Glaub bloß nicht deiner Freundin!
Wie gut, wenn frau in dieser Lebensphase – nach der Trennung vom toxischen Ex und später, wenn die Gerichtsverfahren große Turbulenzen im Leben einer Mutter verursachen – eine gute Freundin hat, mit der man sich austauschen kann.
Hast du so eine gute Freundin?
Dann freu ich mich sehr für dich, denn viele, viele Mütter mit einem toxischen Ex sehen sich nach der Trennung eher isoliert, denn viele gemeinsame Freunde können sich auch schnell abwenden.
Diese Mamas finden dann Hilfe in Mütterforen und -gruppen (so wie die Starke Mütter Gruppe auf Facebook zum Beispiel), und meistens findet man dann auch eine andere Mama, die sich schon seit langem auskennt und die man sympathisch findet nach dem, was sie schreibt.
Aber auch für diese Mütter ist dieser Artikel gedacht – und es ist extrem wichtig, dass du jetzt weiterliest.
Vertrauen ist die Basis einer jeden guten Freundschaft, und es ist mein Ziel, dass du das auch weiterhin tun kannst, nachdem du diesen Text gelesen hast.
Ich möchte aber mit diesem Blog einen ganz wichtigen Aspekt hervorkehren, der maßgeblich bestimmt, wie du in den nächsten Monaten und Jahren diese Lebensphase erleben wirst.
Und deine Freundin – oder wer auch immer dein Vertrauen genießt – kann einen nicht unerheblichen Anteil daran haben, wie schlecht es dir gehen wird.
Ohne, dass du es überhaupt wahrgenommen hast.
Vor allem, wenn sie es eigentlich total lieb meint und sich richtig reinhängt für dich!
Deine Freundin könnte zum Beispiel anfangen, für dich zu recherchieren. Sie findet unzählige, laute, meistens aggressive Artikel der Väterlobby oder Zeitungsartikel über Inobhutnahmen von Kindern oder hochzerstrittene Gerichtsverfahren, die dramatisch für die Mütter verlaufen sind.
Informationen, die dir eine Höllenangst machen können.
Oder die Mamas, die sehr aktiv in Mütterforen unterwegs sind und eindringlich warnen, dass man dem Verfahrensbeistand niemals trauen darf und sich beim Sprechen möglichst bedeckt hält. Denn sie hat schon Situationen beobachtet – vor allem bei anderen – die gingen ganz schlimm aus!
Die Gefahr liegt hier darin, dass du, sofern du selbst noch keine alte „Häsin“ bist, die sich mit der Dynamik eines Gerichtsverfahrens auskennt, andere Menschen, die sich als wissender und erfahrener geben, schnell den „Expertenstatus“ zusprichst.
„Die weiß mehr als ich, ich höre besser zu und lerne!“
Auch deine liebe Freundin, die nur helfen möchte und eifrig recherchiert, weiß nach ihrer Recherche natürlich mehr als du.
Das Problem
In der Regel schaffen es nur Dramageschichten in die Medien – Erfolgsgeschichten sind eher langweilig. Daher entsteht für Außenstehende oft der Eindruck, es gäbe nur noch Drama und Unglück, wenn es zum Familiengericht geht.
Wenn deine Freundin also mit der Recherche anfängt – selbst wenn sie zu Beginn neutral ist und keinen toxischen Ex hat oder Mutter ist – so wird sie in der Regel hauptsächlich Horrorstorys finden. Macht sie das über Facebook, wird der Algorithmus sogar lernen, ähnliche Artikel für sie zu finden, die den zuvor verschlungenen Informationen gleichen, und ihr in den Feed spülen.
Wenn man dann erst einmal die Posts der Väterlobby im Feed hat, wird frau ihres Lebens nicht mehr froh, denn so viel Hass und Abwertung und Verhöhnung lässt einen Menschen einfach nicht kalt.
Sie bekommt also immer mehr „Beweise“ zu sehen, wie „es“ für Mütter im Gericht abläuft. Wie parteiisch die Verfahrensbeistände agieren können, wie unbarmherzig Richter ihre Urteile fällen und dass heute keine Mutter mehr gegen das Wechselmodell ankommt.
