Lange, wirklich schon sehr lange habe ich diesen Artikel vor mir hergeschoben. Heute musste er geschrieben werden. Du weißt schon, dass ich immer versuche, dir mit meinen Artikeln Mut zu machen. Selbst im größten Alltagsärger mit dem Ex den Kopf oben zu behalten, dich darin zu trainieren, gelassener zu werden und nicht immer auf die Mätzchen des Ex im Alltag anzuspringen. Ich will dir Möglichkeiten zeigen, wie du deine Kinder begleiten und ihnen auf ihrem Weg ins Großwerden das Beste mitgeben kannst von dir: deine Empathie und deine Warmherzigkeit – und das trotz des anderen toxischen Elternteils, der deine Bemühungen oft mit lautem Bullygehabe übertönt oder konterkariert. Ich versuche, dir mit meinen Texten Wege aufzuzeigen, wie du mit hässlichen Situationen umgehen lernst, die von ihm fabriziert werden. Vieles davon habe ich selbst erlebt. Ich habe mich mittlerweile freigeschwommen, arbeite aber immer wieder bei überraschenden toxischen Aktionen erneut daran. Das erdet mich. Einiges habe ich aber auch nicht erlebt, wofür ich rückblickend sehr dankbar bin – unter anderem war ich nie vor Gericht oder musste mich gegen das Wechselmodell wehren. Ich kenne „nur“ die Angst, dass mein Ex mir das Kind wegnehmen würde, als es noch ganz klein war. Angedroht hatte er es damals jedenfalls ziemlich oft. Ich habe diesen Text nicht früher schreiben dürfen. Einfach, weil ich nicht darüber schreiben sollte, was ich nicht kenne. Aber heute nehme ich mein Herz in die Hand und versuche das Unmögliche: Dir Mut zu machen, auch wenn du deine Kinder an den Ex verlierst. Immer wieder kämpft eine meiner Court Royal Kundinnen vor Gericht in ihrer -zigsten Verhandlung darum, dass ihre Kinder nicht zum hochtoxischen Kindsvater ziehen müssen. Manchmal stehen die Chancen denkbar schlecht. Falsche Beratung durch den vorhergehenden Anwalt, dazu eventuell noch gravierende Versäumnisse bei wichtigen Fristen und ein Wechselmodell auf Probe können schnell ausweglose Situationen schaffen. Dazu kommt die aktuell Väterlobby-freundliche Rechtsprechung, die damals, als ich mich 2009 trennte, noch undenkbar gewesen wäre. Ich hoffe dann immer mit, dass es nicht zum Äußersten kommt und meine Klientin nicht ihre Kinder an den Ex verliert. Aber was, wenn es doch passiert? Was, wenn der schlimmste aller Alpträume wahr wird? Wenn das Leben einfach mal kurz stoppt und wir nicht mehr wissen, wie atmen geht? Wie soll ein Leben danach funktionieren? Wie soll das gehen?
Hast Du demnächst einen wichtigen Termin vor Gericht?
Ich helfe dir bei der mentalen Vorbereitung.
Wenn das Unvorstellbare eine Tatsache wird
So, alle Mütter mit toxischen Ex-Partnern, die aktuell nicht im Geringsten damit zu rechnen haben, lesen mal jetzt bitte weg. Gerade wenn du am Anfang der Trennung stehst, fokussierst du dich bitte nicht auf diesen Hammeraspekt. Du achtest darauf, dass du kein Wechselmodell auf Probe zulässt, du suchst dir von Anfang an einen guten und integren Anwalt bzw. eine Anwältin und gehst erst einmal davon aus, dass alles gut wird.
Where focus goes, energy flows (Tony Robbins) – ich kann es nicht oft genug wiederholen.
Nicht jeder toxische Ex wird gleich frei drehen. Nicht jeder ist malign, sprich bösartig. Und nicht jede Mutter mit einem solchen Kindsvater wird in genau diese Situation kommen, dass sie ihre Kinder, die sie zuvor hauptsächlich betreut hat, nur noch jedes zweite Wochenende sehen darf. Wir sprechen hier tatsächlich von einer Minderheit, die allerdings seit 2012 stetig wächst, Väterlobby sei Dank. Wenn sich dann noch eine unkontrollierbare Dynamik mit toxischen Richtern und manipulierten Verfahrensbeiständen entwickelt, wird es einfach schwierig. Also diejenigen, die genau in dieser Situation sind, dürfen weiterlesen.
