Wie du mit seinen Erpressungen besser umgehen lernst
Sweetheart, das beste Erkennungszeichen, dass du es bei deinem (Soon-to-be-)Ex mit einem toxisch-narzisstischen Mann zu tun hast, sind seine unbotmäßigen Forderungen, die dich mit dem Rücken zur Wand stehen lassen, und die man ruhig als Erpressung bezeichnen kann.
Du hast ihm gesagt, dass du ausziehen wirst, und er sagt einfach: „Kannst du gerne tun, aber die Kinder (1 und 5 Jahre alt, und um die du dich in der Beziehung rund um die Uhr gekümmert hast) bleiben hier, weil ich dir niemals die Zustimmung gebe, sie mitzunehmen!“
Oder: „Du bleibst hier im Gästezimmer oder schläfst auf der Couch und kümmerst dich um die Kinder, während ich arbeite. Sonst beantrage ich das Wechselmodell, und das werde ich bekommen, das kriegen heute alle Väter, das ist bereits Standard.“
Oder: „Ich habe meinen Urlaub verschoben (in deiner eigenen Urlaubszeit, abgestimmt mit Chef und Team). Ich fliege diesen Freitag – entweder ich bekomme jetzt die Kinder, oder du kannst sehen, wie du die 6 Ferienwochen betreuungsmäßig schaffst.“
Oder: „Entweder du stimmst jetzt diesem Vergleich zu, oder ich mache dir das Leben zur Hölle, das versprech ich dir!“
Oder: „Wenn du mir das Haus nicht komplett überschreibst, dann beantrage ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder und du wirst der Umgangselternteil alle 14 Tage. Willst du das wirklich?“
Im Vergleich zu Terroristen und Entführern gibt es meiner Meinung nach keinen großen Unterschied. Auch Kriminelle verlangen „Geld oder Leben“.
Grundsätzliches Merkmal: Er sagt ganz klar, was er erwartet und welches Verhalten er von dir wünscht, um seinen Status Quo zu erhalten – es geht in keiner Silbe darum, was das Beste in der Situation für die Kinder ist.
Es geht um seinen Besitz (zu dem du übrigens seiner Meinung nach auch gehörst), sein Ansehen, sein Gewinn.
Ein Narzisst darf nicht verlieren. Wie steht er denn jetzt da vor seinem Umfeld, seinem Chef und den Nachbarn?
Er tritt ziemlich bestimmt auf, in einer rigorosen Klarheit und Festigkeit, von der du selbst meilenweit entfernt bist.
Du hast dich vorher schon nicht gut gefühlt – in der Beziehung und seit der Trennung, weil seine passive Aggression und seine ruhig vorgebrachten Beleidigungen und der Hohn dich immer hilfloser gemacht haben.
Aber nach so einer glasklaren Erpressung bist du einfach nur noch verzweifelt.
Was kannst du also tun?
Gleich vorweg:
Einem Erpresser darf man seine Forderungen nicht erfüllen. Niemals.
Das weiß jeder SOKO-Spezialist bei der Polizei: Erfüllst du einmal seine Geldforderung, steht der Erpresser bei der nächsten Gelegenheit wieder auf der Matte. Und wieder. Und noch einmal – bis zum Sanktnimmerleinstag.
Du bist dann wie eine Marionette – er zieht die Strippen von oben.
Kein schönes Gefühl, davon abhängig zu sein, welche Launen der gnädige Herr heute oder morgen haben wird!
Da fragt man sich doch glatt, warum man überhaupt ausgezogen ist, oder? Genau wie früher. Nur noch eine Ecke schlimmer.
Schließlich kannst du nicht davon ausgehen, dass er sich an den Deal halten wird. Was interessiert ihn das Geschwätz von gestern?
Das Haus ist überschrieben, und er geht trotzdem vor Gericht. Du verzichtest auf Trennungsunterhalt, und er beantragt trotzdem das ABR. Du gehst mit ihm in eine 10stündige Mediation im Frühjahr, um die Ferien zu vereinbaren, und er bucht eine Woche vorher doch um.
Einfach, weil er es kann.
Und, Sweetheart, weil du es ihm erlaubst.
