Die 10 ultimativen Tipps für eine effektive Kommunikation mit dem toxischen Ex

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Die Kommunikation mit dem toxischen Ex stellt uns Mütter immer wieder vor große Herausforderungen.

Ohne gemeinsame Kinder wäre es ja geradezu lächerlich einfach: Löschen aus dem Telefonbuch (oder aus-xxxen), auf Whatsapp und Facebook blockieren und nie wieder auch nur die geringste Kontaktaufnahme starten. Auch nicht an den Feiertagen oder an seinem Geburtstag.

Es einfach sein lassen.

Klappe zu, Affe tot.

Lehre erteilt, herzlichen Dank. Ich bin dann mal weg.

Auf Nimmerwiedersehen.

Das Zauberwort heißt „No Contact!“ (okay, okay, es sind zwei Wörter. Und ein Ausrufungszeichen!)

Mit gemeinsamem Kind sieht die Sache fundamental anders aus.

Da müssen wir kommunizieren, ob wir nun wollen oder nicht. Mal weniger (wenn du z.B. das alleinige Sorgerecht hast) und mal mehr (wenn Ihr Euch das Sorgerecht teilt) oder auch unerträglich viel (im Wechselmodell).

Heute möchte ich dir eine Liste mit Merksätzen zur Orientierung an die Hand geben, wie du am besten mit dem toxischen Ex kommunizierst und gleichzeitig dich selbst am effektivsten vor seinem Bullygehabe und seinen Gehässigkeiten schützen kannst.

 

1)   Keine Kommunikation über Kleinscheiss.

Konzentriere dich auf das, was du mit ihm kommunizieren musst. Es gibt ein großes, graues Feld der Alltagssorge. Nutze es und entscheide selbst. Er wird das schließlich auch tun und sich einen Teufel darum scheren, ob du alles weißt, was er mit dem Kind erlebt.

 

2)   Kein Whatsapp oder SMS-Kontakt über deine Privatnummer

Gib ihm nicht mental eine Chance, dich jederzeit angehen zu können. Eine Instant-Kommunikation zwischen dir und dem Kindsvater ist nicht notwendig dafür, dass dein Kind psychisch gesund aufwächst und eine glückliche Kindheit haben wird!

Du willst ihm die Möglichkeit geben, dich kurzfristig zu erreichen, falls er zu spät zur Kindübergabe kommt? Leg dir für diesen Fall ein separates, einfaches PrePaid-Handy mit eigener Nummer zu. Kostet nicht viel und entlastet deinen Alltag enorm, da es nur an den Umgangstagen an ist.

 

3)   Kein Telefon

Generell solltest du das Telefonieren mit ihm unbedingt vermeiden. Die Gefahr, dass er dich verbal wieder angreift oder etwas Gemeines sagt, auch wenn der Grund des Anrufes noch harmlos war, ist enorm hoch.

Telefon also nur in Notfällen, und dann ausschließlich über das Umgangs-Handy.

 

4)   Kommuniziere alles über Email

Ja, auch wenn es fürchterlich retro anmutet und er keine Email schreiben mag. Sein Problem.

Ja, auch wenn du es selbst gewohnt bist, schnell mal einen Text abzusetzen, wo denn die blaue Hose hin ist, die du dem Kind zum Wochenende mitgegeben hast.

Übe auch du dich in Impulskontrolle. DU RUFST AUF JEDEN FALL NICHT AN!

Denke daran, was auf dem Spiel steht: Dein Seelenfrieden im Alltag.

Am besten legst du dir einen separaten Email-Account zu, bei einem völlig anderen Provider als dein aktuelles privates Postfach.

Das hat viele Vorteile:

Du kannst eine separate App auf deinem Handy installieren, für die du die Benachrichtigungen/Banner/Töne und Kennzeichen ausschalten kannst. Das ist elementar, um in deinen Alltag Ruhe hineinzubekommen.

