollen.
Indem wir loslassen.
Und indem wir verzeihen, lassen wir los.
Der Trick: Wir verzeihen im stillen Kämmerlein, im Zwiegespräch mit unserer Seele, damit sie sich befreien kann. Damit es uns wieder gut geht.
Was der Ex tun oder denken würde ist uns dabei vollkommen egal. Er kriegt das ja nicht mit – und soll es auch nicht mitbekommen.
Wir tun das nur für uns und unsere Seele, damit wir wieder stark werden.
Wir akzeptieren nicht, was er uns angetan hat.
Wir genehmigen es nicht im Nachhinein, was er uns hasserfüllt ins Gesicht geschrien hat.
Wir geben ihm nicht die Erlaubnis und die Genugtuung, dass er uns weiterhin so malträtieren darf, weil es für ihn bislang keine negativen Konsequenzen gegeben hat.
Wir bieten ihm keinen Rosenkranz an, nach dem Motto: Noch fünf Mal Beten, und schon bist du von deinen Sünden mir gegenüber erlöst.
Nein.
Wir verzeihen, indem wir in unserem Journal aufschreiben:
„Ich verzeihe X für diese und jene Situation. Ich lasse los, damit meine Seele wieder atmen kann. Ich verstehe, dass ich keine Schuld an der Situation habe, auch wenn X das anders sieht. Es ist in Ordnung, wenn andere Menschen Dinge und Umstände anders beurteilen als ich. Ich kann mich immer dafür entscheiden, dem zu vertrauen, was mir mein Bauch als wahr und echt signalisiert.“
Du kannst jede einzelne Situation, mit der du in Gedanken an die Vergangenheit noch haderst, auf diese Weise durchgehen. Was immer dir einfällt, schreibst du dir auf und gehst das durch.
Mein persönliches Verzeihensritual für dich
Wenn man sich mit dem Thema befasst, stößt man unweigerlich auf das hawaiianische Vergebungsritual „Ho’oponopono“, vier einfache Sätze, die man sich laut vorsagt, während man gedanklich durch die einzelnen Situationen geht.
„Es tut mir leid.“
„Bitte verzeih mir.“
„Ich liebe dich.“
„Danke.“
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber mir kommt der dritte Satz einfach nicht über die Lippen. In mir sträubt sich alles, wirklich alles, das auszusprechen.
Interessanterweise fällt mir das besonders schwer bei allen anderen Narzissten, die da noch in meinem Leben herumschwirren. Ich denke da gerade an die werte Ex-Schwiegermama. (Na, wer fällt dir sofort ein?)
Ich habe ja keine Ahnung, ob die lieben Hawaiianer Narzissten kannten.
Aber weißt du was?
Wir formulieren das kurz einfach mal um für unsere Situation.
Getreu dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht 😀
Hier mein Vorschlag für dich:
„Es tut mir leid.“
„Ich verzeihe dir und lasse los.“
„Ich liebe mich.“
„Danke.“
Das Danke am Ende ist übrigens wichtig. Danke sagt man, wenn man etwas erhalten hat. Und du erhältst schließlich etwas Nichtstoffliches, Befreiendes für deine Seele.
Das ist doch was, oder?
Das Einzige, worum ich dich bitte: Sei offen und probiere es einfach mal aus. Berichte unten in den Kommentaren, wie es dir mit dieser Praxis ergangen ist und ob du bereits einen Effekt spüren kannst. Oder kennst du bereits ein weiteres Vergebungsritual und hast das erfolgreich angewendet? Lass die anderen Mütter daran teilhaben.
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Bei mir war es kein Mann, so deren eine Frau. Jeder Satz von dir trifft auf sie zu. Eine Narzisstin, die mir jahrelang sagte ich sei das miese Arschloch, ich sei an allem Schuld. Die mir meine Tochter nahm. Ich lebe jetzt in einer friedvollen Beziehung auf Augenhöhe, aber ihr Hass holt mich immer wieder ein und macht mich krank. Ich vergebe ihr. Ich lasse los. Ich liebe mich. Danke
Liebe Heidi! Ich liebe Deine Texte und wünschte ich könnte das Thema so perfekt in Worte packen wie Du. Auch wenn ich die meisten Themen schon durch habe, mir teilweise auf anderen vllt. härteren Wegen erarbeiten musste, weil ich zu dieser Zeit keinen, für dieses Thema, so guten Coach kannte, zergehen mit Deine Beiträge auf der Zunge. Es ist als würdest Du mich und meine Situation persönlich kennen und endlich jemand der mich versteht ohne dass ich etwas erklären muss! Jemand der genau das sagt was ich oft nicht erklären kann, was ich erlebt habe und wie ich geschafft habe es zu überstehen.
