Was willst du denn mal werden? Von Visionen und Zielen

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Schade eigentlich, dass wir als ältere Erwachsene nicht auch hin und wieder gefragt werden, was wir eigentlich mal werden wollen.

Klar könnte es da zu Irritationen kommen.

Ich würde diese klassische Frage vielleicht auch ein klitzekleines bisschen verändern:

„Was willst du beruflich tun, wenn du 5 oder 10 Jahre älter bist? Und wie willst du dann sein?“

Allein der Gedanke, dass man sich mit Mitte 40 oder 50 freiwillig eine andere Herausforderung suchen könnte, wenn man doch im Grund heilfroh sein darf, dass man noch nicht entlassen wurde! Wo es da draußen doch überhaupt keine Jobs für Ältere gibt!

Allein der Gedanke, dass Menschen zwei oder gar drei berufliche Laufbahnen einschlagen könnten und das als ganz normale Sache betrachtet werden würde!

Allein der Gedanke, dass diese Frage so normal und alltäglich unter Erwachsenen wäre wie die Frage an unsere Kinder: Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist?

Die wesentlichen Umbrüche kommen ja in der Regel für uns Normalo-Menschen meistens mit den großen Lebenskrisen einher: Scheidung oder Trennung, Tod des Partners, Kündigung.

Das Leben passiert, und auf einmal müssen wir uns neben dem Schock eines Schicksalsschlages vollkommen neu orientieren und bisher Gelebtes hinterfragen.

Wir werden durch die Umstände dazu gezwungen.

Man hatte vorher – mehr oder weniger – souverän den Alltag gestemmt und hatte so seine Routinen am Wochenende, zu den Feiertagen, in den Ferien.

Komfortzone in Reinkultur. Je nachdem, wie die Beziehung war, auch schön muckelig und gemütlich.

Und auf einmal muss alles hinterfragt werden. Goodbye, Paradies Komfortzone!

Unabhängig davon, in welcher Lebenssituation du dich gerade befindest, möchte ich dich einladen, mit mir in diese Frage näher einzutauchen. Ich finde es prinzipiell immer schöner, wenn man sich nicht zu etwas gezwungen sieht, sondern wenn man etwas gerne und freiwillig macht – erst recht die eigene Lebensplanung!

Deine Vision

Fangen wir von hinten an und arbeiten uns Stück für Stück weiter vor. Die Leitfragen lauten daher:

  • Wie soll dein Leben in 10 Jahren aussehen?
  • Was wünschst du dir am sehnlichsten, wie du den (All-)Tag verbringen wirst?
  • Wie willst du dich dann fühlen?
  • Wer soll dich im Leben begleiten?

Wenn du dir diese Fragen einmal genau überlegst und aufschreibst, hast du dein großes Lebensziel – deine Vision – gefunden!

Beschreibe die Vision so genau wie möglich. Ja, schreibe eine richtige Geschichte! Schmücke sie aus, beschreibe, was du vor deinem inneren Auge siehst, stell dir vor, was du dann erlebst, fühlst, denkst.

Wenn deine Vision klar definiert ist, kannst du die einzelnen Schritte daraus ableiten. Das geht am besten, wenn du daraufhin aufschreibst, wie dein Leben in 5, in 3 und schließlich in 1 Jahr ab heute aussehen soll.

Je nachdem, wie groß deine Vision ist, fängst du schon heute damit an, den ersten Schritt in die Richtung zu gehen.

Dein Jahresziel ist quasi dein Leitpfosten – du solltest es immer in Sichtnähe haben, damit du dich daran erinnerst.

Auf dem Weg zum Jahresziel definierst du im Anschluss mindestens 3 oder 4 Meilensteine, die du dir im Kalender einträgst.

Klar können diese zeitlich von dir flexibel verschoben werden – du bist schließlich die Chefin deines Lebens! Manchmal erweist sich ein Zwischenziel bzw. Meilenstein zu einem bestimmten Zeitpunkt als nicht sehr günstig, und es wäre klüger, den Zeitpunkt noch einmal nach hinten zu legen.

Wenn du besonders viel um die Ohren hast, ist es wichtig, dass du dir nicht zuviel selbst aufbrummst, um dich selbst nicht zu überfordern. Auch solltest du dich nicht verzetteln müssen.

Besser, du fokussierst dich auf einen Meilenstein für einen gewissen Zeitraum. Und schaufelst dir dafür Zeit in deiner Tagesplanung frei.

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Nicht vergessen: Wie willst du dann sein?

