Warum du dich als Single Mom HEUTE schon für die Weihnachtszeit mental vorbereiten solltest

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Was denn – isses schon wieder soweit? Kommen die Weihnachtsthemen immer früher hoch?

Ja. Denn Weihnachten kann, je nach deiner persönlichen Umgangssituation, bereits im Januar/Februar, wenn Ihr die Feiertage zu Jahresanfang regelt, für ein Grimmen in der Bauchgegend sorgen.

Aber da kannst du dir als Alleinerziehende noch sagen „ist ja noch lang hin!“ Nur ist jetzt schon Oktober, und die nächsten zwei Monate werden wie im Flug vergehen.

Wie sieht es denn heuer bei Euch aus? Wer hat die Kinder?

Ich weiß seit Januar, dass mein Sohn mit seinem Papa und dessen Freundin für zwei Wochen nach Thailand mitkommen soll. Ich habe meine finale Zustimmung von der Tatsache abhängig gemacht, wie die politische Lage aussehen wird und ob der Junge dann gesund ist, aber ich gehe mal davon aus, dass er mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% mitfliegen wird.

Ich glaube auch nicht, dass er vorher krank werden könnte – der Sohn hat eine überaus robuste Gesundheit und ist wirklich äußerst selten malad.

Er freut sich wie Bolle auf den Flug! Ich gönne ihm eine Auslandsreise von Herzen, denn mit mir wird es nur wenige Flüge geben, da wir einen Hund haben und im Urlaub am liebsten alle zusammen verreisen.

Aber Weihnachten!

Ich habe gleich mehrere Probleme mit diesem Vorhaben.

  1. Zum einen wird es mein erstes Weihnachten (genauer: Heiligabend) ohne Kind sein.
  2. Mein Sohn kann noch nicht genug Englisch, um sich zur Not selbst verständigen zu können, falls er seinen Vater im Menschengewühl irgendwo verlieren sollte.
  3. Ich halte es für eine kackblöde Idee, mit einem Kind Weihnachten im tropischen Ausland zu verbringen. Wir Erwachsenen wollen ja immer ganz gern dem Weihnachtsstress entgehen und fliehen, aber für ein Kind ist die hiesige Weihnachtsstimmung doch ein absolutes Highlight!

Ich glaube nicht, dass mein Sohn schon überblicken kann, was das bedeutet, aber ich werde mir eher die Zunge abschneiden als ihn auf diesen Aspekt hinweisen.

Vielleicht mache ich mir auch nur einen Kopf um nix, und die schönen, neuen und unbekannten Erlebnisse werden eine mögliche Ernüchterung übertrumpfen. Ich wünsche es ihm jedenfalls von Herzen.

Ich glaube, ich bin auch nur deshalb genervt, weil mal wieder nicht an das Kind gedacht wird und seine Wünsche berücksichtigt werden, sondern höchstwahrscheinlich etwas ganz anderes dahinter steckt.

Aber das führt hier jetzt zu weit und gehört auch gar nicht zum Thema…

Wie kann ich damit umgehen?

Grund Nummer 3 kann ich intellektuell betrachtet schon mal abhaken. Blöde Ideen meines Ex kann ich eh‘ nicht beeinflussen, so what.

Auch habe ich bislang 8 Heiligabende hintereinander mit dem Kind erlebt, da wird es höchste Zeit, dass ich einen mal dem Vater überlasse und es endlich lerne!

Grund Nummer 2 finde ich da schon schwieriger für mich. Die Vorstellung besorgt mich wirklich (und nein, ich bin keine Gluckenmami!), dass mein Kind in der Fremde sich nicht verständigen könnte, und mein Ex mit einer ungeduldigen Handbewegung und dem dazugehörigen, unvermeidlichen Augenrollen meine Sorgen vom Tisch fegen könnte.

Meine Lösung: Ich bringe dem Sohn schon jetzt ein paar Standardsätze auf Englisch bei, damit er vorbereitet ist. Mehr kann ich nicht tun.

Mein größtes Problem aber ist sicherlich, dass ich zum ersten Mal Weihnachten und Heiligabend allein ohne Kind verbringen werde. Klar wäre es auch einfacher, wenn ich nicht Single wäre, aber es sieht nicht danach aus, dass ich mir bis dahin einen tollen Kerl angelacht habe.