Ich kann meinem Ex-Mann verzeihen und mir geht es seither richtig gut damit. Es ist ein ganz wichtiger Schritt für die Selbstliebe und Akzeptanz und als ob Du Gedanken lesen kannst, liebe Heidi, hatte ich heute erst eine Situation in der genau das ganz wichtig war und deutlich wurde . Seit acht Wochen ist mein ältester Sohn (16) der mir vor 7 1/2 Jahren vom Vater entfremdet wurde und mit dem ich seither trotz Umgangsklagen usw. keinen regelmässigen bis zeitweise (3 Jahre) garkeinen Kontakt hatte, wieder in meinem Leben aufgetaucht. Natürlich hat er ein großes Mitteilungsbedürfnis und weil er fast sein halbes Leben nur bei und mit dem Vater verbracht hat erzählt er viel von ihm und eben diesem Umfeld. Die gemeinsame Zeit mit meinem Ex, und das waren immerhin 17 Jahre, ist plötzlich wieder sehr present. Und doch kann ich das komplett von mir und meinem heutigen Leben abspalten. Ich fühle mich weder verletzt, wütend, noch habe ich das Bedürfnis schlecht darüber zu sprechen (was für meinen Sohn der eben noch bei seinem Vater leben „muss“ ganz wichtig ist.), im Gegenteil manchmal schwelgen wir regelrecht in Erinnerungen oder ich bekomme eine gedankliche Führung durch unser ehemaliges gemeinsames Haus uvm. Das schaffe ich nur weil ich verziehen habe.
Danke Heidi, für Deine wertvollen Beiträge die hoffentlich vielen Frauen helfen werden. Bitte versucht zu verzeihen, ihr helft Euch selbst damit!
Liebe Corinna – wow! ? Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich freu mich so für dich und deinen Sohn! ?
Alles Gute für dich, Sweetheart!
Heidi
Hallo ihr Lieben,
Ich glaube, dass es immer sehr stark darauf ankommt, wie weit ein Mann/ Mensch geht, um seine eigenen Kinder( denn am Ende gehören sie ja Beiden bzw. sind durch Beide „gekommen“) bei sich zu halten. Da unterscheiden sich oft Männer und Frauen gar nicht so sehr voneinander, wenn sie eine sehr innige Bindung zum gemeinsamen Kind haben. Natürlich haben wir Frauen die Kinder in uns getragen, geboren und genährt in der ersten Zeit und ich glaube, dass genau das die Verbindung sehr intensiv macht und uns sehr einfühlen lässt in unsere kleinen, verletzlichen, geliebten Wesen. Und doch kann auch ein Vater sehr tief fühlen und seine Rolle ausfüllen im Empfinden.
Ansich ist eine Trennung einer Ehe in meinen Augen wesentlich gefühlsgeklärter möglich, als wenn Kinder eine Rolle spielen- der lebendige, sichtbar gewordene, dritte liebende Teil, der aus der Verbindung zweier Menschen hervorgehen kann. Und doch fällt das Loslassen des alltäglichen Miteinanders beiden Elternteilen, zumindest den meisten, sehr schwer.
Mit meiner persönlichen Erfahrung in der Trennung von einem narzisstischen Lebenspartner, habe ich sehr viel über meine Grenzen, Ängste, eigene Werte, Vertrauen und Prozesse des Lebens lernen dürfen.
Letztlich habe ich meinen Sohn ( damals 9 Jahre) ganz losgelassen, um ihm die endlosen “ Kämpfe“ seiner Eltern zu ersparen und ihm zu ermöglichen, zur Ruhe zu finden in sich, selbst wenn die Situation mehr als schwierig war für alle Beteiligten und auch noch zum Teil ist. Er ist mein 3. Kind und wurde durch meine Trennung von seinem Vater von seinen 2 älteren Schwestern und mir als Mutter getrennt, nach unzähligen vom narzisstischen Vater inszenierten Dramen. Nachdem mein eigener Akku durch endlose Drohungen von ihm gen 0 ging, klinkte sich mein Überlebensdrang ein und beschloss, all dem ein Ende zu bereiten, zu vertrauen, dass das Leben ein geeigneter Lehrer ist für uns alle, sich Wahrheit zeigen wird und alles andere sich von selbst demaskiert im Laufe der Zeit.
Sicher bringt das allen Schlamm zum Vorschein, den des Kindesvaters wie auch meinen eigenen und damit werde ich umgehen können, so meine Gedanken.
Ich stellte mir vor, wie mein Sohn in der Mitte zweier “ Erwachsener“ steht, die er beide über alles liebt, auf die er angewiesen ist und von denen er hin- und hergerissen wird an dem jeweiligen Arm, weil doch jeder das angeblich Beste für ihn möchte.Das fühlte sich schrecklich an und machte mich unendlich traurig. Was ist denn das Beste in solch einer Situation? Gibt es das überhaupt? Gibt es nicht nur Verlierer?
