Warum du dir verzeihen darfst, dass ausgerechnet du einem Narzissten dein Herz geschenkt hast
Wenn ein Thema im Laufe meiner Arbeit mit meinen Klientinnen und meinen Followern immer mal wieder hochkommt, dann diese Art von Selbstanklage:
„Warum habe ich mich nur in so ein Arschloch verlieben können? Was stimmt mit mir nicht?“
„Warum war ich nur so blöd und habe seinen Narzissmus nicht viel früher erkannt? Das ist doch so offensichtlich?“
„Ich muss wirklich bescheuert gewesen sein, dass ich nach seinen Vorgängern, die alle eine ähnliche Macke hatten, ausgerechnet mit dem auch noch ein Kind gezeugt habe. Was muss noch alles passieren, damit ich es endlich kapiere?“
„Ich arbeite im pädagogischen/therapeutischen Bereich und berate andere Frauen. Ich bin so eine Niete, dass ich selbst auf so einen Typen hereingefallen bin.“
„Ich bin eine hochbezahlte Fachkraft und bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und anspruchsvolle Aufgaben zu stemmen. Wie konnte ich nur auf so einen Loser hereinfallen? Ich darf das keinem erzählen, die lachen mich doch aus…“
Kennst du diese inneren Dialoge auch?
Traust du dich kaum noch, im Geschäftsmeeting aufzustehen und souverän die Rede zu führen oder in Gehaltsverhandlungen auf deine gute Leistung hinzuweisen – weil du dich so sehr für deine private Havarie mit einem narzisstisch gestörten Mann schämst, dass du alles in Frage stellst?
Dann wird es Zeit für eine neue Sichtweise, meine Liebe.
Schritt 1: Sei lieb zu dir
Zuerst möchte ich, dass du liebevoller mit dir umgehst. Sprich bitte netter, wenn du im trauten Zwiegespräch mit dir selbst bist. Wenn du tatsächlich so derbe Schimpfwörter verwendest und dich so runtermachst, gehst du härter mit dir ins Gericht als jeder Anwalt der Gegenseite.
Du hast genug Gegner.
Sei wenigstens dir selbst gegenüber deine beste Freundin! Beobachte mal in den nächsten Tagen aktiv, wie du mit dir sprichst und überlege dir neue Sätze, die zwar meinetwegen kritisch hinterfragen dürfen, aber bei weitem nicht so gemein sind.
Wie würdest du nachfragen, wenn dir deine beste Freundin ein ähnliches Leid klagen würde, und du bist verwundert?
Schritt 2: Überprüfe deine eigene Anspruchshaltung
Scham kommt dann auf, wenn wir Entscheidungen getroffen haben, die sich im Nachhinein nicht mit unseren Werten und der eigenen Anspruchshaltung decken. Man denkt sich:
„Ich halte sonst meine Werte wie Integrität und Authentizität wie eine Fahne hoch. Aber lebe ich sie wirklich?“
Vielleicht hast du dich früher auch schon mal offen über eine andere Frau gewundert, die auf einen komischen Typen hereingefallen war, und hast selbst den Kopf geschüttelt. Und das fällt dir jetzt schmerzhaft auf die Füße, wenn du dich daran erinnerst.
Niemand ist perfekt, Sweetheart.
Mutter Theresa war nicht perfekt, Michelle Obama ist nicht perfekt, Julia Roberts ist nicht perfekt, ich bin nicht perfekt, und du bist es halt auch nicht.
Wir sind Menschen. Menschen machen Fehler, sind manchmal unlogisch, stellen dumme Sachen an und fassen sich nachher an den Kopf.
„No big deal“, wie die Amis gerne sagen.
Fehler finde ich sogar sehr begrüßenswert, denn sie bringen einen weiter.
Immer.
Allerdings kaum, wenn du dich mit deinen Selbstzweifeln in die Ecke stellst und dir zur Buße ständig die neunschwänzige Katze auf den Rücken haust.
