Die besten Argumente für deinen Wegzug mit Kind

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Ich glaube, ich hänge mich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass jede Mama mit einem toxischen Ex darauf erpicht ist, die räumliche Distanz zwischen ihr und dem Ex so groß wie möglich zu haben und daher mit dem Kind weit wegziehen zu wollen.

Wir versprechen uns davon Heilung und Ruhe.

Aufatmen können.

Um nicht an jeder Ecke mit einem Trigger konfrontiert zu werden.

 

Aber da ist ja noch das Kind!

 

Also dürfen wir nicht so ohne Weiteres eine beliebige Entfernung schaffen. Das Kind soll ja die Chance haben, eine Beziehung zum Vater unterhalten oder gar aufbauen zu können, je nachdem, wie alt es zum Zeitpunkt Eurer Trennung ist.

Darauf gucken auch die RichterInnen.

Es gibt keine allgemein gültige Regel, wie viele Kilometer Distanz „erlaubt“ sind. In Großstädten mit Wohnungsmangel ziehen andere Gründe als in Kleinstädten oder Dörfern.

Trotz allem gibt es sie, die strahlenden Heldinnen, die es geschafft haben, mehrere 100 Kilometer Abstand zu schaffen und sich ein neues Leben mit dem Kind aufzubauen.

Ja, auch gegen den Willen des toxischen Kindsvaters!

Dafür braucht es die Übertragung des ABR, des Aufenthaltsbestimmungsrechts, auf die Mutter. Welches dann bei Gericht beantragt werden muss.

 

Wie du deine Chancen, das ABR zu bekommen, erhöhst

 

Da es sich hier um eine wesentliche Veränderung im Leben des Kindes handelt, wird natürlich auch die ganz große Klaviatur des Rechtssystems aufgefahren. Inklusive Gutachtenverfahren und allem Pipapo. Hier schaut man auch vor allem auf deine Bindungstoleranz.

Deine Haltung ist hier maßgeblich.

Willst du in erster Linie Abstand zwischen Kind und Ex schaffen, damit er es nicht mehr manipulieren kann, und wird das in einem solchen Verfahren offensichtlich, wirst du nicht gewinnen.

Wenn du in erster Linie wegen dir selbst den Abstand schaffen willst, und das Kind hätte ausschließlich Nachteile daraus, dann wirst du ebenfalls nicht gewinnen.

Und dann kommt noch die ganze Dynamik eines groß angelegten Gerichtsverfahrens on top. Was jede logische Vorhersage von vornherein verbietet.

Trotzdem gibt es sehr gute Gründe für einen Wegzug mit Kind, und ich möchte unten einmal die besten nennen.

Ob sie auf dich – falls du gerade einen Wegzug überlegst – zutreffen, musst du unbedingt gemeinsam mit deinem Rechtsbeistand klären. Dieser kann dir dann auch erläutern, womit du rechnen musst. Das ist auch davon abhängig, in welcher Dynamik du schon steckst und welche Fakten du bereits geschaffen hast.

Gute Gründe für einen weiten Umzug:

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Der Job

 

Bist du eine hochspezialisierte Expertin auf deinem Gebiet und kannst ein sehr gutes Jobangebot nur in wenigen Städten annehmen und somit nur so deinen und den Lebensunterhalt des Kindes sichern, dann ist das der beste Grund überhaupt.

Gerade Wissenschaftlerinnen haben dann nach gute Chancen, vor allem wenn es nur spezielle Institute/Universitäten gibt, die diese Forschung unterstützen und fördern.

Auch Ärztinnen mit einer besonderen Kompetenz, deren Ausübung nur wenige Kliniken im In- wie auch im Ausland möglich machen, haben gute und gewichtige Argumente für einen weiten Umzug.

Oder du arbeitest in einem Konzern und hast die Chance, intern von der Niederlassung in Stuttgart in die Zentrale nach Hamburg zu wechseln, um dort die Karriereleiter hochzukraxeln.

Auch hier gilt die Überlegung, ob du nicht den höher dotierten Job genauso in einem ähnlichen Unternehmen in Stuttgart bekommen könntest.

Alles, was dir dabei hilft, dich finanziell unabhängig zu machen, und was du nicht von daheim in der Nähe des Ex machen kannst, wäre somit ein gewichtiges Argument.

Je spezialisierter dein Knowhow, umso gewichtiger dieses Argument.

 

Umzug zurück in deine alte Heimat

 

Hast du damals für den Ex deine geliebte Heimatstadt verlassen und bist zu ihm aufs Land gezogen – oder umgekehrt? Deine empathische Ursprungsfamilie, die dir stets mit Rat und Tat Unterstützung angedeihen lässt, ist noch dort vor Ort versammelt?

Wenn dann auch noch dein Kind eine liebevolle Bindung und Beziehung zu den Großeltern aufgebaut hat, weil Ihr regelmäßig hingefahren seid, ist das ein zusätzliches Plus.

Und ganz besonders vorteilhaft für einen weiten Wegzug wäre es, wenn das Kind nur die schönsten Erinnerungen an deinen Heimatort und es dir sogar bereits gesagt hat, dass es lieber dort wohnen wollen würde, weil es auch schon andere Freundschaften geschlossen hat, die in jeden Schulferien aufs Neue vertieft werden.

Und jedes Mal, wenn Ihr zum Ferienende wieder zurück in die aktuelle Wohnung fahrt, gibt es großes Drama und jede Menge Tränen.

Vor allem, wenn dein Unterstützernetzwerk dort vor Ort ist und du nicht allein mit Kind sein wirst, hast du ein wichtiges und gutes Argument an der Hand.