Mir wurde klar, dass mein Kind mir nicht „gehört“, nur weil ich seine Mutter/ eine Frau bin, dass es sich für seinen Vater frei entscheiden darf, was auch immer dieser für ihn zu boeten hat, ohne dass sich meine bisherige Sorge für ihn dadurch damit in Frage stellt. Und auch, dass ich mir nicht Lebens seiner Zuneigung sicher sein kann, auch unter normalen „Umständen“. Er ist ein freies Wesen, welches jederzeit entscheiden kann, wer ich in seinen Augen für ihn bin. Ob er mir nah oder fern sein möchte, wertfrei und annehmend, wie es sich in ihm jeweils dazu anfühlt.
Ich habe mein Möglichstes getan, wennauch diese Situation unmöglich erschien, unrecht, ungleich, unwirklich und allen sehr schmerzte.
Nachgängig war es die Beste Entscheidung, die ich treffen konnte für alle Beteiligten, sehr heilsam und trotz Trennung von meinem Sohn der größte Zugewinn an Freiheit, Lebensqualität, Ruhe und Wachstum für alle.
Es war mir somit auch möglich, mich von allem Zwingen des Narzissten zu befreien, der niemals hätte von seinen Verlangen absehen können/ wollen und nach Jahren immer noch über sein ihm als Letzes noch zur Verfügung stehendes Medium- E- Mail “ kommuniziert“ in Selbstgesprächen.
Selbst als er sein so gewolltes “ Spielzeug“- unseren gemeinsamen Sohn- bekommen hatte, war sein Haben Wollen nicht gesättigt und nun wollte er wieder auf andere Weise ansetzen, um zu erzwingen. Aber er erreichte mich nicht mehr damit.
Plötzlich wollte er nicht mehr, dass unser Sohn ständig bei ihm ist und er entscheiden kann, da sich eine neue Partnerschaft bzw. die Jagd nach einer potentiellen einstellte. Und auch alltägliche Pflichten und Aufgaben wurden allmählich zur Last, wieder bezeichnete er mich in allen Formulierungen, damit ich doch wieder Sorge für unseren Sohn übernehmen sollte….
Es ist eine endlose Geschichte, die einfach Mut machen kann, nicht schwach zu sein, im Schwachsein.
Ich wünsche allen Frauen in dieser undankbaren Rolle Kraft und Vertrauen und weiß sicher, dass auch Männer sich in eben jener befinden können, ohne jegliche Chance darauf, gesehen oder gehört zu werden. Für diese ebenso meine Wünsche und alles Liebe?❤
Chapeau, Susanne ❤️ Das liest sich sehr geklärt, sehr bewusst, sehr gewachsen in der Not. Auch wenn ich inständig hoffe, dass es andere Mütter nicht so durchziehen müssen wie du, aber es scheint fast, als ob das der einzige Weg ist, der Erfolg hat.
Fühl dich umarmt!
Alles Liebe für dich,
Heidi
Du bist sehr mutig, aber auch ich denke dass Loslassen der einzig richtige Weg ist. Ich bin gerade in meine Wohnung gezogen….der Loslösprozess und die Angst um die Kinder hat mich 2 Jahre noch ans Haus gebunden. Bin froh in meiner Wohnung „angekommen“ zu sein, leb derzeit im Wechselmodell bin aber inzwischen jederzeit bereit komplett loszulassen weil es einfach Kräfte zehrend ist – für mich und die Kinder….Es liegt noch ein langer Weg vor mir, aber es ist schön, von Menschen wie dir zu lesen. Das macht mir unglaublich viel Mut! Danke!
@Heidi: Deine Beiträge helfen mir enorm. Obwohl es anfangs erschreckend war, wie treffend sie auf meine Situation passen.
Danke fürs teilen Susanne! Es fühlt sich so gut an deine Worte zu lesen! Und die Kraft die von Ihnen ausgeht zu spüren! Weiterhin alles gut für euch
Liebe Heidi,
auch wenn dieser Beitrag genau dem entspricht, was ich denke und verstanden habe und ich mich auch gleich hingesetzt und das mal schriftlich durchexerziert habe – es gibt einen Teil in mir, der heißt „Gerechtigkeitssinn“, und der widersteht dem Verstand und Einsehen. Er wehrt sich mit aller Kraft dagegen, zu akzeptieren, dass ich den Vater meiner Kinder, mit dem ich im Wechselmodell leben muss, nicht dazu zwingen kann, sich anders zu verhalten. Dieser Teil meines Selbst geht nicht mit, wenn ich mich auf den Weg mache, zu verzeihen und loszulassen.