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Was den Unterschied ausmacht zu einer klassischen Erpressung durch Dritte
Es gibt allerdings einen riesengroßen Unterschied zu einer erpresserischen Freiheitsberaubung durch Außenstehende und der Erpressung eines toxischen (Soon-to-be-) Ex-Partners:
Du kannst hier leider nicht zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Du bekommst kein SOKO-Team zur Seite gestellt, welches dein Telefon anzapft und Beweismittel aufnimmt, sobald sich der Erpresser meldet.
Keine ausgebildete Polizistin steht dabei, die mit dem Team in deinem Wohnzimmer wartet, die lieb mit dir redet, die dich versteht und das in warmherzige Worte ausdrücken kann, und bei der du Trost findest, weil sie selbst zwei Kinder im gleichen Alter hat.
Du bekommst keinen Keanu Reeves zur Seite gestellt, der dich wagemutig zum Übergabeort des verhandelten Preises begleitet und dir Rückendeckung gibt. Und der dem Erpresser ordentlich eins auf die Mütze gibt, wenn er die Kinder nicht rausrückt.
Nein, du stehst allein in deinem Wohnzimmer und fühlst nur noch blanke Panik in dir aufsteigen.
Jetzt ist guter Rat teuer: Was sollst du tun?
Wie kannst du reagieren, ohne die Trennung unnötig zu eskalieren?
Was kannst du unternehmen, damit die Kinder so wenig wie möglich davon mitbekommen und in Mitleidenschaft gezogen werden?
Und das Gedankenkarussell schaltet in den Turbogang:
Welche Entscheidung ist die beste – und welche die schlimmste, die dir noch Jahre danach immer wieder auf die Füße fallen könnte?
Du hast eine Heidenangst davor, jetzt etwas falsch zu machen.
Du hattest bislang keinerlei Konflikte, die vor Gericht ausgetragen werden mussten. Du kennst dich null aus, während dein Ex als Geschäftsführer oder gar Rechtsanwalt oder Professor durchaus den vermeintlichen Durchblick hat und schon hie und da mal vor Gericht stand.
Du fühlst dich so schwach und hilflos und ohnmächtig dieser Dimension gegenüber, die sich gerade in deiner Phantasie auftut.
Und du fängst an zu googeln.
Tatsächlich: das gemeinsame Sorgerecht sieht vor, dass der Kindsvater einem Auszug des Kindes zustimmen muss. Und du liest in diversen Foren für Alleinerziehende, wie schlecht es ihnen ergangen ist nach der Trennung – und wie deren toxische Ex-Partner versucht haben, sie zu vernichten.
Und du denkst wahrscheinlich: „Er hat Recht! Ich muss mir jetzt alles gefallen lassen – sonst lasse ich die Kinder fallen! Und erlebe danach die Hölle, alt, arm, allein!“
Meine Liebe, du befindest dich bereits in der Hölle, wenn du das gerade erlebst, was ich oben beschreibe. Du musst da raus, und zwar pronto! Es kann gar nicht schlimmer werden als diese mentale Leibeigenschaft!
Niemand – hörst du niemand! – hat das Recht, einem anderen Menschen seinen Willen aufzuzwingen!
Du bist zwar eine Beziehung mit einem Narzissten eingegangen und hast ihn eventuell sogar geheiratet, aber das zwingt dich noch lange nicht dazu, die Sklavin seiner Forderungen zu bleiben.
Ja, du musst jetzt Herz und Beine in die Hand nehmen und mutig deinen Weg gehen lernen.
Das heißt nicht, dass du jetzt innerhalb einer Stunde den Mount Everest besteigen musst! Du wirst deinem Weg schon etwas mehr Zeit zur Verfügung stellen müssen.
Einfach einen Schritt nach dem nächsten setzen.
Dein erster Schritt: Informiere dich – aber nicht über Google & Facebook
Sachliche Information ist wichtig und hilft dir, dich zu beruhigen.
Glaube deinem Ex nicht alles, was er dir erzählt! Er hat seine eigene Agenda, und er will dich einschüchtern.