Du entscheidest, wann du seine Emails liest! Nicht er, wenn er seinen vorwurfsvollen, gehässigen Sermon über deine Seele gießen will!

Klar siehst du sie trotzdem irgendwann. Aber du kannst dich mental darauf einstellen, dir eine schöne Tasse Tee machen, zweimal tief durchschnaufen und dann das Postfach öffnen.

Riesiger Unterschied, meine Liebe!

Zusätzlicher Vorteil: Du kannst, da du die Emails fein säuberlich von deiner privaten Inbox getrennt hast, stets das Postfach auch deinem Anwalt/deiner Anwältin öffnen, ohne ihr jeden Stuss gleich weiterleiten zu müssen.

Du informierst ihn ganz sachlich darüber, sobald das Postfach eingerichtet ist. Mach in der Email deutlich, dass du an einer guten Elternschaft interessiert bist und daher diese neue Struktur im Sinne des Kindes ist, da es Euch beiden helfen wird, die Sorge- und Umgangsfragen als Eltern von der früheren Paarebene besser zu trennen.

Schreib ihm, dass du die Email-Inbox regelmäßig zweimal die Woche beispielsweise montags und donnerstags überprüfen wirst. Für die eventuelle Notfall-Kommunikation steht das Umgangshandy zur Verfügung und wird an den Umgangstagen eingeschaltet sein.

Emails an die private Inbox werden ab sofort nicht mehr beantwortet.

Dann musst du dich natürlich auch selbst daran halten.

Wird ihm das schmecken? Natürlich nicht. Je nach Temperament wird er auch ausflippen. Was fällt dir auch ein, die Kontrolle über die Kommunikationswege zu übernehmen?

Sein Problem – halte durch! Es geht um deinen mentalen Schutz, Sweetheart!

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5)   Demonstriere unbedingt in jeder Email deinen Kooperationswillen

Das ist jetzt sehr wichtig. Klar willst du langfristig in Richtung „Parallel Parenting“ gehen, auch wenn sich alle Institutionen gern darauf versteifen, hochkonflikthafte Elternpaare zum Co-Parenting zu zwingen. Das funktioniert nur leider nicht, und du und ich wissen das ja bereits.

Trotzdem musst du das Spiel unbedingt mitspielen.

Von Anfang an, wenn du weißt, dass die Trennung im Raum steht, fängst du bitte an, im Hinterkopf zu behalten, dass alles, was du schreibst, jederzeit vor Gericht landen kann.

Jede Mutter mit einem toxischen Ex bekommt in der Gerichtsverhandlung früher oder später „Bindungsintoleranz“ vorgeworfen. Man kann ja jedes Verhalten so oder so interpretieren, wenn aber die beteiligten Mitspieler bei Gericht darauf hirngewaschen sind, alle schriftlichen Beweise durch die Bindungsintoleranz-Brille zu lesen, dann darfst du im Vorfeld diesem Argument von Anfang an keinen Nährboden geben, indem du jede – wirklich jede! – Email in der Kommunikation mit dem toxischen Ex

  • sachlich
  • höflich und
  • ohne Drama

formulierst. Du verwendest bitte

  • keine Vorwürfe
  • keine Ironie, Sarkasmus, Zynismus oder Hohn und Spott.

Schreibe Sätze wie: „Ich bin sehr daran interessiert, dass wir als Elternpaar einen kooperativen gemeinsamen Nenner für unser Kind finden.“

Frage dich, bevor du die Email abschickst:

Was würde ein Richter von dieser Email halten?

Betrachte jegliche Kommunikation mit dem Ex unter dem Aspekt der sachlichen Dokumentation seiner Persönlichkeitsstörung und unterstreiche dabei deine Fähigkeit, empathisch und liebevoll das Kindeswohl im Auge zu behalten.

Schlaf gegebenenfalls nochmal eine Nacht drüber, besonders, wenn du ein ziemlich wichtiges Thema mit dem Ex zu klären hast.

