Was der unabgesprochene Gang zum Friseur mit emotionaler Gewalt zu tun hat
Kennst du diese Situation? Dein kleines Kind kommt vom Umgang nach Hause und die Haare sind raspelkurz geschnitten? Im günstigsten Fall vom Profi geschnitten und es sieht wenigstens gut aus – im schlechtesten Fall hat sich die Next an diese für sie zu große Aufgabe gewagt.
Solltest du einen toxischen Ex-Partner haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieses Vorhaben mit dir nicht abgesprochen wurde.
Der unbeteiligte Leser mag sich denken: „Na und? Auch ein Kind muss mal zum Friseur, und Haare wachsen nach. Habt ihr keine anderen Probleme?“
Also prinzipiell gilt ja bei uns Müttern mit toxischen Ex-Partnern: Der Problemkessel ist immer und beständig randvoll gefüllt. Pick one and cope with the emotions!
Und heute möchte ich mit dir genau über diesen Mini-Aspekt, der im Übrigen gar nicht mal so „mini“ ist, sprechen:
Über die emotionale Gewalt, die mit dem unabgesprochenen Gang zum Friseur ausgeübt wird
Über den Subtext, der damit transportiert wird. Damit du deine Verwirrung und widersprüchlichen Gedanken selbst sortieren und in die Klarheit kommen kannst.
Wir erinnern uns: toxisch-narzisstische Menschen wollen die Kontrolle über ihre Ex-Partner behalten.
Sie wollen bestimmen und beherrschen. Aber in erster Linie sind sie derartig gekränkt in unserer Ablehnung ihnen gegenüber, dass sie jede noch so kleine Gelegenheit nutzen, um uns die Kränkung heimzuzahlen.
Empathisch einfühlen können sie sich zwar nicht, aber sie wissen und haben gelernt, wie wichtig unsere Kinder für uns sind. Dass wir uns Gedanken darüber machen, wie sie aufwachsen, dass wir sie vor allem Bösen schützen wollen, dass wir ihnen eine unbeschwerte Kindheit wünschen.
Wir sind so engagiert und liebevoll, wenn wir mit unseren Kindern umgehen!
Je kleiner das Kind, umso mehr kümmern und sorgen wir uns. Und diese Hingebung, diese Aufmerksamkeit, diese tiefe, innige Bindung triggert krankhafte Narzissten enorm.
Jetzt ist es prinzipiell ja in Ordnung, wenn ein Vater mit seinem Kind zum Friseur geht. Es wird dann zum Hinweis eines toxischen Verhaltens, wenn er sich früher nicht einen Deut dafür interessiert hat, wie das Kind aussieht und ob es beim Friseur war oder nicht und diese lästigen Aufgaben stets der Mutter überlassen hat.
Wenn es dann nach der Trennung zu einem Friseurbesuch aus heiterem Himmel kommt und das Kind wird gegen seinen eigentlichen Willen – falls es diesen Willen schon hat – zu einer anderen Frisur überredet, dann darf sich die Mutter schon zu Recht mit der Frage auseinandersetzen, woher dieses plötzliche Interesse an einer anderen Frisur kommt bzw. was damit eigentlich bezweckt werden soll.
In meinem persönlichen Fall war es übrigens nicht der Kindsvater, der mit dem einjährigen Wuschelkopf-Baby zum Friseur ging, sondern seine Mutter, die wie ein Krake immer wieder in dem Jahr ihre Besitzansprüche am Kind unter Beweis stellte. Die damals stundenlange Spaziergänge ohne Handy unternahm, damit ich sie nicht erreichen konnte. Eine hochgradig übergriffige Person, die mich ab- und bewertete, wo sie nur konnte.
Jedenfalls ging die Oma an einem Tag, an dem ich ihr das Baby anvertraute, um nach Möbeln shoppen zu können – der Auszug stand kurz bevor, und damals sah es noch so aus, als ob dieser Schritt gut über die Bühne gehen würde – mit unserem Sohn zu ihrem Friseur. Wohl auch, um zu „posen“.
Sie hatte rechtzeitig einen Termin organisiert. Ohne mich zu informieren. Sie hatte wohl den Kindsvater gefragt – denn der hätte ja schließlich auch was zu sagen! – aber der zuckte nur mit den Schultern und „vergaß“, mit mir darüber zu sprechen.
