Wenn deine Mutter dir gutgemeinte Ratschläge zum Ex gibt – So reagierst du richtig

Uff.
Da sitzt du gerade bei Kaffee und Kuchen bei deiner Mutter am Esstisch, willst dich ein bisschen erholen vom stressigen Alltag – und dann kommt er. Der Satz. Ganz harmlos verpackt, ganz „mütterlich liebevoll“ serviert, aber mit maximaler Sprengkraft:
„Also, ich habe ja neulich mit deinem Ex gesprochen. Und weißt du, er klang eigentlich ganz vernünftig.“
Bumm. Schon wieder. Schon wieder dieser Moment, in dem du dir denkst: „Warum nur? Warum stellt sie sich immer wieder auf seine Seite?“ Und ehe du dich versiehst, bist du emotional in einem Strudel aus Ärger, Enttäuschung, innerer Zerrissenheit und – ja – auch einer gehörigen Portion Ohnmacht.
Denn, meine Liebe, du brauchst in diesem Moment keinen Vergleich, keine Relativierung und schon gar keinen Versuch, „Frieden zu stiften“, wenn du selbst noch mittendrin bist im Sturm.
Warum gerade die eigene Mutter so tief treffen kann
Vielleicht fragst du dich: Warum trifft mich das eigentlich so sehr? Ich weiß doch, dass meine Mutter nicht versteht, wie toxisch dieser Mann wirklich ist.
Aber genau das ist der springende Punkt. Es ist nun mal deine Mutter.
Der Mensch, der dich geboren hat, der dich eigentlich am besten kennen sollte. Von dem du dir in den tiefsten Tiefen deines Herzens immer noch wünschst: Verstanden zu werden. Ernst genommen zu werden. Bedingungslosen Rückhalt zu bekommen.
Und wenn sie dir dann mit so einem Satz kommt, dann reißt es dir den Boden unter den Füßen weg. Dann fühlst du dich wie früher als Kind, wenn du mit aufgeschürften Knien weinend vor ihr standest und sie sagte: „Ach komm, das ist doch nicht so schlimm.“
Doch, Mama. Doch. Es ist schlimm. Für mich.
Wenn das innere Kind aufschreit
Und hier kommt etwas ganz Wichtiges ins Spiel: Dein inneres Kind.
Ja, du bist heute eine erwachsene Frau. Aber in solchen Momenten wirst du emotional in eine Rolle zurückgeworfen, die du längst hinter dir gelassen glaubtest. Du bist wieder klein. Wehrlos. Bedürftig. Und du hoffst verzweifelt auf Schutz – auf Rückendeckung.
Stattdessen kommt Kritik. Oder sogar subtiler Tadel. Oder – und das ist besonders verletzend – so eine Art Allwissenheits-Gefühl von oben herab: „Ach, du übertreibst mal wieder.“
Und zack – fühlst du dich nicht nur missverstanden, sondern in deinem ganzen Sein nicht ernst genommen. Und das kann sich anfühlen wie ein Schlag in die Magengrube.
Warum sagt sie das immer wieder?
Die Gründe können vielfältig sein. Vielleicht erkennt deine Mutter toxisches Verhalten nicht als solches, weil sie es selbst nie gelernt hat zu benennen. Vielleicht ist sie selbst in einer Ehe groß geworden, in der emotionale Gewalt „normal“ war – und genau deswegen für sie heute unsichtbar.
Oder – und das passiert auch nicht selten – sie fühlt sich unbewusst schuldig. Schuldig, weil sie dich vielleicht in deiner Kindheit nicht geschützt hat. Weil sie nicht gesehen hat, was du damals gebraucht hättest. Und wenn sie dann deinen Ex in Schutz nimmt, dann schützt sie letztlich vor allem sich selbst – vor der Erkenntnis, dass sie dir nicht beigestanden hat, als es nötig gewesen wäre.
Und das tut weh. Echt weh.
Wenn Loyalität plötzlich zum Problem wird
Viele Frauen unserer Müttergeneration haben eines verinnerlicht: Loyalität – koste es, was es wolle.
Familie ist heilig.
Konflikte unter den Teppich kehren? Na klar.
Harmonie um jeden Preis? Absolut.
Gefühle offen ansprechen? Lieber nicht.
Wenn du nun deinen eigenen Weg gehst, dich abgrenzt, toxisches Verhalten beim Namen nennst, dann sprengst du dieses Bild.
