Wenn dein eigenes Kind dich narzisstisch terrorisiert
Die schlimmsten Zukunftsvisionen scheinen wahr zu werden, wenn dein Kind auf einmal anfängt, dich genau so zu behandeln wie dein Ex – sein Vater – es früher auch schon getan hat. Mit narzisstischem Terror, sprich emotionaler Erpressung und Nichtakzeptieren gesetzter Grenzen.
Meistens fängt der Stress so in dem Alter zwischen 8 – 11 Jahren an.
Da wird schnippisch geantwortet „Du hast mir gar nichts zu sagen!“, wenn das Smartphone abends vor dem Schlafengehen in den Flur gelegt werden soll und nicht im Zimmer bleiben darf.
Oder es wird nach einem kolossalen Wutanfall, weil das Kind jetzt keine Süßigkeiten mehr essen soll, der Papa angerufen – am besten noch mit Facetime oder Skype, damit auch die Mutter die vertraute Stimme durch die Wände hören kann.
Oder nach einem Streit wird das Kind auf einmal ganz ruhig und sagt mit bestimmter Festigkeit: „Ich rufe jetzt den Papa an und verbringe das Wochenende bei ihm und nicht bei dir.“ Spricht’s und ruft den Papa an, der innerhalb von kürzester Zeit vor der Tür steht und mit triumphierender Miene das Kind abholt.
Oder es erpresst ganz offen: „Papa hat gesagt, dass ich das darf. Wenn ich das hier nicht darf, dann ziehe ich zu Papa.“
Zurück bleiben wir vollkommen am Boden zerstört, ohnmächtig und fühlen uns absolut hilflos.
Der Kindsvater– wir können es uns lebhaft vorstellen – reibt sich natürlich die Hände, weil er einen wunderbaren Beweis für
- unsere Unfähigkeit, dem Kind Grenzen setzen zu können oder
- unsere Überforderung mit der Erziehung schlechthin oder
- die scheinbar größere Liebe des Kindes zu ihm
und damit Munition gegen dich geliefert bekommt. Steckt Ihr dabei gerade beide noch im Gerichtsverfahren, wird es besonders heikel.
Was wird er mit der Information nun wieder anstellen? Wie wird das alles wieder gegen dich gewichtet?
Du bekommst richtig Angst vor dem, was dich jetzt wieder erwartet und vielleicht befürchtest du sogar im schlimmsten Fall dein Kind zu verlieren.
Warum dein Kind diesen narzisstischen Terror überhaupt macht
Der Alptraum geht scheinbar nimmer endend weiter, aber dieses Mal von dem Menschen ausgehend, den du geboren hast und zu dem du von Anfang an eine so starke Bindung aufgebaut hast! Das Kind, das du über alles liebst und für das du dich so anstrengst – ihm seine Lieblingsspeisen kochst, auf das Schulbrot achtest und auf ordentliche, saubere Klamotten. Das du vor allem Unbill unbedingt bewahren willst.
Erst recht natürlich vor dem Wechselmodell, für das sich dein toxischer Ex aktuell gerade besonders ins Zeug legt.
Und für dieses undankbare Kind machst du den ganzen Zinnober überhaupt erst mit! Sonst hättest du dich ja längst schon weit, weit abgesetzt!
Natürlich hat das Kind in dem Alter schon längst mitbekommen, wie der Hase zwischen Euch läuft. Kinder sind Opportunisten und versuchen, aus jeder Situation das Beste für sich zu rauszuholen.
Ich meine das übrigens ohne Wertung.
Kinder sind vollkommen unschuldig, wenn sie die Grenzen ausloten.
Bei einem hochkonflikthaften Elternpaar sind die Grenzen vollkommen schwammig – der eine sagt das, der andere jenes. Woran also orientieren? Wer hat Recht?
Egal, es ist auf jeden Fall schwierig. Da ist es doch naheliegend, wenn sich das Kind nur auf eine Frage konzentrriert: Was habe ich davon?