Allerdings kann eine Google-Recherche oder in diversen Foren und Facebook-Gruppen ganz fürchterlich nach hinten losgehen – analog zu Google-Recherchen über komische Knoten unter der Brust. Das klärst du bitte auch beim Fachmann ab und verlässt dich nicht auf fremde Erfahrungsgeschichten im Netz!
Daher suchst du dir zuerst einen guten Anwalt. In diesem Artikel beschreibe ich, wie du einen finden kannst. Mit ihm besprichst du deine individuelle Auszugsstrategie.
Denn dass du ausziehst, steht außer Frage.
Nur das „Wie“ wird bestmöglich geplant, wenn dein Ex schon jetzt bullig auftritt und dich daran hindern will.
Achte darauf, welche neuen Glaubenssätze jetzt gerade in deinem Gehirn geformt werden und pass da auf wie ein Schießhund!
Wenn du also Sätze hörst wie „Oh je, als Alleinerziehende wirst du nie Geld haben, du musst in eine Hartz4-Bude ziehen“ oder „Dein Ex hat so gute Verbindungen, der schafft alle zu korrumpieren und für sich einzunehmen“ oder „Jede Mutter mit einem toxischen Ex verliert vor Gericht“ dann musst du diesen ein gedankliches Stoppschild aufzeigen.
Ja, es gibt katastrophale Schicksale unter den betroffenen Müttern. Aber das sind immer noch Einzelfälle, und es müssen ganz viele Faktoren gepaart mit einer bestimmten Dynamik zusammentreffen, damit es zum Äußersten kommt.
Du wirst ganz eigene und höchstindividuelle Faktoren vorfinden – also ist bei dir erst einmal alles offen.
Deine Faktoren sind im einzelnen:
- Welchen Anwalt du engagierst
- Welchen gegnerischen Anwalt dein Ex engagiert
- Welches Amts- bzw. Familiengericht zuständig ist
- Welchen Richter du zugewiesen bekommst
- Welchen Verfahrensbeistand der Richter bestimmt
- Welchen Gutachter du haben wirst, wenn es dazu kommen sollte
- Mit welcher Verfassung du auftrittst
- Mit welcher Verfassung dein Ex auftritt
- Welche Schulungsmaßnahmen und Informationsquellen alle Beteiligten in der letzten Zeit besucht haben
- Welche Laune der Richter an dem Tag haben wird.
Du siehst, da sind ganz viele Faktoren dabei, die du überhaupt nicht beeinflussen oder kontrollieren kannst.
Aber du bist auch nicht so hilflos dem Ex ausgeliefert wie du aktuell vielleicht meinst. Zumindest Faktor 1 und Faktor 7 kannst du unmittelbar beeinflussen.
Und ganz wichtig: auch dein Ex kann die anderen Faktoren nicht kontrollieren, so sehr du ihm das auch zutrauen magst. Kontrolle darüber hat er jedenfalls nicht.
***Fazit***
Mach dir bitte immer klar: Nicht du eskalierst die Trennung, wenn du einen Anwalt engagierst und dich grundlegend über deine rechtliche Situation informierst, sondern er, indem er dich erpresst und damit eine kooperative Elternbeziehung vergiftet.
Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?
Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft.
1. Kannst du denn durch devotes Verhalten verhindern, dass die Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden?
Leider nein. Mit diesem Kindsvater hängen sie mit drin. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln – er macht sein krankes Ding, und es ist ihm einfach scheissegal, was es mit den Kindern macht.
Daher macht es meiner Meinung nach für die Kinder keinen Unterschied, ob du jetzt den Erpressungen des Ex nachgibst oder das Stoppschild aufstellst und damit unbequem für ihn wirst. Er füllt schon ganz allein den Rucksack für die Kinder, den sie schleppen und irgendwann einmal leeren müssen.
Aber sie haben auch verdammtes Glück, denn sie haben genau dich!
Du bist kein zweiter narzisstischer Elternteil, der dem Ganzen noch eins draufgibt. Du wirst immer der mentale und sanfte Rückzugsort für deine Kinder sein, komme, was wolle!
Ganz im Gegenteil: Wenn du jetzt beherzt auf deinem Weg voranschreitest und dem Ex deutlich die rote Karte zeigst, dann bist du ein Vorbild für deine Kinder.