Jedenfalls war ich mehr als geschockt, als ich meinen Sohn ein paar Stunden später wieder in Empfang nahm. „Er hätte ja gar nicht geweint!“ wiederholte sie immer. „So ein braves Kind!“ und beobachtete mich aufmerksam, wie ich reagierte.
Die meisten Babys haben lange Zeit keine Haare – unser Sohn war von Geburt an eine Ausnahme. Mal davon abgesehen, dass man keinem Baby die Haare schneiden „muss“ – auf jeden Fall wäre es an mir gewesen, den ersten Friseurgang mit dem Kind zu unternehmen. Ich musste zu der Zeit eh schon alles selbst organisieren, vom Einkaufen über Kind zum Kinderarzt bringen oder irgendwelche Gänge zum Amt erledigen.
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Ihr Verhalten hatte u.a. diesen Subtext für mich:
„Ich mach das einfach. Weil ich es so will und für richtig halte. Und weil ich es kann!“
„Ich nehme das Kind und mache mit ihm, was ich will.“
„Ich muss dich nicht um Erlaubnis bitten – wer bist du denn schon?“
„Ich will auch wieder ein Baby haben. Das ist meins.“
Gerade der letzte Satz ist allein schon Irrsinn – aber genau dieses Gefühl hatte ich. Ich war ständig im Konkurrenzkampf mit der Mutter meines Ex. Es war extrem subtil, es hätte niemand verstanden, hätte ich das damals so formulieren können.
Jedenfalls – du kannst es dir vorstellen – war ich in heller Aufregung. Mein Ex konnte das nicht nachvollziehen, war erst unverständig („die Haare wachsen doch wieder – jetzt rege dich mal nicht künstlich auf!“), war dann aber maximal böse auf mich und nutzte diesen Vorfall später für verbale und schriftliche Attacken.
Denn ein Detail war besonders interessant: ich wusste, dass mein Ex als Baby und Kleinkind ein blondgelockter Engel war, den seine Mutter trotz wiederholter Verwechslungen mit einem Mädchen lieber in einen Matrosenanzug steckte als ihm die blonden Locken abzuschneiden! Und ich wusste, dass sie genau wegen dieser Haltung mit ihrer eigenen Schwiegermutter damals über Kreuz lag.
Sie machte also mit mir, was sie selbst als junge Mutter so vehement abgelehnt hatte.
Ich schrieb ihr jedenfalls daraufhin eine geharnischte, aber sehr klare Email, was ich von ihrem eigenmächtigen Friseurbesuch hielt.
Diese Email wurde noch Jahre später hochtrabend und äußerst gehässig zitiert, wenn mein Ex mich angehen wollte.
Als ich im Freundeskreis diese Geschichte erzählte, gab es zwei Lager – die Männer meinten allesamt „das sei doch nicht so schlimm, die Haare wachsen ja wieder!“ aber die Frauen konnten in der Regel meine Aufgebrachtheit nachvollziehen.
Ein einzelner Vorfall?
Jedenfalls gab es danach mehrere Jahre lang Ruhe an der Frisurfront (wir hatten ja schließlich genug andere Anlässe für emotionalen Stress).
Ich ging mit dem Sohn über die Jahre regelmäßig zum Friseur, bis er im Alter von knapp 9 Jahren meinte, dass er lieber längeres Haar haben wollte und sich weigerte, die Haare kurz schneiden zu lassen („Nur die Spitzen, bitte schön.“).
Ich ließ ihn gewähren. Es wäre mir im Traum nicht eingefallen, ihn zu einer Kurzhaarfrisur zu zwingen. Er liebte seine langen Haare, die mittlerweile schulterlang wurden. Nicht immer sah es wirklich gut aus, und nicht jeder Friseur, den wir mit ihm aufsuchten, konnte eine wirklich gute Jungen-Langhaarfrisur schneiden.
Kurz nach seinem 10. Geburtstag kam er dann jedoch nach dem Ferienumgang nach Hause, zur Wohnungstür gebracht von seinem Vater, der mich erwartungsvoll mit einem Lächeln beobachtete.
Die Haare vom Jungen waren militärisch-raspelkurz geschnitten.
Das Kind guckte mich unsicher an und hielt meinem Blick nicht stand.
Was soll ich sagen? Ich war geschockt. Weniger darüber, wie er aussah – ich persönlich fand den Haarschnitt für das sensible Kind zu „hart“ – aber mich stresste der Gedanke mehr, dass das Kind von seinem Vater dahingehend manipuliert worden war.