Schließlich ist es doch toll, wenn die Mami springt und immer Eis im Kühlschrank hat, um die Laune am Nachmittag auf einem guten Level zu halten, weil sie schon mitbekommen hat, was es heißt, wenn das Kind übelst gelaunt nicht seinen Willen bekommt.
Ist doch klasse, wenn der Papa stets das neueste iPhone zum Geburtstag kauft, und meint, er könne sich die Liebe zu seinem Kind erkaufen.
Ist doch super, wenn man A-Hörnchen und B-Hörnchen auf Kommando springen lassen kann, weil einem gerade mal eine Situation nicht passt, in der sich andere Kinder in heilen Familien auch auseinandersetzen müssen, aber gegen eine gemeinsame Elternfront keine Chance haben, dem auszuweichen.
Das Ergebnis ist in unserem Fall jedenfalls fatal.
Auch wenn ich oben geschrieben habe, dass die Kinder es schnell raushaben, wie sie den größtmöglichen Vorteil aus Euren Differenzen ziehen können, so haben sie nicht die leiseste Ahnung, was das für sie letztlich bedeutet.
Besonders schwierig wird es dann, wenn das Kind in eine Achillesferse tritt, in die auch ständig der Kindsvater rumwühlt.
Bei solchen Mätzchen brauchen Kinder sofort Grenzen – authentisch, liebevoll, aber auch fest und sicher vorgebracht.
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Dein Kind wird es sonst später sehr schwer haben in der Gesellschaft. Wie sollen sie denn einmal mit den Anweisungen ihres Chefs umgehen können, wenn bislang alle verwandten Erwachsenen davor gesprungen sind, so wie sie es wollten?
Das heißt für dich, dass du da ran und klare Kante zeigen musst.
Sätze, die sofort helfen, können zum Beispiel solche sein:
„Ich freu mich für dich, dass du das beim Papa darfst. Hier gelten andere Regeln.“ Pause. Keine Rechtfertigung!
„Klar kannst du den Papa anrufen. Aber zuerst beruhigen wir uns alle.”
„Du willst zum Papa gehen? Gut.“ (Schluck.) Ruhe bewahren. Aufs Essen konzentrieren. Pokerface.
„Es tut mir leid, dass ich dir das nicht geben/kaufen/stricken/zaubern kann.“ Pause. Fest in die Augen schauen. Keine Rechtfertigung und lange Erklärung.
Was fällt dir noch ein?
Aber das ist auch nur die halbe Wahrheit
Kannst du dir vorstellen, diese Sätze oben ruhig und fest schon sagen zu können?
Du wirst dich wundern, aber es geht gar nicht wirklich um das, weshalb sich jedes Mal ein Streit zwischen dir und deinem Kind entfacht.
Ich rede nicht von „kein Smartphone nach 20 Uhr!“ oder „ordentlich sitzen am Tisch!“ oder „nix Süßes nach dem Zähneputzen“.
Das sind alles äußere Grenzen. Du kannst dich noch so abmühen – sofern du deine inneren Grenzen nicht für dich definiert hast und diese auch Anderen gegenüber einforderst, wirst du mit dem Aufstellen von äußeren Grenzen keinen Erfolg haben.
Dein Kind ist da wie ein Seismograph. Es spürt genau, wo du nicht klar und stimmig bist. Hundert pro.
Diese Beispiel-Antworten oben setzen nämlich eine ganz besondere Basis voraus: Einen gesunden Selbstwert.
Kinder sind unser Spiegel
Kinder spiegeln unseren Selbstwert genau wie die Narzissten in unserem Leben es getan haben oder es immer noch tun.
So lange du selbst deinen Wert noch nicht erkannt hast und das deinem Kind vorleben kannst, so lange wird dein Kind entsprechend auf dich reagieren.
