Und – wie war dein Jahr bislang? Wenn du dieses Jahr die Trennung vollzogen hast – oder falls du getrennt wurdest – magst du vielleicht schon gar nicht mehr weiter lesen. Und erst recht nicht aktiv einen Jahresrückblick machen.
Trotzdem: Ich lade dich herzlich ein, mit mir gedanklich und schriftlich auf eine Reise zu gehen. Eine Reise, die dich stärkt, und nach der du dich trotz aller Widrigkeiten, die du in den letzten Monaten erfahren haben magst, wieder erfrischt und voller Tatendrang fühlst.
Jedes Jahr zum Jahresende setze ich mich hin und halte schriftlich fest, wie das Jahr für mich war. Habe ich meine Ziele umsetzen können? Gab es irgendetwas Besonderes, was ich geleistet habe? Wo habe ich mich überwinden müssen? Welche schönen Erlebnisse gab es, die ich für die Ewigkeit festhalten möchte, falls ich das nicht schon getan habe?
Klar kann das zur wunderbaren Nabelschau werden, wenn man ein tolles und nahezu perfektes Jahr hatte. Aber bei wem ist das schon so, dass ein ganzes Jahr durchweg ohne Stolpersteine abläuft?
Ich habe bei mir allerdings festgestellt, dass gerade in überwiegend schwierigen Jahren solcherlei Schreibübungen wahre Wunder bewirken und mich umgehend aus meiner dunklen Stimmung heraus an die Oberfläche holen, wo ich wieder nach Luft schnappen kann.
Und deswegen möchte ich dich einladen, mich zu begleiten. Letztes Jahr hatte ich dich bereits auf meine damalige Reise in den Jahresrückblick mitgenommen.
Dieses Jahr bin ich aber im Rahmen meiner Netzwerkaktivitäten auf eine tolle Sache gestoßen: Die Coaches Nicole Frenken und Susanne Pillokat-Tangen haben ein wunderbares Selbstcoaching -Life&Work-Book mit dem Titel Mein bestes Jahr 2017 geschrieben, und ich darf dir hier auszugsweise ein paar Fragen daraus vorstellen. Weiter unten findest du den Link zu dieser Übung im PDF-Format, so dass du sie dir gleich downloaden und für dich selbst machen kannst.
Ich bin so begeistert von dieser Art des Selbstcoachings, dass ich mich gleich zur Blogparade der beiden Autorinnen angemeldet habe. Du findest am Ende dieses Artikels Links zu anderen wunderbaren Coaches, die mit ihrer Sichtweise noch weitere Aspekte deutlich machen. Ich fände es sehr schön, wenn du dir nicht nur hier deinen Input holst, sondern auch bei den Kolleginnen vorbeischaust.
Der Titel selbst deutet natürlich darauf hin, dass es hier „eigentlich“ um die Planung des kommenden Jahres geht. Ich werde demnächst in einem separaten Artikel mit spezifischen Übungen darauf noch näher eingehen.
Nur: Bevor man sich mit dem, was kommen soll, beschäftigen kann, macht es Sinn, zuerst einen Blick zurück zu wagen und zu schauen, was man mit ins nächste Jahr hinübernehmen oder auch abstellen möchte.
Ja, selbst wenn’s weh tut. Damit es zum letzten Mal gefühlt und benamt wurde und dann verabschiedet werden kann.
Damit vor allem aber die schönen Erlebnisse und Eigenschaften, die sich auch in schwierigen Zeiten zeigen, benamt und nachgefühlt werden. Und sie somit für die Zukunft einen ehrenvollen Platz in deinem Stolz und deinem Herzen einnehmen können.
Bevor wir loslegen, eine Sache noch vorab: Du kannst, wenn dir Stichworte reichen, das PDF weiter unten ausdrucken und deine Antworten gleich eintragen. Oder du schreibst die Antworten ausführlicher in eine schöne Kladde, die du später immer wieder gern in die Hand nehmen willst.
Bereit? Okay. Los geht’s.
Welche deiner Stärken und Talente hast du 2016 einsetzen können?
Kennst du schon deine Stärken? Wenn nicht, ist es jetzt höchste Zeit, diese einmal aufzuschreiben. Schön wäre es, wenn du auf Nachfrage wie aus der Pistole geschossen deine Stärken benennen kannst!
Dazu gehören ganz bestimmt Mut, wenn du eine für dich schlechte Beziehung beendet hast oder dein Verantwortungsbewusstsein, wenn du verlassen wurdest und dein Kind an deinem Schmerz nicht hast teilnehmen lassen. Vielleicht bist du ja sehr kontaktfreudig, weil du darauf geachtet hast, dich weiterhin mit deinen Freunden zu treffen, um mal Dampf ablassen zu können oder Zuspruch zu erfahren? Weitere Beispiele können sein:
- Kreativität, Optimismus, Humor, Mitgefühl, Aktivität, Risikobereitschaft und und und…
Was ist es bei dir?
Welche Lernerfahrungen waren 2016 für dich besonders wichtig?
Was hast du in diesem Jahr gelernt? Gibt es etwas, was du, solltest du nächstes Jahr wieder in eine ähnliche Situation geraten, anders machen würdest? Gibt es eine Erfahrung, bei der du im Nachhinein gedacht hast: „Puuh, wie gut, dass ich diese oder jene Entscheidung vorher getroffen habe!“ Schreib das auf.