Zumal die Frage „Warum?“ dich keinen Deut weiterbringt.
Wohingegen die Frage „Wie schaffe ich es, dass mir so etwas nicht noch einmal passiert?“ dich viel weiter nach oben katapultiert, wenn du dich eingehend damit beschäftigst und du auf Antwortpirsch deinen Füller in deinem Journal austoben lässt.
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Schritt 3: Anerkennen, wer und wie du bist
Ich kann zwar verstehen, dass Außenstehende sich wundern, wenn man versucht, ihnen hochkonflikthafte Trennungsfälle zu erklären, in denen versierte Sozialpädagoginnen, Mediatorinnen, Erzieherinnen, Grundschullehrerinnen, Coachinnen (äh… Coaches) oder hochbezahlte Spezialistinnen vorkommen.
Und ich verstehe natürlich auch, dass sich die betroffenen Frauen daher kaum trauen, über ihre Scham zu sprechen. Weil sie es ja selbst nicht verstehen, warum das passieren konnte.
Dabei gibt es einen ziemlich einfachen Nenner, der die Dynamik ziemlich gut erklärt:
Empathie.
In all den klassischen Berufen, in denen ein hohes Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen verlangt wird, tummeln sich besonders viele empathische beziehungsweise hochsensible Frauen.
Empathen und Narzissten treffen aufeinander wie Schlüssel und Schloss oder wie die Motte und das Licht. Ich habe dieses Phänomen schon einmal in diesem Blogartikel näher beschrieben:
„Narzisstisch gestörte Männer fliegen auf empathische Frauen wie Motten ans Licht. Sie begreifen unbewusst, dass ein empathischer Mensch all das verinnerlicht, was ihnen fehlt. Die Empathin, die unbewusst wahrnimmt, dass sie eine zutiefst verletzte Kinderseele vor sich hat, freut sich, dass sie helfen und heilen darf. Damit nimmt das Drama seinen Lauf: Denn der Kranke will eigentlich nicht geheilt werden und die Empathin kann gar nicht heilen.“
Heißt das jetzt im Umkehrschluss, dass es für dich nur noch solche Männer geben wird?
Hmmm. Ich glaube schon, dass wir Empathen solche Typen immer anziehen werden.
Aber nach dem letzten Schiffsbruch wette ich mit dir, dass du nicht mehr mit einem zusammenkommen wirst, sofern du daran innerlich gearbeitet und dich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt hast.
Damit deine roten Flaggen zuverlässig aufleuchten, wenn dir ein Typ wieder mit Love Bombing ankommt.
Zusammengefasst: Vergib dir.
Du darfst dir das schon verzeihen, dass du ausgerechnet mit diesem Typ zusammengekommen bist, meine Liebe. Es zeichnet dich auch als besonders empathischen Menschen aus, der sehr feinfühlig und sensibel ist. Du warst in der Tat zum Zeitpunkt Eures Kennenlernens sehr authentisch und ganz du selbst!
Klar bist du geschockt, wenn der einstmals Geliebte nun meint, die Mutter seiner Kinder gerichtlich durch die Mangel drehen zu müssen, weil du ihn verlassen hast und er rhetorisch so verdammt geschickt ist, dass alle Zeichen gegen dich zu stehen scheinen!
Aber du kannst nun mal nichts dafür. Du hast dir nichts zuschulden kommen lassen, als du dich in diesen charmanten Tausendsassa verliebt hast.
Ich weiß nicht, ob du schon deine eigene Perle der Erkenntnis aus dieser Erfahrung gezogen hast.
Und ich weiß, dass sich das wirklich hanebüchen anhört, wenn ich sage, dass ich für diese große Krise und schlimme Erfahrung zutiefst dankbar bin.
Aber so ist es in meinem Fall tatsächlich. Hätte ich das alles nicht selbst erlebt, würde ich dir heute hier nicht helfen, deine virtuelle Hand halten und dich stärken können.
