Wie du mit der Trauer am besten umgehst
Als ich damals aus der Beziehung mit meinem toxischen Kindsvater kam, hatte ich durchaus ambivalente Gefühle.
Zum einen war ich unglaublich erleichtert, als ich endlich in meinen neuen vier Wänden leben konnte und diesem täglichen emotionalen Druck nicht mehr ausgesetzt war.
Welche Laune er morgens haben würde. Welche Laune abends, nach der Arbeit. Was er wieder sagen, machen oder denken würde.
Ob ich am Wochenende zum wiederholten Mal alles allein mit dem Baby machen musste, während er seinen Vergnügungen mit seinen Freunden nachgeht oder weil er einfach auf den Samstags-Einkaufen-Stress keinen Bock hatte.
Auf diesen Moment hatte ich in den Monaten zuvor so sehnsüchtig gewartet!
Klar rechnete ich auch mit dem Einsamkeits-Blues als Alleinerziehende – was bestimmt für viele von uns einer der Hauptgründe ist, nicht auszuziehen.
Aber mit der Einsamkeit umgehen lernen musste ich auch schon vor meiner Beziehung mit dem Kindsvater, und ich wusste, dass ich das bestimmt mit der Zeit hinbekommen würde.
Die ein, zwei Tage, an denen man emotional durchhängt und sich ungeliebt und einsam fühlt…
Von wegen.
Das, was mich nach dem Auszug erwartete, toppte alle meine bislang gemachten Erfahrunen als Single.
Was ich wirklich unterschätzte, war die Trauerarbeit, die nach der zerbrochenen Beziehung mit dem einstmals geliebten Mann zu leisten war.
Die Trauer darüber, dass meine Träume mit diesem Mann nicht wahr wurden.
Die Trauer darüber, dass meine Vorstellungen einer heilen, liebevollen Familie – von denen ich anfangs noch dachte, dass ich sie mit meinem Partner teilen würde – in der unser Kind glücklich und unbeschwert aufwachsen konnte, wie Seifenblasen zerplatzten.
Die Erkenntnis darüber kam nicht mit einem Donnerschlag.
Alle Tränen, die ich in der Beziehung nicht weinte, kamen noch Jahre später zu allen erklärbaren und nicht erklärbaren Gelegenheiten hoch.
Jedes Mal, wenn ich Kinderlieder von Rolf Zuckowski hörte. Oder Geschichten über die Kinder von Bullerbü. Ja, die unsägliche Merci-Werbung gehörte ebenso dazu.
Kennst du das auch?
Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass ich meinem Kind eine bessere, liebevollere Kindheit verschaffen kann! Mit größerer Achtsamkeit und Warmherzigkeit untereinander in der Familie.
Aber ach. Alles perdu. ?
Klar fühlte ich mich auch betrogen und verraten. Wut spürte ich selbstverständlich auch. Aber diese Tränen danach waren schon massiv.
Irgendwann stellte ich fest, dass kein Tag verging, an dem ich nicht weinte. Auch noch Jahre nach der Trennung!
Natürlich ging der emotionale Missbrauch nach der Trennung weiter – er nahm sogar noch größere Ausmaße an, weil ich noch keine Grenzen aufgebaut hatte. Ich wurde heftigst angegangen, auf offener Straße beschimpft, verhöhnt und vor allem in höchstrichterlichem Ton vom Ex und seinen Flying Monkeys gemaßregelt – in Emails, Telefonaten, in der Mediation und beim Jugendamt.
Du kennst das ja.
Ich habe aber immer mal wieder Kundinnen, die selbst der perfidesten Beziehung noch lange hinterhertrauern.
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Woran kann das liegen?
Klar, dass nach einer Beziehung mit einem narzisstischen Menschen die emotionale Bindung mit dem Auszug nicht automatisch gekappt wird!
Der Auszug stellt nur die räumliche Trennung her und schafft formale Grenzen, die die Seele erst noch begreifen und verarbeiten muss.
So lange der Ex nach wie vor präsent ist in deinem Leben, so lange kann er auf dem Band der emotionalen Verbindung auch noch herumtanzen. Und ich kenne keinen Narzissten, der das nicht ausnutzt!
