Warum du niemals freiwillig in eine Mediation mit deinem narzisstischen Ex gehen solltest
…und worauf du bestehen solltest, wenn sie von oben angeordnet wird.
Ich war schon immer ein großer Fan von Mediation. Ich finde es eine fantastische Idee, einen neutralen Dritten zu einem Konflikt dazuzuholen und, falls derjenige so richtig gut ausgebildet ist und sein Handwerk versteht, zu einem guten Kompromiss geführt zu werden. Alle Konfliktparteien fühlen sich wohl, weil alle wertschätzend behandelt und ernst genommen werden.
Eine Mediation (lat. für „Vermittlung“) ist, laut Wikipedia, ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem unabhängige „allparteiliche“ Dritte die Konfliktparteien in ihrem Lösungsprozess begleiten. Die Konfliktparteien, auch Medianten oder Medianden genannt, versuchen dabei, zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.
Also bitte nicht mit einer Meditation verwechseln…
Wenn du selbst gerade in deiner – mehr oder weniger einvernehmlichen – Trennung zusammen mit dem Ex den dringenden Wunsch nach einer Mediation verspürst, dann mach das!
… mit einer wichtigen Einschränkung
Ein normaler Konflikt basiert in der Regel auf einer misslungenen Kommunikation der Bedürfnisse zwischen den Parteien. Dafür ist eine Mediation perfekt geeignet.
Nun isses aber so, dass wir als Mütter mit toxischen Ex-Partnern, sofern diese mutmaßliche Narzissten sind, ganz besondere Konfliktpartner gegenüber sitzen haben:
- Männer, die sich immer als Opfer sehen,
- die ihre eigene, negative Grundhaltung auf den anderen projizieren,
- die ihre Ex-Partnerin nicht auf dieselbe Stufe wie sich selbst stellen,
- die über eine ausufernde Anspruchshaltung verfügen, mit der sie meinen ein Anrecht darauf zu haben, ihre Forderungen und Wünsche erfüllt zu bekommen,
- die es gewohnt sind, Andere zu manipulieren,
- die sich gern darstellen und präsentieren (das im besten Licht), aber das, was dann entschieden oder besprochen wird, im Nachhinein weder akzeptieren noch sich an die getroffenen Abmachungen halten,
- die in der Regel offizielle Institutionen ablehnen, verhöhnen, nicht ernst nehmen,
- die ihre eigenen Einstellungen niemals hinterfragen und reflektieren,
- die jede soziale Interaktion gewinnen müssen und sich ständig im Wettbewerb befinden sowie
- Männer, die uns in den Jahren zuvor emotional und mental aufs Schlimmste missbraucht haben.
Eine Mediation beruht auf einer ganz besonderen Grundhaltung:
Alle Beteiligten wollen einen Streit beilegen, erkennen aber an, dass jeder in dem Spiel seine Bedürfnisse hat und ein Kompromiss im Sinne von Allen sein sollte. Man will also gemeinsam eine Regelung erarbeiten und eine Sache endlich abschließen.
Ein narzisstisch gestörter Mann denkt so nicht.
Er will ausschließlich seine eigenen Interessen durchbringen und höchstens den neutralen Dritten davon überzeugen, dass du die Gestörte bist und er das Richtige für alle tut.
Er braucht den Streit mit dir außerdem als beständige Quelle für seine Energiezufuhr.
Wo bleibt bitteschön der Spaß, wenn der Disput aufhört?
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Achtung: Gefahr!
Jetzt kann man natürlich sagen: Ein Versuch ist es wert. Es geht ja schließlich um die Kinder! Da muss man sich schon mal bemühen, und zumindest von deiner Seite willst du nichts unversucht lassen, um eine friedliche Trennung zu haben und eine gute Co-Elternschaft aufzubauen.
Und dann ist da ja noch die Sachbearbeiterin vom Jugendamt, die dir das dringendst empfiehlt und du das Gefühl bekommst, du stehst sonst als Haupt-Blockiererin da und verlierst womöglich deine Kinder, wenn du es nicht tust.
Eine Mediation mit einem mutmaßlichen narzisstisch Gestörten birgt das große Risiko, dass es ein weiteres Trauma für dich werden könnte, und du solltest das wirklich nicht unterschätzen.
Denn: Die einzelnen Mediationssitzungen (in der Regel sind es mehrere) bieten solchen Männern eine Bühne, ihren emotionalen und mentalen Missbrauch vor den Augen und Ohren des bemühten Mediators fortzuführen.
Es kann sein, dass er Sachen sagen wird, die dich schon früher stark verunsichert haben, die sich für den Mediator aber „normal“ anhören.
Er wird sehr wahrscheinlich lügen, dass sich die Balken biegen, und diese Lügen stehen dann erstmal im Raum – so schnell könntest du gar nicht reagieren (vor allem, wenn es seine Redezeit ist, in der du ihn nicht unterbrechen darfst).
Gut möglich, dass er Sachen sagen oder behaupten wird, die dich triggern können.
Er wird vielleicht auch höhnisch oder aggressiv im Ton werden.
Der Mediator – ganz im Sinne der Regeln – wird versuchen, ihn professionell anzuhören, ihn wertzuschätzen und seine Aussagen nicht zu bezweifeln. Allein das kann sich wie Zahnweh für dich anfühlen.
Und es kann sein, dass dein toxischer Ex seinen ganzen Hass auf die Situation auf dich projiziert, und diese Wucht könnte dich dann umhauen.
Du schaust diesem Schauspiel fassungslos zu und wirst nur noch denken „Ja, sieht das denn keiner, was hier gerade vonstatten geht??“ Solltest du also bis dahin die vage Hoffnung gehabt haben, dass du nun endlich einen Zeugen hast, der schnell begreifen wird, was da vor sich geht, geht diese sehr schnell flöten.
Aber das wirklich Allerschlimmste, was sehr wahrscheinlich passieren wird: Dein toxischer Ex wird alles von dir erfahren, was du gerade fühlst und denkst, denn du öffnest dich und willst ehrlich sein – schließlich willst du ja den Konflikt beenden. Es ist sein Waffenarsenal für später, wenn Ihr wieder „allein“ seid.
Mal ganz davon abgesehen, dass du nach dem Treffen, wenn Ihr gemeinsam aus der Tür rausgeht, direkt von ihm verbal angegriffen werden könntest mit dem, was du in der Mediation gesagt hast.
Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?
Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft.
Meine Empfehlung für dich
Wenn du glaubst, dass dein Ex eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickelt hat, dann lass die Finger von einer Mediation.
Du darfst dich selbst schützen!
Das wird sonst keiner für dich übernehmen, da der emotionale und mentale Missbrauch, den du erlebt hast, für Außenstehende nicht oder kaum zu verstehen ist.
Das Letzte, was du in deiner Situation brauchst, ist eine weitere traumatische Erfahrung mit einem nichtsahnenden Mediator, der nach bestem Wissen und Gewissen handelt aber unwissentlich zum Mithelfer von psychologischem Missbrauch wird!
Die oberste Regel, wenn du aus einer narzisstischen Beziehung kommst, ist auf Abstand zu gehen und jeglichen Kontakt zu vermeiden, um deinem Ex keinerlei Gelegenheiten mehr zu geben, dich drangsalieren zu können.
Dies gilt vor allem, wenn du bislang noch nicht bei Gericht gewesen bist und es dir gerade selbst überlegst, deinem toxischen Ex eine Mediation vorzuschlagen.
Allerdings sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass Familienrichter gerne zuerst feststellen, ob bereits eine Mediation stattgefunden hat, und dann diese Extraschleife anordnen.
Du könntest dann z.B. sagen: „Ich bin gerne zu einer Beratung mit einem Psychologen bereit, aber nur getrennt, ohne gemeinsame Termine. Eine gemeinsame Mediation in einem Raum möchte ich zu meinem Selbstschutz nicht durchführen, ich bitte hier um Ihr Verständnis.“
Besprich dich bitte vorher mit deinem Rechtsbeistand, dass er dann eine sogenannte Pendelmediation („Shuttle-Mediation“) erwirkt, wenn der Richter/die Richterin sich nicht von der Mediationsidee abbringen lässt. Bei einer Pendelmediation sitzen die Parteien in getrennten Räumen zur gleichen Zeit und die Mediatoren wechseln zwischen den Räumen hin und her.