Das ist doch echt ein super Grund, um dankbar zu sein, oder? Davon ausgehend fällt es mir leichter, mir selbst zu verzeihen – und ich kann dir versichern, dass ich mir die Sprüche von oben auch oft genug selbst vorgebetet habe.
Der nächste, naheliegende Schritt ist, dem Ex zu verzeihen. Da bin ich noch nicht angekommen, aber die Zeichen deuten darauf hin, dass ich diesen Weg gehen muss.
Bitte nicht falsch verstehen: Das soll nicht heißen, dass dann wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen sein wird. Und damit der Toxizität in meinem Leben wieder Tür und Tor öffne.
Nein.
„No Contact!“ in der Beziehung zum Ex wo es geht und in der Elternschaft möglich ist wird meine Devise bleiben.
Aber ich brauche diese blöden Ressentiments nicht mehr in meinem Leben und in meiner Zukunft. Das ist innere Arbeit, die ich für mich noch tun muss. Davon muss der Ex ja nix erfahren…
Ich weiß allerdings, dass das die Kür ist, und das heißt nicht, dass du mir damit folgen musst.
Hauptsache, du vergibst dir selbst zuerst und beginnst, dich jeden Tag wieder mehr zu mögen, indem du nett und respektvoll mit dir umgehst.
Wie siehst du das? Hast du dir schon verziehen? Ich freue mich über deinen Kommentar weiter unten.
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Kann man einem Empathielosen vergeben ? Ich kann vergeben, daran liegt es nicht aber der Narzisst kann damit nichts anfangen.
Eine Entschuldigung wird nie kommen ! Darauf braucht man nicht warten und hoffen. Es geht auch nicht um Verzeihung, wobei man Einsicht und Entschuldigung erwarten darf! aber nur nicht von einem Narzissten ! Die haben sich durch ihre Krankheit disqualifiziert vom normalen System.
Vergeben kann man nur sich selbst. Das heißt, kein Schuldeingeständnis von sich erwarten zu wollen, weil man nicht verantwortlich für anderer Handeln ist. Dafür kann kein Ex Partner/in eines Narzissten/in belangt werden.
Ihm Vergeben, wie soll das funktionieren, wenn man kein Dialog mit ihm führen kann, wegen seiner fehlenden Empathie, daß deren Problem ist! Es bringt nichts Narzissten zu vergeben, dann entzieht man die Konsequenz daraus und das ist dringend wichtig für Narzissten. Man wollte dem Narzissten helfen, bis man merkte daß das nicht geht und jetzt versucht man zu vergeben bis man auch merkt das es nicht geht. Vergeben kann man nur sich selbst ! Und daran sollte man arbeiten an sich selbst. An Menschen mit Empathie ist nichts falsch !
Man muss verstehen, das man blind die Tür eines fremden Zimmers finden musste und überall Hindernisse lagen und es unvermeidbar war, sich nicht zu stoßen, zu stolpern und nicht hin zu fallen und zwar jede die dieses Zimmer durchquert. Daran ist nichts peinlich und man ist nicht Schuld, weil man dazu gelernt hat. Und sich beim Zimmer für seine eigene Unerfahrenheit zu entschuldigen ist ein bisschen blöd, weil es nichts bringt oder eine Entschuldigung von Zimmer zu erwarten. Aber sich vergeben, das man es nicht besser wissen konnte, das geht und dankbar für diese Erfahrung kann man auch sein, weil man weiß dass man nicht dieses Zimmer betreten soll und falls doch wieder, man schneller die Tür findet.
Wenn man Kinder mit einem Narz hat, braucht man unbedingt einen Therapeuten für sein Kind und entweder kann man vor Gericht so wenig wie möglich Kontakt hindaichseln oder gar den Kontakt komplett abbrechen. Aber wichtig sind rechtlich festgelegte Umgänge, dabei muss man selber achten daß der Kontakt zu einem so gut wie gar nicht statt findet. Aber dennoch sind die Kinder die Leidtragenden weiterhin. Leider ist das Familiengericht nicht so weit, was Narzissmus angeht. Deshalb unbedingt Therapeuten für die Kinder solang der Kontakt zum Narz andauernd.