Nichts ist schlimmer für Kinder als später einmal festzustellen, dass ihre Mutter ihr Leben vergeudet hat, weil sie sich als Märtyrerin hat unterjochen lassen.
Was wird deine Tochter daraus für ihr eigenes Beziehungsleben mitnehmen?
Und dein Sohn?
2. Lote deine ganz persönlichen Grenzen aus
Du solltest dir selbst einen riesengroßen Gefallen tun und gleich von Anfang an deinem toxischen Ex klare Grenzen setzen, damit er merkt, dass er mit dieser Tour keine Chance bei dir hat.
Selbst wenn du feststellen musst, dass du bislang immer gehüpft bist, wenn er das von dir verlangt hat, kannst du immer noch die Bremse reinhauen. Besser spät als nie.
Welche Grenze ist dir wichtig? Schreibe sie auf und kommuniziere sie fest und bestimmt – am besten schriftlich.
3. Und wenn du etwas falsch machst?
Egal, welche Entscheidung du jetzt triffst – jede kann sich als richtig oder falsch herausstellen. Wirklich jede!
Zumal der toxische Ex auch jede Gelegenheit wahrnehmen wird, eine Entscheidung als falsch darzustellen, selbst wenn sie goldrichtig für dich gewesen ist.
Du bist 20 Jahre bei ihm geblieben? „Feige und psychisch labil“, wird er vor Gericht behaupten.
Du bist nach 1 Jahr schon ausgezogen? „Kein Durchhaltevermögen und zu sprunghaft!“
Du kennst doch den Spruch: Im Nachhinein ist man immer klüger.
Daher darfst du dich von dem Gespenst „Ich muss jetzt unbedingt die richtige Entscheidung treffen!“ lösen und dich ganz und gar von deinem Bauchgefühl leiten lassen.
Du wirst niemals eine 100%ige Gewissheit haben, dass du heute eine richtige Entscheidung treffen wirst.
Du kannst immer nur eine Entscheidung auf der Basis der Informationen treffen, die du gerade jetzt in dieser Zeit zur Verfügung hast.
Dir jetzt einen Kopf darüber zu machen, welche Informationen du eventuell in einem Jahr zur Verfügung haben wirst, die die aktuelle Entscheidung anders ausfallen lassen würde, ist müßig und bringt dich überhaupt nicht weiter.
Das lähmt dich nur.
Viele Lösungen ergeben sich auf dem Weg. Und selbst wenn es später ein weiteres Hindernis geben wird, welches auf Basis der aktuellen Entscheidung hochkommt, wird es auch eine neue Option geben.
Vertrau deinem ganz eigenen Weg. Bleib authentisch, gerade, aufrecht.
Wie siehst du das, Sweetheart? Lässt du dich noch von seinen Erpressungen einschüchtern? Glaubst du daran, dass er dich vernichten kann, wenn du nicht gehorchst? Wieviel Macht gibst du ihm noch über dich?
Oder hast du dich schon mutig davon befreit?
Ich freue mich über deinen Kommentar weiter unten.
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Herzlichen Dank für deine Worte ❤ Ich habe mich mit meinen 2 Kindern seit 2 Jahren getrennt und muss ständig vor Gericht. Die Kinder haben zu viel erlebt und wollen ihn nicht mehr sehen und vielleicht wird ihm der Umgang abgesprochen. Ich habe eine sehr gute Anwältin, die mir sehr hilft. Erst heute weiß ich: man ist nicht allein!
Woher weißt Du meine Geschichte ?? Ich war 15 Jahre mit einem Narzisten zusammen und gerade versucht er es massiv mit Erpressung. Der Anwalt weiss Bescheid und ich hab das Scheidungsverfahren eingeleitet. Da er mich über viele Ansätze nicht mehr bekommen kann, geht er gerade massiv über meinen Sohn 9 Jahre.
Ich bin so froh, einen tollen Anwalt zu haben. Der bestärkt mich immer.
Ich danke Dir für die tolle Ansprache mit Sweetheart, hach, tat das gut!
Liebe Grüße
Anna
Hallo Zusammen,
ich lese schon eine Weile immer mal wieder mit.
Habt ihr auch Tipps für Mütter, deren Kinder beim KV leben ?