Quasi das Wechselmodell für Mediatoren. 😉 (pun intended!)
Denn vieles von dem, was ich oben an möglichen Gefahren beschrieben habe, würde dann verpuffen, denn die jeweiligen Aussagen würden vom Mediator gefiltert und vorgetragen.
Und das, meine Liebe, ist dann eine wirklich tolle Sache – du kannst deine Argumente ohne Angst vortragen und wirst angehört.
Zusammengefasst:
Sofern du einen „normalen“ Ex hast, der einfach nur bei der einen oder anderen Entscheidung eine andere Meinung hat – dann mach eine Mediation.
Wenn du einen toxischen Ex hast, der dir im Alltag die Hölle heiß macht, dann lass die Finger davon, so lange du kannst und es in der Hand hast!
Wenn du einen toxischen Ex hast, und der Richter hat eine Mediation angeordnet, dann versuche, eine Shuttle-Mediation zu erwirken, wenn du mit dem Mann nicht zusammen in einem Raum sein kannst, ohne dabei starke körperliche Reaktionen zu bekommen.
Wenn das alles nicht zu vermeiden ist: Dann eigne dir unbedingt vorher ein starkes inneres Mindset an. Ich trainiere in Court Royal®️ und auch im Club der mutigen Mütter die besten mentalen Tools – und dann überstehst du auch eine angeordnete Mediation souverän und klar.
Wie denkst du darüber? Hast du schon einmal eine (Pendel-) Mediation mit deinem narzisstischen Ex gemacht? Wie ist deine Erfahrung? Ich freue mich über deinen Kommentar weiter unten.
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Ich bin vom Gericht nach einem relativ gutem Vergleich zu einer Elternberatung verdonnert worden. Ich habe mich 2 Jahre gegen eine (freiwillige) Beratung gewehrt und es war der richtige Weg. Ich habe nun eine Grundlage und der KV kann nur etwas mit meiner Zustimmung ändern. Das gibt mir viel Sicherheit für die anstehende Elternberatung.
Mein Ex hat die Gespräche in der familienberatungsstelle bei einer Psychologin nach 2 Jahren dann ausgeschlagen bzw. Abgebrochen, weil die gute Frau Beraterin ja angeblich parteiisch sei. Sie war auf Ebene der Kinder… weder meiner noch seiner! Was tue ich am besten, wenn er sich nicht an Absprachen hält? Die Familienberatungsstelle ist dem Jugendamt untergeordnet. Eine Umgangsvereinbarung gibt es für Kind 1 (8jahre) die aber schon 3 Jahre alt ist. Kind 2(3jahre) soll aus ex Sicht ebenso behandelt werden, dabei kennt die kleine den Vater nur kaum.
Kind 1 hat adhs und brauch klare Regeln und Strukturen an die der ex sich nicht hält. Deswegen hatte ich überlegt den Umgang unabhängig für beide gerichtlich festzulegen. Damit er mal eine Grenze bekommt.???
Was tun wenn man einem gemeinsamen Elterngespräch in der Schule zugestimmt hat? Ich bin da überrumpelt, ich wusste nicht dass es so kommen könnte und auch nicht wie ich das hätte ablehnen sollen.
Wenn es um Themen geht die aktuell vor Gericht sind dann wüsste ich dass ich auf jeden Fall diese aus gutem Grund blocken kann. Aber es stecken ja noch viel mehr Fallstricke drin und nicht zuletzt die Gefahr dass ich als böse Mutter dargestellt werden kann und dass Lehrkräfte von Mr. Narzisst eingewickelt werden.
Danke für den Beitrag der mir die Augen geöffnet hatte auch wenn ich danach doch noch ins Fettnäpfchen getreten bin.
Ich dachte mir beim Lesen, dass ich doch gut genug weiß worum es geht und dass ich damit umgehen kann und das Risiko eben eingehe.
Doch es sind schon mehrere Mediatoren verschlissen – echte Klärung im Sinne von tatsächlichen Entscheidungen und schriftlichen Vereinbarungen und Verbesserung der Kommunikation hatte es bei uns fast nie gegeben.
Leider sind (abgesehen von der Blockade der Narzissten) viele Mediatoren entweder nicht gut genug geschult oder nicht neutral/ klar/ mutig/ feinfühlig/ streng/ … genug um zu erkennen woran sie bei hochstrittigen Fällen wirklich sind und passend damit umzugehen.
Ich bin gebranntes Kind, dass es die Lage für mich sogar verschlimmern kann, wenn jemand auf ihn hereinfällt und ihn versucht als Opfer zu unterstützen und seine Taten völlig zu verharmlosen usw.. Schade dass das Verzögerungen mit sich bringt nötige Gerichtsprozesse anzuleiern. Im Ort war das etlichen in ähnlicher Lage wie mir mit dem gleichen Mediator aufgefallen dass da alles schief läuft. Vernetzen ist der Schlüssel! Es hat mir immens geholfen zu erkennen dass ich mich wegen des Scheiterns nicht schlecht zu fühlen brauche.
Eine Mediation mit abwechselnden Terminen für beide wurde abgelehnt. Hätte ja eh nicht funktioniert bei der Haltung des Mediators und den ständigen Terminabsagen des Narzissten.
Mir scheint fast gute Mediatoren sind in den kostenlos-Beratungsstellen womöglich rar und man muss sie vlt. bezahlen. Zumindest wären dort auf dem „Markt“ eher bessere Gestaltungsmöglichkeiten, dass sich jemand an den Wünschen der Kunden zu orientieren bereit ist.
Ich habe vor kurzem meine erste Mediation hinter mich gebracht. Habe das leider selbst im Dezember noch angestoßen gehabt, bevor ich mir über die Narz. Störung meines Ex klar geworden bin (wir sind seit letzten Sommer getrennt). Gerichtstermine gab es auch noch keine, jedoch sind die Anwälte schon mittlerweile beschäftigt. Ich kann froh sein, dass ich von der Störung meines Ex wusste, bevor ich in die Mediation gegangen bin. Wie du sagst, man braucht ein starkes Mindset und man muss sich selbst zentriert wissen, sonst steht man das nicht durch, und gibt an aus Mitleid nach, obwohl man sich vorgenommen hat, stark zu bleiben …
Es war sehr anstrengend, kräfterauben, aber ich habs geschafft, und mein Ex hat nix von dem erreicht, was er wollte (von wegen Wechselmodel!!!) Ich habe eines geerntet bei dieser Mediation… die unverhohlene Verachtung meines Ex! Wer das nicht abkann sollte eine Mediation vermeiden. Ich bin mittlerweile auf dem Trip, dass ich selbst Kraft daraus schöpfe, wenn ich merke, dass er begreift, dass es nicht nach seinem Willen geht!
Wir haben jetzt 3 Versuche an 3 verschiedenen Beratungsstellen durch. Und es war genau wie oben beschrieben.
Ich mache gerade eine alleinige Beratung, die übrigens, wie soll es auch anders sein, von ihm für uns zusammen vor Gericht erwirkt wurde.
Defintiv das letze Mal das ich mich dazu hab nötigen lassen.