Ich finde es wichtig, dass du auch deine eigene Weiterentwicklung im Auge behältst. Angenommen, du regst dich sehr schnell auf im Umgang mit dem Ex, wäre es ein Teilziel, dass du immer gelassener wirst und du seine Äußerungen irgendwann einmal so ignorieren kannst wie Fliegenschiss auf deinem Auto.

Wenn du wieder mit einem Mann zusammenleben willst und du denkst, dass du beziehungsunfähig geworden bist, wäre auch das etwas, was du bei deinen Zielen berücksichtigen solltest, damit du an deiner Liebesfähigkeit arbeitest.

Denn wenn du weißt, wo bei dir der Hase im Pfeffer begraben ist, welcher dich von deiner Vision abhalten würde, kannst du die richtigen Maßnahmen ableiten.

Lass uns mal ein Beispiel durchgehen

Angenommen, du willst in 10 Jahren finanziell unabhängig sein – sprich gar nicht mehr arbeiten müssen – und mindestens 4 große Reisen im Jahr machen können: Dann ist das deine große Vision.

  1. Du kannst dir ausrechnen, wieviel Geld du dir monatlich zurücklegen und ggfs. investieren musst, um deine Vision realisieren zu können.
  2. Wenn das Geld, was du heute verdienst, für diese Rücklage nicht reicht, kannst du dir überlegen, wie du zusätzlich an Geld kommen kannst (reiche Erbtante? Verkauf von Wertgegenständen? Neuer Job?)
  3. Du kannst dir anschließend überlegen, welche Jobs du machen kannst, die in deinem Zeitbudget liegen, oder ob du dich nebenbei bzw. komplett selbstständig machen möchtest.
  4. Und spätestens ab hier ergeben sich die nächsten Schritte für dich: Bewerbungen schreiben, Firmen und Profile studieren, Geschäftsideen eruieren.
  5. Dein Jahresziel wäre demnach ein neuer Job oder deine Selbstständigkeit, und die einzelnen Meilensteine dann z.B. X Einladungen zum Vorstellungsgespräch erhalten oder Businessplan geschrieben.

Es ist sehr wichtig, dass du dich von deiner Vision nach unten arbeitest.

Sonst wird es schwierig – erst muss der konkrete Wunsch formuliert sein. Um dich dazu zu bewegen, dass du dir eine andere Jobmöglichkeit suchst, müsstest du sonst ein Gefühl der Unzufriedenheit oder das Bedürfnis danach bereits entwickelt haben. Wenn du aber so Tag für Tag vor dich hinwurschtelst, ist alles so „normal“ und akzeptiert und „muckelig“, dass du dich gar nicht erst auf den unbequemen Weg machst.

Wenn du aber weißt, dass du in 10 Jahren einen Termin mit deiner finanziellen Unabhängigkeit hast, und du stellst fest, dass du am besten nicht einen einzigen Tag mehr verlierst, dann kommst du leichter und schneller in die Pötte.

Das war jetzt mal ein Beispiel. Wenn dein innigster Wunsch es ist, in spätestens 10 Jahren den ganzen Tag lang zu malen und Kunstwerke zu erschaffen, dann wirst du zu anderen Jahreszielen kommen. Vielleicht willst du dafür in spätestens 5 Jahren, wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, eher auf Teilzeit gehen und die restliche Zeit malen?

Falls du dich bereits zu den Fortgeschrittenen unter den Zieldefiniererinnen zählst, habe ich eine Bonusaufgabe für dich:

Nimm dein Jahresziel und stell dir vor, es innerhalb von 6 Monaten zu erreichen.

Komfortzone adé!

Ziele zu erreichen ist ein tolles Gefühl. Aus der Komfortzone herauszutreten und das Unmögliche zu realisieren verleiht dir Flügel.

Nun noch einmal meine Frage an dich:

Wie soll dein Leben aussehen, wenn du 5 oder 10 Jahre älter bist? Und wie willst du dann sein?

Fazit

Du wirst feststellen, dass sich mit dieser Frage und deiner Antwort dein aktueller Tunnelblick erweitern wird.

Wenn du deine Vision definiert hast, du deine einzelnen Meilensteine kennst, dann siehst du überall Einladungen, die dir helfen werden, dein Ziel zu erreichen.

Ich weiß aber auch, dass es schwierig ist, sich aus einer verfahrenen Krisensituation zu befreien und allein da herauszuschälen.

Du bist nicht allein, wenn du nach Ideen und Lösungen suchst. Du bist auch nicht allein, wenn dein innerer Schweinehund meint, dass das doch sowieso alles keinen Sinn hätte!

Sprich mich einfach an, wenn du eine Brainstorming-Partnerin brauchst.

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