Krieg oder Frieden?

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Hand aufs Herz, Sweetheart: Wie redest und schreibst du selbst über deine Beziehung zum toxischen Ex nach der Trennung? Sprichst du vom „Krieg mit dem Ex“ oder schönfärberisch vom „Rosenkrieg“, schießt du hin und wieder eine „Kanone“ ab, geht eine „Bombe“ hoch oder „wetzt du die Messer“? Antwortest du auf das Email-„Bombardement“ des Ex und kämpfst du „bis aufs Blut“ um deine Kinder?

Allein, wenn du das oben liest – wie geht es dir damit? Spüre mal in dich hinein. Fühlst du dich kurzatmig, klopft eventuell sogar dein Herz und krampft sich dein Bauch bei diesen Bildern zusammen?

Sprache ist so mächtig!

Dein Gehirn denkt in Bildern. Was immer du gedanklich mit deinen Worten in Metaphern packst, stellt sich dein Kopf ziemlich plastisch vor. Und schickt die entsprechenden Emotionen.

Krieg bedeutet seit Jahrtausenden Angst, Verlust und Schmerzen bis hin zum Tod. Im Krieg kämpfen wir immer ums Überleben, selbst wenn wir nicht an vorderster Front kämpfen müssen.

Im Krieg herrscht vor allem großer Mangel – Mangel an Nahrung, Wärme und Geborgenheit. Mangel an Freude und Spaß, an Leichtigkeit und Licht.

Benutzt du also selbst Kriegsrhetorik – und ich weiß, du machst das nicht absichtlich und bewusst, es ist halt so gängiger Sprachgebrauch – so darfst du dich nicht wundern, wenn es dir nicht gut geht und deine Stimmung merklich dunkel bleibt.

Und das ganz unabhängig davon, ob du jetzt die eine oder andere Verhandlung beim Familiengericht gewinnst oder nicht. Aber dazu unten mehr.

Lass mich vorab in die Metapher tiefer eintauchen.

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Der Krieg ist vor allem männlich

Jetzt haben wir mit unseren toxischen Ex-Partnern je nach Typus (apropos, hast du den Test schon gemacht, zu welchem Typ dein Ex gehört?) durchaus sehr aggressive Exemplare als Gegner, die bullig auftreten und die die Mutter ihrer Kinder ständig wegen irgendwas vor Gericht ziehen.

Dahinter steckt oft ein unstillbarer Hunger nach Rache oder narzisstische Wut, die je nach Temperament kalt oder rasend hitzig zum Ausdruck gebracht wird.

Und eh wir uns versehen, befinden wir uns in einem Krieg, den wir nicht wollen.

Jetzt gibt es durchaus Mütter, die die Ärmel hier hochkrempeln und sagen: „Du willst Krieg? Bitte schön – ich habe keine Angst vor dir! Ich lass mich von dir nicht mehr so behandeln wie in der Beziehung – damit ist jetzt ein für alle Mal Schluss! Dir werde ich es zeigen! Schließlich bin ich eine gestandene Frau, die mit beiden Beinen und sehr erfolgreich im Berufsleben steht. Du bekommst mich nicht klein!“

Oder auch – durchaus zaghafter: „Das ist so ungerecht! Ich muss jetzt für die Gerechtigkeit kämpfen und meinen Teil dazu beitragen, damit solche Männer auf keinen grünen Zweig mehr kommen.“

Ein Nicht-Einsteigen in den Krieg wird dann mit „Feigheit vor dem Feind“ gleichgesetzt.

Aber ach! Ein Krieg mit einem toxischen Ex-Partner kann nicht gewonnen werden – zumindest nicht emotional.

Wir sind im Krieg so fern von unserer urweiblichen Energie, so derart außerhalb unseres inneren Kompasses, dass wir selbst dann, wenn wir die wesentliche „Schlacht“ bei Gericht gewonnen haben, alles andere als euphorisch sind.

Zurück bleiben dagegen sehr oft Leere, tiefe Trauer und das Gefühl, dass man sich jetzt am liebsten für mehrere Tage unter die Bettdecke verkriechen möchte.

Ich habe schon von Müttern gehört, die genau in diesem Moment ihres Triumphes dem Ex alles gegeben haben, was er wollte. Umgang, gemeinsames Sorgerecht, Wechselmodell – alles, wofür sie zuvor jahrelang gekämpft hatten, damit er es nicht bekommt.

Da stehen dann alle Außenstehenden um die Frau herum und schütteln den Kopf. Um Gottes willen! Was ist denn mit der auf einmal los?

Der tiefe, innige Wunsch nach Frieden und Harmonie (dem weiblichen Prinzip) und die starke Sehnsucht, sich wieder mit der eigenen Seele in Einklang zu bewegen – das ist los.

 

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Wie schmeckt ein Sieg in einem Krieg, den man nie wollte?

Wie schmeckt ein Sieg für uns Mütter, wenn wir sehen, was der Krieg mit der Kindheit unserer Kinder angestellt hat?