Einen Schritt nach dem anderen
Es gibt mehrere Phasen, in denen du dich selbst wieder ermächtigst, aus der Ohnmacht herauszufinden.
Das Trauma im Gerichtssaal verarbeiten
Bleib an dem Tag möglichst nicht allein. Frag deine beste Freundin, ob sie dich begleitet (sie darf ja leider nicht in den Gerichtssaal, aber sie soll davor warten). Sie soll dich zu dir oder zu sich nach Hause bringen, vielleicht kannst du dann auch bei ihr übernachten. Sie hat einzig die Aufgabe, offen zuzuhören, was du erzählst. Sie braucht dir keine Tipps zu geben – das kann sie wahrscheinlich eh nicht, es sei denn, sie ist selbst Teil des Justizapparates. Sie darf dir alles glauben, was du ihr erzählst. Wenn du niemanden hast, der dich begleiten kann, dann fahre bitte nicht selbst mit dem Auto nach Hause, sondern nimm die Öffentlichen oder ein Taxi. Rufe zu Hause jemanden an, der dir jetzt guttut (und nicht deine narzisstische Mutter!).
Schreibe dir alles auf, was dich im Saal verletzt und schockiert hat
Schreibe auf, warum das nicht stimmt, was da gesagt wurde. Ausführlichst, bis dir nichts mehr einfällt. Anschließend legst du diese Seiten mit zu deinen Gerichtsakten.
Suche dir einen warmherzigen und erfahrenen Therapeuten, sofern du noch keinen hast
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dir einen Profi an die Seite zu holen, der dir hilft, diese Situation seelisch aufzuarbeiten. Am besten hast du einen Termin gleich nach der Verhandlung.
Besprich dich mit deinem Anwalt bzw. deiner Anwältin
Z.B. welche nächsten Schritte du gehen kannst, um in Revision zu gehen oder eine erneute Evaluierung der Entscheidung herbeiführen zu können. Hole dir ggfs. eine Zweitmeinung ein.
Hast Du demnächst einen wichtigen Termin vor Gericht?
Ich helfe dir bei der mentalen Vorbereitung.
Der neue Alltag
Wenn dein Kind dann im zweiwöchentlichen Abstand zu dir kommt, schau trotzdem, dass du dich nicht stresst und jetzt zur Bespaßungsmama wirst. Wenn es allerdings schon früher immer so war, dass Ihr viel zusammen unternommen habt, dann mach das auch weiterhin. Bleib authentisch und befreie dich von dem Druck, jetzt die superduper Mutter werden zu müssen, bei der es nie Streit oder Alltag gibt. Die Kindübergaben werden natürlich gerade am Anfang das Schwierigste sein. Aber auch damit wirst du mit der Zeit umgehen lernen, bis es Alltag wird. Falls noch nicht, überlege dir ein Ritual, mit dem es dir und deinem Kind leichter fällt, diese Übergänge zu erleben.
Sei besonders liebevoll und nachsichtig dir selbst gegenüber
In dieser ganzen ersten Zeit nach der entscheidenden Verhandlung ist es wichtig, dass du dir selbst mit Nachsicht und Aufmerksamkeit begegnest. Frage dich: Was brauche ich? Was würde mich jetzt erleichtern, was kann ich mir selbst geben? Lass es langsam angehen. Wenn du dich gut kennst und weißt, dass dich jetzt viel Arbeit von deinem Gedankenkarussell noch am besten ablenkt, dann ist das in Ordnung. Wenn du dich aber z.B. als Selbstständige mit -zig Projekten zuschüttest, erreichst du das Gegenteil. Ich empfehle dir eher, dich zurückzunehmen. Zur Ruhe zu kommen. Gib der Trauer ihren Raum. Schau auch, wo es zusätzliche positive Energiequellen für dich gibt. Wer darf jetzt noch zu deinem inneren Kreis gehören – wer stützt dich, wer ermutigt dich, wer hilft dir? Frage dich: Wo liegt die Perle in dieser auf den ersten Blick schier unerträglichen Situation?