Hallo liebe Heidi, es tut gut zu lesen das man nicht allein mit seinen Problemen ist. Ich bin sehr froh auf die Seite gestoßen zu sein. Nun zu mir. Ich brauche etwas Rat da unsere Psychologin bei der Elternberatung anscheinend den Ernst Lage des kleines nicht erkennt. Bei den beiden Einzelsitzungen war sie anders als wie beim ersten Gespräch zu dritt. Es geht nur um die Belange des Vaters. Wo bleiben denn aber die des Kindes? Der Vater hat unser Kind 8-9 Nächte im Monat. Ein langes WE von Donnerstag bis Montag früh und auch 1 Papa nachmittag in der Woche. Bis vor kurzen hatten wir Familiennachmittage jeden Montag. Da es nur noch Streitereien und Provokationen gab, musste ich die Reißleine ziehen, zum Schutze des Kindes, Beispiel: Ich das Kind auf dem Arm (unser Sohn ist 3 Jahre) und er sagt „.. Nur noch ich stehe zwischen den beiden“ und daß ich bald mein Leben allein leben kann , juhu… Und er lachte schmutzig wie ein Psycho…furchterregend. Und es sind noch viele viele weitere Dinge passiert. Was soll das Kind bitte dabei denken wenn er sowas hört? Die kleinen sind so schlau und saugen alles auf. Von Anfang an der Trennung (Kind 1,3 Monate) sah er den kleinen regelmäßig. Letztes Jahr im Sommer kamen wir gut zurecht, ich ließ ihn in meine Wohnung, er konnte ein und aus, alles fürs Kind. Kam vor das er 3,4 mal in der Woche hier war. Die Bindung war von Anfang an gegeben. Nun zog ich die reißleine und beschloss das die montags Familiennachmittage bis auf weiteres auf Eis gelegt werden, bis wir wieder besser miteinander umgehen können, um die Tage dann wieder mitaufzunehmen. Dann ging der Psychoterror so richtig los. Letztendlich sitzen wir nun vor der Elternberatung. Ich eingeschüchtert von ihm weil er ein purer Narzist ist. Die Beraterin hat er doch auch schon um den Finger gewickelt. Sie machte den Vorschlag ich solle mir Gedanken machen ob man nicht folgenden Umgang ZUSÄTZLICH miteinbaut.
Jeden Montag bis 18:30 Uhr und donnerstags in einer Woche sogar mit Übernachtung! Ohne vorher überhaupt darüber zu sprechen wie es dem kleinen aktuell geht. Es gibt Veränderungen bei ihm. Er wacht auf und fragt wo wir sind. Das ist nur eins von vielen Beispielen. Ich werde so ganz sicher nicht weiteren Umgang zustimmen. Außer jeden 2ten Montag his 18:30 Uhr, aber dann wenn er ihn WE nicht hatte, das ist ok.
1) Ich brauche Tipps wie ich dies gut argumentieren kann.
Die Berater sind so fuchsig das Sie dann sagen könnten “ vielleicht nässt er ja nur ein nach dem Papa WE weil er den Papa vermisst“ man muss so vorsichtig sein wie man was formuliert. Wir sind die Mütter, ich kann nicht verstehen warum wir so sehr in die Mangel genommen werden.
2) Es wird doch auch sicher gleich wieder schlecht bewertet wenn ich ihren Vorschlag nicht umsetze, oder?? Muss ich das machen wenn die Beraterin das sagt? Wie würde es bewertet werden?? Der Vater sitzt ja schon in den startlöchern was das familiengericht angeht. Meine Befürchtung wenn ich den Vorschlag des Umfangs nicht zustimme geht er ganz klar vor Gericht.
LG
Liebe Tini,
Das hört sich danach an, als ob du sehr vom Club der mutigen Mütter profitieren würdest, damit du für dich ein sicheres Gefühl entwickelst, wie du dich am besten verhalten sollst. Lass dich am besten gleich auf die Warteliste (https://midlife-boom.de/club) setzen, dann bist du bei der nächsten Öffnung dabei!
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Heidi, danke für deine Antwort. Das habe ich bereits getan. Die nächste Sitzung ist am Montag und bis dahin ist nicht mehr viel Zeit. Ich steh so unter Druck und Angst Gefühlen.
Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Nur, dass der Kindsvater während der Beziehung so nicht war. Erst zwei Jahre nach der Trennung fing es an, als er seinen Willen (Wechselmodell) nicht bekam. Er schlug dann später vor, dass ich ihm den Unterhalt der Kinder für seine Umgangszeit zurück zahle. Jetzt verneint er es natürlich in der EFB und unterstellt mir, dass ich nur sein Geld haben will.
Jugendamt scheint ihm auch verfallen zu sein. Denn obwohl die Sachbearbeiterin sagt, dass die EFB sehr überrascht war, dass KV wieder vor Gericht ging, meckerte sie mich voll. Auch, dass Elterngespräche in der Schule doch gefälligst zusammen gehalten werden sollen, hielt sie mir vor, obwohl er derjenige war, der mit einer Klassenlehrerin alleine sprach.
Jetzt hat KV den Stand erreicht mich in der Schule zu denunzieren. Ich würde über ihn Gerüchte verbreiten, so seine Aussage gegenüber der Schule.
In der EFB schießt er nur gegen mich. Was mir bis jetzt zugute kommt, ist, dass ich ihm bei jedem seiner Angriffsvorwürfe offene Fragen stelle. Nicht Eine beantwortet er.
Danke für die tolle Website. Ex möchte ebenfalls immer was zu seinen Gunsten ändern- Kind und ich sind vollkommen ega, aber nach außen muss man sich ja als der Superdaddy präsentieren. Habe eine Einladung zu einem Termin bekommen, den ich mich weigere anzunehmen. Er sitzt dann da und spielt sich als Opfer auf und lügt sobald er nur den Mund aufmacht.
Ich habe ich mich zu einer erneuten Mediation überreden lassen. Ich schaffte es nicht Nein zu sagen, da mein Exmann sonst erneut den Gang zu Gericht einschlagen wird. Mein Inneres wehrt sich gegen diesen Prozess. Nach meinen Erfahrungen ist er sinnlos und belastend. Wieder diene ich ihm als „Bad Bank“ seiner inneren faulen Kredite. Und wieder bin gezwungen, Kompromisse zu Lasten unserer Kinder einzugehen, die den Kindern und damit auch mir innerlich widerstreben. Dennoch fühle ich mich inzwischen stärker. Ich weiß, dass er weder einsichtsfähig ist noch Reue zeigen wird. Aber einen Schwachpunkt gibt es doch. Auch gegenüber unseren Kindern verhielt er sich narzisstisch. Ich werde die Mediatoren bitten, dass er sich mit seinem Verhalten unseren Kindern gegenüber auseinandersetzt und dafür die Verantwortung übernimmt. Ich gehe davon aus, dass er dies ablehnen wird. Und dann endet die Mediation an dieser Stelle eben doch. Das dies kein leichter Weg ist, ist mir bewusst. Ich habe aber das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Leider!
Danke für diesen interessanten Artikel, ich hätte den vorher lesen müssen. Ich habe genau diese Erfahrung gemacht und möchte den 2. Termin nicht wahrnehmen doch er wird es so drehen bei den 3. Personen das ich die Verrückte bin und schnell empfindlich reagiert so ist es leider auch im Nachhinein passiert. Er steht als kooperativ sympathischer da . Das ganze findet in einer Telefon Konferenz statt. Wa kann ich jetzt am besten tun. Einen Termin beim Anwalt habe ich. Helfen schriftliche Beweise seine Mails. Lg Yvonne
Dieser Kommentar paßt gerade ganz genau zu meiner Situation.
Mir wieder strebt das Ganze auch ,aber die Kinder zu machen und keiner sieht es von außen ist ein furchtbares Gefühl.