Was uns zum nächsten Punkt bringt:

 

6)   Wie du mit ihm kommunizierst, wenn es um die Wurst geht

Du brauchst ganz dringend eine Entscheidung? Du willst unbedingt eine Antwort?

Stelle dich darauf ein, dass du eine wichtige Entscheidung nicht zeitnah bekommen wirst. Klar wird er dich zappeln lassen.

Geht es um extrem wichtige Themen – wie z.B. Anmeldeschluss-Zeiten für Kiga, Hort oder Schule – richte dich darauf ein, die Unterschrift ersetzen zu lassen.

Du hast ja auf jeden Fall schon einen guten Anwalt, oder? Bereite alles mit genügend Vorlauf vor.

Kommuniziere deinem Ex ein eindeutiges Datum („Ich brauche Dein Einverständnis und Deine Unterschrift bis zum XX.XX.XX“).

Gib ihm frühzeitig die Chance, seine Einwände und Gegenvorschläge anzubringen.

Eventuell kommst du auch um eine Mediation nicht herum. Augen zu und durch!

Unterm Strich wird es aber doch so sein, dass er dich auflaufen lässt. Vor allem, wenn er weiß, dass du seine Unterschrift für die Kindbetreuung brauchst, um arbeiten gehen zu können und dich langfristig von ihm finanziell freischwimmen willst.

Daher gehst du nach dem Datum gleich zum Anwalt und lässt die Unterschrift gerichtlich ersetzen.

Keine Grabenkämpfe aufmachen! Nicht zetern, keine Vorwürfe, keine Rechtfertigung! Siehe Regel Nr. 5!

Einfach handeln. Klar und bestimmt.

Ob er das beim nächsten Mal wieder so macht? Vielleicht – vielleicht aber auch nicht, und der eine Schuss vor den Bug reicht.

 

7)   Keinen vorauseilenden Gehorsam an den Tag legen

Du fühlst dich edel und gutmütig? Dir ist jeder Zank zuwider? Du willst eigentlich nur deine Ruhe und nicht so sein wie die anderen Weiber, deren Klischee du von überall her bereits mitbekommen hast und die ständig durch die Presse geistern – à la „die böse Mutter hat versucht, dem Vater sein Kind vorzuenthalten!“

Nein, so eine bist du nicht!

Und du fängst an, das überaus beflissen unter Beweis zu stellen.

Hold on!

Bevor du ihm jetzt hier einen zusätzlichen Umgangstag und dort noch einen und da ein langes Wochenende und hier 5 Tage am Stück einräumst: Überlege dir unbedingt, wohin das führt.

Vor allem, wenn es deinem Kind mit dem zusätzlichen Umgang gar nicht gut geht und dein Bauch schon Kapriolen schlägt.

Fakten für ein alptraumhaftes Wechselmodell-Konstrukt sind schnell geschaffen und lassen sich nur ganz schwer wieder vom Tisch fegen.

Es sei denn, es macht dir unheimlich viel Spaß, mit dem toxischen Ex täglich kommunizieren zu müssen.

Halte ich persönlich allerdings für eher unwahrscheinlich.

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8)   Löse dich von der Vorstellung, dass du den toxischen Ex zu irgendwas bringen kannst

Du kannst die Handlungen deines Ex nun mal leider nicht von außen steuern und beeinflussen.

Du wirst ihn nicht dazu bringen, irgendwas zu unterlassen (z.B. dumme Sprüche über dich gegenüber dem Kind) oder etwas zu tun (wie z.B. für wichtige Schularbeiten an seinen Umgangstagen zu üben).

Du kannst nur selbst handeln. Selbst dir eine Meinung bilden. Eine eigene Haltung aneignen. Selbst an dir arbeiten.

Du kannst ihn nicht ändern. Das hat auch schon in der Beziehung nicht geklappt, oder?

Also.

Lass da los.

Eine gesunde DEXKADIMA-Haltung ist da eher angesagt.

 

9)   Niemals in großer emotionaler Aufregung schreiben oder gar anrufen

Dein Training in Gelassenheit steht an oberster Stelle.