Trauerarbeit ist wichtig – damit wir loslassen können
Verständlich, dass es uns dann schwerfällt, tatsächlich loszulassen – was der Sinn und Zweck der Trauerarbeit schließlich ist.
Jetzt können wir nicht einfach „Adieu!“ sagen – wir werden durch das Kind und vom Staat gezwungen, mit dem toxischen Kindsvater in Kontakt zu bleiben.
Aber du darfst auf jeden Fall erste Grenzen setzen – und das ist auch deine Hauptaufgabe frisch nach der Trennung!
Sind die Grenzen etabliert, hast du mehr innere Ruhe, die du für deine Trauerarbeit brauchs
Habe bitte unbedingt Geduld mit dir und verstehe, dass du dir ruhig mehr Zeit zum Trauern schenken darfst.
Sicherlich ist es hilfreich, sich in dieser Anfangsphase an einen guten Therapeuten / eine gute Therapeutin zu wenden. Ich habe es damals auch versucht, konnte aber nicht in Worte fassen, was das eigentliche Problem war. Auch wusste ich damals noch nichts über Narzissmus und seine Auswirkungen.
Aber du weißt ja heute wesentlich mehr als ich damals, und kannst den Therapeuten gleich von Anfang an in die richtige Richtung lenken. So könntest du mit ihm oder ihr den emotionalen Missbrauch gezielt aufarbeiten und somit die narzisstischen Verletzungen durch deinen Ex loslassen lernen.
Auch könnte ein Therapeut gezielt dabei helfen, eine eventuell noch bestehende emotionale Abhängigkeit von deinem Peiniger aufzulösen, falls du ihn dir wieder zurückwünschst und glaubst, ihn noch zu lieben.
Also wenn du das Gefühl hast, dass das bei dir der Fall ist, dann mach das!
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Ich möchte dir hier noch ein paar zusätzliche Hilfen an die Hand geben, die du ausprobieren kannst, um deine Trauer abzuschließen
Du hast das bestimmt schon mal von diversen Aufräum-Gurus wie Marie Kondo und anderen gehört: Zuerst musst du das Alte, Nicht-mehr-Genutzte rauswerfen, damit das Neue, Schöne, das dir wieder Freude bringt, Einzug halten kann. Also erst Leere herstellen, damit du Platz für Neues hast.
Übertragen auf unsere Situation heißt das:
Du könntest dir zum Beispiel über deine Wünsche, die du anfangs mit in die Beziehung und für das gemeinsame Kind hattest, noch einmal klar werden, indem du jeden einzelnen auf einen Zettel schreibst und dann in einem Ritual einen nach dem anderen loslässt.
Du könntest eine mächtige Affirmation dazu sprechen:
„[Wunsch laut vorlesen] Ich danke dir für deine Lehre und ich vergebe dir, dass du nicht wahr wurdest. Ich lasse dich jetzt los, denn ich brauche deinen Platz für einen neuen Wunsch, der erfüllbar ist.“
Wenn der Spruch so für dich nicht passt, kannst du ihn gerne individuell verändern. Du hast aber jetzt eine Idee, was ich meine, oder?
Du kannst ja je nach Gusto und Bauchgefühl die Zettel mit den alten Wünschen verbrennen oder wegwerfen.
Dann schreibst du dir deine neuen Wünsche für ein schönes Leben auf.
- Was möchtest du für dich erreichen?
- Worauf möchtest du dich in den nächsten 5 oder gar 10 Jahren konzentrieren?
- Welches Leben möchtest du führen?
Dass Wünsche platzen und nicht wahr werden gehört zum Leben dazu
Es gibt allerdings eine Garantie, wann sie nie funktionieren: Wenn dein Wunsch darauf basiert, was andere außer dir selbst tun müssen oder sagen sollen.
Die Wünsche dagegen, die darauf bauen, was du allein tun kannst, haben eine 100%ige Gelinggarantie.
Nutze daher deine Trauer von heute dazu, die alten Träume und Wünsche in Liebe und Verständnis loszulassen.
Zerfleisch dich nicht länger in Scham und Schuldgefühlen, weil es in der Rückschau schon von Anfang an so offensichtlich gewesen ist, dass der Mann toxisch ist
Du hast es damals doch nicht anders gewusst, Sweetheart!