Tschüs
Jette
Hallo Heidi,
ich lese Deine Artikel schon eine ganze Weile und sie haben mir immer wieder Mut gemacht einfach weiter zu machen. Ich wurde vor und während der Trennung immer wieder emotional erpresst und eingeschüchtert…er wollte mir alles nehmen. Die Kinder,das Haus und mich finanziell “ausbluten”lassen. Bin seit 10 Monaten getrennt. Ich wurde in der Anfangszeit zu so vielen Dingen genötigt, die kaum auszuhalten waren. Denn damals verstanden alle Beteiligten beim Gericht noch nicht, dass er ein pathologischer Lügner mit Zerstörungswut ist und völlig empathiefrei durchs Leben geht. Am Ende zählen die Taten dieser toxischen Männer und sie machen Fehler…es spielen wirklich viele Faktoren eine Rolle und ich hatte mehrfach Angst,dass man ihm all die Lügen über mich abkauft…und das passierte sogar zu Anfang auch immer wieder. Jedoch zeigen diese Männer insgesamt keine klare Linie und Kooperation. Meiner war sprunghaft, manipulativ und nicht absprachefähig….ich kann nur empfehlen, alle Anfeindungen zu dokumentieren,um dieses Verhalten transparent zu machen. Wir brauchen unglaublich viel Geduld und einen langen Atem…dann katapultieren sie sich selbst ins Abseits. Ich habe eine gute Anwältin,die mich gut gecoacht hat. Bleibt sachlich und geduldig…zeigt keinerlei emotionale Reaktion..denn davon ernähren sie sich wie die Vampire…ich hatte bisher Glück. Verliert die Zuversicht nicht. Er klagte das Wechselmodell ein und scheiterte…meine Kinder sind 9 Jahre alt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Man kann es schaffen. Heidi, ich danke Dir für Deinen Zuspruch…Du findest wirklich die richtigen Worte für diesen emotionalen Alptraum. LG
In genau so einer Situation bin ich gerade. Kurz vor den Herbstferien fällt ihm ein, dass er in der ersten Wochen mit den Kindern wegfahren möchte und dass ich sie dann bitte in der zweiten Woche zu übernehmen habe. Dafür müsste ich Urlaub nehmen – was so kurzfristig in meiner Abteilung gar nicht geht. Noch vor wenigen Wochen hatten wir die Übergabetage in den Herbstferien getauscht, so dass ich davon ausgegangen bin, dass es beim üblichen Turnus bleibt. Es macht mich so müde. Ich weiß, dass ich standhaft bleiben und keine Angst haben sollte. Aber es macht mir Angst. Ich habe keine Ahnung, wie ich das regeln soll und ich kann mir denken, dass er mich dann einfach auflaufen lässt, wenn ich in der zweiten Woche arbeiten muss und er die Kinder dann eben nicht übernimmt. ;-(
Hallo,
ich bin erst vor kurzem auf diese Seite gestoßen und einfach alles, okay…. das meiste erkenne ich in meiner Situation wieder ind bei jedem Text, den ich hier lese, bin ich fasziniert, wie stark eine Frau auftreten kann und ich von mir selbst behaupten muss, noch lange nicht am Ziel zu sein. In mir regieren Angst, Panik, Verzweiflung und Wut. Das schlimmere Übel ist, dass ich gerade schwanger bin und diesen Stress eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Ich habe großen Zuspruch aus der Familie aber ich fühle mich doch allein gelassen. Trotzdem versuche ich, mir selbst zu helfen und dazu zu lernen, stark zu sein, nicht verletzbar aufzutreten.
