Wer ist schuld?
Ja, Sweetheart: Wer ist eigentlich schuld am ganzen Schlamassel, in dem du gerade steckst?
Dein toxischer Ex?
Du selbst?
Je nachdem, welche Gefühle dich jetzt fluten, wirst du feststellen, dass diese Frage ganz schön viel auslöst, habe ich recht?
Als ich mich damals mit meiner eigenen Rolle im Trennungsgeschehen auseinandersetzte, war für mich schnell eine Sache glasklar:
Ich übernehme die volle Verantwortung für alle Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe und die ich noch treffen werde.
Dafür zum Beispiel, dass ich über mein Bauchgefühl hinweggesehen habe, als in den ersten drei Monaten unserer Liebesbeziehung die ersten, dicken, fetten, roten Flaggen aufleuchteten und der Gedanke durch mein Kopf schoss: „Wegen dieses Mannes wirst du einmal sehr viel weinen.“ Und gleich im Anschluss: „Egal. Der Typ ist einfach geil!“
Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, dass ich genau das sternenklar gedacht habe und trotzdem das Risiko eingegangen bin und mit ihm zusammenblieb und später sogar ein Kind mit ihm zeugen wollte.
Eine Sachbearbeiterin im Jugendamt könnte jetzt denken: „Schön blöd – aber dafür haben Sie ja jetzt auch den Salat, also kommen Sie klar!“
Wofür ich allerdings nicht die Verantwortung übernahm: Seine Handlungen und seine Worte, die mich zutiefst verletzten.
Jeder Mensch ist für seine Taten selbst verantwortlich.
Logo, oder? Jetzt sind wir noch d’accord.
Ich habe von jeher nichts anfangen können mit Menschen, die sich stets und überall als Opfer sehen – das war für mich immer eine harte Nuss – da diese Menschen quasi ein Schild um sich herumtragen: Alle anderen sind schuld, dass es mir so schlecht geht!
Mittlerweile habe ich mich in unserer Thematik aber weit intensiver damit auseinandergesetzt und verstanden, dass sich die Frage der Schuld gar nicht stellen dürfte.
Denn die Frage allein bringt alle Beteiligten erst einmal in die Defensive.
Wir sind darauf konditioniert, zum einen keine Schuld haben zu dürfen (aus christlichem Glauben heraus), und zum anderen aber jemanden finden zu müssen, der die finale Schuld hat.
Erst dann empfinden wir eine Art Genugtuung: Wenn der oder die Schuldige gefunden ist und entsprechend sanktioniert wurde.
Kleine Nebenbemerkung: Mit dieser Erwartungshaltung gehen die meisten Mütter in den Gerichtssaal, gerade, wenn so ein hochtoxischer Fiesling auf der Gegenseite sitzt und sich Schoten geleistet hat, die selbst ein Blinder mit einem Krückstock als „unfassbar kindeswohlgefährdend“ einstufen würde, erst recht ein erfahrener Richter. Aber ach – auch das Gericht will und soll gar nicht den Schuldigen finden. Sondern einen strittigen Antrag klären!
Die Frage, wer ist schuld, bringt dich jedenfalls null weiter, Sweetheart.
Du machst dich außerdem sehr angreifbar, mental gesehen.
Jeder macht mal Fehler – auch du – und wenn dann jeder Fehler immer im Lichte dieser Frage betrachtet wird, kannst du dich wirklich nie entspannen, weil du stets auf der Hut sein und zwanghaft alles unter Kontrolle haben musst, um auch immer ohne Schuld zu sein.
Ein Ding der Unmöglichkeit.
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Lass mich mit dir noch einen Schritt weiter gehen
Nach dem Gesetz der Anziehung ziehst du alles an, was du selbst aussendest. Du bist wie ein Radiosender, der auf einer bestimmten Frequenz nach draußen funkt – und alle Menschen und Dinge, die auf der gleichen Frequenz sind, finden dich daraufhin.
Diese Frequenzen werden bestimmt durch die Art der Gedanken, die du denkst. Denkst du gute Gedanken, sendest du auf einem hohen Niveau – du hast also eine gute Ausstrahlung auf andere.
Denkst du schlechte Gedanken, so hast du eine entsprechend negative Ausstrahlung.
Das Interessante dabei: Gedanken, die du denkst, finden weitere, ähnlich frequente Gedanken. Sie docken aneinander an wie Waggons an eine Lokomotive.
Mag sein, dass du nicht an das Gesetz der Anziehung glaubst. Ist ja nicht so leicht ersichtlich wie das Gesetz der Schwerkraft, was Babys schon begreifen, wenn sie immer wieder das Spielzeug auf den Boden fallen lassen und es tatsächlich immer wieder verlässlich auf den Boden fällt!