Ich war in einer Mediation. Noch bevor ich überhaupt gewusst habe, dass es tatsächlich vorbei ist. Da wusste der Mediator schon besser Bescheid (Tel vom Ex am Tag vorher). Ex hat gelogen, dass sich die Balken biegen und ich hab ununterbrochen geweint. Dann sollten wir die goldenen Kommunikationsregeln lernen. Vom ‚ich‘ und seinen eigenen Bedürfnissen sprechen, da habe ich gemerkt, dass ich das gar nicht kann. Mein Ex dagegen hat geglänzt. Nach der Mediation hat der Ex mich angegrinst und gemeint: ‚du bist nur angepisst, weil er dir nicht Recht gegeben hat‘. Ich habe ab da den Weg der gerichtlichen Trennung gewählt…
Liebe Heidi, wie wahr! Vielen Dank auch für Deinen Tip, was man auf eine vorgeschlagene Mediation antworten kann. Denn ich bin in solchen Situationen regelmäßig überrumpelt und kann nicht entsprechend reagieren. Nun habe ich eine Frage: wie verhält es sich mit der ‚Verordnung‘ eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen? Das ist doch hier dasselbe Drama! Per gerichtlichem Vergleich soll ich genau das mit meinem Ex tun – eine Erziehungsberatung zur Verbesserung der Kommunikation aufsuchen. Funktioniert aber nicht! Seinerzeit war ich nicht so auf der Hut und hätte auch nicht entsprechend reagieren können und wollte mich vor allem kooperativ zeigen.
Liebe Grüße und danke für die hilfreichen Tipps auf Deiner Seite,
Gut, dass ich das jetzt gelesen habe! Es hat mir die Suche erspart, denn natürlich ist es genau so, wie es hier im Artikel steht (nur immer wieder keimt Hoffnung auf es könne anders sein). Die Frage ist nur? Wen nehme ich sinnvollerweise mit rein ins Gespräch? Er will klären, wann er „endlich“ seiner neuen Freundin die Kinder vorstellen kann (ohne auch nur im entferntesten an die Kinder zu denken). Ich habe das Gefühl ich brauche jemanden, der dabeisitzt…
Liebe Heidi,
vielen Dank für diesen fantastischen Artikel! Balsam für die Seele und endlich ein stückweit Verständnis für die ‚Zwickmühle‘, in der die Mutter steckt, die das Wohl ihres Kindes über alles stellt und sich damit einem fortwährenden Nervenkrieg mit dem Ex aussetzt.
Wir praktizieren seit der Trennung vor knapp drei Jahren das Wechselmodell (MÖÖP!) und die Disney-Prinzessin in mir hofft immer mal wieder, das Ruder rumreißen und ihn zur Vernunft bringen zu können.
Wieder MÖÖP!
Ich habe ein Jahr nach der Trennung selbst eine gemeinsame Beratung angestrengt, da die Situation mit ihm und seiner Lebensgefährtin, die mich unbekannterweise im Netz öffentlich diffamierte, unerträglich wurde.
Ich habe dort in mehreren Sitzungen hollywoodreife Leistungen gesehen. Und eine begeisterte Zuschauerin in Form der Mediatorin, die uns ‚einen guten Weg‘ bescheinigte. Selbst, als ich die Beratung mit dem Hinweis abbrach, dass ich nicht bereit wäre, weiter Zeit und Nerven für Absprachen aufzuwenden, die sich in dem Moment, wo wir zur Tür herausgehen, in Luft auflösen.
Die Beraterin hat mich nicht verstanden.
Über ein Jahr später ist es nun der Ex, der gross ‚engen Kontakt mit dem Jugendamt‘ propagandiert und MEINEN Anwalt (den ich Gott sei Dank mittlerweile habe) anhält, mich richtig zu beraten und mir eine weitere gemeinsame Beratung nahe zu legen….
Der mir ‚persönliche Befindlichkeiten mit seiner Person‘ unterstellt, weil ich nicht bereit bin, mein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten.
Der mir unterstellt, mein Kind psychisch auf lange Zeit zu stören, so ich denn weiter unsere Kommunikation untereinander torpediere.
Es macht sprachlos und verunsichert mich doch immer wieder. Diese Menschen sind Profis, skrupellos und Meister ihres Fachs, weil sie Zeit ihres Lebens nichts anderes getan haben.
Aber egal, wieviel Angst es macht – man muss sich zwingen, den vernünftigen Stimmen im Umfeld zuzuhören, die emotional frei und unbelastet sind. Die Situationen werten und nicht die riesengroße Blase an Worten drum herum. Sei es der Anwalt, die Freundin mit eigener jahrelanger Erfahrung bzgl. Narzissten oder der neue starke Partner, der von der Situation weit genug weg ist, um sie rational bewerten zu können.
Ich danke Ihnen noch einmal sehr für all die treffenden Worte, die Sie gefunden haben und werde diesen Artikel in meinen Leitfaden (ja, auch das Schreiben und Sammeln von Erfahrungen Anderer hilft!) mit aufnehmen.
Herzliche Grüße,
A.
Hallo liebe Heidi
Ich war umzingelt von Narzissten, mein Ex Mann, meine Mutter, meine Schwestern und war 34 Jahre lang verheiratet und habe es geschafft mich nach so langer Zeit narzisstischen Missbrauchs zu trennen. Ich habe fast 20 Jahre in einer Landesklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie gearbeitet und niemand konnte mir sagen woran es liegt. Ich wurde sogar wegen meiner Narzissten in einer Psychiatrie eingeliefert und hörte am Telefon die Worte meines Ex Mannes ich hätte mich daneben benommen. Ich hätte Lust eine Selbsthilfegruppe zu gründen und vielen Leuten aufzuklären was Narzissmus ist und was er für Auswirkungen macht. Ich bin sehr tief gefallen und arbeite mich jetzt langsam wieder hoch. Auch die Anwälte haben unsere Situation genutzt und viel Geld für sich heraus geschlagen durch die Scheidung. LG Petra
Liebe Petra,
es wäre wunderbar, wenn du durch deine Geschichte später einmal anderen Müttern und Frauen helfen könntest! ❤️ Allerdings ist es jetzt zuerst einmal wichtig, dass du selbst in deine Stärke zurückfindest und dich zuerst auf dich selbst konzentrierst.
Wahrscheinlich musst du erst einmal herausfinden, was du selbst willst. Was du magst. Was du gut kannst. Wo deine Leidenschaft liegt. Denn mit so vielen toxischen Menschen um dich herum ist die Wahrscheinlichkeit einfach groß, dass sie dir das alles vorgegeben haben.
Wenn du daran arbeitest, wirst du erstaunt sein, welch wunderbares Juwel da jahrelang in dir geschlummert hat! Grab es aus, befreie es, und dann zeig dich in deiner ganzen Pracht deiner Umwelt.
Wenn du dann herausfindest, dass du das gerne zu deinem zentralen Lebensthema machen möchtest und anderen helfen, ist es einfach wundervoll. Und wenn du etwas anderes herausfindest, ist das auch wundervoll! ?
Alles Liebe für dich!
Heidi
Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie oft ich während meiner Ehe in psychologischer Behandlung war. Nach ich ea geschafft hatte, ihn endlich raus zu schmeißen, brauchte ich fast 2 Jahre um wieder mit dem Leben klar zu kommen. Jetzt steht endlich die Scheidung an, aber ich fühle mich katastrophal, weil soviele alte Erinnerungen hochkommen.
Liebe Heidi,
vielen Dank für deinen Bericht hier, er spricht mir komplett aus der Seele.
Mein narzisstischer Expartner hat sich vor einem Jahr von mir getrennt, unser Kleiner war damals 5 Monate alt.
Die Trennung war eine reinste Horrorveranstaltung mit Lügen, Tatsachen verdrehen, Beleidigungen und Demütigungen.
Auch seine narzisstische Mutter hat nicht Halt gemacht und die Chance genutzt mich schlecht zu machen, beleidigende Nachrichten zu schreiben und über mich im großen Kreise herzuziehen. (er ist nach der Trennung wieder zurück zu ihr gezogen, nun hat sie ihren Jungen wieder für sich)
Nun besuchen wir seit einem halben Jahr eine Mediation. Ich fühle mich allerdings immer schlechter dabei und allein gelassen. Am Montag hatten wir wieder eine Sitzung. Er fühlte sich danach noch mehr bestärkt und unterstützt, ich hingegen fühle mich total klein und einer Ohnmacht gleich.
Grund dafür ist, dass er eine sehr private und schmerzhafte Vorgeschichte in seinem Freundes und Verwandenkreis weitergetragen hat. Ansich schon schlimm genug, aber dabei hat er Tatsachen verdreht und Lügen erzählt um sich ins gute Licht zu rücken und als Opfer darzustellen.