Und was ist mit deinem Kind?
Dein Kind braucht dich jetzt als Gegenpol zum Alltag mit dem toxischen Ex mehr denn je! Es braucht dich vor allem resilient (sprich psychisch widerstandsfähig), damit es durch dich lernen kann, resiliente Antworten auf eigene schwierige Lebenssituationen zu finden. Es braucht deine Stärke, deine Empathie, deine Liebe, deine Präsenz. Gerade wenn du dich im Moment alles andere als stark fühlst, möchte ich, dass du dir das klarmachst und dich zuallererst darauf konzentrierst, wieder in deine Stärke zurückzufinden. Dazu gehört vor allem auch eine neue, gesunde Portion Egoismus.
Du darfst dir verzeihen
Am Anfang ist es vollkommen normal, dass du dir den Kopf darüber zermarterst, was du alles hättest tun oder nicht tun sollen und was du alles hättest sagen oder nicht sagen sollen. Du hast keine Schuld an der Situation. Lies diesen Satz noch einmal ganz langsam durch und präge ihn dir ein. Du hast keine Schuld. Man weiß immer erst im Nachhinein, welche Handlung sich als richtig oder falsch herausstellt. Hätte man dir also vorher genau sagen können, was passieren wird, dann hättest du sicherlich anders gehandelt – aber wer hätte das tun können? Du hast in der jeweiligen Situation gemäß deinen Erfahrungen, deinem Glauben und deinen Wertvorstellungen heraus gehandelt. Und das war in dem Moment genau richtig. Dich trifft keine Schuld, dass du die Fassung verloren hast, als dein toxischer Ex eine perfide Lüge nach der anderen vorgebracht und sie als Fakt vorgetragen hat. Dich trifft keine Schuld, wenn Verfahrensbeistände gehirngewaschen und manipuliert werden können und unser Familienrechtssystem Richtern die Möglichkeit einräumt, herrschaftlich und von oben herab die schwächere Partei zusätzlich zu demütigen. Dich trifft keine Schuld, wenn Jugendämter überlastet sind und eine echte Kindeswohlgefährdung nicht von einer behaupteten unterscheiden können. Dich trifft auch keine Schuld, dass du dich in einen Narzissten verliebt hast und mit ihm ein Kind gezeugt hast. Dieses Kind, dessen große Liebe du in dieser reinsten und unschuldigsten Form zuvor noch nie erlebt hast.
Und noch was
Auch wenn deine Welt in dem Moment zusammenzubrechen droht – sie tut es nicht. Sie gestaltet sich um. Sie fordert dich heraus. Sie will das letztmögliche Quäntchen an Kraft von dir mobilisieren. Und das wird auch so sein. Du wirst dich wundern, zu was du fähig bist, wenn du in eine derartig herausfordernden Lebenssituation gerätst, die dich zuerst ohnmächtig werden lässt. In meiner Facebook-Gruppe der Starken Mütter gibt es ein paar Frauen, die ihre Kinder per Gerichtsbeschluss zum toxischen Ex ziehen lassen mussten und Umgangsmamis wurden, auch wenn sie zuvor die Hauptbezugspersonen für sie waren. Diese Mütter sind in der Regel heute ruhig und gefasst. Sie haben ihre Narben aus dem nachehelichen Kampf mit dem toxischen Ex davongetragen – wie alle anderen Mütter auch – aber sie widersetzen sich mit jeder Faser ihres Körpers seinem Wunsch, sie komplett vernichten zu können. Ihre persönliche Entwicklung dorthin ist enorm und unvergleichlich. Sie stehen heute anderen Müttern, die am Anfang ihrer Reise stehen, mit hilfreichen und überaus wertvollen Tipps zur Seite. Sie engagieren sich politisch. Sie entdecken ungewöhnliche Wege, anderen zu helfen, indem sie selbst beraten oder coachen. Wie siehst du das? Hinterlasse mir doch bitte einen Kommentar weiter unten, falls du eine Umgangsmama bist. Wenn es schon länger her ist: Was hat dir am besten geholfen in der ersten Zeit? Ich umarme dich ganz fest, meine Liebe. Merke: Die Kraft ist weiblich.