Wir haben 3 oder 4 von den insgesamt 8 Heiligabenden bei mir sogar zusammen verbracht, in einer Zeit, in der wir noch miteinander reden konnten. Ansonsten war es die Regel, dass am ersten, spätestens am 2. Weihnachtstag das Kind zum Papa kam und dort eine Ferienwoche verbrachte.

Wie gesagt, ich finde es nur fair, dass das Kind dieses Jahr Heiligabend beim Papa verbringt.

Von daher werde ich mir überlegen, selbst die Flucht anzutreten und eine Woche Urlaub bis über Silvester irgendwo zu buchen. Wenn schon anders, dann gleich komplett bitteschön!

Was hat das jetzt mit dir zu tun?

Jetzt habe ich ganz schön aus dem Nähkästchen geplaudert, was?

Aus einem bestimmten Grund: Ich möchte, dass du weißt, dass ich wie du auch mit den Widrigkeiten des gemeinsamen Sorge- und Umgangsrechts zu kämpfen habe und dass es mir mitnichten immer leichtfällt.

Du weißt, dass ich ein großer Fan von der Grey-Rock-Methode bin. Und du merkst auch, dass ich innen drin alles andere als versteinert bin und keine Gefühle mehr zulasse.

Dass mein Kind an Weihnachten in der Fremde ist, verschafft mir wirklich ein großes Unbehagen. Und ich habe eine Scheißangst vor der Einsamkeit am still-beschaulichen, deutschen Spießerweihnachten.

 

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Und so schaut es aus, wenn ich damit professionell umgehen will:

Im Umgang mit dem Ex sieht das dann so aus, dass ich sachlich und absolut unemotional die Grenzen für meine Zustimmung feststecke (politische Situation, Gesundheit des Kindes) und ich auf keinen Fall das Diskutieren anfange oder gar versuche, ihm das auszureden.

Im Umgang mit dem Kind sieht es so aus, dass ich zwar „Erwartungsmanagement“ betreibe (und ihm die obigen Bedingungen auch genannt habe) mich aber ansonsten mit ihm auf diese exotische Erfahrung vorfreue.

Und im Umgang mit mir und meinen zu erwartenden Einsamkeitsgefühlen schaue ich genau hin, was mir in der Situation noch am besten gefallen würde. Und einen Urlaub irgendwo in einem Hotel zu verbringen ist auf jeden Fall eine sehr verlockende Alternative!

Fazit

Ich möchte dich schon heute dazu einladen, dem Tiger in den Rachen zu schauen und nicht noch weitere Wochen den Kopf in den Sand zu stecken.

Wenn du also dieses Weihnachten genauso wie ich zum ersten Mal ohne Kinder sein wirst, dann bereite dich vor.

Ich werde z.B. an einem der Adventssonntage zuvor unsere kleine Weihnachtsfeier machen und wahrscheinlich auch ein paar liebe Freunde dazu einladen, die sonst nicht kommen könnten, weil sie an Heiligabend selbst in der Familie feiern.

Mein Sohn bekommt also auf jeden Fall seine „deutsche Weihnacht“.

Was kannst du tun?

Die Betonung liegt auf dem „tun“. Also nicht einfach „ertragen“.

Welches Gefühl wird das schlimmste sein in dieser Zeit? Was erwartest du?

Richte dich darauf ein, bereite dich vor und biete dem Gefühl deine Stirn.

Kannst du eine gute Freundin beispielsweise fragen, ob Ihr zusammen verreisen wollt? Oder hast du Freunde im Ort, die du an Weihnachten zusammentrommeln kannst?

Warte mit deiner Anfrage nicht zu lange, sonst sind schon alle verplant!

Wenn du handelst, dann erlebst du dich als Machende. Egal, ob es am Ende tatsächlich besser wird oder nicht: Du wirst es nie wissen, wenn du einfach alles über dich ergehen lässt und einsam und allein in der Bude hocken bleibst.

Letztendlich werden auch diese 3 Tage vorbeigehen. Versprochen.

Was wirst du jetzt tun, am besten gleich heute? Schreib es mir als  – gern anonymen – Kommentar unter diesen Artikel.

Kopf hoch, Augen auf – und los!

Deine

Heidi

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