Ich habe darum gebeten, dass er das an entsprechender Stelle klarstellt was er natürlich nicht möchte. Die Mediatorin meinte dazu, es wäre eine schlimme Situation für mich gewesen aber ich solle die anderen Menschen, denen er das erzählt hat, einfach ausblenden. Ich habe nicht das Gefühl, dort wirklich ernst genommen zu werden. Bin in dem Moment vielleicht auch zu lieb. Das ungute Gefühl frisst mich aber innerlich auf. Der nächste Termin ist Mitte Dezember. Nun überlege ich um einen Notfalltermin zu bitten…!? Oder schade ich mir damit nur selbst?
Viele Grüße
Jenny
Hallo, ich habe eine sehr gute Erfahrung mit einer klugen Mediatorin (ausgebildete Therapeutin) und eine schlechte mit einer Gerichtlichen Mediation. Dort hat der Vater meines Kindes mit der Richterin geflirtet, Lügen erzählt und mich angeschrieen, als ich die Lügenerzählungen unterbrechen wollte.
Die ger. Mediation war auf 2 Std. angesetzt, hat aber 5 gedauert. Die Dame war absolut nicht sachkundig und hat sein Flirten (sie war total nervös) nicht als Symptom angesehen. Eher wirkte sie auf mich wie eine Alleinerziehende, die gerade einen tollen Mann kennenlernt und ihn vor der bösen Ex (also mir) verteidigen muss. Eine schreckliche Erfahrung.
Die Mediatorin (Therapeutin) hatte ihn sofort entlarvt und mir im Einzelgespräch später gesagt: „Es tut mir Leid, dass Sie das durchmachen müssen. Sie brauchen einen guten Anwalt.“
Es liegt also an der Erfahrung und Ausbildung der Person (und sicherlich an der Empathie und Menschlichkeit), ob sie eine Persönlichkeitsstörung entlarven kann.
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Melanie! Ja, genau das würde ich unterschreiben – es hängt stark von dem psychologischen Knowhow der Beteiligten ab, ob der Narz entlarvt werden kann.
Alles Gute für dich!
Heidi
Liebe Heidi, zu spät lese ich dein Blog und dein Betrag zu Mediation mit dem Narzissen…. Ich kann jedes einzelne Wort in deinem Beitrag unterschreiben und heute verstehe ich auch nun zu gut, dass ich durch mühsame fast ein Jahr andauernde Mediation ganz schön rethraummatisiert wurde……. Einzigste Gute dabei, es könnte für meine 3 Kinder vorerst WM abgewendet werden, wenn gleich 3 WE im Monat und 2 Nachmittage in der Woche dennoch bei ihm sind….. Aber dieses Gefühl machtlos und degemuetigt zu sein, von Mediatoren, die am Ende absolut parteiisch waren und KV sogar offen gelegt haben vor Gericht zu gehen, um die WM doch noch zu bekommen, war erschütternd…… JA blickt überhaupt nicht durch und ist pro KV..
Mein einziger Rettungsring war es, dass diese Mediationstermine wegen Corona nun online statt fanden und ich irgendwann mal Video Übertragung ausgeschaltet habe…. Sehr zum Aerger des KVs……..ansonsten wuerde ich dieses Farce auch niemals einer Mutter raten mitzumachen…… Man kann dabei nur verlieren….
Hallo,
Nach meiner (schlechten) Erfahrung mit dem gerichtlichen Verfahren möchte ich jetzt doch auch über meine guten Erfahrungen mit der Mediation berichten…
Zuerst: ich denke, wir hatten wirklich gute Mediatoren (einen Mann und eine Frau) und wir hatten bereits ein Grundgerüst: wir machen ein wöchentliches Wechselmodell, dafür darf ich unser Haus behalten und wir beenden das gerichtliche Verfahren.
Es war anstrengend und nervenaufreibend…aber auch für ihn und so konnte er die Maske nicht dauernd aufrecht erhalten und die Mediatoren haben ihn durchschaut. Trotzdem blieben sie (Gott sei Dank) neutral, denn nur so konnte er die beiden weiterhin akzeptieren. Und ich habe versucht ruhig zu bleiben und habe seine Anfeindungen geschluckt…und auch die Mediatoren griffen nur ein, wenn er sich wieder mal so vollständig in seiner Wahrnehmung verrannte.
Auch bei uns kam irgendwann die Frage auf, ob wir nicht doch die zugrundeliegenden Verletzungen einmal angehen sollten – als die Mediation vollkommen stockte. Aber ich habe dann ganz ruhig erklärt, dass vier Paartherapien keinen Erfolg hatten und der gordische Knoten jetzt einfach durch uns zerschlagen werden müsse, da er sich nicht auflösen lässt. Das haben sie vollkommen verstanden und es blieb bei der Klärung der Sachfragen (wann und wie Übergabe, Geburtstage, sonstige Feiern und Feiertage, Kontakt der Kinder während der Nicht-Umgangswoche, etc.)
Mein Fazit lautet daher: wenn das Umgangsrecht dem Grunde nach klar ist, macht eine Mediation für die konkrete Ausgestaltung durchaus Sinn, wenn die Mediatoren gut sind.
So hat man dann auch einen Vertrag und kann ggf. seine Verstöße dagegen dokumentieren – was im nächsten Gerichtsverfahren (wenn es denn kommt) nur hilfreich sein kann.
LG
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Chrissi!
Ja, ich denke auch, dass vieles von den Mediatoren abhängt, und was man letztlich von der Mediation erwartet. Wie in deinem Fall die Klärung der Sachfragen und nicht die Aufrechterhaltung einer kooperativen Beziehung, die es mit einem toxischen Menschen kaum geben kann.
Liebe Grüße
Heidi
…und ein kleiner Nachtrag, nachdem wir jetzt seit Juli getrennt leben und den Mediationsvertrag tatsächlich anwenden.
Ich habe, teilweise bewusst, teilweise unbewusst, vieles richtig gemacht mit dem Vertrag.
Mein Ex hängt an jeder Silbe des Vertrages, ein Abweichen ist nicht möglich. Alles muss genau so geschehen, wie es in dem Vertrag geregelt ist.
Gerade sind wir bei der Jahresplanung 2020 und meine Vorschläge werden grundsätzlich erstmal abgelehnt unter Hinweis auf die vertraglichen Regelungen. Bislang konnte ich ihm aber aufgrund der genauen vertraglichen Regelungen immer nachweisen, dass mein Vorschlag exakt die Regelungen des Vertrages einhält.
Hier kommt mir vermutlich zu Gute, dass ich Juristin bin und ich mir über seine mangelnde Flexibilität schon vorher bewusst war.
Daher noch ein Tipp von mir: einen Mediationsvertragauf jeden Fall mit dem eigenen Anwalt (Fachanwalt für Familienrecht) oder mindestens mit einer dritten Person in Ruhe durchsprechen, um mögliche Fallstricke klar erkennen und entschärfen zu können.
Liebe Heidi, unfassbar treffend formuliert. Nach ewigem Hin und Her hatte er mich soweit zu einer Paartherapeitin zu gehen – diese kannte ich schon und habe Sie vorab gebeten, an meiner Seite zu bleiben und sich keinesfalls von ihm manipulieren zu lassen… Am Ende hat Sie ihm meine Nachrichten weitergeleitet und dem armen Mann vorgeschrieben, was er mir antworten soll… Sie fühle sich schließlich nicht verantwortlich für mein Leben – eine Phase, wenn ich das lese… ich bin gerade wirklich fassungslos und gleichzeitig unfassbar erleichtert… Danke, for that!
Liebe Heidi,
ich atme gerade durch nachdem ich das gelesen habe.
Ich hatte heute eben ein Termin beim Jugendamt mit meinem Ex-Freund, mit dem ich seit 1.5 Jahren getrennt bin und wir einen 2 jährigen Sohn haben.