Zugegeben: Du wirst viel Übungspotenzial zur Verfügung haben. Weiß Gott! Also mach dir nicht ins Hemd, wenn es am Anfang noch nicht astrein klappt.

Aber wenn er dich wirklich kriegt und du wie ein HB-Männchen in die Luft gehst, dann fang an, dir im Kopf einen mentalen Schalter vorzustellen: Der Schalter knipst die Stromversorgung von Rechner oder Telefon einfach aus.

So metaphorisch gesprochen, quasi.

Ja, es wird solche Situationen geben, in denen er dem Kind eventuell Schaden zufügt durch seine Unverantwortlichkeit!

Wenn du darauf sofort und wutentbrannt reagierst, ist es Essig mit der smarten Strategie, vor allem, wenn der Gerichtszinnober noch nicht vorbei ist. Das, was passiert ist, kannst du eh nicht ungeschehen machen.

Was du aber tun könntest: Du schreibst ein paar Tage später, wenn du dich wieder beruhigt hast, eine Email, in der du festhältst, dass du das und das mitbekommen hast und ihn bittest, das in der Zukunft zu unterlassen, weil es dem Kindeswohl nicht dienlich ist. Und zack, hast du das gleich dokumentiert.

Tust du dir selbst bitte den Gefallen? Danke.

 

10) Beantworte keine giftigen Emails von ihm direkt

Wie solltest du eigentlich reagieren, wenn er etwas von dir braucht oder Informationen verlangt?

Ganz einfach: Ist die Email sachlich und höflich geschrieben, beantwortest du sie entsprechend sachlich und höflich zurück.

An deinen Email-Check-Tagen natürlich. Allerdings auf jeden Fall spätestens dann, damit du dir nichts vorwerfen lassen musst.

Ist seine Email in der Tonalität dagegen vollkommen daneben, antwortest du nicht. Gewöhne dir einen Scannerblick an. Lass deine Augen sich nicht an jedem Wort festsaugen, sondern überfliege kurz, worum es geht.

Ist es normale Alltagssorge und die Email trieft nur so vor Hohn und Vorwürfen, darfst du sie getrost gleich in den entsprechenden Ordner packen und sie nicht beantworten.

Der kann dich dann mal!

Ist es dagegen ein wichtiges Thema, und du musst damit rechnen, dass es dir später auf die Füße fällt, dann mache eine neue Email auf.

Beziehe dich auf die Email vom soundsovielten mit dem Betreff XYZ. Du beantwortest sachlich und ohne Angriff oder Rechtfertigung die offene Frage

Kein Wort zum unmöglichen Ton.

Auch nicht mit der Ursprungsmail als Anhang. Schick seinen Dreck nicht noch weiter hin und her.

Wenn du dich auf seine Email vom …. um….Uhr beziehst reicht das völlig, um später einmal einen Zusammenhang herstellen zu können.

Denke daran – er ernährt sich mental davon, dass er die Macht hat, deine Emotionen und Handlungen steuern zu können. Zumindest will er es so haben.

Gönne es ihm nicht

Mach dich maximal langweilig.

Man darf die Hoffnung nie aufgeben, dass die toxisch-narzisstischen Jungs dann irgendwann keinen Bock mehr darauf haben, ständig einen schriftlichen Beweis ihrer fehlenden psychischen Reife abzugeben.

 

Zusammenfassung

Also, wenn ich diesen Artikel auf einen Nenner bringen will, dann diesen:

Mache dir die Sichtweise zu eigen, dass die Kommunikation zwischen dir und dem toxischen Ex nur ein einziges Ziel hat – der Dokumentation deiner Fähigkeit, als psychisch stabile Mutter die gemeinsame Erziehungsarbeit für Euer Kind kooperativ gestalten zu wollen.

Nebenher dokumentiert sich sein unmögliches Verhalten automatisch.

 

Wie siehst du das? Ich freue mich auf deine Meinung weiter unten in den Kommentaren!

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