Wie du deinen inneren Autopiloten stoppen kannst

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Hast du mitbekommen, dass es in den USA bereits viele selbstfahrende Autos gibt? Man sieht viele lustige Videos auf YouTube, in denen solche Autos an irgendwelchen Kreuzungen feststecken, niemand weiterkommt oder sich ständig im Kreis drehen, während es dem Insassen, der eigentlich vollautomatisch zum Flughafen gefahren werden wollte, langsam schlecht wird.

Ja, das sind alles Geburtsschmerzen einer Entwicklung, die sich nicht mehr aufhalten lässt. Durch solche Fehlverhalten wird die Technik immer besser programmiert.

Jetzt kann dich die Vorstellung vielleicht beunruhigen. Also ICH persönlich möchte mich noch nicht einem automatischen Auto ausliefern! Liegt vielleicht daran, dass ich mich als sehr gute und sichere Fahrerin einschätze – so wie 99,9% aller AutofahrerInnen auch 😜.

Erst vorgestern habe ich ein Video gesehen, wie ein Auto vollautomatisch in eine enge Parklücke eingeparkt hat. Das fand ich jetzt cool. Denn beim Einparken-Können gibt es bei mir durchaus noch „Room for Improvement“…

Warum erzähle ich dir das alles?

Weil ich dir gerne das selbstfahrende Auto als Metapher für dein Verhalten anbieten möchte.

Komm gerne mit mir mit und lass uns deine aktuelle Situation mal aus dieser Perspektive beleuchten.

Weißt du noch, wie anstrengend es damals war, als du den Führerschein gemacht hast? Jeder Handgriff, jeder Blick wurde neu geschult. Dann noch die Koordination mit den Füßen – Kupplung, Gas, Bremse! Und nicht zuletzt all die anderen Irren da draußen, deren Verhalten man einschätzen musste – boah! Andere Städte, Einparken, Autobahn – am Anfang ist das Stress pur, unser Gehirn war damals auf Hochtouren.

Und hat in der Zeit fleißig neue Synapsen zwischen den Neuronen gebildet. Dein Denksystem lief in dem Moment, in dem du dich ins Auto gesetzt hast, auf vollkommen neuen Wegen.

Je mehr Übungsstunden du dann hattest, umso breiter wurden die internen Verbindungen deines Gehirns. So wie eine Autobahn – wesentlich schneller befahrbar als in der ersten Fahrstunde.

Bis alles vollautomatisch abläuft. Du musst nun nicht mehr aktiv nachdenken, welchen Fuß du auf welches Pedal presst – du denkst auch nicht mehr aktiv „Ich muss jetzt blinken!“

Und das ist ganz und gar wundervoll. Dein Gehirn ist mittlerweile so darauf geschult, automatisiert das Programm „Auto fahren“ abzurufen, dass es sich um andere Dinge „kümmern“ kann.

Das funktioniert in allen Bereichen so. Neuer Job – neue Prozesse – neue Tools – neue Richtlinien – all das hält dein Hirn auf Trab, bis es das alles aus dem Effeff kennt und auf Autopilot umschaltet.

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Das funktioniert (leider!) auch im Negativen. Das Gehirn selbst bewertet nicht – es funktioniert auf Basis dessen, mit was es gefüttert wird.

Wie zum Beispiel mit deinen Reaktionen auf deinen Ex.

Am Anfang einer unguten Reaktionskette stand irgendwann einmal eine schockierende Erkenntnis, die du auf Basis einer gehässigen Tat oder Email oder im Beisein von Außenstehenden über deinen toxischen Ex gewonnen hast.

Du hast dir davor nicht vorstellen können, zu welchen Lügen und Manipulationen auf Kosten eures gemeinsamen Kindes dieser Mann tatsächlich in der Lage ist!

Je nach Schwere der Tat oder des emotionalen Betrugs an deiner oder seiner Integrität kann dein Körper eine traumatische Reaktion erleben.

Dieser Schock verbindet ebenfalls neue Synapsen im Gehirn. Kommen mehr und mehr Erkenntnisse dazu, werden auch diese Verbindungen immer breiter und schneller „befahrbar“.

Das heißt, dein Gehirn reagiert bei einem entsprechenden Trigger (neue Email, weitere Gespräche im Jugendamt oder Gerichtstermine, schlimme Sätze und Lügen an der Tür) vollautomatisch.

Dieser Automatismus, den du dann erlebst, hat nicht den beruhigenden Effekt, den du beim vollautomatisierten Autofahren hast, nämlich dass du dich nicht zu kümmern brauchst.

Ganz im Gegenteil: Dein gesamtes System ist in heller Aufruhr, dein Körper ist im absoluten Alarmzustand, nichts ist mehr sicher. Und das Schlimmste: Du reagierst entweder in erstarrter Kaninchen-vor-Schlage-Haltung oder in absoluter Panik (automatisiert!), impulsiv und womöglich auch dramatisch, und zerstörst damit mehr Porzellan in deinem Leben als geahnt.