Die Beziehung…ein Desaster – er hat das häßlichste in mir hervorgebracht.
Die Trennung…eine Demütigung vor dem Herren.
Monatelanges Desinteresse an mir und dem Kind, ich alleine mit dem Zwerg; dann plötzliches Interesse wieder und dann….die Schikane.
Er fand die Idee der Familie, nachdem er sich 4 Monate durch die Stadt gefeiert hat, doch nicht mehr so schlecht.
Ich wollte ihn nicht mehr zurück…die Belästigungen, Beleidigungen gingen los…ich konnte es noch gut ab. Hatte noch Kraft. Dann Mitte 2018 seine finanzielle pleite; ich gerade aus dem Studium mit einem Nebenjob….halte seitdem alles alleine für mich und den Kleinen.
Trotz allem….Papa hat sein Umgangsrecht, was großzügig ist, auch wenn sein Lebensstil…naja….
Ich habe mich nie dagegen gestellt. Mein Sohn soll seinen Papa haben – ich habe es eher noch unterstützt.
Im Sommer saßen wir bei einer Mediation…ich habe diese weinend abgebrochen nach dem 4. Gespräch….
Er – das Opfer, das Leben ist so schlimm zu ihm, er hätte immer das Gespräch gesucht und ich…die böse, die ihn abblockt, die nicht mehr will…
Was mich zum Kontaktabbruch geführt hat, hat er natürlich nicht erwähnt. Nicht die Verleumdungen, Beleidigungen, Erpressungen vor denen ich mich schützen wollte…
Heute nun ein Termin beim Jugendamt – er will den Umgang für die Feiertage regeln….reicht ihm nicht die 50 50 Regelung, die ich angeboten habe. Alles schlimm – vor allem ich – die böse böse Mutter….
Die Mitarbeiterin beim Amt….? Ich habe geweint, die Fassung verloren, war so wütend – er hat alles verdreht, alles verneint – sogar Geschichten erfunden; und sie? Hat ihm geglaubt, denn er ist gut darin sich so zu geben – und ich? Habe geweint, mir wurde gesagt, ich solle mir Hilfe suchen, denn anscheinend sei ich überfordert mit meiner Situation….
Er….wurde ermutigt weiter für sein Kind zu kämpfen. Die Vergangenheit hat das Amt nicht interessiert; die Beleidigungen hat sie mir nicht geglaubt – ich war im falschen Film.
Ich habe meine Fassung verloren, meine Haltung und meine Würde – obwohl ich innerlich so darauf vorbereitet war. Ich kenn ihn doch, ich wusste er wird lügen und sich als Opfer darstellen und habe „versagt“.
Der Tag heute…ich habe geweint, so viel geweint, so wütend war ich, habe so viel Angst um mein Kind. Wie kann das sein? Genau deine Fragen:
Wieso sieht das hier gerade niemand? Wieso erkennt gerade niemand was er tut? Wieso hilft mir niemand? Stattdessen bin ich der Täter, die verzweifelte Mutter, die sich nicht unter Kontrolle hat….
Ich weiß wer ich bin, ich weiß was für eine Mutter ich bin – die großen Augen meines Sohnes jeden Morgen zeigen es mir….aber heute…..hat er es wieder geschafft mich vorzuführen….meine Kontrolle zu nehmen….ich bin so müde von dieser Sache.
Danke, dass ich nun weiß, dass ich auch nicht alleine bin, dass es lösbar ist – das es besser wird…
Vielen Dank.
Liebe Iris,
fühl dich zuerst einmal ganz arg gedrückt von mir!
Es ist für Mütter von so kleinen Kindern noch einmal ein ganz anderer Stiefel, eine solche Beratungs-Prozedur über sich ergehen lassen zu müssen als wenn die Kinder schon größer sind. Mir wäre es in dieser Situation auch nicht anders ergangen, und ich kann mich noch erinnern, wie dünnhäutig ich damals in der ersten Zeit gewesen bin.
Fakt ist: Das Jugendamt hat nichts zu bestimmen. Wenn du mit dem, was dort besprochen wurde, nicht einverstanden bist, gehe zu deinem Anwalt und lass dich dort beraten.
Wenn du merkst, dass Sachbearbeiter keinen Durchblick haben, was der toxische Ex dort an Plattitüden loslässt und welche Klischees bewusst bedient werden, kannst du das zwar nicht ändern – du hast ja keinen Lehrauftrag.
Aber was du tun kannst, ist, dich zu stählen und dafür alle Möglichkeiten auszuloten. Indem du liest, dich in Gruppen austauschst (z.B. kann ich dir da sehr meine Starke Mütter-Gruppe auf Facebook empfehlen), oder dir vielleicht tatsächlich Hilfe bei einer Therapeutin suchst, die dich dabei unterstützt, die Wunden heilen zu lassen, die der Ex verursacht hat. Und ich bin auch noch da, falls du einen Coach brauchst, die dir hilft, stark in die nächste Verhandlung zu gehen!
Es ist gerade für uns starke Frauen besonders schwierig, mit solchen Situationen umzugehen, weil wir bislang auf den gesunden Menschenverstand bei Anderen vertraut haben, und wir uns auf einmal in einer Opferrolle wiederfinden, die gar nicht unsere ist.
Du stehst das durch, das geht vorbei.
Herzliche Grüße
Heidi
Liebe Heidi,
Danke für diesen Austausch hier .
Mir geht es wie Iris nur sind die Jungs bereits 13 und 17 und auch ich fühle mich völlig machtlos, wir leben seit 5 Jahren getrennt mit diesem Wechselmodell!
Der größte Fehler den ich als Mutter machte bei diesem Modell zuzustimmen ,
der Anwalt ging den einfachsten Weg, der selbst auch Narzisst ist und mich in Keinster Weise unterstützte sondern um mich warb .
Frischfleischtheke Anwaltskanzlei leichter geht es kaum.
Ich bin für Sie da Sie müssen keine Angst um ihre Kinder haben.
So eine tolle Frau wie sie…….näher möchte ich nicht darauf eingehen.
Sein Abschlusssatz war: „Wahre Liebe lässt frei!“
Meine Kinder dem Narzissten überlassen ist wahre Liebe?
Ich war ein Schatten meiner Selbst .
Die Angst vorm Narzisst 1 hat mich in die Arme von Narzisst 2 getrieben!
Manipulationen folgten der Extraklasse !
Ich habe es geschafft mich von Beiden zu lösen aber sie benutzen die Kinder das Einzige das mir blieb, mich zu vernichten!
Dich werde ich vernichten wenn Du gehst waren die Worte von Narzisst 1.
Er entfremdet mir die Kinder und mischt sich ständig in meine Umgangszeiten ein.
Fußball , Eishockey das möchte eure Mutter eh nicht mit Euch machen!
Am kommenden Mittwoch Mediation mit der Schulpsychologin, er will den Kindern ein stabiles Zuhause bieten das ewige Hin und Her ist nicht gut für die Jungs!!
Er will sie für sich.
Aus Verzweiflung habe ich heute hier gesucht und gefunden .
Ich werde diesen Termin nicht wahrnehmen. Und ich weiß er wird nicht aufgeben bis er sie ganz in seinen Fängen hat!
Wie schleichendes Gift ,sie töten Dich täglich auf langsame Art und Weise.
Dreh Dich nicht um und lauf so weit Du kannst . Das kannst Du nur wenn Du mit ihm keine Kinder hast!
Den einzigen Vorwurf den ich mir selbst zu machen habe ist der:“Warum habe ich mir damals diesen Mann ausgesucht?“
Ich wünsche Euch Allen hier viel Kraft !
Meine Kinder sind das schönste in meinem Leben und ich werde weiter um sie kämpfen, aber auch für mich sorgen und meine Türe wird immer offen sein und mein Herz!
Danke für diese tolle Möglichkeit mit Betroffenen zu schreiben.