So lange du unsicher bist, ob du etwas von deinem Kind erwarten darfst, damit es bei Euch zu Hause flutscht, so lange wird dein Kind dieser Unsicherheit mit wachsendem Gegenpol – dem Selbstbewusstsein, Nein sagen zu dürfen – begegnen.
So lange du immer wieder Grenzüberschreitungen deines Kindes dir gegenüber zulässt, so lange wird es solche Grenzüberschreitungen auch begehen. Genau wie die Narzissten in deinem Leben.
Ist dein Kind denn ein Narzisst?
Nein! Ganz und gar nicht. Es ist noch ein Kind. Diese Verhaltensweisen sind vollkommen normal.
Aber solange du dich im Kreis drehst und im Außen bleibst à la „Der narzisstische Kindsvater erzieht auch das Kind zum Narzissten und hetzt es gegen mich auf!“ oder „Alle um mich herum sind Narzissten – jetzt sogar mein Kind!“ und dich nicht um dein inneres Selbstverständnis kümmerst, dann wird das auch so bleiben.
Und – noch schlimmer – dann wird dein Kind auch in diesem Verhalten bestätigt.
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Was musst du tun, um diese Situation aufzulösen?
Deine Aufgabe ist es, deine eigenen Löcher im Selbstwert zu stopfen, damit du fest und bestimmt auftreten und jedem da draußen signalisieren kannst:
Bis hierher und nicht weiter! Das ist meine Grenze, die du nicht überschreitest.
Egal, wer dir gegenübersteht: Der Verkäufer an der Tankstelle, der dich unhöflich behandelt. Der Ex, der dir an der Haustür Aggro-Vorhaltungen macht. Oder halt dein Kind, das eine gemeine Bemerkung über dein Gewicht loslässt.
Signalisieren heißt, dass du es gar nicht mal immer sagen musst. Du trägst diese Haltung wie eine Aura um dich herum.
Eine Aura voller Selbstrespekt und Achtung dir gegenüber. Was andere spüren. Das liegt dann in der Luft wie ein unsichtbares Energiefeld, was du mit dir herumträgst.
Du verkörperst jeden Tag und jede Minute dein innerstes Selbst, dein Juwel: deinen Selbstwert.
Ok, für unser Kind müssen wir dann, sobald wir uns ein gutes Level erarbeitet haben, schon mal einen kernigen Satz loslassen.
So eine Art Gongschlag, damit es auch ganz genau weiß, ab heute ist es anders als zuvor.
Der Ex ist dir dagegen schnurzpiepegal – du erinnerst dich: No Contact! – genau wie dessen Mutter und sonstige Affen, die noch um den herumfliegen. (das war jetzt ein Insider 🙂 )
Der Nebeneffekt ist durchaus bemerkenswert: Du wirst feststellen, dass sich die Dichte an Narzissten in deinem Umfeld immer weiter minimieren wird.
Ich sehe das als eine Art „Ripple-Effekt“: Deine neue Aura wird narzisstisch-toxische Menschen quasi abstoßen.
Also wenn es das nicht wert ist, da mal näher hinzuschauen, was?
Wie kommst du den Löchern in deinem Selbstwert auf die Schliche?
Da gibt es sicherlich einige Wege, die nach Rom führen. Ich glaube, es gibt einen Zusammenhang zwischen Selbstwert und den damit verknüpften Glaubenssätzen.
Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel, dass du dir die größten Verletzungen, die dein Ex dir verbal beigebracht hat, näher anschaust und darüber anfängst, schriftlich nachzudenken – vorzugsweise in deinem Journal – und dir dabei diese Fragen stellst:
- Warum hat dich das so verletzt?
- Welcher Wert, der dir wichtig ist, wurde ignoriert?
- Wann wurdest du schon einmal so verletzt?
- Welcher Mensch hat dir vorher schon einmal gesagt, dass du in dieser Beziehung „falsch“ liegst?
- Welchen zentralen Glaubenssatz hast du seitdem übernommen?
- Welche 4 – 5 Beispiele kannst du benennen, die beweisen, dass dieser Glaubenssatz nicht mehr stimmt?