An Neujahr haben sich unsere Wege getrennt. Ich habe mich nie dafür geschämt, erst im Nachhinein, durch viele Gespräche, habe ich realisiert: Er ist ein Narzisst ! In der Beziehung habe ich Tag für Tag gemerkt, dass mein Selbstwertgefühl immer weiter zerstört wird. Ich war so abhängig von ihm und ich mochte das nicht. Ich stand immer vor dem Spiegel und hab mich gefragt, was ich da eigentlich mache. „MACH SCHLUSS, BITTE MACH SCHLUSS!“ ich dachte immer wieder das Gleiche.
Als er dann endlich alles beendete und mich in Ruhe liess, war ich am Boden. Ich konnte nicht mehr allein sein, ich wusste nicht was los war. Wieso vermiss ich ihn, wenn ich ihn doch nicht will. Doch Tag für Tag entschloss ich mich, mein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Mir kamen immer die Kommentare in den Sinn, die er mir gesagt hat, und ich fragte mich, wieso mich diese Sätze so beeinflussen konnten. Ich war anfangs auch viel zu streng zu mir, doch mit der Zeit wusste ich, dass ich toll bin. und dass mir mein ICH genommen wurde von einer Person, die mich nicht verdient hatte.
Durch einen Bekannten, der sich selbst als Narzisst beschrieb, fand ich immer mehr heraus, was sich mein ExFreund gedacht haben muss. Der Bekannte schilderte uns genau, was in ihm, als Narzisst, vorging. Ich erkannte so vieles wieder.
Als ich dann wieder für s Daten bereit war, lernte ich einen guten Mann kennen, dachte ich zumindest. Nach kurzer Zeit sagte er jedoch, dass er nichts ernstes will, aber trotzdem wollte er weiter meine Aufmerksmkeit, was ich komisch fand.
Doch die letzten Monate hatten sich gelohnt! Es war nur ein Satz, den er sagte. Dieser Satz.. der löste in mir genau dasselbe Gefühl aus wie bei meinem Ex. Er wollte, dass ICH MICH schuldig fühlte. Er wollte mich abhängig machen, das stieg mir in den Kopf. Ich hab von da an kein Interesse mehr gehabt. Und das hatte ihm gar nicht gefallen. Doch von mir kam nichts mehr.
Ich habe mich weiterhin auf mich konzentriert. Was ist mir wichtig? Ich will glücklich sein. Ich will das Alleinsein geniessen. Ich will die Welt erleben. Ich will mein Ziel erreichen. Ende Mai (nur 5-6Monate nach der Trennung, was seit Oktober 2018 eigentlich überfällig gewesen wäre) war ich glücklich. Einfach nur glücklich und stolz auf mich. Ich war 1 Monat in Asien wandern. Das hat mich befreit. Ich schämte mich nicht mehr. Ich wusste, alles hatte einen Grund. Dann kam ich zurück in die Schweiz und lernte in der gleichen Woche einen kennen.
Bis dahin glaubte ich nicht daran, dass ich jemals so eine gute Person kennenlernen würde. All die Gefühle die ich hatte.. die Ängste, Unsicherheiten, Selbstkritik.. die ich mir selber genommen hatte.. würde er NIE wieder in mir auslösen, das wusste ich. Er ist perfekt, dachte ich. Doch ist er das nicht. Auch er hat Fehler, genau so wie ich. Er ist nicht perfekt. Doch trotzdem fühlt es sich so an. Wir respektieren unsere Grenzen, gehen lieb miteinander um. Wir kommen weiter und drehen uns nicht im Kreis. Manchmal kann ich nicht glauben, dass ich Zeit mit ihm verbringen darf. Es fühlt sich an wie ein Traum. Ich habe mich nie schlecht gefühlt. Ich kann sein, wer ich bin.