Habe ich eigentlich erwähnt, dass auch mein Ex eher längeres, volles und lockiges Haar hat und militärische Styles ablehnt?
Ich konnte mir jedenfalls lebhaft vorstellen, wie er den Jungen bearbeitet haben musste, damit es schließlich zu dem Sinneswandel kommen konnte.
Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?
Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft.
Wie reagierte ich jetzt darauf?
Gar nicht, Sweetheart.
Mein Ex musste sich dieses Mal mit der Emotion, die von meinem Gesicht gut abzulesen war, begnügen. Schließlich war ich zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich klar in meinem Wissen, wie ich mit solchen toxischen Aktionen umgehen sollte.
Ich schrieb auch keine Email im nachhinein.
Seitdem gehe ich nicht mehr zum Friseur mit dem Jungen. Wenn mein Ex sich darum kümmern möchte, gerne.
Ich lasse da los. Verhindern kann ich es eh nicht.
Wähle deine Kämpfe weise, Sweetheart.
Sich über abgeschnittene Zöpfe aufzuregen ist müßig, denn die Haare sind nun mal ab. Und ja, sie werden wieder wachsen.
Trotzdem möchte ich dich hier an dieser Stelle kurz an die Hand nehmen: Ja, deine ambivalenten Gefühle kann ich sehr gut verstehen, und ich finde das in diesem Kontext durchaus als angemessene Reaktion, wenn du dich angegriffen fühlst, obwohl es von außen wie eine Lappalie aussieht.
Ich finde es selbst nicht einfach, wie man diesen emotionalen Missbrauch am besten mit Worten beschreiben soll: Bei kleinen Kindern richtet sich der Missbrauch gegen dich, bei größeren Kindern gegen sie selbst – und damit indirekt aber dann doch wieder gegen dich.
Es gibt auch noch einen weiteren sensiblen Aspekt, den ich bei mir gespürt habe, und vielleicht geht es dir ja ähnlich:
Du hast eine tiefe Beziehung zu einem anderen Menschen aufgebaut (die du zum Kindsvater ja nicht mehr hast), und von jetzt auf nachher sieht dieser Mensch auf einmal ganz anders aus. Das Erscheinungsbild des Kindes nach dem Friseurbesuch ist dir auf einmal fremd.
Klar gibt sich dieses Gefühl schnell wieder. Aber doch ist zuerst ein Mischmasch aus unangenehmer Überraschung, vielleicht sogar Schock, und ein Fremdeln dem eigenen Kind gegenüber zu spüren.
Im Fall meines Sohnes wurde aus dem weichen, eher femininen Look des 10jährigen ein militärisch-strenger, harter Look.
Mal davon abgesehen, dass ich nicht darauf bestanden hatte, dass der Junge die langen Haare behalten sollte – ich fand es für das einfühlsame Kind einfach stimmiger.
Jedenfalls hatte der Kindsvater – wenn auch kurzfristigen – Erfolg mit seiner Aktion. Er hatte auf den ersten Blick ein Störfeuer zwischen uns entzündet, indem er das Aussehen des Kindes veränderte.
Weil er es konnte, und der Junge seinem Vater gefallen wollte.
Immer dann, wenn du merkst, dass deine Reaktion in den Mittelpunkt gestellt wird, ist das ein sicherer Hinweis darauf, wem die Aktion gilt.
Die einzige Haltung, die dich hier weiterbringt, ist die der Akzeptanz und des Loslassens, wenn dir etwas Ähnliches passiert. Reagiere möglichst nicht darauf, wenn das Kind schon größer ist. Achselzucken und gepflegtes Desinteresse dem toxischen Ex gegenüber sind angezeigt, damit ihm die Lust an zukünftigen Aktionen vergeht.
Spätestens, wenn das Kind 15, 16 Jahre alt ist und mit grüngefärbten Haaren nach Hause kommt, kannst du freudig aufatmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich aus freien (oder rebellischen) Stücken zu dieser Frisur entschlossen hat, ist dann sehr hoch.
Hast du auch eine eigene Kinder-Friseurgeschichte mit deinem toxischen Ex-Partner?
Dann kommentiere doch weiter unten und lass die anderen Mütter daran teilhaben. Ich glaube nämlich nicht, dass es sich um Einzelfälle handelt, was ich so den Berichten der Mütter in meinen Gruppen entnehmen kann. Vielen lieben Dank!