Wenn dieser Zustand dann noch über mehrere Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre anhält, dann kann dein Körper irgendwann nicht mehr.

Emotionen wie Hilflosigkeit und Depression sind dann die Norm.

Und: Überzeugungen werden gebildet, dass erst die Trigger aufhören müssen, damit deine innere Stress-Autobahn nicht mehr befahren wird.

Wenn doch nur der Ex damit endlich aufhören würde!

Wenn das Gerichtsverfahren nur endlich endet und der Richter Recht und Ordnung sprechen würde und der Ex eine deutliche Ansage von ihm bekäme!

Wenn dieses unsägliche Rechtssystem nur endlich geändert werden würde!

Wenn der blöde Chef nur endlich mehr Leute einstellen würde, damit ich weniger Arbeit habe!

Diese inneren Überzeugungen haben nur einen riesengroßen Haken: An allen diesen Triggern kannst du nichts kontrollieren.

Null, nada.

Du hast es nicht in deiner Hand, den Ex daran zu hindern, weiterhin krude Emails zu schreiben und eine Lügenbombe nach der anderen zu zünden.

Du hast es nicht in der Hand zu kontrollieren, welchen Einflüssen dein Richter / deine Richterin an dem Morgen deiner alles entscheidenden Sitzung ausgesetzt ist.

Du hast es nicht in der Hand, was dein Kind aussagen und erzählen wird und sich sogar um Kopf und Kragen reden kann.

Sobald du dir das klarmachst, kannst du beginnen, den großen Schatz an deinem eigenen Handlungsspielraum auszuloten.

Denn du bist nicht hilflos.

Du denkst nur noch so!

Deine Aufgabe ist es, diese blitzschnellen Gedanken-Autobahnen nach und nach nicht mehr zu befahren, damit sie immer mehr verdorren und verfallen, und dafür neue, bessere, schönere Gedanken-Verbindungen zu bauen, die dir guttun.

Keine Bange – du kannst das lernen! Tausende von Müttern haben das bereits vor dir gelernt und praktizieren das in ihrem Denk-Alltag.

Wenn du allerdings vor dem Chaos-Gedankenberg stehst, dann magst du dir denken: Wo fange ich nur an?

Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?

Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft. 

Es gibt einen zentralen Einstiegspunkt, und der ist richtig, richtig einfach:

 

  1. Mach dir den Trigger zuerst voll bewusst. Bemerke, wenn du eine körperliche Reaktion spürst – das Kribbeln übern Rücken, das Zittern der Hände – und sage dir dann: „Ah, das ist mein Trigger.“

Versuche dabei, in die Rolle einer Beobachterin zu schlüpfen: „Aha – so reagiert mein Körper darauf.“ Daran ist nichts Schlechtes und nichts Schlimmes – dein Körper ist einfach ein wundervoller Automat, der dir anzeigt, dass da etwas nicht stimmt. Je sensibler du bist, umso deutlicher wird er es dir zeigen.

Allein diese Feststellung wird dir Beruhigung bringen, denn du nimmst den Körper aktiv wahr.

  1. Mach dann zwei, drei tiefe Atemzüge. Versorge dein Gehirn mit Sauerstoff – deinem Sprit! – und atme die verbrauchte Denkenergie danach bewusst aus. Gutes rein – Schlechtes raus.

    Jetzt das Wichtigste:

  1. Erst danach reagierst du. Stehst du im Gespräch und musst etwas sagen, hat das tiefe Atmen dir vielleicht schon zu einem guten, ruhigen Satz verholfen, den du sagen kannst. Oder du trainierst vorher Placebo-Antworten, die du auswendig kennst und dann mit Bedacht (nicht vorschnell!) gibst, wie z.B. „Eine interessante Bemerkung.“ Oder einfach nur „Aha.“ (Du merkst schon, das ruhige Aha ist eins meiner Lieblingsworte! Und so schön effektiv!)

Zwischen einer Aktion von anderen Menschen und deiner Reaktion gibt es einen kostbaren Raum an Zeit, den du dir nehmen darfst und solltest. Und diesen Raum füllst du mit Bewusstmachen, liebevollem Verständnis gegenüber deinem Körper und tiefem Atmen.

Das ist universell anwendbar, aber wenn du einen toxischen Ex auf der anderen Seite der Elternschaft hast deine Überlebensversicherung.

Schritt für Schritt kannst du dann nach und nach daran arbeiten, dein Denk-System an immer wiederkehrenden Gedanken über dich und die anderen zu hinterfragen und neu zu modellieren.

Das dauert schon noch eine Weile – und die Zeit darfst du dir gönnen, du hast ja schließlich noch ein paar schöne Lebensjahrzehnte vor dir!

Ich unterstütze dich gerne in diesem Prozess im Club der mutigen Mütter. Das wäre dann in meiner Analogie des Autofahrens der Turbo-Motor für deine Transformation…

Hinterlasse gerne deinen Kommentar weiter unten, wie du das siehst. Und teile den Artikel mit anderen Müttern, von denen du glaubst, dass sie diese Zeilen lesen sollten.

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