Lernt euch kennen. Fragt euch, wieso ihr euch so behandeln lassen habt. Es liegt alles in Euch. Alles, was ihr nicht versteht, trägt ihr in euch und ihr werdet daraus lernen, wenn ihr euch zu hört und euch Zeit gebt. Als ich aus dem Ganzen Schei** draussen war und wusste, dass eigentlich alles wieder fantastisch ist, kam noch das i-Pünktchen dazu. Und wichtig ist glaube ich auch, dass man sich selber immer wieder aus schlechten Situationen/Gedanken befreien kann, sobald man sich kennt. Ihr seid die Quelle für euer Glück, sonst niemand.
meine Trennugn liegt schon 6 Jahre zurück, die meinem Ex-Mann ausgesprochen hat.
Unzähligen Gerichtsverhandlungen folgten, die er alle angestrebt hat (selbst Familienanwalt) werden wohl noch weiter folgen, bis unsere Töchter (11 und 13 Jahre) groß sind.
Mein Ziel ist es, an den Punkt zu kommen, ganz frei von ihm zu sein, weder gute noch schlechte Gedanken zu haben. Diese inneren Zwiegespräche kenne ich zu gut, versuche sehr genau hinzuhören, ob ich ihn oder mich schlecht mache, denn das bringt nur schlechte Gefühle und die nährt die Negativspirale. Ich versuche jeden Tag, die Schritte zu gehen, die notwendig sind, meditiere viel und versuche dankbar zu sein, was ich habe, und dazu zählen auch meine wundervollen Töchter.
Je nachdem worauf unser Fokus gerichtet ist, gibt man den Raum frei, dass es wächst, Prinzip der Resonanz. Das ist die größte Übung, sich der eigenen Gedanken bewußt zu werden um sie zu lenken.
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Mit einem Familienanwalt vor Gericht zu stehen ist sicherlich kein Zuckerschlecken für eine Mutter – mein Herz ist bei dir!
Du bist auf dem richtigen Weg: Selbstachtsamkeit, Meditation, Dankbarkeit und den Fokus ausrichten auf das Gute – das ist der Schlüssel, sich aus den Fesseln des narzisstischen Wahnsinns zu befreien.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
Heidi
Ihm zu verzeihen fällt mir wesentlich leichter. Nicht im Sinne von akzeptieren was er mir angetan hat. Verzeihen aber schon, er kann ja nichts dafür wie er geworden ist…
Aber mir vergeben, das fällt mir schwer. Ich kann mich sonst im Leben durchsetzen, bin Lehrerin mit schwierigen pupertierenden Schülern. Ich kann Konflikte austragen auch mal wütend werden..
Aber was ich ihm erlaubt habe aus mir zu machen, das ist mir unbegreiflich. Wie könnte ich das nur zulassen. Erst mit Kind hab ich die Trennung geschafft. Das wollte ich meiner Tochter nicht vorleben.
Mir zu verzeihen fällt mir unendlich schwer. Es ist unbegreiflich für mich. Bei den Konflikten jetzt werden seine Muster so leicht durchschaubar für mich, wie könnte ich das in der Beziehung nicht sehen. Er ist eigentlich so einfach gestrickt, als ob er ein Lehrbuch für narzissten hätte und es Schritt für Schritt abarbeitet. Wieso hab ich mich nur immer wieder einwickeln lassen.
Die einzige Erklärung die ich habe ist, dass ich ihm nie wirklich soviel boshaftigkeit unterstellt habe u nur gutes angenommen habe.
Am verzeihen muss ich noch arbeiten.