Herbstliche Grüße
Edith
Liebe Heidi,
ich hätte auch Interesse an der Muttergruppe auf FB. Könnten Sie mir diese einmal weiterleiten?
Dankeschön!
Liebe Grüße,
A.
Liebe A., die Facebook-Gruppe findest du auf https://www.facebook.com/groups/starkemuetter.
LG
Heidi
Liebe Heidi,
vielen Dank für diesen Blogartikel. Bald steht mir ein Mediationsgespräch mit meinem offensichtlich narzisstisch veranlagten Ex bevor. Die Trennung ist schon zwei Jahre her, er ließ mich während der Schwangerschaft sitzen – und ist natürlich das Opfer! Vor einiger Zeit gab es schon mal zwei Mediationsgespräche, um eine Grundlage für unser Kind zu schaffen. Ich hatte während dieser Gespräche das Gefühl zu ertrinken. Ich habe mich trotz vorheriger Einzelgespräche mit der Mediatorin, in denen ich mich voll verstanden gefühlt habe, absolut nicht mehr wahrgenommen gefühlt. Ich bin regelrecht untergegangen und war total aufgelöst, konnte an dem Tag nur noch wie eine Maschine für das Kind funktionieren. Inzwischen habe ich für mich einen Weg gefunden, mit allem klar zu kommen. Es lief viele Monate gut und ruhig. Doch dann kam wieder Diskussionsbedarf auf, unser Kind betreffend, und er stellte sich quer. Ignoriert Behördensachen usw., obwohl ich gesetzlich im Recht bin. Nun will er wieder eine Mediation (die damalige wurde aber von mir initiiert). Einzelgespräche hat es bereits gegeben. Es ist eine andere Gesprächspartnerin als damals. Ich habe nun Sorge, dass ich wieder untergehe. Andererseits fühle ich mich inzwischen stärker und selbstbewusster, weil meine Wunden, die die Trennung verursacht hat, geheilt sind. Zwar ist die Schicht, die da gewachsen ist, noch nicht sehr dick. Aber es ist eine da.
Hast du vielleicht einen Tipp für mich, wie ich in das Gespräch hinein gehen kann? Was ich vermeiden sollte? Wie ich handeln könnte?
Ich habe leider keine Wahl, ich muss in dieses Gespräch gehen. In der Hoffnung, Recht für mein Kind zu bekommen. Denn die Hilfe vom Amt ist ausgeschöpft, für alles weitere müsste ich investieren und dafür habe ich nicht die Mittel.
Möglich, dass aufgrund der eindeutigen Rechtslage das Gespräch für mich gut verlaufen wird. Die Mediatorin hat jedoch abgesehen davon auch vor, mit uns die Trennung in einer – wie sie es nannte – Art Lebensfluss aufzuarbeiten. Ich habe erst mal zugestimmt. Aber ich befürchte, dass es mir nicht gut tun wird.
Viele Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
vielen Dank für deinen Kommentar! Das Beste, was du machen kannst in einer Mediation, in der du gemeinsam mit dem KV sitzen musst: Sage deutlich, wenn es dir zuviel wird. Sage deutlich, wie du dich gerade fühlst. Sag, wenn es dich belastet. Und geh, wenn es zu schlimm wird, und die Mediatorin nicht auf deine Gefühle reagiert.
Wenn eine Mediationssitzung in die Hose geht, frage doch mal nach einer Shuffle-Mediation. Das ist eine Form, bei der nicht beide in einem Raum sein müssen, und der Mediator vermittelt richtig zwischen den Parteien.
Du musst es dir nicht gefallen lassen, wenn die Mediation zur narzisstischen Bühnenshow verkommt.
Besorge dir vielleicht auch eine Aufgabenbeschreibung eines Mediators. Wenn du feststellst, dass sich die Neue nicht daran hält, frage nach, warum. Höflich, aber Grenzen setzend.
Nimm vielleicht auch eine Freundin mit, die draußen auf dich wartet, damit du gleich geschützt bist, wenn du wieder rauskommst.
Ich wünsche dir viel Kraft – und eine liebe Mediatorin, die gleich checkt, was da passiert.
Herzliche Grüße
Heidi
Ich habe mit dem Vater der Kinder einen mediationsversuch unternommen.
Alles, was du oben an Punkten aufführst, trifft auf ihn zu.
Ich hatte allerdings das „Glück“ dass er nicht lange geschauspielert , sondern sein wahres Gesicht gezeigt
Hat. Ich konnte nicht einen Satz beenden.
Unterbrechungen, Vorwürfe, lügen und sarkastisches Lachen seinerseits.
Der Mediator hat ihn mehrfach drauf hingewiesen , dass er doch bitte zuhören solle, er habe mir schließlich eine Frage gestellt.
Es war unmöglich.
Als er dann noch dem
Mediator vorwarf, seinen Job nicht richtig zu machen, und gleich gehen zu wollen, hat der Mediator das Gespräch beendet.
Das Ganze kann mir jetzt letztenendes zu Gute kommen . Auch wenn die Situation furchtbar war. Bin danach auch quasi in mein Auto geflüchtet.
Liebe Jojo,
ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen! Es ist ein schwacher Trost, dass sich diese Männer in solchen Sitzungen selbst demaskieren, denn eine solche Szene vor Dritten mitzuerleben ist trotzdem sehr belastend und auch beschämend.
Ein gutes Argument hast du zumindest nun an der Hand, um zukünftige Mediationsangebote frühzeitig abzuwenden: Es hat nicht funktioniert.
Liebe Grüße
Heidi
Hallo Heidi,
ich bin zur Zeit noch in der Phase des Lernens und des Verstehens!
Es ist so unglaublich, was ich in den letzten Monaten über die Geschichten von anderen Frauen gelesen habe und dachte immer wieder wie sich diese doch mit meiner ähnlich ist.
Ich habe keine Freunde oder Bekannte, dafür aber zwei wunderbare kleine Töchter und wahrscheinlich die beste Schwestee auf der ganzen Welt!
Was in diesem Blog steht ist so unglaublich wahr. Trotzdem stellt sich für mich aktuell das Problem, dass uns vom Gericht auferlegt wurde gemeinsam zur Elternberatung zu gehen.
Bis jetzt hatten wir erst einen Termin und der nächste ist schon bald.
Was soll man denn in solch einer Situation am besten tun?
Am liebsten würde ich den Link gerne der Elternberatung schicken, habe jedoch die Befürchtung einen falschen Stempel zu erhalten 🙁
Meine aktuelle Aufgabe wird es nun sein, mich mit diesem Thema mehr auseinander zusetzen um zu lernen damit umzugehen.
Dein Blog und Deine Internetseite sind ein guter Anfang!
VIELEN DANK DAFÜR
Danke dir 🙂 Nee, du, lass das mal besser mit dem Link schicken. Es ist ja leider nicht die Aufgabe der Betroffenen, die Entscheider zu schulen.
Wenn du zur Elternberatung verpflichtet wurdest, machst du halt das Beste draus. Überlege dir vorher, wie du dich am besten schützen kannst. Nimm, wenn irgendwie möglich, jemanden mit, der vor dem Termin mit dir im Wartezimmer wartet und dich nach dem Termin gleich wieder mitnimmt, damit du dem Ex keine Angriffsmöglichkeiten bietest. Im Gespräch selber konzentrierst du dich immer wieder auf deine Mädels und argumentierst immer wieder in ihrem Sinne. Wenn er dich persönlich mit Bemerkungen angreift, antworte nicht. Keine Rechtfertigungen. Keine Retourkutschen. Wenn Ihr dann so zwei, drei Gespräche gehabt habt und der Berater Euch einigermaßen kennengelernt hat, frag ihn mal, ob er nicht auch getrennte Beratungsgespräche anbieten kann, du wärst sehr daran interessiert.