Hallo liebe Umgangsmamas,
auch in meinem Fall hat das Gericht völlig unverständlicherweise das Aufenthaltsbestimmungsrecht für unsere beiden Kleinkinder (2 und 3 Jahre) auf den Vater übertragen, obwohl ich immer die Hauptbezugsperson war. Die Kinder sind an meinem Wohnsitz im Kinderhaus eingewöhnt und ich hatte immer das ganze Alltagsgeschäft, Arzttermine, etc. übernommen. Kriterium des Jugendamts war meine angeblich mangelnde Bindungstoleranz, wobei das nie näher erklärt wurde. Die Dame vom Jugendamt hat die Kinder noch nie gesehen, bei den Übergaben war nie jemand dabei. Ich bin von den Eltern des Kindsvaters bei der Übergabe im Beisein der Kinder des Hausfriedensbruchs bezichtigt und bedroht worden weil ich es gewagt hatte, in die Einfahrt zu laufen. Der narzisstische Ex boykottiert alles, verweigert Unterschriften, hat 2 x die Mediation abgebrochen, war noch nie im Kinderhaus dabei, bringt die Kinder zu spät oder erst gar nicht zu wichtigen Terminen…. Laut Richterin konnte ihm aber zugetraut werden, dass er den Umgang angemessen festlegt. Derzeit darf ich meine Kinder am Donnerstag um 16 Uhr holen und am Sonntag um 17 Uhr wieder bringen. In der anderen Woche gesteht er mir nur Umgang an einem Nachmittag zu. Ich darf dann um 14:30 Uhr kommen und bei winterlichen Temperaturen bis 18 Uhr auf dem Spielplatz ausharren. Mitnehmen kann ich die Kinder in der kurzen Zeit nicht, da ich 45 km weit weg wohne. Ich habe natürlich Beschwerde eingelegt und in 2 Wochen steht unser Termin am OLG an. Vielleicht kann mir jemand mit ähnlichen oder gleichen Erfahrungen schreiben – ich wäre für einen Austausch dankbar.
Liebe Grüße und bleibt stark für eure Kinder!
Das ist das grausamste was einem im Leben widerfahren kann. Meine Situation: KV ist maliger Narzisst und Sadist, wobei seine eigene Mutter ihn lenkt, mit dem Ziel das gemeinsame Kind zu sich zunehmen, (siehe narzisstische Großeltern), der Fall ist eher keine Seltenheit. Dazu kommt seitens des KV und dessen Familie Sucht und Gewalttätigkeit, dass Muster zieht sich durch alle Schichten, ob arm oder reich. Das betrifft natürlich nicht nur Mütter, umgekehrt können genauso Väter betroffen sein. Man muss sich sehr gut selbst regulieren können und sich auf die Ur-Instinkte besinnen, die jeder in sich trägt. Die Menschheit musste unzählige Krisen bewältigen um zu überleben, glaub mir du hast die Kraft, den Mut und die Stärke jedes Hindernis zu überwinden. Richard Moritz hat mittels Statistiken die Hintergründe gut erklärt. Zusammen ist man stark, solange es so liebe Menschen wie Heidi und oder Löwenmamis gibt, bleibt man stark und alles wird gut werden!!
Ich bin völlig fassungslos da ich heute das Aufenthaltsbestimmungsrecht an den Vater verloren habe, da Sohn (8) vor Gericht sagte er will mehr zum Vater und mich nur sehen.
Der Vater kündigte das vor einigen Monaten an als er meinte :jetzt habe er das Wechselmodell erreicht und nun will er Sohn ganz.
Er hat es erfolgreich geschafft Sohn so zu beeinflussen dass er diese Aussage heute machte.
Was das in der Folge für den kleinen bedeutet dessen ist er sich logischerweise nicht bewusst.
Ich war immer die Hauptbezugsperson und der Vater hat sich während der Ehe nie um Erziehung gekümmert.