Es hilft mir zu lesen, dass ich nicht die einzige bin
Alles Gute für uns alle, die wir im gleichen Boot sitzen
Ich habe mir verziehen, dafür war eine Therapie notwendig, weil es alles für mich anfangs überhaupt nicht greifbar war und ich mit einer Brustkrebserkrankung zusätzlich belastet war. Mit dem notwendigen Abstand sehe ich seine Persönlichkeit als die die sie ist. Unfähig! zu leben, unfähig Verantwortung zu übernehmen gepaart mit grenzenloser Selbstliebe und immer ohne Zweifel und Selbstreflektion. Die Erkenntnis 10 Jahre mit einem Menschen zusammen gelebt zu haben, den ich offensichtlich idealisiert habe. Auch ich habe anfangs noch versucht, das Gute in ihm zu sehen, nicht zuletzt um mich selber für meine Liebe zu ihm zu rechtfertigen. Er ist skruepellos und brutal, das ist nun das Bild welches ich von ihm habe. Und ich werde ihm Art und Weise und Zeitpunkt der Trennung nicht vergeben können. Es wird mir für immer eine Warnung sein, mich von diesem „Menschen“ fern zu halten.
Liebe Hanna,ich bin auf dem Weg zu verzeihen,und bin jeden Tag dankbar für die Vergangenheit,die ich erleben durfte.Lieben Gruss Jutta
Hallo, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Text! Meine Trennung von meinem narzisstischen Partner ist schon eine Weile her und trotzdem kenne ich diese anklagenden selbst Schuldzuweisungen zur genüge. Ich habe meinem Ex vergeben und die Vergebung auch persönlich ihm gegenüber ausgesprochen, nur mir selbst kann ich dies irgendwie nicht.ich persönlich glaube Vergebung ist der einzige Weg nach vorne um wieder frei, selbstbestimmt und authentisch sein zu können. Vielen Dank und liebe Grüße Miriam
Ich fand deinen Beitrag super hilfreich, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde. Ich fand deine Texte wirklich aufmunternd.
Ich glaub auch, dass „ihm verzeihen“ das Ziel sein muss, um wirklich wieder frei zu sein. Aber das braucht Zeit, sonst passiert nur dasselbe wieder, was wir immer getan haben: Wir überschreiten unsere Grenzen. Ich lerne gerade erst mal, empathisch zu bleiben und trotzdem mich und meine Grenzen zu spüren und zu wahren. Denn dass ich darin noch nicht richtig gut bin, ist der Grund, wie ich zu „meinem Narzissten“ kam – und weswegen ich auch nach 18 Jahren Partnerschaft und 3 Jahren Trennung immer noch gefährdet bin, narzisstischen Menschen auf den Leim zu gehen…
Sich selber verzeihen, ist nicht so einfach. Es braucht viel Zeit. Auf jeden Fall hat mir geholfen, seine Nachrichten, die anfangs ständig kamen (von wegen er mag mich doch total gern und unsere Zeit zu zweit und mit den Kids war doch immer schön und wir können doch trotzdem in Kontakt bleiben, da wir uns schon viele Jahre kennen etc.) zu ignorieren und irgendwann seine Nummer zu blockieren. Ich habe viel mit seinem Bruder geredet, der das ganze Drama der Trennung live miterlebt hat und mir über seinen großen Bruder die Augen geöffnet hat. Die Frage warum mir das passiert, stelle ich mir schon ab und zu noch, aber eine Antwort werde ich darauf wohl nie bekommen. Tja gebrochene Herzen heilen nur mit und vorallem durch Liebe. Und die bekomme ich ganz viel von meiner Tochter.