Du bist eine so unschuldige Seele gewesen, und jetzt bist du halt gereifter, klarer, und eine Mutter mit Verantwortung.
Ab jetzt konzentrierst du dich darauf, was du selbst umsetzen kannst – und das ist eine ganze Menge!
Wie siehst du das denn? Bist du noch in der Trauerphase oder hast du sie bereits überstanden? Was hat dir dabei geholfen? Kommentiere doch bitte weiter unten und hilf damit all den anderen Müttern, die gerade mittendrin sind. Danke! ?
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Ergänzen wollte ich nur noch dass meine Kanzlei mich im Stich gelassen hat. Nachweise und Argumente von mir anzunehmen aber sie dann ohne Absprache völlig links liegen zu lassen – wofür mache ich mir die Mühe all das gut vorzubereiten? Nur weil es ja eh in meinem Sinne läuft heißt es ja noch lange nicht dass man so faul daherkommen kann. Es ärgert mich, schade um die Zeit und schade um die Wirkung die es doch hätte haben können. Sicher kann ich es ein andermal ohne Kanzlei versuchen oder eben wechseln.
Wenn dann kommt eben alles gleichzeitig.
Hallo,
danke für den Beitrag. Ja, es braucht viel Verständnis und Geduld mit sich selbst.
Ich habe bei dem Versuch zur Meditation gerade gemerkt, dass ich vor allem deshalb so traurig bin weil ungewöhnlich viel Kontakt mit den Menschen die mir am meisten schaden dann noch mehr aus meinem Unterbewusstsein ausgelöst hat.
Der Kindesvater vor Gericht wegen Entfremdung (schlimm genug!) plus der deutlichen Analysen dort wie schädlich er als Vater ist – ohne eine Perspektive wie der Weg aus dieser Abhängigkeit heraus führt. Kinder können so einen Prozess doch oft noch nicht selbst anstoßen. Hätte ich mal wenigstens gegengesteuert dass jemand ganz schnell dorthin kommt – wäre ich Kind würde es mir schaden alleine über den ganzen Termin diese wirklich lange Zeit warten zu müssen.
Meine Mutter die danach meinte ich müsse mein Kind wegen der Entfremdung gänzlich abgeben (trotz Vertrauensbasis!). Ich kann solche Ratschläge auch links liegen lassen, das weiß ich, enorm durch den Kopf geht es mir erstmal trotzdem. Was für ein extremer Pessimismus, das ist mir sehr fremd. Mein inneres Kind meldet sich dazu, das sie ja gefühlt fast immer abgewiesen hatte. Ich weiß dass das von Geburt an so lief, mir wird ja vorgehalten, dass ich das bei meinem Nachwuchs nicht so gemacht hatte.
Mit Entfremdung hat auch die superfrische Trennung zu tun, heute erfahren. Von jetzt auf sofort einfach betrogen und entsorgt zu werden tut weh und macht wütend. Auf der anderen Seite bin ich schon auch erleichtert, dass ich mir um diese Beziehung keinen Kopf mehr machen muss, trotzdem sitzt der Schock noch sehr sehr tief.
All dies greift von meinen Gefühlen heute akut und dann auch noch so tief in Vergangenheit und Zukunft.
Keiner ist für mich da, obwohl ich versucht hatte mich um Kommunikation zu bemühen.
(Noch) Keiner ist zur Kinderbetreuung da bei einem Pflichttermin obwohl ich mit vier Familien nun schon ungewöhnlich viele gefragt habe. Wer nicht alleinerziehend ist entpuppt sich da trotz vorheriger Zusage als „unzuverlässig“, denn Vorrang haben dann z.B. schöne Familien-Aktivitäten.
Hallo Heidi
Ich befinde mich ganz frisch in der Trennung von meinem borderline/ Narzistischem Ehemann
Er hat eine Tochter
Ich einen Sohn
Und gemeinsam haben wir einen Sohn er wird jetzt 4
Nach 8 Jahren hab ich jetzt ein Schlussstrich gezogen …
Ich konnte einfach nicht mehr
Und weil es impulsiver Entschluss war, bin ich nicht vorbereitet
Er will das Haus / das Auto/ am liebsten auch das Kind …
Ich habe dem nichts entgegen zu setzen …
Ich habe mit in deiner Firma gearbeitet und bin nun völlig mittellos…
Muss mich ordnen mich sortieren und sehe momentan keine Lösung
Und mein Umfeld ist völlig verständnislos wie ich diesen tollen Menschen nur verlassen kann …
Er badet sich in Selbstmitleid und macht mich überall schlecht während er im Bett einer anderen liegt …
Und nun finde ich Deinen Blog und merke das ich nicht verrückt bin sondern das es anderen ähnlich geht…
Danke !!!