Ich weis nicht wie es jetzt weitergehen soll, dabei hatte ich gerade erst einen Anwaltswechsel genau wegen diesem Thema hinter mir.
Ich weis nicht was da heute so schief gelaufen ist…
Völlig Fassungslose Grüße
Liebe Frauen in solch einer Situation: Ich bin eine von Euch und kann nur sagen, dass sich der Schmerz unerträglich anfühlt. Ich bin auf Anraten meines besten Freundes nicht vor Gericht gegangen, aber ich hatte so gut wie gar keinen Kontakt zu meinem Kind. Bei mir rief sogar ein Psychologe meines Ex an und drohte mir, ich solle mein Kind in Ruhe lassen, sonst würde ich es bis zum Renteneintritt nicht wieder sehen.
Eine gute Psychologin,ein guter Freundeskreis und meine Familie haben mir sehr geholfen, mit der Situation einigermaßen gut klarzukommen. Mittlerweile, nach knapp einem Jahr habe ich wieder regelmäßig Kontakt, worüber ich mich sehr freue. Hintergrund ist allerdings: mein Ex hatte eine neue Frau kennengelernt und wollte Zeit mit ihr verbringen.
Sollte Euer Kind in der Pubertät stecken, vermute ich, wird es ähnlich und ohne Gericht ablaufen können, was auf Grund der immer wieder hoch kommenden Gefühle bei den Terminen vielleicht auch eine Strategie zu Bewältigung sein könnte. So kann man sich die Trauer und Ablenkung selbst dosieren und niemand von außen gibt es vor, wann man sich damit auseinander setzen muss. Zumal das Skins vor Gericht meistens sowieso nur das sagen wird, was der Ex ihm eintrichtert.
Bei kleineren Kindern ist guter Rat teuer. Ich vermute, hier lohnt es sich wirklich, das alles auf sich zu nehmen, denn die Erziehung ist noch nicht abgeschlossen.
Ihr seid nicht allein und Ihr habt nicht versagt.
Liebe Heidi,
ich wollte Dir nur sagen, wie wundervoll der obige Artikel von Dir geschrieben ist.
Ich denke, irgendwann werden wir ein Buch von Dir kaufen können. 🙂
Das Talent, die Liebe zum Schreiben und das „gewisse Etwas der Schreibe“ hättest Du m.E. auf jeden Fall!
Herzliche Grüsse
Gisela
Liebe Gisela,
vielen lieben Dank für dieses wunderbare Kompliment ?
Ja, das ist der Plan und ein lang gehegter Traum. Ich hoffe, dass ich das Projekt noch in diesem Jahr starten kann…
Herzliche Grüße
Heidi
Hallo Heidi, hier ist mein Erfahrungsbericht.
Ich habe mich auch 2009 von meinem damaligen Mann getrennt. Wir haben 2 Kinder aus der Ehe und waren 25 Jahre ein Paar.
Getrennt habe ich mich damals von ihm, da ich mich nicht mehr geliebt fühlte und ich seine häufige Schlechtlaunigkeit nicht mehr ertragen habe.
Unsere Kinder waren damals 13 + 11.
Wir hatten zu dem Zeitpunkt gerade erst für ein paar Jahren auf dem Land im eigenen Haus gelebt und ich musste des Geldes wegen, zurück in die Stadt ziehen, da ich so näher bei meinem Arbeitgeber wohnte. Mein Mann und meine Kinder wohnten weiter im Haus und ich suchte mir eine Wohnung in der Stadt.
Mein Ex und ich besprachen uns, dass ich unsere Kinder in den nächsten Ferien, zu mir nehmen würde.
Leider kam es nie dazu.
Beide Kinder eröffneten mir ein paar Wochen nach meinem Auszug, dass sie beim Papa leben wollten.
Ich lernte dann einen Mann kennen dem ich 1 Jahr später in ein anderes Bundesland folgte. In der Zeit sah ich sie im 2 bis 3 wöchigen Rythumus und in den Ferien. Zu den Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern bekam ich sie garnicht mehr. Mein Exmann und ich sprachen irgendwann nicht mehr miteinander.
