Wie kannst du endlich den Weg zu dir selbst und das Glück finden?
Klar hast du dich am Anfang deiner Trennung vom toxischen Ex auf den Berg eingestellt, der vor dir lag! Natürlich wusstest du, dass es nicht einfach werden würde, dein persönliches Glück zu finden.
Wenn du dann aber eine Weile getrennt bist, geht es dir so wie deinen Kinder auf der Rücksitzbank im Auto, die auf dem Weg von Frankfurt an der Oder zur spanischen Atlantikküste nach einer halben Stunde Fahrtzeit fragen: „Sind wir bald da?“
Und der Berggipfel scheint überhaupt nicht näher zu kommen! Oder du dachtest, das sei er schon gewesen, aber nein, dahinter ist nochmal einer und danach nochmal einer.
- Mensch! Wann bin ich denn endlich angekommen und kann den ganzen Dreck hinter mir lassen und endlich glücklich sein?
- Wann ist mir der Ex denn endlich shitegal?
- Wann bin ich wieder so wie früher: lustig und unbeschwert, voller Vertrauen und Optimismus?
- Oder stark und selbstbewusst auftretend, vollkommen eins mit mir selbst, weil ich weiß, was mir guttut, und ich mich auch nicht geniere, das von meinem Umfeld einzufordern?
Leider kann ich dir nicht sagen, wann du dort ankommst.
Ich kann dir aber versichern, dass du dort ankommen wirst – wenn du es willst, sprich an dir zu arbeiten bereit bist.
Eines steht schon mal fest: reines Wunschdenken bringt dich da schon mal nicht hin.
Du musst dir über bestimmte, persönliche und höchstindividuelle Zusammenhänge zuerst klar werden.
Das heißt, du musst dir zuhören lernen: Punkt 1.
Das heißt auch, dass du einige Dinge anders machen musst als vorher: Das ist dann Punkt 2.
Eine Trennungskrise mit dem ganzen schmutzigen Drumherum ist das Ergebnis von vielen einzelnen Entscheidungen – ich meine damit alle Entscheidungen, auch die, die du bislang nicht selbst getroffen, sondern die du Anderen überlassen hast.
Wenn es dir aktuell seelisch schlecht geht, weil du dich im Gedankenkarussell nur im Kreis drehst und zu keiner Lösung kommst, musst du da aussteigen und etwas anderes ausprobieren.
Diese elementare Krise mit dem toxischen Ex-Partner ist auch deine Chance: Deine Chance, zur besten Version deines Selbst zu werden.
Ergreife sie!
Punkt 1: Lerne, dir selbst zuzuhören – aber höre nicht auf Bernd.
Ich sehe schon das Fragezeichen über deinem Kopf 🙂 Wer zum Teufel ist Bernd?
Bernd ist mein persönlicher, innerer Kritiker. Der mosert immer mit mir rum. Sagt so Sätze wie „Das ist ja wieder mal typisch!“ „Das kann ja heiter werden – DU willst das ausprobieren?“ „Das hast du noch nie gekonnt.“ „Du bist so hässlich.“ „Schau dir die da drüben mal an, die kann das viel besser als du / ist hübscher als du/ ist jünger als du/ hat mehr Mumm als du/ ist klüger als du“ und so weiter und so fort.
Du verstehst, was ich meine, oder? Bernd ist mein persönliches Arschloch im Ohr.
Das Problem: Bernd ist ziemlich laut, der Sack. Übertönt alles.
1000 wundervolle Kommentare unter einem Blogartikel, ein negativer – und zack, Bernd brüllt gleich los: „Siehste! Ich hab’s gewusst – da bringt es einer mal auf den Punkt, was ich dir schon die ganze Zeit lang gesagt habe!“
Pfff.
Jetzt kann man noch so viele Selbsthilfebücher lesen und das intellektuell verstehen und begreifen und sich denken: „So ein Schmarrn. Bernd spinnt.“
Trotzdem. Bernd ist da, und er scheint auch bleiben zu wollen, der Stinker.
Ich wette, du hast auch einen Bernd, oder?
Weißt du, was an deinem Bernd allerdings so mega gefährlich ist?
Bernd ist derjenige, der sich mit deinem narzisstischen Ex verbündet.
Oder umgekehrt: der toxische Ex spricht ausschließlich mit Bernd, wenn er dich anschaut und dich verletzen will. Die zwei sind wie beste Kumpel – fehlt nur noch, dass sie abends zusammen in die Kneipe gehen, einen heben und dabei zotige, frauenfeindliche Witze reißen.