Das schaffst du! Ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Heidi,
ich kann dir nur zustimmen! Bereits die Scheidung von einem Narzissten war unendlich anstrengend, da er zu keinerlei Reflexion in der Lage war, alles war meine Schuld, seine Gewalttätigkeit hatte ich natürlich auch verursacht, am liebsten hätte er noch Schmerzensgeld dafür verlangt, überhaupt mit mir verheiratet gewesen zu sein. Sein riesiges aufgeblähtes Ego, seine grenzenlose Anspruchshaltung….drei Jahre habe ich gebraucht bis die Scheidung endlich durch war, dabei gab es weder Güter noch Kinder aufzuteilen. Ich habe mir letztendlich professionelle Hilfe gesucht, um das alles zu verarbeiten. Was mich enorm vorangebracht hat und mir dann auch half, einen radikalen und klaren Schnitt mit meiner ebenfalls narzisstischen Mutter zu machen. An dieser Stelle hat es mir von vornherein geholfen, jegliche Vermittlungsversuche der Verwandtschaft komplett abzulehnen, da sie nichts, aber auch absolut nichts gebracht hätten, außer mehr Leid für mich. Es ist besonders diese Offenheit, in die man sich während eines Gespräches begibt, welche so selbstzerstörerisch ist.
Vielen Dank noch einmal für diesen Blogbeitrag!
Liebe Sofia,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, sehr oft findet man heraus, dass der letzte Narzisst nicht der erste war – vor allem, wenn man sich dann intensiver mit dem Thema auseinandersetzt, fügt sich ein Teil nach dem anderen zu einem Puzzle aus der Kindheit zusammen. Umso konsequenter bist Du dann, wenn Du diese Menschen definitiv nicht mehr in Dein Leben lässt, die Dir früher und heute immer noch Leid zugefügt haben.
Alles Gute für Dich!
Heidi
Liebe Heidi, vielen Dank für deinen Blog. In vielen Beiträgen erkenne ich mich durchaus wieder.
Das schlimmste in allen Diskussionen und Auseinandersetzung war für mich die tiefe Resignation die ich teilweise in mir gespürt habe, das Gefühl, nicht gegen mein Gegenüber ankommen zu können, eine tiefe Beschämung über die Vorwürfe, Schuld am Scheitern einer Ehe zu sein, die nach außen eine Bilderbuchehe war. Dieses Aufgeben der eigenen Bedürfnisse und die damit verbundenen Ängste haben mich und das kleine Überbleibsel Selbstbewusstsein lange ins Abseits gestellt. Ich konnte mich aus dieser Depression herauskämpfen, auch wenn es nach wie vor Rückschläge gibt. Aber mit der neu gewonnenen Kraft, kann ich für mich zunehmend besser einstehen. Leider sehe ich ähnliche Verhaltensweisen vergangener Tage nun auch bei meiner Tochter (14), wenn sie in Konflikte mit ihrem Vater gerät. Dies zu sehen, ist umso schmerzhafter.
Umso dankbarer bin ich für deine Kommentare und Anregungen, die mir zeigen, dass ich mit dem Problem nicht allein bin und durch die ich manche Anregung für meine Selbstreflexion bekommen habe.
Sonnige Grüße
Anja
Liebe Anja,
vielen Dank für deinen Kommentar! Genau für Mütter wie dich gibt es dieses Blog. Es ist wirklich unglaublich und für Außenstehende unbegreiflich, wie diese Beziehungen uns Frauen das Selbstbewusstsein und die Kraft rauben können. Aber zum Glück ist die Kraft nicht komplett weg. Sie ist nachwievor in dir, diese Stimme, die dir sagt, dass du das Richtige tust und ein wertvoller Mensch bist! Sie wird nur übertönt von all dem anderen Gelärm (des Ex, der Angehörigen, der Nachbarn und anderen Außenstehenden). Mit der Zeit lernst du, deiner echten, wahren, kraftvollen und hellen Stimme immer besser zuzuhören – und ich lese aus deinem Kommentar heraus, dass du schon das Flüstern hören kannst 😉
Deine Tochter braucht ihre eigene, helle Stimme und wird ihre eigenen Fehler machen. Du wirst nicht alles verhindern können – aber du kannst sie wahrnehmen, so wie sie ist, und ihr zeigen, wie man sich weiter entwickeln kann. Viel wichtiger als der Ex wirst du für sie sein. Du musst gar nicht viel reden, allein dadurch, wie du dich jetzt auf deine eigene mentale Reise begibst, gibst du ihr ein wunderbares weibliches Vorbild.
Herzliche Grüße
Heidi
Liebe Heidi ?
Mit sehr viel Interessen habe ich Deinen Bericht gelesen.
Ich wurde 2013 nach 37 jähriger Ehe mit einem Narzisten geschieden.
Ich war völlig fertig in jeder Bezihung.
JEDER Satz , den Du geschrieben hast stimmt.
Hätte ich das alles früher gewusst wäre mir sehr,sehr Viel erspart geblieben. Aber jetzt endlich höre ich, dass es nicht an mir gelegen hat. Ganz herzlichen Dank ? dafür
Liebe Grüsse
Adelheid
Liebe Adelheid,
der Wahnsinn – 37 Jahre! Es hat ganz bestimmt nicht an dir gelegen, wenn du deine Ehe in der Beschreibung wiederfindest! Auch wenn du dir wahrscheinlich eine Reihe von solcherlei Sprüchen hast anhören müssen, oder?
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!
Liebe Grüße zurück!
Heidi
Ja, ich habe es gemacht und ich habe mich so topp vorbereitet, dass ich ihn zuckersüß lächelnd fertig gemacht habe. Er hatte keine Chance sich als Opfer darzustellen.
Liebe Manuela,
da hattest du wohl Erfolg mit deiner Strategie! Trotzdem sei Vorsicht hier angeraten: eine Mediation ist ja gerade nicht darauf erpicht, die andere Partei fertigzumachen… Und viele Mütter sind noch nicht in der Lage, so selbstbewusst und strategisch klug aufzutreten, wenn sie wieder mit ihrem Peiniger zusammen im Raum sitzen.
Lieben Gruß
Heidi
„Sun Tsu – Die Kunst des Krieges“ kann ich sehr empfehlen. Ich hab sehr an meiner Rhetorik gearbeitet. Ebenso an meiner Körpersprache.
Lange Buch geführt und mir alles seine Schwächen genau aufgelistet. Seine Strategie übernommen. Mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
Liebe Manuela,
ui – damit gehst du aber einen ziemlich schweren und harten Weg und machst genau das Gegenteil von dem, was ich empfehle. In den Krieg zu gehen, den Anderen mit den eigenen Waffen zu schlagen – das funktioniert auf lange Sicht nicht mit einem mutmaßlichen Narzissten. Es mag sein, dass du die eine oder andere Schlacht gewinnst. Die Frage, die ich aber für dich habe: Wie geht es DIR danach? Fühlst du dich glücklich, erfüllt, zutiefst befriedigt? Kannst du danach Bäume ausreißen, oder reißt du deine Freunde mit deiner Euphorie mit? Was, glaubst du, ist der richtige Weg für dein Herz und für deine Kinder? Und: Wie werden Richter und Anwälte Euch voneinander unterscheiden?
Ich möchte diesen Weg niemals gehen: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich bin keine Kriegerin, ich mag auch niemanden verletzen oder am Boden liegen sehen – nein, auch nicht den Mann, der so böse mir gegenüber gewesen ist. Wie soll die Welt insgesamt friedlicher werden, wenn wir in der kleinsten Zelle der Gesellschaft doch immer wieder verbale Waffen nutzen?
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Wenn Gefahr in Verzug ist und wir das seelische Überleben unserer Kinder sicherstellen müssen (weil es sonst niemand tut), dann müssen wir als Mütter auch kämpfen. Aber smart und immer mit dem Herzen und auf die innere Stimme hörend.
Der Krieg verselbstständigt sich sonst, und am Ende weiß niemand mehr, wie man da herauskommt. Da ist es letztlich auch egal, wer offiziell gewonnen hat – denn eigentlich sind dann alle beteiligten Seelen die großen Verlierer. Mit dem Unterschied, dass der Narzisst das gar nicht realisieren kann.
Heidi