Ungefähr 2011/2012 verlor ich meine Kinder ganz.
In der Zeit beriet ich mich auch mit dem Jugendamt, aber das brachte mir nichts. Meine Kinder erzählten, der Dame vom Amt immer, sie wollten keinen Kontakt mehr zu mir. Ist klar woher das kam, keiner beißt die Hand, die sie ernährt. Sie lebten ja schließlich bei ihrem Vater.
Vor Gericht habe ich meine Rechte nie eingeklagt, da mein damaliger Lebenspartner zur gleichen Zeit, sein Sorgerecht vor Gericht für seine Tochter eingebüßt hat.
Jetzt habe ich seit 5 Jahren wieder einen recht guten Kontakt zu meiner Tochter (23). Mein Sohn (21), lehnt immer noch den Kontakt zu mir ab. Mittlerweile ist auch er aus seinem Elternhaus ausgezogen und möchte auch keinen Kontakt mehr zum Vater.
Meine Tochter wurde während ihrer Ausbildung, von ihrem Vater aus dem Haus geschmissen, weil es zwischen ihr und seiner neuen Freundin Stress gab.
Auch sie hat schon seit einiger Zeit den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen.
Durch sie weiß ich auch, wie manipulativ mein Exmann unseren Kindern gegenüber gegen mich vorgegangen ist. Alles wurde gehen mich ausgelegt und ich wurde und werde immer noch schlecht gemacht. Damals habe ich fast 700 € Kindesunterhalt gezahlt, meine Kinder aber nicht gesehen. Ich fand das sehr ungerecht.
Ich habe eine sehr schwierige Zeit hinter mir, mit vielen Tränen und viel Wut im Bauch. Mittlerweile weiß ich, ich hätte den völligen Kontaktabbruch meiner Kinder zu mir nicht verhindern können, den ihr Vater sah’s am längeren Hebel. Ich habe alles mit einem Therapeuten besprochen und aufgearbeitet und auch um mich meinen Kindern gegenüber gut aufzustellen, wenn ich die Chance auf Gespräche mit ihnen haben sollte.
Zusätzlich hatte ich früher meinen Kindern gegenüber immer Grenzen gesetzt und war deswegen strenger als ihr Vater, der meißens den Weg des geringsten Widerstandes gegangen ist. Das hat mich auch ins AUS befördert, erzählte meine Tochter, dass sie jetzt aber weiß, sie hätten damals Grenzen gebraucht und nicht das häufige nicht kümmern des Vaters.
Meine Tochter ist jetzt eine junge aber doch erwachsene Frau und ich bemerke, dass sie einige Probleme im Leben hat. Ihr fehlten in den wichtigen Jahre der Pubertät, Liebe, Erziehung, sich wertvoll fühlen, Verständnis usw. und natürlich ich als ihre Mutter.
Ich glaube, nun kann ich leider nicht mehr allzu
viel ausrichten, denn ich laufe wieder Gefahr, sie zu verlieren. Denn wenn ich versuche, sie zu lenken oder zusammen mit ihr, ihre Probleme zu lösen, dann empfindet sie das als gemaßregelt werden, ist genervt und zieht sich zurück.
Ich bin mir sehr sicher, dass ihr einwenig Arbeit mit einem Therapeuten sehr gut tun wird, da sie auch schon depressive Phasen bis hin zu Suisidgedanken hatte. Ich fühle mich gerade sehr hilflos, da ich sie doch Liebe und ihr helfen möchte, mich aber ihre komprimierten Probleme zur Zeit auch sehr stressen. Da wir in unterschiedlichen Bundesländern leben, sehen wir uns nicht so häufig und ich kann ihr nicht so schnell zur Seite stehen, wie ich es gerne würde und falls Sie mich braucht. Ich BIN Mutter und deshalb mache ich mir Sorgen, wenn es meinem Kind schlecht geht.
Ich bemerke, dass ich mal wieder mehr auf mich Acht geben muss.
Ich wollte an dieser Stelle, von meinen Erfahrungen der letzten Jahre berichten.
Es heißt oft in Berichten, Mütter würden ihre Kinder gegen die Väter aufhetzen, aber es gibt es natürlich auch andersrum.