Hallo,
ich hatte das Glück einer sehr guten Schwangerschaftsberatung, die mir den Kopf gewaschen hat, das ASR zu halten und auszuziehen. Das schien mir da vollkommen unmöglich, weil er mich so in seiner toxischen Mangel hatte und ich ihn noch liebte! Aber ich habe mich trotz tiefer Traurigkeit und Sehnsucht nach der Illusion von ihm für den Verstand entschieden. Er ist ein offener aggressiver Narzi, der sehr abhängig von der Meinung seines Umfelds ist Ich konnte ihm immer gut ausweichen, indem ich leere Versprechungen machte oder immer Ausreden erfand. Auf jedes schlechte Benehmen folgte prompt eine ganz offene Sanktion von mir, so drehte ich den Spieß um. Kurz nach der Geburt hatte er mir einen ganz klaren Grund gegeben und ich hatte den Umzug direkt vorbereitet. Ich hatte nicht viel Zeug. Es gab ein paar Freunde die sich frei nahmen und halfen, alles zu packen und fuhren es in meine Wohnung, als er auf Arbeit war. Ich ließ ihm einige Sachen zunächst noch da, um ihn zu besänftigen und im Glauben zu lassen, ich komme wieder. Mit jeder neuen Aktion von ihm (und die kamen – darauf war Verlass!) reduzierte ich den Kontakt mehr und mehr und holte nach und nach die letzten Sachen. Ich habe sein Spiel immer wieder ein bisschen mitgespielt, wenn er ankam und hoovern wollte, aber die Kontakteinschränkungen blieben. Heute kommunizieren wir nur noch über Email und die Übergaben finden zu unserer Sicherheut in der Öffentlichkeit statt. Das Kind hat er einmal in der Woche und nur bei seiner Mutter. Die Kosten eines Verfahrens scheut er, da er verschuldet ist und weiß, was ich alles gegen ihn vorbringen würde. Ich habe viele Beratungsstellen in der Zeit besucht und mir von überall schriftl. Bestätigungen der Situation geben lassen, eine u.a. vom Jugendamt. Seine Drohungen schüchterten mich zwar zunächst ein, doch heute ist das für mich eine gute Infoquelle, auf was für Behauptungen ich mich im Falle eines Verfahrens schon mental vorbereiten sollte. Meinen Fokus habe ich gänzlich weggelenkt auf mein Kind und das Positive in meinem Leben. Mir geht es sehr gut.
Liebe Heidi,
vielen Dank für den sehr guten Artikel.
Meiner Erfahrung nach gibt es leider viel zu viele Frauen, die sich in dieser Art Beugehaft befinden. Oft hat dieser Terror in dem diese Frauen leben schwankende Ausprägungen, dann wird wieder gefügig und abhängig gemach, das Blaue vom Himmel versprochen, was im nächsten Moment wieder in Erpressung und emotionale Gewalt kippt.
Von außen sieht man den Familien meist nichts an, alles heile geschleckte Welt, Frauen sind top im aushalten Zähne zusammen beißen. Die Frauen, die ausgebrochen und ausgezogen sind, haben es gut geschafft. Kein einfacher Weg, aber immer immer! besser als bleiben.
In der Theorie richtig, was du schreibst. In der Praxis nicht so ganz.
Man muss Narzissten überlisten schlau und hinterhältig.Wenn man sie sich zum Feind macht, geht man durch die Hölle.Glaubt mir und die Kinder genauso.
Und Narzissten sind herzlos und ein Kampf vor Gericht macht Ihnen nichts aus, im Gegensatz zu uns.
Ich sage nicht dass man sich erpressen lassen soll.
Aber gute Polizisten tuen auch erstmal so, als ob sie auf die Forderungen des Erpressers eingehen würden und tricksen den Erpresser dadurch aus.
Seid vorsichtig und klug.
So einfach wie das hier dargestellt wird ist es nicht.
Es ist ein sehr sehr gefährlicher Weg.
Und man muss sich gut überlegen,ob es wirklich der richtige Weg ist.
Also wehrt Euch.
Aber langsam und gut überlegt und sehr sehr vorsichtig.
Und ja Väter bekommen heutzutage sehr leicht das Wechsel Modell und die Kinder leiden…
Passt auf und überlegt Euch gut, was ihr tut!
Boah Lucie,
Du machst den Müttern ja richtig Angst! Wollen wir uns darauf einigen, dass sich betroffene Mütter auf jeden Fall Hilfe suchen sollten und sich nicht einschüchtern lassen dürfen?
Liebe Grüße
Heidi
Genauso ist es Lucie !
Hände weg vom Wechselmodell kämpft um Eure Kinder.
Ihr müsst ihm immer einen Schritt voraus sein !
Klug und Vorausschauend handeln.