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Bei mir war es nicht der toxisch-narzistische Ex (zum Glück), sondern die eigene toxische Mutter, die meinen Sohn ungefragt und eigenmächtig die Haare schneiden ging. Das erste Mal war mein Sohn rund 3 Jahre alt. Er hatte total süsse, etwas längere Löckchen. Ich brachte das Kind für einen Nachmittag zur Oma. In der Zeit ging sie mit dem Kind ohne Absprache mit mir zum Frisör. Es hatte dann raspelkurze Haare mit ausrasiertem Nacken. Ich war total geschockt, erkannte mein Kind nicht mehr und bat meine Mutter ruhig, dies nicht noch einmal zu tun.
Im Stillen fand ich das total übergriffig und respektlos von meiner Mutter. So à la: „Wenn die Kinsmutter schon nicht richtig dafür sorgt, dass das Kind anständig aussieht, dann nehme ich als Oma das eben in die Hand – ungefragt“. Ich war total genervt damals, es war aber im Grunde kein überraschendes Verhalten von ihr.
Mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt und hat wunderschöne, lange Haare, die ihm bis in die Mitte des Rückens fallen. Die Stirnfransen sind kurz, müssen daher hin und wieder nachgeschnitten werden.
Als mein Sohn kürzlich bei seiner Oma war, nahm diese kurzerhand – gegen seinen Willen (!!!) – eine Schere und schnitt ihm die Stirnfransen (diese waren zwar etwas zu lang, störten meinen Sohn aber nicht und er wollte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht schneiden). Die Oma trickste, in dem sie das Kind manipulierte und ihm eine Geschichte versprach, wenn es mitmacht.
Die Haare waren nicht nur viel zu kurz, sondern auch total schlecht und ungenau geschnitten. Ich hab mich sooo geärgert.
Ich habe dann einen Tag später die Oma damit konfrontiert – ruhig und sachlich. Ihr erklärt, dass mein Sohn die Haare nicht schneiden wollte und auch deutlich „Nein“ gesagt habe. Meine Mutter behauptete dann, das Kind lüge und – noch besser: „Das Kind habe ja total verwahlost ausgesehen und sie habe jetzt dafür gesorgt, dass es wieder anständig und vorzeigbar sei.“ Wow…
Ich habe dann ruhig klargestellt, dass sie das zukünftig unterlassen solle und dass ich mich gemeinsam mit meinem Sohn um seine Haare kümmere. Sie war natürlich beleidigt über meine fehlende Dankbarkeit. Tja…
Ich finde das Haare schneiden, auch irgendwie etwas mit „Beschneidung“ zu tun hat. Und finde es auch gerade bei Mädchen problematisch, habe es auch so erlebt/erfahren. Meiner Mutter wurden auch immer die Haare abgeschnitten, ziemlich kurz auch beim Friseur aber sie musste das wusste ich noch von ihr Persönlichkeit entwickelt und war auch immer sehr seltsam beim Haare schneiden zu uns. Wir wurden auch die Ponys zum Beispiel zu kurz geschnitten und ich habe mich sehr geschämt. Bei meinem Exmann wurde das dann auch Thema. Er hat immer meinem Sohn die Haare sehr kurz schneiden lassen. Es scheint wirklich ein Thema zu sein und eine Form von Gewalt. Seitdem sich unser Kontakt zum positiven verändert hat, achtet er auch darauf, wie ich die Frisur bei unserem Sohn haben möchte und dass ich es etwas länger haben will, auch wenn es noch nicht ganz gelingt, so wie ich es mir vorstelle, aber wir haben da jetzt zum Glück ein Weg gefunden bzw. gibt er sich Mühe.
Ich schreibe aus der Perspektive des Kindes was gegen seinen Willen zum Friseur geschleppt wurde.
Genau dass ist mir mit meiner toxischen Mutter wiederfahren. Ich war damals um die 11-12 Jahre alt. Meine Mutter entschied wann ich zum Friseur zu gehen hatte, besser gesagt sie schleppte mich dorthin und gab Anweisungen wie man mir die Haare schneiden sollte. Icch wusste wie schrecklich mir dieser Haarschnitt stehen wird und dass mich am nächsten Tag alle in der Schule auslachen würden.
Es war für mich ein Alptraum , und ich brach in Tränen aus , wobei sich Mutter und Friseurin über mich lustig machten – denn „wer weint schon beim Friseur“.
Es sind 40 Jahre seitdem vergangen , ich habe aber nie vergessen wie übergriffig dass für mich war.
Auch hier war Macht im Spiel – diesmal von der Mutter ausgespielt.