- Wie müsste dein neuer Glaubenssatz lauten?
Schau dich zusätzlich ruhig nach einem Coach um, der sich auf Selbstwerttrainings spezialisiert hat. Oder halte generell einmal die Augen offen nach (Online-)Kursen und Blogs zum Thema „Selbstwert und Selbstachtung“.
Unterm Strich
Die Arbeit an unserem Selbstwert bleibt unsere Lebensaufgabe als Mutter mit einem toxischen Ex-Partner.
Du kannst es definitiv trainieren und dir ein neues Selbstverständnis und Bewusstsein dafür aufbauen.
Ein Bewusstsein dafür, dass du eine wertvolle Frau bist, die es als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, von allen anderen Menschen mit Respekt und Würde behandelt zu werden.
Ein Bewusstsein dafür, dass du ok bist so, wie du bist.
Ein Bewusstsein dafür, dass du für dein Lebensglück selbst verantwortlich bist und keine Marionette für irgendwen.
Nicht für deinen Chef.
Nicht für deinen Ex.
Auch nicht für dein Kind.
Jetzt bin ich mal auf deinen Kommentar gespannt, Sweetheart. Erkennst du dich wieder? Was hast du mittlerweile schon unternommen, damit du den narzisstischen Terror durch dein Kind daheim stoppst?
P.S.: Bist du Coach und bietest Training und Hilfe an, um den weiblichen Selbstwert zu steigern? Dann kommentiere doch bitte unter diesem Artikel, damit dich interessierte Leserinnen leichter finden können. Merci!
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Liebe Heidi,
deinen Artikel zu lesen, war als ob du über meine Situation geschrieben hättest! Mein Sohn zog vor vier Jahren das erste mal zu seinem Vater, aber er merkte schnell, dass es doch nicht so toll ist und wollte wieder zurück. (mein Sohn war damals fast 11)Mein Ex ließ das nicht zu und in den Sommerferien bekam ich eine Email, dass meine Tochter ab sofort auch bei ihm wohnen würde und es gäbe keine Diskussion über den Umzug meines Sohnes zu mir! Ich habe bei Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide beantragt. Meine Tochter war damals 14 und durfte sich aussuchen, bei wem sie bleibt. Sie wollte beim Vater bleiben ( keine Regeln, kein Auge auf schulische Leistungen, die darauffolgenden Zeugnisse sprachen Bände…). Mein Ex hat es sogar geschafft, dass meine Tochter mich überall blockiert hatte und ich sie nicht erreichen konnte. Wir hatten 3 Monate keinen Kontakt… meinen Sohn hat er mir dann (schon vor dem Gerichtstermin) wie ein Stück Dreck vor die Tür gesetzt und ihm gesagt, dass er nicht mehr zu ihm kommen bräuchte und er dürfe auch Oma u Opa nicht mehr sehen! Mein Sohn sagte zu mir:“Ich lasse mich nicht mehr von Papa hypnotisieren!“ Und das aus dem Mund eines damals 11-Jährigen. Seit Januar wohnt mein Sohn wieder beim Vater- er ließe sich von mir nicht seine Freiheiten nehmen (hatte ihm 2 Tage das Handy weggenommen, da er mich mehrfach angelogen hat und mir Noten verheimlicht hat). Jetzt ist er beim Vater ( der geht nicht arbeiten), war schon besoffen und hat geraucht, die Noten haben sich verschlechtert und die Medis wegen seinem ADHS wurden ohne mein Einverständnis abgesetzt. Bei der SPZ hat er gesagt, dass ich kein Sorgerecht mehr hätte… Die ganzen heilpädagischen Maßnahmen wurden auch nicht weitergeführt, was notwendig wäre, da er kaum Impulskontrolle hat und Defizite in der Sozialkompetenz hat. Das JA interessiert das alles herzlich wenig. Mein Ex versucht mich jetzt finanziell zu ruinieren. Ich bin wegen meiner Krebserkrankung seit Januar krankgeschrieben. Ich bezahle viel Geld, obwohl ich nur 50% arbeite und eh Krankengeld bis Ende August bekomme. Ich bin auf die Miete angewiesen, weil ich sonst das Haus nicht halten kann. Der Ex droht mir mit Gerichtsverfahren, weil er mehr Geld will! Ich würde Vermögen verschleiern! Er hat mein Lohnsteuernachweis und da steht alles drauf!