Wann hast du dich so richtig lebendig gefühlt?
Bei welchen Aktionen und Erlebnissen warst du glücklich und gelöst? Was hat dich motiviert oder angetrieben? Selbst wenn dir adhoc nichts einfallen mag: bleib bitte dran und horche in dich hinein. Ein wahrer Erkenntnisschatz wartet da auf dich!
Welche Träume hast du dir 2016 erfüllt?
Falls du besondere Wünsche oder Traumvorstellungen hattest, die du umsetzen konntest, was war das? Wie sah deine Situation vor einem Jahr aus? Hast du dir da schon gewünscht, nicht mehr im gleichen Haus mit deinem Ex zu wohnen? Oder hattest du größere Konsumwünsche, die du dir endlich erfüllen konntest?
Mit welchem Thema bist du immer wieder in Berührung gekommen?
Vielleicht hast du bereits festgestellt, dass du immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster oder Situationen rutschst, über die du dich aufs Neue ärgerst und dich selbst klein machst. Welche sind das?
Achtung, aufgepasst: Schau, dass du die Antwort hierzu unbedingt positiv formulierst!
Was du 2016 erlebt hast, bringt dich dazu, zukünftig…
Was soll nächstes Jahr anders werden in ähnlichen Situationen? Was willst du dir versprechen? Willst du nächstes Jahr eskalierende Konfrontationen mit dem Ex vermeiden? Wenn irgendwelche gruseligen Familiengerichtstermine anstehen: willst du rechtzeitig für Unterstützung sorgen, damit du den Wahnsinn nicht allein durchziehen musst?
Wenn du diese Frage beantwortet hast, bist du bereit für Teil 2 – die Zielplanung deines Lebens für 2017… Mehr dazu bald.
Bonusaufgabe: Schreibe einen Brief an dein Kind
Was würdest du deinem Kind schreiben, wie das letzte Jahr gewesen ist? Welche schönen Erlebnisse hattet Ihr gemeinsam? Was ist dir wichtig, was dein Kind im Gedächtnis behalten sollte?
Tu einfach so, als ob dein Kind ca. 10 Jahre alt wäre. Du willst es ermutigen und beschützen. Überlege es dir anschließend gut, ob du deinem Kind den Brief dann wirklich geben willst (wenn es so alt oder älter ist), aber eigentlich soll die Übung nur für dich sein. Weil sie dir den Weg zeigt, wie rücksichtsvoll und aufmerksam man den Scheinwerfer ausrichten kann, ohne dem Bösen oder Schlimmen Raum zu geben.
Die Behutsamkeit und Fürsorge, die du deinem Kind normalerweise angedeihen lässt, darfst du dir gleichfalls selbst geben.
Fazit
Nur ein paar Fragen, aber du siehst schon, wo das hinführt: Richte deinen Scheinwerfer auf das Gute, was dir in diesem Jahr widerfahren ist. Die schlimmen Erlebnisse schreibst du bitte in diesem Rückblick nicht explizit auf – die sind eh‘ immer präsent, gib denen nicht noch mehr Denk- und Grübel-Zeit! Konzentriere dich voll auf die schönen Erlebnisse und deine tollen und stark machenden Eigenschaften.
Ich hoffe sehr, dass ich dich mit dieser kleinen Auswahl an Übungen dabei unterstützen konnte, wieder in deine Kraft und Energie zu kommen. Ich wünsche es dir von Herzen!
Falls du mir eine Nachricht schreiben möchtest – oder einen Kommentar unten – freue ich mich sehr!
Deine
Heidi
Hier geht’s zum Übungs-PDF – kostenfrei und ohne Registrierung für dich zum Download!
P.S.: Die Fragen oben, die ich mir für dich ausgesucht habe, sind natürlich nur ein kleiner Teil der Selbstreflektion aus dem Buch. Falls du dir das PDF schon ausgedruckt hast und nun noch tiefer gehen willst, empfehle ich dir unbedingt, das Buch zu kaufen.
Schnupper doch auch mal in andere aktuelle Beiträge der Blogparade, z.B. bei
Ilona Tamas, Simone Beez sowie bei der sehr geschätzten Isabel Falconer, die sich aus der Selbstcoaching-Reihe das Business Workbook der Autorinnen vorgenommen hat.
Außerdem kann ich dir noch diese Bloggerinnen wärmstens empfehlen – sie haben zum gleichen Thema bereits Artikel geschrieben:
Susan Rodriguez ist eine beeindruckende Frau mit viel Herz.
Petra Straßmeir hat sich ebenfalls das Business-Book der Autorinnen vorgenommen.
Kerstin Wemheuer hat sich eine besonders schöne Übung ausgesucht.
Ooooh Heidi, was ein wunderbarer Artikel! Ich kann Dir voll beipflichten – auch in schweren Zeiten ist es so wichtig, sich einen Moment Zeit zu nehmen und zurück zu blicken. Und damit auch den Blick auf’s Gute zu lenken, der geht nämlich schnell verloren.
Vielen, vielen Dank für das nette Kompliment – so kann ein Samstagmorgen doch ganz wunderbar starten.
Alles Liebe und auf bald,
Isabel
Danke Dir, liebe Isabel 😀