Hallo zusammen,
auch meine 11-jährige Tochter kam irgendwann einfach mit einem „Undercut“ nach Hause.
Viel anstrengender finde ich jetzt allerdings die Diskussionen mit meiner Tochter, die nun ständig die Haare färben möchte, einmal hat die Next es auch schon einfach mit ihr gemacht, obwohl ich dagegen war. Glücklicherweise hatte meine Tochter keine allergischen Reaktionen auf das Färbemittel aber mit diesem Argument versucht sie nun ständig, mich damit weichzuklopfen, daß die Next ihr wieder die Haare färben darf….
Liebe Heidi,
vielen Dank für deine informative und sehr hilfreiche Seite.
Ich bin seit einiger Zeit eine mitlesende Oma …..
Oft erstaunt und erschrickt mich wie sehr sich die Handlungen gleichen, wie beim Thema Haare schneiden. Mein Enkel kam, als er 2 Jahre alt war, nach dem Umgang auch total rasiert zurück. Der Vater hat ihn mit Mütze und ohne was zu sagen übergeben. Seitdem schneidet er oder ein Frisör dem Kleinen ca alle 4-6 Wochen die Haare ganz kurz. Wie du auch schreibst, das Haare schneiden ist ja nicht die einzige Aktion.
Mittlerweile haben wir dank dir viel dazugelernt und versuchen ruhig zu bleiben.
Bitte schreib weiter so für die betroffenen Mamas. Das Thema „ toxische Expartner“ ist in der Gesellschaft nicht sehr bekannt und Freunde und Bekannte die nicht alles hautnah miterleben, verstehen einen oft nicht.
Ich hab auch lange gebraucht bis ich hinter die vielen Fragezeichen gekommen bin … als Oma hat man ja Zeit nach Antworten zu suchen.
Liebe Grüße
Der toxische Ex und seine Mutter…. kenne ich gut. Diese Ansichten, fixen Ideen sind befremdlich und der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass keine Reaktion von meiner Seite genauso Öl für das Feuer ist….Aber eines Tages schlägt das Karma zurück.
Dieses Thema habe ich als Kind am eigenen Schopf erfahren.
Ich war etwa 6 Jahre alt und meine Mutter hatte mich gerade gekämmt. Ich hatte zwei Zöpfe und beim Kämmen wohl geweint, weil es so geziept hat. Mein Vater kam mit der Zickzack-Bastelschere und hat zuerst einen, dann den zweiten Zopf abgeschnitten. Ich konnte es nicht fassen und war sehr geschockt. Danach hat meine Mutter eine „Frisur“ daraus gemacht die ich total schrecklich fand. Es gibt einige Bilder aus dieser Zeit und ich finde es sieht fürchterlich aus…
Wichtig ist, dass wir verstehen (!) müssen, warum der toxische Ex das macht. Und dann unser erlerntes Wissen anwenden. Der Schlüsselsatz in dem Beitrag von Heidi war für mich
„Immer dann, wenn du merkst, dass deine Reaktion in den Mittelpunkt gestellt wird, ist das ein sicherer Hinweis darauf, wem die Aktion gilt“.
Danke liebe Heidi für diesen Reminder. Alles Liebe Petra
?? Danke dir, liebe Petra! Dicke Umarmung! ?
Herzliche Grüße
Heidi
„Es wird dann zum Hinweis eines toxischen Verhaltens, wenn er sich früher nicht einen Deut dafür interessiert hat, wie das Kind aussieht und ob es beim Friseur war oder nicht “
das ist der WICHTIGSTE Aspekt. Es geht ja nicht hier ums Haare schneiden, sondern darum dass der Ex etwas macht, was er/sie vorher nie gemacht hat.
Ich habe eine traurige geschichte zu teilen. Mein Kind, sehr sensible, wollte aufeinmal den gleichen haarschnitt haben wie ich (was ich komisch fand). Aber rückblickend wollte er nur zeigen wie sehr er mich liebt, obwohl die Mutter (es gibt auch toxische Ex Partnerinnen) alles versucht hat, Keile zwischen uns zu werfen.
ich könnte ein Buch füllen, aber ich will dem ganzen keine Kraft mehr geben und gehe nach dem Motto wie im newsletter „„Ich lasse das in Frieden los, was ich nicht verhindern kann.“
Möge keiner unsere Kinder je noch einmal leiden durch einen toxischen Ex Partner. <3
Jawohl, in diesen Ferien gerade erlebt der ex hat vor meinen Augen und ohren das kind zum Friseurbesuch genötigt und es erpresst mit den Worten: gehst du nicht zum Friseur kommst du nicht mit in den Urlaub.. Meine Reaktion war…. 0. Was sollte das frag ich mich… Er sah nicht „schlimm“ oder ungepflegt aus… wenigstens gab es ein foto.