Ich habe in den vergangenen Jahren viel an mir gearbeitet. Ich kann mich mittlerweile ganz gut spiegeln und auf mich aufpassen, da ich dafür eine gute therapeutische Hilfe aus einer kirchlichen Organisation hatte.
Danke für‘s lesen.
Viele Grüße
Regina
Liebe Regina,
Danke für deinen Kommentar! Fühl dich umarmt ❤️
Herzliche Grüße
Heidi
Dankeschön, Heidi.
Für meine Tochter wünsche ich mir, dass sie irgendwann ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen kann.
Und ich hoffe auf baldigen Kontakt zu meinem Sohn und gute klärende Gespräche mit ihm, damit wir uns wieder kennenlernen können. Denn ich werde auch nicht jünger.
Hallo Heide,
Danke für deinen Artikel.
Ganz aktuelle Geschehnisse bei mir. Revision wurde vom OLG abgewiesen. Es folgt das Hauptsacheverfahren und ein erweitertes Gutachten. Phönix aus der Asche steigt auf und mobilisiert seine Kräfte.
Erzieungsfähigkeit ist das Thema. Für weitere Tips wäre ich dir sehr dankbar mich zu mobilisieren. Meine Kinder verzweifeln und resignieren. Körperliche symptomatiken machen sich stark bei ihnen bemerkbar, wollen zu mir zurück und sie dürfen nicht.
Zurück in meine Mitte und weiter wachsen nach fast 7 Jahren Berg und Tal fahrt.
Meinen Mann habe ich verlassen als er unsere 16 jährige Tochter würgte und zuvor ihr weinen und schimpfen mit dem Handy filmte. Meinen Mann habe ich 6 Monate zuvor schon einmal verlassen, als er am Karfreitag unserem 18jährigen Sohn auf dem Haus schmiss, weil dieser an diesem Kirchentag mit Freunden grillen wollte. Meine Tochter und ich Leben seit Oktober 2018 allein, mein Sohn beim Vater er hat keinerlei zu uns und zu meinen Eltern. Mein Sohn reagiert auf nichts, redete in den letzten gemeinsamen Monaten wie sein Vater und handelt wie er. Es zerreisst mich, ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll? Was kann ich tun?
Liebe Carmen,
das ist alles noch so frisch bei Euch ? Du wirst nichts anderes tun können als deinem Sohn Zeit zu geben. Vielleicht empfindest du es ja als hilfreich, wenn du anfängst, darüber ein Journal zu führen und deine Gedanken dort regelmäßig festhältst? Das kannst du später, wenn dein Sohn verstehen will, was in dieser Zeit passierte, zum Lesen geben.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! ❤️
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Heidi,
Ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und bin überrascht wie vielen Frauen es genauso geht wie mir.
Ich war 15 Jahre in einer toxischen Ehe aus der 2 Jungs entstanden sind (7 und 14). Meinen großen Sohn habe ich vor einem Jahr an meinen Exmann verloren. Anfangs habe ich meinen großen Sohn noch unregelmäßig gesehen. Seit 9 Monaten wird nun jeglicher Kontakt blockiert. Jugendamt und Jugendhilfe halten sich sehr bedeckt, dem Kind geht es ja anscheinend gut.
Den Kleinen wollte er auch zu sich holen (per Gerichtsverfahren), was allerdings nicht funktionierte. Seither wird der Kleine an jedem Papawochende psychisch extrem unter Druck gesetzt. Permanent wird über mich und meinen neuen Partner gehetzt und es werden unglaubliche Lügen erzählt.
Ich weiß, dass ich daran nichts ändern kann. Ich kann meinen kleinen Sohn nur ein liebevolles und stabiles Umfeld bieten. Aber oft gerate ich an meine Grenzen. Dann noch der Verlust meines großen Sohnes. Und immer die Angst auch den kleinen Sohn zu verlieren. Zwischendurch glaubt man den Verstand zu verlieren, aber ich bleibe stark. Für meine Söhne. Ich glaube fest an Karma, er wird bekommen was er verdient. Ich brauche nur einen langen Atem und starke Nerven!