 

Deine Eltern werden pflegebedürftig

 

Bist du das einzige Kind und hast niemanden, der sich um deine pflegebedürftigen Eltern kümmern kann, dann solltest du diesen Punkt auch benennen. Oder du willst deiner Mutter dabei helfen, sich um deinen pflegebedürftigen Vater zu kümmern.

Hier wäre der große Vorteil für dein Kind, die Großeltern noch erleben zu dürfen und seine Beziehung zu ihnen zu vertiefen auf die wenigen Jahre, die jetzt noch übrigbleiben.

 

Du hast einen neuen Partner

 

Auch ein wichtiger Grund: Du willst deinen Freund, mit dem du optimalerweise schon ein paar Jahre zusammen bist, heiraten und gemeinsam mit ihm einen neuen Lebensabschnitt starten.

Vielleicht habt Ihr sogar gemeinsam ein großes, ehrgeiziges Projekt aufgezogen, welches einen weiten Umzug erforderlich macht.

Oder dein neuer Mann muss beruflich aus wichtigen Gründen (Experte, Wissenschaftler, gefragter Arzt – siehe oben) wegziehen und du willst ihn begleiten.

 

Last but not least: Was bedeutet das für dein Kind?

 

Du hast es wahrscheinlich schon von oben herausgelesen: Das wichtigste Kriterium für eine Übertragung des ABR ist und bleibt die Veränderung der Lebensumstände für dein Kind zum Besseren.

Oder es bleibt zumindest der Status Quo bestehen, wenn dieser aktuell recht günstig ist für das Kind.

Sprich: Lebt Ihr das Residenzmodell, und es sichergestellt, dass das Kind weiterhin im Residenzmodell selbstständig und ohne gravierende Nachteile den KV sehen und seine Beziehung und Bindung zu ihm pflegen kann, dann ist das ein sehr gutes Argument.

Auch spielt das Alter des Kindes eine Rolle. Ist es noch sehr klein, kann man ihm lange Fahrten mit Auto, Bahn oder gar Flugzeug nicht so leicht zumuten wie im Vergleich einem Teenager.

Der KV hätte aber durchaus eine sehr gute Gelegenheit, die Beziehung zum Kind zu vertiefen, wenn er es von sich aus abholen und bringen würde.

Normalerweise gilt ja, dass derjenige, der die Distanz schafft, auch fürs Bringen und Abholen in der Pflicht steht – aber das Holen und Bringen ist Quality Time par excellence. Man sitzt gemeinsam nebeneinander, hört zusammen Musik und erzählt sich mehr als am Esstisch oder vor dem Fernseher. Hat dann der Elternteil noch lecker Brotzeit und Snacks dabei, wird es extrem gemütlich und schön.

Aber das nur nebenbei.

Die Kernfrage wird sein: Wie kann das Kind seine Beziehungen nach eurem Wegzug weiterführen? Hat es viele Freunde am jetzigen Wohnort? Ist es vereinsmäßig eingebunden? Wie wird sich sein Leben verändern?

Und will es überhaupt mit umziehen?

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Das heißt im Umkehrschluss

 

Je kleiner, umso leichter wird es für das Kind sein, solche großen Veränderungen zu erleben und verdauen zu können.

Im Residenzmodell ist es leichter als im gelebten Wechselmodell (auf Probe), den Alltag an einen anderen Ort zu transferieren und die Wechsel zu organisieren.

Hast du über die vergangenen Jahre dafür gesorgt, dass das Kind stets Kontakt auch zu deiner Familie hatte – sind es also keine Fremden – dann wird sich dein Kind leichter damit tun und freudiger die große Veränderung willkommen heißen.

Und sehr gut, wenn du stets darauf geachtet hast, deine Spezialisierung auf ein Nischenthema, was nicht jede/r kann, voranzutreiben, und somit deine berufliche und damit finanzielle Unabhängigkeit nie aus den Augen verloren hast!

 

Und wenn „shit happens“?

 

Das ABR aufgrund von einem weiten Wegzug vom Kindsvater zu erhalten ist wirklich ein großes Ding, Sweetheart.

Ich werde dich immer dabei mental unterstützen, deinen Maximalwunsch vor Gericht zu vertreten.

Aber die Dynamik im Gericht ist nun einmal besonders, und selbst die besten Argumente sorgen nicht dafür, dass du siegreich aus dem Saal rauschen kannst.

Deine Haltung ist das A und O. Deine Argumente müssen sich um das Kind kreisen und weniger um dich – auch wenn ich es dir von Herzen gönne, wenn du mit der räumlichen Distanz mehr Raum für dich und deine Heilung finden willst.

Letztlich kannst du auch mentale Grenzen und Heilung für dich erfahren, wenn er in der Nebenstraße wohnt – es ist nur eine größere und schwierigere Challenge.

Allerdings können auch tägliche Emails zwischen Lübeck und Rosenheim für großen Stress sorgen. Oder Facetime-Anrufe jeden Sonntagnachmittag um 16 Uhr, festgelegt im Beschluss. Oder das Warten auf den Ex an der Wohnungstür zur Kindübergabe, wenn er dir nicht sagt, dass er später kommt. Oder sogar früher klingelt, während das Kind sein Mittagessen noch nicht fertig hat.

Merke: Du kannst vor deiner Wachstumsaufgabe mit einem toxisch-narzisstischen Mann nicht weglaufen.

Eine große räumliche Distanz ist nichts im Vergleich zur emotionalen, inneren Distanz zu seiner Pathologie und narzisstischem Gehabe.

Ein Richter mag dir die räumliche Distanz erlauben – oder auch nicht. Das hast du nicht in der Hand.

Aber was du in der Hand hast, ist deine innere Entwicklung. Das Egalsein des toxischen Ex, unabhängig davon, was er macht oder nicht macht – und dabei helfe ich dir gern.

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Und es ist egal, wer das ABR hat.

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