Oh es kommt mir hier vieles sehr bekannt vor. Mein Ex hatte meinem Sohn ohne Ankündigung die Haare selber geschnitten oder besser gesagt rasiert, und zwar am Hinterkopf ganz kahl (im Winter) und am Oberkopf konnte er nicht weiter schneiden, weil der Kleine dann nicht mehr still halten wollte. Er sah wirklich schlimm aus und ich war entsetzt als ich ihn aus der Kita abholte. Ein Friseur konnte daraus eine halbwegs akzeptable Frisur wieder machen.
Ich musste mir von meinem Ex anhören, dass der Kleine ja schon vorher schlimm aussah um die Haare und ich hätte ja schon längst mit ihm zum Friseur gehen können. Dazu muß ich sagen, dass mein Ex sich noch nie um Friseurtermine gekümmert hatte.
Genau das richtige Thema zur richtigen Zeit. Mein Sohn kam nach der letzten Umgangswoche mit sehr kurzen Haaren zurück – in der Corona-Zeit! Ich frage mich ernsthaft, welchen Friseur er gefunden hat – jemand, der nach Hause kommt? Und natürlich spricht mein Ex einen Friseur-Besuch nie mit mir ab. Aber gerade jetzt, im Lockdown, finde ich das Ganze nochmal eine Spur dreister. Aber ja, wie Heidi sagt, ich reagiere nicht. Das möchte er ja nur erreichen. Verhindern kann ich es eh nicht. Allerdings werde ich ihn zum nächsten Umgang nochmals höflichst darum bitten, sich an die Maßnahmen in dieser Pandemie zu halten.
Hallo Zusammen!
Kurz nach unserer Trennung hat mein Ex sich erstmal kaum gemeldet und auch nicht nach seinem Kind gefragt. Nun begann mein Jahres-/ Sommerurlaub. Ausgerechnet an meinem zweiten Urlaubstag hatte Herr Papa, weil er so fürsorglich ist, einen Friseurtermin für sich und auch gleich für unseren Sohn ausgemacht. Einen Tag vorher (!) schrieb er mir als wäre es selbstverständlich, dass er meinen Umgang unterbrechen darf, dass er ihn am kommenden Tag 15:30 Uhr abholen kommen wird. Ich antwortete nur mit: „Nein.“ Seine Reaktion: „Na wie jetzt? Nein…“ Daraufhin ließ ich mich zu einer Antwort hinreißen, in der ich ihm erklärte, dass er meine Zeit nicht wie selbstverständlich zu verplanen hat und dass ich ohnehin schon im Urlaub sein werde, was ihm auch bekannt war. Das nahm er zum Anlass, mich überall als die arme Irre hinzustellen, die sich sogar dann so „affig“ (Zitat) hat, nur weil er dem Kind und mir (!) was Gutes tun will, indem er mit ihm zum Friseur geht und den Friseurbesuch sogar bezahlt. Wow! Das war auch später mal Thema beim Jugendamt – ich hatte das Jugendamt um Hilfe gebeten, weil er sich kurz vor dieser Aktion diverse schwerwiegendere Dinge herausgenommen hat (mir mein Kind nicht wie vereinbart bringen, dabei nicht erreichbar sein und das Kind war zudem bei fremdem Leuten „geparkt“ weil er gerade besseres zu tun hatte). Dort wurde ihm auch klar gemacht, dass er solche Alleingänge nicht bringen kann und ich völlig zu Recht verweigert habe, ihm mein Kind zu übergeben.
Toller Text! Ich habe so etwas nicht erleben müssen, es wurde immer alles abgesprochen und meist lag Friseurgang oder Ohrlochstechen bei mir und Vater wurde vorher informiert. Da die Veränderung jeweils Wunsch der Mädels war, musste er es hinnehmen 🙂
Ich kann aber die Gefühle sehr gut nachempfinden! Liebe Grüße!