Es gibt jede Woche neu Ärgernisse, die mir oder den Kindern das Leben schwerer machen, als nötig. Machtdemonstration und Manipulation sind mein täglich Brot. Auch nach dreieinhalb Jahren Trennung noch. Ich WEISS, dass Loslassen der einzige Weg zu innerem Frieden für mich ist und dass Verzeihen da dazugehört. Trotzdem will es nicht gelingen und die Angst vor dem, was er als nächstes tut, hält meine Energie gebunden. So gelingen nur immer kleine Schritte vorwärts und dann wieder 5 Schritte zurück, wenn die nächste „Attacke“ kommt…
In der Traumapädagogik und -therapie gibt es den Grundsatz: „Safety first“. Er besagt, dass die oder der Betroffene sich zuerst in Sicherheit wissen muss, ehe sie oder er daran arbeiten kann, für sich Verbesserungen zu erreichen. Damit hadere ich: Äußere Sicherheit kann ich nicht bekommen, bis die Kinder alle volljährig sind. Innere Sicherheit, also dass ich weiß, „mir kann nichts passieren, egal was er tut“, ist ein sehr langsamer Prozess.
Daher ist es vielleicht gut, wenn ich das Verzeihen erst mal auf mich beschränke – mir verzeihen. Alles, was du oben geschrieben hast, alles MIR verzeihen. Vielleicht kommt das übrige Verzeihen dann von ganz alleine und wird dann auch nicht meinem Gerechtigkeitssinn widersprechen und eine gesunde Form haben…
Also Danke für die Anregung, mir selbst zu verzeihen und die Hawaiianische Anleitung dazu!
Liebe Ida,
oh, das kann ich so gut nachvollziehen! Aber wir sind halt keine Richter in unserem Leben, die alle und jeden zur Rechenschaft ziehen und zu Verhaltensänderungen zwingen können, die uns in die Suppe spucken.
Fang da an, was sich dir aufdrängt – also z.B. mit dem Dir-selbst-Verzeihen. Das andere braucht einfach Zeit. Frage dich einfach hin und wieder, ob du jetzt so weit bist, auch ihm zu verzeihen. Wenn das noch nicht der Fall ist, verschiebst du das wieder auf später.
Ich würde nur an der einen oder anderen Stelle die Glaubenssätze im Auge behalten, damit sie deinen Fortschritt nicht unnötig aufhalten. Wieso glaubst du z.B., dass du erst äußere Sicherheit erst dann haben kannst, wenn die Kinder volljährig sind? Da geht bestimmt schon vorher etwas – denn deine gefühlte Sicherheit kann sich im Laufe der Zeit ebenfalls entwickeln.
Ich drück dich ganz herzlich!
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Heidi!
Ich bin seit langem eine stille Mitleserin und möchte Dir hier einmal danken!!!
Ich habe deinen Blog kurz vor / während der Trennung entdeckt und bin echt verblüfft, wie sehr das auf meine Situation passt.
Durch die Artikel war ich gefasst darauf, was alles kommen kann (und auch gekommen ist) z.B. Klage um ein Wechselmodell durchzusetzen.
Ich habe viele deiner Tipps umgesetzt (Grauer Stein, Nachrichten immer freundlich und sachlich, nicht ins Drama einsteigen).
Durch mein tolles Umfeld wurde ich wieder stark und konnte den Gerichtstermin gut meistern, sodass es nicht zum Wechselmodell kam.
Denn wie sagst du so schön, wir Mamas sind das größte Vorbild für unsere Kinder und können trotz toxischem Ex dafür sorgen, dass unsere Kinder zu starken Erwachsenen heranwachsen.
Ich warte jeden Freitag auf deinen neuen Artikel und möchte dir hier einfach nur mal sagen:
DANKE!!!!
Das Einzige, woran ich immer noch gelegentlich arbeiten muss ist, dass mir der Ex leid tut (weil er ja eigentlich krank ist). Ich weiß nicht, warum ich trotz allem noch so denke?!?!
Ich wünsche allen ein tolles Wochenende!
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Nadine! ? Ich finde es toll, dass dir meine Artikel schon geholfen haben, und ich hoffe sehr, dass ich viele Mütter am Anfang der Trennung ansprechen kann, und sie die Fallen gut umschiffen können.
Fühl dich ganz herzlich umarmt!
Heidi
P.S.: Das mit dem Leidtun ist schon ok – darin unterscheiden wir uns ja von den toxischen Ex-Partnern. So lange du keine schriftlichen Zugeständnisse machst, die dir später auf die Füße fallen, kann man das Gefühl ruhig tolerieren.