Meine Tochter überlegt, dass sie zu mir zurück zieht, damit das ein Ende hat, aber ich hab zu ihr gesagt, dass sie sich der Konsequenzen bewusst sein muss: Vater bezahlt dann nicht mehr ihren Führerschein, er händigt ihr nicht das Auto aus, welches sie von den Großeltern bekommen hat und von dem Druck, unter der er sie aussetzen wird fang ich gar nicht erst an…meine Kinder bräuchten dringend Hilfe, aber das lässt er nicht zu…
Das ist alles nur die Spitze des Eisberges…ich finde keinen Frieden 😞
Alles bekannt. Nur ,dass mein Sohn schon 17 ist. Mir sind die Hände gebunden. JA sagt sie machen nix. Im halben Jahr ist er 18 und kann tun und lassen was er will,da lohnt es sich nicht noch die Mühe zu machen. Ich soll ihn einfach rauswerfen wenn es eskalierte. Tja,mein Sohn ruft die Polizei stellt sich als Opfer dar,ich wäre ihm gegenüber sogar handgreiflich geworden,dabei war es umgekehrt. Muss mir anhören ich könne ihn nicht so einfach rauswerfen auch wenn das JA das sagt. Ich wäre schließ für ihn verantwortlich. Ende vom Lied mein Sohn hat es hingestellt als wäre er völlig überrascht und würde den ganzen Stress nicht verstehen er würde ja nur wollen ,daß ruhe ist.Ich steh wie der größte Depp da, während er sich jetzt ins Fäustchen lacht und weiterhin in seinen Zimmer hockt und außer zocken und schlafen rein garnichts tut. Er hat ja jetzt quasi gegen mich gewonnen. Er kann bleiben und ich kann nichts dagegen tun.Ich bin geschockt,was ich da scheinbar großgezogen hab.
Ich gehe mit dem Artikel sehr in Resonanz.
Unsere Kinder kommen zu uns um uns zu zeigen, wo wir im Einklang leben und wo unsere offenen Baustellen, darauf warten gesehen zu werden.
Unsere innere Heilung ist der Schlüssel zu einer Elternschaft mit Leichtigkeit und echter Verbindung.
Danke für diesen wertvollen Beitrag.
Liebe Grüße, Sarah
Von Eltern_Affirnationen
Liebe Heidi,
dein Artikel kommt für mich gerade zur richtigen Zeit! Er enthält so viel Wahres und viele Anregungen für mich. Als Mutter eines Pubertiers erlebe ich in letzter Zeit, wie sich die Grenzüberschreitungen häufen. Ich stehe diesem Verhalten ziemlich ratlos gegenüber weil ich mir auch immer wieder denke: ich will die Beziehung zu meinem Sohn nicht kaputt machen. Jetzt habe ich so einiges verstanden. Und es macht für mich total Sinn, dass ich an meinem Selbstwert dringend arbeiten muss.
Hallo,
es ist absolut richtig zu suche selbst und zu seiner Einstellung/Meinung usw zu stehen. Ich habe meiner Tochter klare Ansagen gemacht, wie das jetzt läuft und es kam keine Gegenwehr mehr von ihr. Hin und wieder probiert sie es, aber mit Erpressung, Mitleid usw kommt sie bei mir nicht mehr durch. Seitdem läuft es wie geschmiert ☺️ Ich bin zuversichtlich, dass es so weitergehen kann
Liebe Heidi;
Der Artikel gefällt mir sehr gut weil er genau in meine jetzige Lage passt, in der ich leider noch unschlüssig bin wie ich weiter verfahren möchte.