Liebe Heidi, liebe Mütter,
auch ich kenne eine solche Geschichte…
Ich möchte eher auf einen Satz zu den toxischen Vätern aus dem Artikel Bezug nehmen:“Empathisch einfühlen können Sie sich zwar nicht …“
Ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass sein Verhalten auf fehlende Empathie zurückzuführen sei… ich lese gerade ein Buch von David Schnarch „Brain Talk“. Das kann ich wirklich sehr empfehlen. Es ist nicht immer angenehm, was dort steht, aber es erhellt vieles. Er schreibt, dass es pro- und anitsoziale Empahtie gibt. Denn, um unsere wunden Punkte gut lesen zu können braucht es Empathie. Diese können wir pro- und antisozial einsetzen.
Er erklärt auch, wo manchmal dieses Gefühl von „Spaghetti im Kopf“ herkommt.
Lieber Gruß und weiterhin viel Mut auf eurer Reise
Meine Tochter ist Friseurin und er ging mit dem Sohn während des Besuchswochendes zum Friseur, muss ich noch mehr sagen. Der Kontakt mit dem Ex meiner Tochter ist eine Zumutung, er ist Beamter und tobt sich an allen Fronten aus. Schließlich vermutet man hinter seiner Anstellung keinen kleinen miesen armseligen Narzisten. Er ist das klassische Beispiel eines Narzisten wie im Bilderbuch. Ich freue mich schon jetzt auf das Aufwachen so mancher Helfershelfer. Ich denke, ich schreibe ein Buch darüber.
Ja bitte, liebe Ursula, mach das! ?
Herzliche Grüße
Heidi
Ich war mit meinem Sohn beim Friseur und mein Ex einen Tag später zum Umgang wieder beim Friseur, angeblich hätte mein Friseur “ schief geschnitten “ was natürlich nicht so war. Es ging ihm einfach nur um die Demütigung für mich .. mein Ex ist sehr altmodisch und unmodern, seinen Schnitt , den ihm sein Dorffriseur schneidet, hatte mein Junge dann auch. Das ist sehr befremdlich für mich, da er es ab und zu selbst nachschneidet oder eben sein Friseur jetzt.
Wir waren damals mitten im Gutachten, es fiel nicht zu seinem Vorteil aus. Konnte das brandheiß dort erzählen. Es nervt einfach nur noch so eine Willkür.
Liebe Heidi
Vielen Dank, dass du gerade diese Geschichte mit uns teilst. Haareschneiden ist derzeit die Lieblingsbeschäftigung zu sein von meinem Ex und dessen Mutter.
Dein Artikel hätte von mir sein können, auch was die Kranken-Schwiegermutter angeht.
Bei uns spielt sich das Szenario seit einem Jahr ab. Mein Kind hat lockige Haare, die erst kurz vor seinem 2. Geburtstag eine schöne Länge erreicht hatten. Nach dem Umgang stellte ich mit Entsetzen fest, dass ihm an der Seite eine Locke fehlte. Nach Angaben des Kindes habe sein Vater ihm die Haare geschnitten. Ich meldete dies in der Email (der Beistand des Kindes im cc) zurück. Um es kurz zu machen, kam das Kind jede Woche nach dem Umgang mit geschnittenen Haaren zurück. Wohlverstanden nicht mit einem Haarschnitt, sondern einfach irgendwo abgeschnittene Haare. Als ich aufhörte darauf zu reagieren, kam das Kind mit am Hinterkopf auf knapp 2cm abrasierten Haare (nur am Hinterkopf!) ich teilte dies dem Beistand mit, ohne mein Ex ins cc zu nehmen, da ich ihm die Genugtuung nicht geben wollte. Nach einem Gespräch zwischen Beistand und dem Ex, kam das Kind am darauffolgenden Umgangstag mit komplett Kurzen Haaren. Diesmal hat jedoch seine Mutter die Haare geschnitten.
Mein Kind jedenfalls äussert, jedes mal, dass es dies nicht wollte.
Ich versuche dem Ex keine Reaktion darauf zu geben, bin aber ehrlich gesagt kurz davor Anzeige zu erstatten, da ich endgültig die Nase voll habe!
Keinem Kind muss jede Woche die Haare geschnitten werden!