Ich möchte so gerne weinen aber ich traue mich nicht weil ich Angst habe ich kann nicht aufhören…
Aber es hilft so ungemein zu wissen das es Menschen gibt die verstehen wie es sich anfühlt ….
Liebe Mina,
ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die Tränen weinen kannst… Die Traurigkeit, die Ohnmacht braucht deine Akzeptanz. Ich habe die gleiche Angst, dass ich nie mehr aufhören kann zu weinen , sehr lange gespürt.
Ja, es hat sehr lange gedauert, bis alle Tränen geweint waren. Aber jede tat gut und gab mir Kraft für den Weg, wieder eine selbstbewusste Frau zu werden, die keine Angst mehr verspürt. Versuche dir selbst zu verzeihen, dass du diesem Menschen vertraut hast.
Von Herzen Sabi
Liebe Heidi, ich lese Deine Blog-Beiträge rauf und runter und erkenne so vieles wieder. Vieles davon hilft mir, aber meine Kräfte schwinden. Mein Sohn ist nicht einmal 3 Jahre alt. Mein Ex hat schon die next und benutzt mein Sohn als unschuldigen Botschafter, um mich zu verletzen. Er parfümiert ihn z.B. mit dem Parfüm der next ein und zieht ihn nach jedem Umgang um, damit der kleine der next gefällt. Er bezahlt nicht einmal kindesunterhalt, hat vorher sich nie für die Kleidung für den kleinen interessiert und kauft ihm jetzt unnütze Marienplätzen, weil sie auf markenkleidung steht. Es tut weh. Es tut jedes mal weh. Auch wenn ich mich getrennt habe, schmerzt es sehr. Wie sich ein Mensch so ändern kann und das kleine Kind benutzt. Die next existiert offiziell nicht, aber mein kleiner erzählt mir von ihr. Auch mag er sie besonders nicht und möchte auch nicht dort hin. Sie haben ihn sogar mit Kajal angemalt. Der kleine wird mit Spielzeug manipuliert, Fernsehen und ungesundem Essen. Er kommt jedes Mal hungrig nach Hause. Er lässt ihn tagsüber schlafen, weswegen er nachts nicht schlafen kann. Wir sind nach jedem Umgang fertig. Ich weiß nicht mehr weiter. Keiner hilft, weil es keine Kindeswohlgefährdung ist. Es findet kein Austausch statt und ich weiß nicht einmal wo sich der kleine während Umgangs aufhält, weil der Vater seinen Wohnort verschweigt (wahrscheinlich wohnt er bei der next, wo? Keine Ahnung). Meine Anwältin tut nichts, ich muss den kleinen trotzdem zum Umgang rausgeben. Ich bin ohnmächtig. Ich bereue die Trennung, seitdem ist es es einfach nur Horror! Was soll ich tun?
Liebe Mina, zuerst einmal wechselst du die Anwältin. Es geht nicht, dass du nicht weißt, wo sich dein Kind aufhält, wenn es beim Vater ist und du keine feste Adresse von ihm hast. Und dann schaust du auf dich und wie du wieder in deine Kraft kommst. Das kannst du zum Beispiel, indem du zum Club der mutigen Mütter findest oder dich mit Power Brain Detox auseinandersetzt. Dazu gibt es in den nächsten Tagen noch einiges mehr an Informationen. Du bekommst alles mit, wenn du den MutMach-Freitag abonniert hast.
Fühl dich ganz herzlich gedrückt! ?
Heidi
Liebe Heidi,
Ich fand diesen Blogartikel unheimlich anrührend und ja, es ist nicht mehr so, dass ich bei jeder Erinnerung weine, aber alleine am Tanzstundenabschlussball zu sitzen, sie alleine so wunderschön Walzer tanzen zu sehen…., das tat weh.