Dein Artikel hat mir sehr geholfen, daß ganze mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Danke
Das Verzeihen fällt mir so schwer … ich wriß schon lange , dass es notwendig ist um mich wirklich frei zu machen aber der Schmeckt in mir verursacht durch ihn und sein Verhalten ist einfach zu groß…. Gefühle wie Schmerz , Wut und Hass sind in mir …. ein Verzeihrn würde sich wie ein Verlieren anfühlen … auch wenn ich rein kognitiv weiß , ein Verzeihen wäre für mich besser …
Ja liebe Hanna,
ich glaube, so geht es uns allen. Das Wort Verzeihen schmeckt bitter. Ich glaube aber, dass wir in einem anderen Maßstab denken sollten. Nicht in dem Rahmen des „gütig-über-den-Kopf-Streichelns-und-salbungsvoll-sowie-großmütigen-Verzeihens“, sondern in dem du dir selbst vergibst und dein Herz befreist von dieser Last. Hab einfach Geduld mit dir – es ist im Moment vielleicht noch zu früh dafür.
Lieben Gruß
Heidi
Ich habe mich all die Jahre gefragt, was mit mir nicht stimmt?!
Eine nicht endende on/ off – Beziehung.
Wie das hypnotisierte Kaninchen. Rückblickend hat er den Fuß immer wieder in die Tür bekommen, wenn ich gerade angeschlagen war, und er wieder scheinbar sehr einfühlsam, verständnisvoll und selbstlos der gute Freund an meiner Seite war.
Hatte er sich dann wieder in mein Leben ,,gezeckt“ ,
ging der ganze emotionale Krieg von vorne los.
In meinen jungen Jahren demütigte er mich, indem er mein Äußeres durch verbale Attacken entwertete.
Das war meine Achillessehne.
Ich fühlte mich nie besonders schön…
Er flirtete mit Frauen in meinem Beisein, und entwertete mich zusätzlich, weil ich eifersüchtig reagierte damit, das sie halt schöner sind,es halt auch normal wäre, für einen Mann, wie ihn, und meine Schuld, weil ich nicht so geil wie sie bin.
Doch als er auch unseren Sohn fertig machte, erwachte in mir die Löwenmutter, und wir waren über 16 Jahre getrennt.
Viele Therapiesitzungen wegen Depressionen ausgelöst durch unbehandeltes ADS später, gelang ihm ein Comeback.
Mit meinem Äußeren mittlerweile im Reinen, traf er mich noch viel vernichtender.
Ohne ihn wäre ich lebensunfähig.
Niemand würde es mit mir aushalten.
Mein Chaos im Kopf, in meiner Wohnung , in meinem Leben!!!! Niemand würde mich lieben können.
Was für ein Glück für mich, das ich ihn wieder hatte!!!!
Nichts würde ich auf die Reihe bekommen,….
Zwei Jahre Hirnwäsche, schaffte ich es nach einem der unzähligen Streits und entwürdigenden Beschimpfungen aufzuwachen und bin gegangen.
Ich bin Erzieherin, gewohnt eigenständig zu arbeiten, sehr gut ausgebildet und selbst in den schwierigsten Situation, habe ich einen Plan und meistere sie souverän.
Und ich bin nie auf die Idee gekommen, das mein Partner ein
Narzisst ist!?!
Ich habe nur noch Mitleid für ihn übrig. Wie armselig ist es, einen Menschen systematisch fertig zu machen?
Ich kann es gar nicht glauben, das ich das nicht gesehen habe?
Verzeihen? Ihm?
Nein!
Aber mir!
Weil ich das Muster erkannt habe,
wie es ihm gelang mich zu täuschen.
Schwere Depressionen zu missbrauchen, um mich noch tiefer verletzen zu können, und dann auch noch von *Liebe* zu reden.
Unglaublich.
Ich berappel mich gerade.
Drei Wochen ist die Trennung nun her.
Die süssesten, voller Reue und Versprechungen triefenden Nachrichten landen auf meinem Handy.
Ich hab es lautlos gestellt.
Lese nur noch,wenn es mir gerade gut geht, oder lösche sie ungelesen.
Und werde langsam wieder ich.
Nie wieder lasse ich ihn in mein Leben.
Danke für die augenöffnenden Beiträge.
Und für die Erkenntnis, das ich nicht allein auf einen solchen Partner reingefallen bin.