Und so fängt sie an zu glauben. Und bespricht das natürlich mit dir.
Sie warnt dich, zeigt dir die Artikel.
Und du übernimmst anschließend diesen Glauben. Du vertraust deiner Freundin schließlich.
Oder auch der vermeintlichen allwissenden, allseits anerkannten Expertin im Mütterforum.
Und das Übel nimmt seinen Lauf
Denn: Wenn du etwas glaubst, dann suchst du automatisch nach Beweisen dafür.
Und die Storys werden sich häufen, die du beobachtest, und eure These stützen.
Du hast spätestens jetzt eine Heidenangst, dass es dir genauso ergehen wird, und beäugst jeden Schritt deines toxischen Ex mit Argusaugen. Du vermutest überall den Verfolger und die Flying Monkeys, die dich ausspionieren wollen.
Du bist misstrauisch gegenüber dem Verfahrensbeistand, schüchtern vor dem allzu sachlichen Richter, kleinlaut deinem Anwalt gegenüber, der früh zu einem Vergleich drängt, und sitzt zitternd in der Elternmediation in der Erwartung, dass dir bald dein Kind entrissen und zum Vater ziehen muss.
Und weißt du, was das Schlimmste ist?
Je mehr du dich in diesen Glauben hineinsteigerst und Beweise dafür findest, umso mehr bereitest du das Feld dafür, dass es genau dazu kommt.
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Wie kannst du das verhindern?
Zuerst einmal, indem du dir klarmachst, wer dich gerade beeinflusst.
Wer umgibt dich mit guten Ratschlägen, wen nimmst du als Experten / Expertin wahr?
Jetzt sind ja nicht alle Ratschläge per se schlecht für dich.
Dein Hauptaugenmerk sollte sich daher darauf richten, wie du dich danach fühlst. Geht die Idee bzw. der Ratschlag in positive Resonanz mit deinem Innern?
Spürst du ein helles „Ja!“ in dir drinnen?
Dann ist alles in Ordnung. Fühlst du dich danach schlecht, ist es nicht gut für dich.
Es ist manchmal wirklich simpel.
Schau dir auch an, wer genau diesen Ratschlag verteilt\
Geht es der Person selbst gut, ist sie glücklich mit sich und der Welt?
Wieviel Bitterkeit und gar Neid oder Hass gärt in ihr?
Würdest du ihr Leben leben wollen? Dann folge der Person.
Ist ihr Leben alles andere als schön, halte Abstand und Distanz.
Und das gilt nicht nur in bezug auf Familiengericht & Co im toxischen Setting – sondern in wirklich jedem Aspekt deines Umfelds.
Ich kann dir versichern: Dein Leben entspricht dem Durchschnitt der 5 Personen, mit denen du dich am meisten umgibst. Egal ob real oder virtuell.
Sei daher bitte wählerisch – gerade jetzt in dieser herausfordernden Lebensphase, in der du noch nie zuvor gewesen bist.
Wie gehst du jetzt mit deiner besten Freundin um, die sich eifrig bemüht, dir treu zur Seite zu stehen, aber unbedarft in diese Bias-Falle tappt?
Bitte sie, dir anders zur Seite zu stehen. Dich hin und wieder einfach in den Arm zu nehmen. Die mal auf das Kind aufpasst, damit du zu einem Date gehen kannst, falls dir danach ist. Oder mit der du einfach hin und wieder im Café oder ins Restaurant gehen kannst.
Sie hat die Rolle der Freundin – nicht die der Beraterin und des Coaches in dieser Lebensphase!
Mach ihr klar, dass sie dir einfach dadurch hilft, dass sie da ist und dich noch gut leiden kann, während um dich herum nur die Nüchternheit und die hochgezogenen Augenbrauen der Außenstehenden existieren, die dich nicht so gut kennen wie sie.
Und sprecht nicht über das Verfahren, den Ex, den ganzen Schmurks! Halte das Toxische aus eurer Beziehung fern!
„Aber Heidi! Ich brauch doch jemanden, mit dem ich das alles besprechen kann!“
Kennst du schon den geheimen Club der mutigen Mütter?