Mein sohn kam drei mal vom bater wieder mit abrasierten haaren, er war nicht mal beim Friseur. Habe den vater gebeten dass zu unterlassen, es war Winter, der kleine hatte gerade ne mittelohrentzündung hinter sich und reagierte allgemein sehr empfindlich mit den Ohren zusätzlich hatte er noch röhrchen in beiden trommelfellen, da sich flüssigkeit gedammelt hatte. Er kam irgendwann wieder mit kurzen haaren zurück, unterdessen trug der vater mir immer wieder auf mit ihm zum friseur zu gehen er brauche einen ordentlichen schnitt…. der kleine hatte so schöne locken und wollte auch nie. Beim dritten mal, der vater ignorierte alles stand er grinsend vor mir und meinte er sei mit dem rasierer abgerutscht bzw hatte den falschen aufsatz und habe daher alles kurz rasiert. Habe ihn anwaltlich darauf hingewiesen das zu lassen worauf er natürlich verärgert reagierte warum ich gleich mit einem anwalt komme. Ich erklärte ihm, dass es A nicht gleich war, da ich ihn mehrere male drum gebeten habe es zu lassen und er einfach weiter gemacht hat und B es ihm ja sichtlich egal war welche argumente ich angebracht hatte. Und das schreiben hatte auch gewirkt danach hatte er nie wieder so was gemacht
Liebe Heidi, das scheint wirklich ein perfektes Thema für Narzi‘s zu sein. Meine Tochter hat dickes, volles, bis fast zum Gesäß langes Haar gehabt. Eine beneidenswerte Pracht. Eines Tages fehlten da über 20 cm. Nach einem nicht besprochenen Frisörgang.
Jetzt trägt sie sie wieder wie früher. Ich habe nicht reagiert. Instinktiv vermutlich alles richtig gemacht. Das war sogar noch vor der Trennung – aber mittendrin im jahrelangen narzisstischen Missbrauch.
Julia aus Berlin
Hallo Julia, die jüngere meiner beiden Töchter hatte auch so lange Haare und kam vor kurzem nach Hause mit gut 15 cm weniger. Gott sei Dank hat sie es nicht schwer genommen, obwohl sie sonst immer streng bescheid gab: Nur die Spitzen!“. Ich meinte, wie schön sie wäre. Keine Reaktion ihm gegenüber und somit weder Futter für noch Gegenreaktion von ihm ?. Alles Gute! Liebe Grüße, Karli
Genauso habe ich es auch erlebt.
Ich habe mich immer um die Friseurbesuche gekümmert. Hat den Vater nie interessiert. Nun kam mein kleiner vom Umgang und schwups war mein kleiner fast kahl rasiert. Er sah echt nicht gut aus.
Er war mit meiner Exschwiegermutter beim Friseur und ich weiß, dass sie es mit Absicht gemacht hat, denn ich habe ja nichts mehr zu melden in seiner Zeit. Da freuen sich alle richtig, dass sie mir jetzt ihr „Macht“ zeigen können.
Ich habe aber nicht drauf reagiert, obwohl ich es am liebsten gemacht hätte.
Von solchen Beispielen gibt es zahlreiche.
Ich befürchte, dass er nie aufhören wird sich so zu rächen.
Hallo Heidi,
bei mir war es zwar kein Friseur, sondern Ohrringe, was ich noch schlimmer finde, da dies ein Eingriff am Körper ist. Ich wollte das so früh noch nicht und das wusste er und ZACK, nach dem Ferienumgang hatte sie Ohrringe. Ich dachte ich kipp`aus den Latschen.
Sie kam und sagte: „Schau mal Mama, ich hab`jetzt Ohrringe!“ Darauf habe ich mit: „Woooow, die sind ja toll. Gut, dass Papa das gemacht hat, hab ich mir das Geld gespart!“.
Ihn hätte es fast zerrissen.
Als die Schule wieder anfing, hat sich das ganze zu meinen Gunsten, von selbst aufgelöst. Sie musste sie im Sport abkleben und das tat ihr jedesmal so weh, dass sie die Ohrringe nicht mehr wollte.
Welch` ein Fest für mich 🙂
Seitdem reagiere ich auf sowas gar nicht mehr und Lustigerweise haben diese Aktionen nachgelassen.
Ist wohl langweilig geworden. 🙂
Liebe Grüße Christine
Liebe Christine,
ja, Ohrringstechen gehört irgendwie mit in diese Kategorie. Ich hatte noch überlegt, ob ich es im Artikel erwähnen soll, habe es aber dann doch gelassen – ich gebe dir Recht, es ist nochmal ein massiverer Eingriff in die körperliche Unversehrtheit als das Haareschneiden.
Ja, das Nicht-Reagieren ist das beste (und das schwerste!) was wir hier tun können…
Herzliche Grüße und dicke Umarmung!
Heidi