Mein Sohn 11 Jahre hat sich nach einer kleinen alltäglichen Auseinandersetzung, soll heißen wirklich nicht wildes, ganz theatralisch von seinem Papa abholen lassen.
Der stand natürlich innerhalb von kürzester Zeit auf der Matte, das alles einen Abend vor meinem Geburtstag.
Mein Sohn redet jetzt nicht mehr mit mir und der Vater in seinem vermeintlichen Triumph,natürlich wie soll es auch anders sein, gibt auch keinen Ton von sich.
Ich überlege jetzt, nachdem ich versucht habe mit meinem Kind Kontakt aufzunehmen, einfach mal abzuwarten.
Die Zeit zu nutzen um mich auf mich zu konzentrieren, was in den letzen 8 Jahren selten der Fall war.
Die Dinge geschehen zu lassen und zu vertrauen, in das Leben und in mein Kind.
Den Vater möchte ich nicht kontaktieren, dieser Mensch ist krank und denkt in Gewinner und Verlierer Mustern von denen ich überhaupt nichts halte und auch nichts hören möchte.
(Kurz gesagt, er wird mir oder in diesem Falle seinem Sohn jetzt eh keine Hilfe sein)
Die einzigen die etwas gewinnen oder verlieren können sind, bei zwei streitenden Eltern, sowieso nur die Kinder.
Ich werde im Januar nochmal Mutter, insgesamt sind es drei Kinder, mein Sohn ist der älteste und nur er hat einen anderen Vater. Anders in jeglicher Hinsicht wie mir gerade nochmal bewusst wird!
Wir leben seid zwei Jahren mit unserm Sohn im wechelmodell, welches sich der Vater und unser Kind vor Gericht gewünscht haben. Ich habe mich auf einen Veruch eingelassen, also passiert es auf freiwilliger Basis.
Vor einem Monat habe ich gesagt ich kann nicht mehr, weil ich sehe wie sehr unser Kind darunter leidet. Ich wünschte mir eine andere Lösung her, der Vater ignorierte das völlig, das Kind schrie natürlich das alles so bleiben soll.
Er möchte natürlich schrecklich doll seinem Vater gefallen, der ihm schon mehrmals erpresst hat und sogar den Kontakt zu ihm abbrach, nur weil er eine Tag länger bei Mama bleiben wollte.
Ich habe ihm auch den Vorschlag gemacht er könne bei seinem Papa wohnen, aber das wollte er genausowenig.
Als auch die Schule sich gemeldet hat und angemerkt hat dass es dem Kind nicht gut geht, würde mein Sohn offener dem Thema gegenüber.
Mit der Anwältin hatte ich in der Zwischenzeit einen langen Termin und zusammen mit meinem Sohn wollte ich einen neuen Vorschlag erarbeiten, damit die Anwältin ihn zunächst an den Vater schicken kann, wir dachten es sei der samfeste Umgang mit dem Thema für unseren Sohn.
Soweit kam ich leider , wegen des besagten abends vor meinem Geburtstag garnicht.
Tja und jetzt? I dont know… wie gesagt der erste Weg geht zu mir zu der Geburt und weg von dem Stress, das fühlt sich schonmal richtig an!
Aber noch nicht vollendet irgendwie…
Mir fehlt noch ein Puzzleteil sonst erkenne ich das Gesamtbild nicht.
Liebe Mütter, ich bin sehr glücklich, dass ich Heidi gefunden habe mit ihrem sehr wertvollen u unendlich Kraft geben dem Blog!!!! Meine Gerichtsverhandlung um den Umgang war am 24.06. u seit dem terrorisiert mich der Ex u ich weiss bis jetzt noch nicht, ob ich mit meinem Sohn morgen sicher im Zug an die Nordsee zum Campingurlaub fahren werde. Ein Leben in ständiger Angst u jeden Tag auf der Suche nach einer neuen Strategie im Umgang mit dem Ex u vor allem im richtigen u wahren Umgang mit dem eigenen Kind!!!! Ich freue mich auf einen fruchtbaren Austausch mit anderen Betroffenen!!! LG claudia
Ein sehr guter und wahrer Artikel.