Lerne, wie du dein manipuliertes Kind bestmöglich begleiten kannst, indem du selbst zum Leuchtturm wirst!
Wirklich?
Das, was du eher brauchst, ist Bestärkung und Hilfe beim Deuten der Handlungsimpulse, die aus deinem Innern kommen und dir den richtigen Weg zeigen.
Wenn es dir wirklich nach einem schlimmen Tag gut gehen soll, dann besprich das nicht mit anderen, sondern schreib es dir einmal von der Seele in dein Journal, das ist wesentlich effektiver.
Du verteilst die Schwere dann nicht an Andere und erlaubst somit auch dem toxischen Ex nicht, durch seine Schikanen auch das Leben anderer Menschen in deinem Umfeld negativ zu beeinflussen.
Bei dir hört sein toxischer Kreislauf ab sofort einfach auf!
In meinem Power Brain Detox Programm habe ich dem sogar ein ganzes Modul gegönnt, aber du solltest deinen Freundes- und Bekanntenkreis einmal durchgehen und wirklich sortieren – je nachdem, welches Leben du führen möchtest.
Ja, du hast das tatsächlich in der Hand.
Und nein, du bist niemandem verpflichtet, für ein Gespräch weiterhin zur Verfügung zu stehen, wenn dich dein Gegenüber noch tiefer nach unten zieht. Gerade jetzt brauchst du alle Kraft – für dich selbst und für dein Kind!
Umgib dich besser mit Frauen, die nach vorne schauen, die lernen wollen, negative und hinderliche Glaubenssätze über sich und die Welt loszuwerden.
Spoiler: Diese Frauen findest du zuhauf im Club der mutigen Mütter!
Zusammengefasst
Das, was du glaubst, verstärkst du – denn Glaubenssätze sind Sätze, die du immer wieder denkst. Damit nimmst du einen Tunnelblick an, der sich ausschließlich darauf fokussiert, nur das zu sehen und wahrzunehmen, was diese Glaubenssätze untermauern.
Ist es nicht viel besser – gerade wenn du aktuell in einer schwierigen Phase bist – das Licht und den Fokus darauf auszurichten, was funktionieren kann und sich zum Besten für Mütter mit einem toxischen Ex entwickelt hat?
Glaubenssätze zu entwickeln, die darauf abzielen, welche Erfolge auch Mütter in ausweglosen Situationen bei Gericht erlebt haben?
Es geht bei Glaubenssätzen übrigens nicht um Richtig oder Falsch.
Deine aufgeregte Freundin, die dich warnt, hat genauso Recht wie ich, wenn ich dir sage, dass alles gut wird.
Es gibt ja schließlich auch eine Reihe von Müttern, die einen veritablen Alptraum bei Gericht erlebt haben und noch erleben, und ich behaupte nicht, dass sich die Mütter das einbilden oder gar selbst schuld sind!
Aber wenn wir alle – dich eingeschlossen – weiterhin nur unsere Brille darauf richten, was schief läuft, und wir der Angst diesen Raum geben und somit diese Entwicklung ALLE mit verstärken, dann wird es erst recht immer schlimmer.
Lass uns lieber von der anderen Seite zuerst glauben, dann denken, dann fühlen und schließlich die richtigen Schritte einleiten.
Und diese Schritte, die für dich die richtigen sein werden, sind einzigartig, Sweetheart.
Die Dynamik bei Gericht ist einzigartig. Das Setting ist einzigartig. Dein Kind ist einzigartig und hat ganz eigene Bedürfnisse.
Deshalb gibt es keine Vorlage, keine Blaupause, keinen Kamm, den man über alles streichen kann.
Nur du kannst den richtigen Weg für dich und dein Kind finden. Denn deine Gedanken kann keiner für dich denken und fühlen, und diese Gedanken sind extrem wichtig und wertvoll.
Lass mich dir im Club der mutigen Mütter dabei helfen, in deine ganz individuelle Klarheit zu finden. Damit du Ratschläge, die sich falsch anfühlen, ruhig und souverän ablehnen kannst, ohne wie ein Lemming allem hinterherzurennen.
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Vielen Dank liebe Heidi,
genau diesen Artikel habe ich heute gebraucht ❤
Eine mutige Mutter