Das hört sich wie bei mir an. Habe mich im März nach 16 Jahren Beziehung von KV getrennt. Schon während der Ehe fingen beide Kinder ohne Grund an sich auf Seite vom Vater zu positionieren. Ich nehme an, dass Ihnen der ewige Loyalitätskonflikt und das Zwischen – uns – stehen Ihnen zu anstrengend wurde.
Mein Sohn ist 15,sicherlich kommt da noch die Pubertät dazu.. Meine Tochter ist 12.
Jetzt nach der Trennung will mein Sohn nichts mehr mit mir zu tun haben. Wir leben im Wechselmodell aber er verweigert sich total. Er sagt, er wisse nun alles von Papa, der hätte ihm alles erzählt. Neulich wollte er mich verprügeln, ich habe die Polizei gerufen und auch das Jugendamt eingeschaltet. Wir bekommen jetzt einen Familienhelfer.
Meine Tochter sitzt zwischen den Stühlen und äußert in meiner Umgangswoche häufig, dass sie Papa so vermisst und immer traurig ist. Bei meinem Mann ist es natürlich insofern besser, da ihr Bruder und er noch eine halbwegs scheinbar intakte Familie abgeben, während es bei mir so ist, dass ich meinen Sohn gar nicht zu Gesicht bekomme. Er schließt sich nur ein, kommt raus, um sich was zu essen zu holen, wenn ich nicht in der Küche bin.
Ich habe wahnsinnige Angst, dass meine Tochter ganz zu meinen Mann möchte, bei meinem Sohn wird es bestimmt darauf hinaus laufen.
Hallo Heidi, das ist alles so grausam.
Ich wache aktuell (und das seit fast 2 Jahren) jeden Morgen mit der Angst auf meine Kinder verlieren zu können. Auch wenn ich in erster Instanz nicht verloren habe, gibt der Ex einfach nicht auf. Jetzt ist das Thema bereits vorm OLG und anstelle, dass das OLG die Beschwerde zurückweist, gibt es einen Verhandlungstermin. Ich verstehe das Rechtsystem einfach nicht. Das ist so unendlich grausam.
Vielleicht hat jemand einen guten Tip wie man mit einem Termin vorm OLG umzugehen hat? Wie man weniger Angst bekommen kann seine Kinder zu verlieren? Wie es vorm OLG abläuft?
Ich danke euch ganz herzlich im Voraus.
Liebe Grüße
Liebe Heidi, vielen Dank für deinen Beitrag. Auch ich bin eine Umgangsmama und die erste Zeit hat es mich fast zerrissen vor Schmerz über den Verlust und die Demütigungen bei Gericht aber auch das Unverständnis meiner Umgebung. Das tut es manchmal immer noch wenn ich sehe, dass es meinem Sohn schlecht geht. Das was mir geholfen hat, war mich selbst zu stärken (Energiearbeit, Aufstellungsarbeit, Bestätigung im Job, Unabhängigkeit) und mich gut zu pflegen. Ich habe gemerkt, wie gut das meinem Sohn tut. Geweint habe ich oft nachdem ich ihn wieder abgeben musste. Ich versuche soweit es geht für ihn da zu sein und ihn zu stärken, ihn zu sehen mit seinen Gefühlen und Wünschen. Wir haben trotz allem ein sehr schönes herzliches und vertrauensvolles Verhältnis. Er weiss, ich bin da, immer!
meine tochter damals 14 ist nach 3 Wochen wieder zu mir zurueck ins Wechselmodel ,habe weder die Kraft noch das Geld die finanzielle Seite vor Gericht wieder neu auszuhandeln. Die Narbe ist da das weiss sie auch sie hat ja auch eine, wir haben darueber gesprochen, die Angst, dass sie wieder geht habe ich regelmaessig in der Nacht,
Liebe Nani,
Bist du auf Facebook? Suche dort nach der Gruppe der Löwenmamas oder der Mütterinitiative, dort bekommst du sicherlich viele gute Tipps.
Ich wünsche dir viel Kraft und von Herzen viel Erfolg ❤️
Liebe Grüße
Heidi