Du kannst also zu 100% davon ausgehen, dass alle Ereignisse, die sich in deinem Leben zeigen, von dir selbst angezogen wurden. Die schlechten – aber auch die guten!
Deine Gedanken von gestern sind deine Realität von heute.
Jetzt komm du mir mal mit der Schuldfrage!
Man würde dir jedenfalls kaum die Schuld dafür geben, dass du, wenn du auf eine hohe Mauer kletterst und springst, nicht in der Luft schweben bleibst. Das Gesetz der Schwerkraft stellt zumindest niemand in Frage.
Man würde dich eher dafür schelten, warum du überhaupt auf die Mauer geklettert bist, wenn du dir durch den Aufprall auf den Boden das Bein gebrochen hast.
Sowas weiß man doch!
Wenn du dich in einen Strudel von Ereignissen wiederfindest, die eher abwärts ins Wellental gehen als nach oben in ungeahnte Höhen, dann lass dir versichern: Alles normal mit dir!
Und nein, du hast keine „Schuld“.
Du bist lediglich noch nicht geübt, gleich mental einzugreifen, wenn der negative Gedankenzug zuerst noch langsam losrollt und einen negativen Gedanken nach dem anderen dranhängt, bis er an Masse und Geschwindigkeit einfach nicht mehr ohne Weiteres zu stoppen ist.
Die Kunst – die du lernen kannst – ist es, Gedankenzüge bewusst zu verlangsamen und so aufzubauen, dass die guten, positiven Gedanken den Zug in die Gegenrichtung ziehen, nämlich in die, die du willst!
Den einzigen Vorwurf, den man dir da noch machen könnte, wäre der, dass du nachlässig im achtsamen Denken gewesen bist, wenn sich die Ereignisse mal wieder überschlagen.
Aber hey – das ist wirklich nicht so simpel, wenn man einige Jahrzehnte darauf konditioniert wurde, den Fokus stets auf dem Schlechten, nicht Funktionierenden zu halten!
Zumal alle anderen Menschen um uns herum weiterhin so ticken dürften und uns in die alte Sichtweise zurückschieben wollen.
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Daher darfst du mit dir nachsichtig sein
Manche Mutter mag da jetzt Angst bekommen und denken – „Oh Gott, jetzt bekomme ich auch noch Schiss vorm Denken, da all die Gedanken in der Regel mehr Müll sind als gut!“
Und überhaupt der Ex!
Hat der nicht erst damit angefangen, mir die schlechten Gedanken einzupflanzen? Und meine Eltern?
Ja, Sweetheart. Viele Menschen in deinem Leben haben dich in deinem Denken beeinflusst. Im Schlechten – wie auch im Guten.
Was nicht heißen soll, dass du das jetzt immer so weitermachen musst, was dir die anderen alle so eingebläut haben!
Du bist jetzt an einem Punkt in deinem Leben, wo du einen neuen Weg wagen darfst und bereits so viel weißt über Narzissmus, dass du bewusst ein großes Stoppschild für dich aufstellen kannst.
Nur du selbst kannst nämlich deine Gedanken denken!
Da kann ich noch so viel schreiben wie ich will.
Ja, bitte übernimm die Verantwortung dafür, wie und was du denkst.
Aber übernimm nicht die Verantwortung dafür, wie andere denken und handeln!
Und lass die Schuldfrage am Schlamassel einfach mal außen vor. Das ist ein Vergleich zwischen Äpfel und Affen.
Wenn in deinem Alltag ab heute bestimmte Sachen passieren, dann frage dich: „Das ist ja interessant! Wie habe ich denn in der letzten Zeit gedacht, dass ich das jetzt angezogen habe?“
Überschlagen sich die Ereignisse im Positiven, kannst du das sehr genau auf eine Hoch-Zeit deiner Gefühle im Vorfeld zurückführen.
Gibt es dagegen unangenehme Erlebnisse, dann kannst du das ebenso auf ein bestimmtes negatives Denkritual zurückführen.
In beiden Fällen darfst du dich als Macherin fühlen.
Sind das nicht gute News?
Ich bin, also funke ich!
Und ich kann lernen, bewusst auf guten, hohen Frequenzen zu funken. Alles eine Frage der Übung und des Fokus, Sweetheart.
Das, was da draußen passiert – vom Ex initiiert oder von anderen Widersachern – kannst du nicht kontrollieren. Aber du kannst dein Denken, wie du darauf reagierst, ganz bewusst steuern lernen.
Damit bist du nie wieder hilflos, denn jede einzelne Erfahrung bringt dich einen Schritt in deiner Achtsamkeit dir selbst gegenüber weiter.
In meinem Power Brain Detox Programm zeige ich übrigens Schritt für Schritt, wie das geht.
Was meinst du, Sweetheart? Möchtest du das mal ausprobieren und anders denken lernen?
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