Wir haben zwar formal die Schlacht gewonnen – aber um uns herum gibt es nur Verlust, Hunger und Trümmer, die aufgeräumt werden müssen.

„Oje, Heidi, das will ich nicht!“ magst du dir jetzt denken. „Aber soll ich jetzt alles mit mir und den Kindern machen lassen?“

Nein, natürlich nicht.

Wenn dein Kind in Gefahr ist – sowohl emotional als auch physisch – braucht es eine Beschützerin, nämlich dich. Wer sollte es sonst tun? Der Verfahrensbeistand schon mal nicht!

Auch das ist eine urweibliche Kraft: Das Verteidigen des Kindes vor Angreifern, um sein Überleben zu sichern.

Aber es steht und fällt alles mit deiner Perspektive.

Betrachtest du dich als Kriegerin und Gegnerin eines hochgradig narzisstischen Mannes, mit dem Rücken zur Wand und auch als ein Opfer des Systems, dann bist du derartig weit entfernt von deinem weiblichen Kern, dass ich es gut verstehen kann, wenn dein Innerstes Amok läuft, dir immer wieder widersprüchliche Signale sendet und keine Ruhe schenkt.

Siehst du dich dagegen als Verteidigerin und Beschützerin deines Kindes, kannst du ganz andere Kräfte im Inneren mobilisieren.

Du hältst dein mentales Schutzschild hoch über dich und dein Kind, damit der Hagel an Vorwürfen und Bewertungen Euch nicht treffen kann.

Du bleibst ruhig, denn deine urweibliche Kraft ist die Ruhe und die Klarheit – vor allem in kritischen Situationen.

Solltest du jemals selbst eine Waffe ziehen, dann nur zur Selbstverteidigung, niemals zur aktiven Vernichtung. Dein Ziel ist klar – wieder Frieden und Harmonie herzustellen.

Wenn du einen toxischen Ex-Partner hast, dann hast du einen Gegner auf der anderen Seite Eurer Elternbeziehung, der an Konsens, Frieden und Harmonie kein Interesse hat.  Daher werden seine Spirenzchen vor Gericht kein Ende nehmen.

Isso.

Akzeptiere die Rahmenbedingungen aus einer Position der Stärke

Es ist durchaus ein Zeichen deiner Stärke, wenn du die Gegebenheiten als solche akzeptierst und in den Verhandlungen mit deiner weiblichen Energie verbunden bleibst und nicht versuchst, in die eher „wesensfremde“ männliche Energie zu gehen, weil du meinst, du müsstest jetzt genauso agieren wie der Ex.

Deine Power ist da, Sweetheart. Ganz tief in dir will sie leuchten. Du darfst ihr vertrauen!

Deine Orientierung bei allem, was du selbst aktiv entscheiden musst („Stell ich jetzt diesen Antrag bei Gericht oder besser nicht?“) ist dein Kind. Je kleiner das Kind, umso mehr braucht es deinen Schutz, und es liegt an dir, abzuschätzen, wie dieser Schutz aussehen muss, damit es deinem Kind elementar gutgeht.

Ob es dazu gehört, dass du darum kämpfst, dass dein toxischer Ex überhaupt keinen Umgang mehr haben soll, weil du davon gehört hast, wie sehr diese Väter manipulieren oder ob du das Wechselmodell für dein Kleinkind abwenden willst oder darauf antwortest, wenn er es verhindern möchte, dass du überhaupt erst mal ausziehst mit dem Kind – all diese Entscheidungen triffst du im Einklang mit deinem weiblichen Beschützerinstinkt, wenn du dir dein Kind anschaust und dich ehrlich fragst:

„Geht es um mich oder um mein Kind?“

Wenn du dann aus einer Gerichtsverhandlung herauskommst und hast gewonnen, dann darfst du dich auch freuen – dafür, dass offensichtlich Fremde (der oder die RichterIn) dich in deinem Antrag unterstützt haben und es genauso sehen wie du.

Horch aber gut in dich hinein, wenn du alles andere als Feierlaune empfindest! Schreib dir besser die Gedanken in dein Journal, bevor du mit wehenden Fahnen zum toxischen Ex rennst und ihm ein tolles Friedensangebot machst, was du womöglich ein Jahr später wieder bereuen wirst.

Merke: die positive Verwunderung, die es anfangs noch auslösen mag, kann mit einem echten Narzissten nicht von Dauer sein. Eh du dich versiehst, stehst du wieder am Startpunkt, musst deine Grenzen erneut verteidigen und ggfs. wieder kämpfen.

 

Tu dir selbst bitte einen großen Gefallen

So lange du noch ganz am Anfang stehst, überlass die Kriegsrhetorik bitte den Männern. Benutze lieber Wörter der weiblichen Kraft und Stärke, das hilft deinem Innern, dich mental besser zu unterstützen.

Deine Seele wird es dir danken.

 

 

Wie denkst du über diesen Text? Wie sieht deiner Meinung nach die weibliche Antwort auf aggressive väterliche Kriegstreiberei aus? Ich freue mich über deinen Kommentar weiter unten.

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