Mein Lieblingssatz: “So lange du immer wieder Grenzüberschreitungen deines Kindes dir gegenüber zulässt, so lange wird es solche auch begehen. Genau wie die Narzissten in deinem Leben.”
Heidi du hast Recht, der Selbstwert ist der Knackpunkt.
Ich biete Coachings für Mütter vor, in und nach der Trennung an, zu genau diesem Thema.
Infos unter https://www.getrenntmitkind.de/coaching
Viele Grüße,
Christina
Liebe Heidi,
Ein sehr kraftvoller und ehrlicher Beitrag. Er bestärkt mich zutiefst, dass ich auf meinem Weg bin. Und ich zugleich auch in meiner Arbeit mit anderen Menschen – gerade in Sachen Glaubenssätze – auf dem gleichen Weg bin: Sich selbst zu positionieren ist die größte Waffe, die wir Frauen mit tox. Expartnern (und vielleicht sogar noch tox. Exschwiegervätern) haben können. Hab die ganze Bandbreite mitgenommen in den letzen Jahren. 🙂 ABER habe auch verdammt gelernt, mich für mich einzusetzen. Für meine Werte!! Bin unfassbar dankbar dafür – versteh jetzt übrigens auch den Lern-Aspekt hinter solchen Mammutaufgaben als Mama und Ex-Frau in dieser narz. Energie!! Ich habe sehr viel an mir gearbeitet und kann im Nachgang sagen, mein tox. Ex hat mich sowas von nach vorne geschoben, stark gemacht – mit all seinen Machtspielchen – dass ich HEUTE weiß, was für einen Selbstwert ich wirklich habe. UND JA – das ist es was wir unseren Kindern vorleben und mitgeben dürfen. Komme was wolle. Das bindet! (Angst verliert)
Ich verfolge deinen Blog schon länger – auch die Gruppe bei FB und find es toll, so vielen Frauen diese Plattform als Austausch und Mutmach-Station zu geben !
Du gibst vielen Frauen viel Kraft durch deine Worte. Auch mir :). Vielen Dank dafür!
Viele Grüße aus Köln!
Maxie
Liebe Heidi, meine Maus ist erst 2, und ich denke manchmal mit Schrecken daran, was evtl. noch kommen kann.Aber dann sehe ich meine Kleine an, denke daran, dass KV sogar anruft, wenn er mit ihren Wutanfällen nicht klar kommt, weil er nicht weiter weiß.Und dann besinne ich mich darauf, dass er eigentlich nur seine Gedanken und”Schwächen”auf mich projeziert.Ich sehe meine Kleine, die schon jetzt so mitfühlend ist, die toll kooperiert und die sich sicher gebunden fühlt, weil ich ihr für jeden Schritt in ihrem Leben ihre Zeit lasse.Ich stärke sie dadurch und erkenne das jeden TAg.Sie kommt vom Umgang und ist ausgeglichen, sie umarmt mich fest.Auch bei der Übergabe:Sie weiß, ich sage ihr die Wahrheit, wenn ich sage:Bis gleich, mein Schatz, viel Spaß mit Papa.Sie vertraut mir und das gibt mir alles, um so weiterzumachen.Ich weiß, sie wird eines TAges stark genug sein, dass zu durchschauen.So, wie sie jetzt auf mich vertraut, werde ich dann, wenn es so weit ist, auf den Grundstein vertrauen, denn ich gelegt habe.
Liebe Heidi,
aus der Seele, aus tiefster Seele sprichst Du mir. Mein aktuelles Thema und es rührt mich sehr, dass Du hier voll meinen Nerv getroffen hast. Danke, lg Steffi.