Ich denke, was es für uns so schwierig macht, wir müssen alle Trauerphasen durchlaufen, Wut, Kampf, Verleugnen, Verzweifeln und am Ende das friedliche Annehmen.
Das ist aber nur schwer möglich, wir verabschieden uns ja nicht, von dem Menschen, den wir mal gekannt haben.
Und friedlich annehmen, nun, dass fällt schwer, solange man noch gemeinsam für Kinder sorgt und der Betrauerte gleichsam wie ein Horrorclown seiner selbst ständig wieder aufersteht.
Dazu kommt, verliert man ansonsten einen geliebten Menschen, kann man zu Beginn oft mit einem Ring von Mittrauernden rechnen. Ich lese oft ( und habe es zum Teil auch selbst erfahren), dass wir nicht die zart angefassten Zurückgebliebenen sind, sondern die Schuldigen, die ihr Ego auf dem Rücken eines tollen Kerls austragen. Da Bedarf es wirklich eines guten Therapeuten.
Und ja, für unsere Kinder gilt das trauern ja nicht. Ihretwegen dürfen wir nicht unsere Verzweiflung, unsere Wut unsere Einsamkeit zeigen. Wir trauern, so wie wir Umgänge haben. In Zeittakten. Das ist unglaublich schwer.
Dennoch ist die Müttergruppe, die du ins Leben gerufen hast genau das, ein Versprechen auf ein tolles freies Leben!
Herzlichst
Tatiana
Liebe Heidi,
danke für deinen Artikel.
Nach 2 Jahren Trennung bin ich seit ein paar Wochen akut traurig. Und trauere gerade unserer Loveboming Phase hinterher…die er gerade mit neuer Partnerin erneut erleben darf.
Die Manipulation aus dieser Zeit sitzt so tief – und lässt mich oft trauern als auch zweifeln…
Und das obwohl ich nach deiner Begleitung schon soo weit, so klar, so viel gelassener und soviel mehr ich bin.
Dein Artikel tut gut – zu wissen ich bin damit nicht allein und ich bin richtig – trotz und wegen meiner Trauer.
Ich bin damit fertig, ja – trotz regelmäßiger Gerichtsverfahren und Stalking. Es hat aber auch ca. 3 Jahre gedauert. Geholfen hat mir viiiieeeel Zeit zu weinen, lethargisch zu sein, Zuspruch zu hören von wenigen, die mir geglaubt haben und das Ausmaß verstanden. Dazu lesen, lesen, lesen zum Thema. Ich konnte mir darüber selbst glauben und verzeihen, dass das wirklich so passiert ist, mit meiner Wahrnehmung alles in Ordnung ist, ich es nicht „besser“ hinbekommen habe.
Begonnen hat dieser Weg für mich mit no-contact. Bis heute und bis in alle Tage nur email oder EB. Ab dem Moment, als ich verstand, dass mein Verhalten keinerlei Entgegenkommen von ihm erzeugen wird ging es mir besser. Ich war damit wieder frei in meinen Entscheidungen – und von Schuldgefühlen. Meine Basis für eine ganz neue Haltung und einen Neustart.
Die größte Trauerphase habe ich überwunden. Die Zeit heilt alle Wunden… da ist schon was wahres dran. Es bedarf Zeit – eine ganz individuelle Zeit. Meine Trennung ist jetzt 2 Jahre her und bis heute gibt es immer wieder kleine und große Ärgernisse mit dem Ex. Ich habe es aber geschafft, mittlerweile meist sachlich zu bleiben. Ich reagiere nicht auf seine unsachlichen Beschuldigungen und Maßregelungen. Oft schreibe ich meine Wut auf, lasse es ein paar Tage so stehen und sende dann eine sachliche Antwort. Ich habe das Gefühl nun weniger attackiert zu werden und plötzlich lösen sich die schlimmsten Forderungen auf (Weihnachten alle Kids zu nehmen!) ich bin klarer geworden und das scheint sich zu übertragen. Ich habe keine Angst mehr, vor angedrohten Gerichtsverhandlungen. Und so scheinen sie auch nicht zu kommen. Es ist schwer zu hören, dass wird schon wieder. Aber doch ich habe diese Beziehung und die Trennung überlebt, also schaffe ich jetzt auch das echte und glückliche Leben! Alles Gute euch da draußen!