Du verweigerst dich einem alten Muster.
Du sagst: „Nein. Nicht mit mir.“ Und das bringt deine Mutter möglicherweise enorm aus dem Gleichgewicht.
In ihren Augen bist du plötzlich unbequem. Emotional. Aufmüpfig. Vielleicht sogar undankbar. Denn hey – früher hat man sowas doch auch ausgehalten!
Aber weißt du was?
Jetzt ist nicht “früher”.
Und du bist auch nicht deine Mutter.
Und du darfst sagen: Stopp! Ich mache es anders!
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Was du tun kannst – ohne zu explodieren oder zu resignieren
Jetzt kommen wir zum praktischen Teil. Denn auch wenn du deine Mutter nicht ändern kannst – du kannst ändern, wie du mit ihr umgehst.
1. Setze eine klare Grenze – und bleib dabei
Klingt simpel, ist aber oft die größte Herausforderung: Deine innere Entscheidung, das Gespräch über den Ex nicht mehr zuzulassen.
Formulierungen wie:
„Ich weiß, dass du es gut meinst, Mama. Aber ich möchte nicht, dass du über meinen Ex sprichst. Bitte respektiere das.“
Oder auch:
„Ich brauche keine Tipps zu ihm. Ich brauche deine Unterstützung für mich.“
Wichtig: Wiederhole dich. Immer wieder.
Auch wenn’s nervt. Auch wenn du denkst, sie müsste es doch längst verstanden haben. Alte Muster brauchen Wiederholung, bis sie sich auflösen.
2. Erkenne deine eigenen Trigger
Mach dir bewusst, was genau dich triggert. Ist es das Gefühl, nicht gehört zu werden? Nicht gesehen zu werden? Wieder klein gemacht zu werden?
Schreib es auf. Nimm es ernst. Und erinnere dich: Du bist heute erwachsen. Du darfst diesen Schmerz wahrnehmen – und trotzdem anders reagieren als früher.
3. Stärke dein Selbstwertgefühl
Gerade wenn du familiär wenig Unterstützung erfährst, ist es umso wichtiger, dass du deinen Selbstwert nicht von außen abhängig machst.
Und genau hier kommt mein Herzensanliegen ins Spiel:
Im Club der mutigen Mütter findest du genau das, was du jetzt brauchst – Rückhalt, Verständnis, Empowerment. Du wirst nicht nur von mir getragen – sondern vor allem auch von Frauen, die genau wissen, was du durchmachst. Weil sie es selbst erlebt haben und noch erleben.
Wenn du den Kontakt halten willst – aber dich trotzdem schützen möchtest
Nicht jede kann den Kontakt zur Mutter einfach abbrechen. Vielleicht hängt da auch viel Liebe, viel Vergangenheit, viel Hoffnung dran. Und das ist schon okay, meine Liebe.
Dann kannst du andere Wege wählen:
- Gesprächsführung aktiv übernehmen: Lenke Gespräche bewusst um.
- Emotionale Distanz aufbauen: Mach dir klar: Ihre Meinung muss nicht deine Wahrheit sein.
- Notfallstrategien entwickeln: Bereite dich innerlich auf Besuche vor. Erlaube dir, früher zu gehen, wenn es dir zu viel wird.
Was, wenn alles nichts bringt?
Dann darfst du für dich entscheiden: Wie viel Energie willst du noch investieren? Willst du dich weiter verletzen lassen – oder ziehst du eine klare Linie?
Mach dir nur eins klar: Niemand wird diese Linie für dich ziehen.
Du brauchst in dieser Lebensphase in erster Linie Energie für dich und dein Kind.
Daher ist das Thema Grenzen ziehen keine Option mehr, sondern ein Muss.
Vielleicht bedeutet das auch nur, den Kontakt zur Mutter zeitweise zu pausieren. Oder die Zeit zwischen den Telefonaten auszudehnen. Oder sogar ein komplett neues Setting – mit Briefen statt Gesprächen.
Was fühlt sich für dich richtig an?
Wichtig ist: Du darfst dich entscheiden. Für dich und dein Bauchgefühl.
Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?
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Fazit: Du darfst dir selbst am nächsten sein
Du musst niemandem gefallen. Du musst nicht um Liebe betteln. Und du bist nicht falsch, nur weil du etwas anders machst als die Generation vor dir.
Du bist mutig. Du gehst jetzt deinen ganz individuellen Weg.
Und ja – es tut weh, wenn ausgerechnet die eigene Mutter kein sicherer Hafen ist. Aber weißt du was? Du kannst dir deinen eigenen Hafen bauen. Stück für Stück. Mit echten Menschen an deiner Seite, die dich verstehen und stärken.
Zum Beispiel im Club der mutigen Mütter.
Bitte beachte
Dieser Artikel ersetzt keine psychologische oder juristische Beratung. Er soll dich ermutigen, deine Perspektiven zu reflektieren und eigene Wege zu finden.
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, hol dir Unterstützung – du musst da definitiv nicht alleine durch!
Jetzt bist du dran
Wie ist das denn bei dir, meine Liebe? Kennst du solche Situationen mit deiner Mutter oder einem anderen Familienmitglied? Fühlst du dich verstanden – oder regelmäßig übergangen?
Kommentiere gerne unten und teile deine Erfahrungen. Dein Beitrag kann auch anderen Müttern Mut machen.
Mehr über mich
Ich bin Heidi Duda, Online-Coach und Autorin, und ich begleite seit 2017 Mamas, die sich mit einem toxischen Ex-Partner die Elternschaft teilen müssen. Meine Mission ist es, Mütter so zu stärken, dass sie ihre Kraft zurückerobern – für sich und ihre Kinder.
👉 Folge mir auch auf YouTube und Instagram für regelmäßige Impulse und Unterstützung.
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Hallo,
lieben herzlichen Dank für deinen Beitrag der mich sehr beschäftigt. Gar nicht wegen Ostern, denn Besuche stehen nicht auf dem Plan. Und das hat seine Gründe.
Auf der einen Seite profitiere ich sehr von Abgrenzung. Wir können durch manchen Abstand sogar über mehr Themen sprechen als früher. Leider mit weiterhin massenhaften Vorwürfen und auch viel Eifersucht. Ernst genommen bin ich da nicht.
Auf der anderen Seite hatte ich selbst nur eine sehr eingengende Kernfamilie, dazu sehr wenig Kontakt zu einer Oma die mir sehr wertvoll war – sie war früh verstorben. Zu ihren Schwiegereltern samt Cousins/ Tanten/ Onkeln hatte ich erst sehr spät Kontakt, sie hatte das nicht gewollt. Heute finde ich es sehr schade, dass nicht wenigstens für Besuche ohne meine Mutter gesorgt wurde. Ihrer Überforderung wäre es doch vlt. auch entgegengekommen.
Diesen Spiegel sehe ich heute umso deutlicher.
Davor möchte ich manche Mütter warnen, das tut man den eigenen Kindern nicht einfach so an. Natürlich gibt es immer gewisse Gründe. Doch wurde auch nach Alternativen geschaut? Kinder basteln lassen und das per Brief schicken? Telefonate zwischen Großeltern und Kind? Besuche ohne dass man selbst komplett dabei ist usw.? Es geht immerhin um Identität und Selbstfindung für alle. Die heutige Gesellschaft die es so einfach hat ganze Menschen zu blocken – komplett auszublenden… hat sowas kompromissloses.
In Zukunft möchte ich Oma sein indem ich auf die Jüngeren eingehe, ihnen Anerkennung gebe, ihnen nicht die Vorschriften mache. Ich kenne und erlebe Omas/ Tanten/ Paten die das tun. Gleichzeitig erkenne ich das Gute und merke was mir gefehlt hatte und was ich heute aus der Generation über mir nicht habe. (Von woanders schon.) Und ich hoffe dass sie mir darin Vorbild sein können.
Gerade wenn man alleinerziehend ist brauchen unsere Kinder doch erst recht Orientierungspunkte im Umfeld. Familie bedeutet Beziehungsarbeit.
Ich ermögliche zwischen den Generationen um mich herum Telefonate. Eine Pause gab es mal, zum Teil hatte sie wachgerüttelt. Für einen Brief hatte ich mich auch entschieden. Viele Themen bringe ich bewusst gar nicht erst zu meinen Eltern hin, das schützt mich. Es ist eben bewusst oberflächlicher. Besuche finden inzwischen als Ausflüge statt, so ist viel mehr Privatsphäre gewahrt, um kein Revier muss gerungen werden. Manch interessantes ergibt sich dabei sogar. Bei anderem betone ich meine Haltung und bemühe mich ums Grenzen setzen.
Wie macht ihr das?