Bernd scheint auch einen besonders guten Draht zu jedem anderen toxischen und nicht wohlwollenden Menschen in deinem Umfeld zu haben.
Irgendeine miese Bemerkung, etwas lapidar Dahingesagtes, Kritik, die keine ist, da nicht konstruktiv – und zack, stellt Bernd die Lauscher auf und wiederholt wie eine Platte mit einem Sprung immer wieder die gehörten Sätze. Nur viel lauter. Damit du sie auch ja nicht vergisst.
Bernd ist übrigens auch im Gerichtssaal auf Empfang. Nicht nur, dass er sich mit dem Ex ja schon verbrüdert hat – er quatscht auch von Kerl zu Kerl mit den anderen Negativlingen, sprich den Verfahrensbeiständen, den Gutachtern, und sogar mit der mütterfeindlichen Richterin, sofern du so eine hast. Und saugt alles auf, was die so von sich geben, um es dir noch wochenlang danach immer wieder vorzubeten. Und dass sie ja alle recht hätten.
Weil dein Bernd wie ein Verstärker auf all das Negative in deinem Leben fixiert ist und du somit immer mehr den Eindruck gewinnen musst, dass dein Leben nur noch mühselig und eine Qual ist, gibt es nur einen Ausweg:
Du musst deinem wahren Ich eine lautere Stimme geben.
Ach, was red ich: Es reicht an sich schon, ihrer leisen Stimme überhaupt erst mal zuzuhören!
Lass Bernd doch tönen! Wenn du lernst, in ein intimes Zwiegespräch mit deinem Inneren zu kommen, geht er dir irgendwann wirklich am A…. vorbei.
Und – voilà – damit auch gleich der Ex. Weil der dann niemanden in dir mehr hat, mit dem er um die mentalen Häuser ziehen kann.
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So hörst du deiner echten, liebevollen, wahren Stimme zu
Indem du schreibst. Mit der Hand. In ein Journal. Jeden Tag ca. 30 Minuten. Ohne Punkt und Komma, einfach runterschreiben, was gerade in deinem Kopf abgeht. Meinetwegen auch das, was Bernd so rumbrüllt.
Aber gib deinem wahren Ich eine Chance, dir zu sagen und zu zeigen, dass Bernd Müll redet. Sie schenkt dir die richtigen Gedanken, die du beim täglichen Schreiben dann auf Papier bringen kannst.
Die Antworten zu den großen Fragen in deinem Leben sind alle schon in dir.
Die leise, feinfühlige, empathische Stimme in dir weiß sehr gut, was dir helfen würde. Sie schickt dir auch immer wieder Signale, die aber leider Gottes von Bernd oft übertönt werden.
Das kleine Bauchgrummeln in dem Moment, als der Ex dir vorgeschlagen hat, zusammenzuziehen? Die leise Alarmglocke, als der Ex über deine Vorgängerin gesprochen hat, und über ihre Streitthemen damals? Das war sie.
Aber wer nicht hören will, der muss halt so lange durch den Quark, bis es nichts mehr hilft und du hier bei mir lesen musst, dass du deinem wahren Selbst jetzt endlich bitteschön mal zuhörst und du ihm Zeit und Aufmerksamkeit schenkst!
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Punkt 2: Nur wenn du etwas anders machst als sonst, veränderst du auch deine aktuelle Situation
Klar – wenn jeder Tag gleich ist und du im Alltag kaum zum Luftholen kommst, dann darfst du einfach nicht erwarten, dass sich dein Leben automatisch zum Positiven verändert.
Wenn dein Alltag durchgetaktet ist und du daran gewöhnt bist, dass Andere für dich die Entscheidungen treffen – dein Ex, indem er das nächste Verfahren anleiert oder die Kinder manipuliert; die Anwältin, die keine Ahnung von narzisstisch-toxischen Gegnern hat und du weißt das; dein Chef, der unzufrieden mit dir ist, weil du in dem Job todunglücklich bist und schon lange den mentalen Ausschalter gezogen hast – dann wird sich dein Leben garantiert nicht verbessern. Ganz im Gegenteil.
Je eher du dich also hinsetzt und überlegst, was dich jetzt wirklich weiterbringen würde – auch wenn du so etwas noch nie gemacht hast und es ein großer Sprung aus deiner Komfortzone wäre – umso eher hast du eine Chance, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen und glücklich zu werden.
Ja, ich meine dieses tiefe, glückliche Gefühl von Ausgeglichenheit und Balance, weil du mit dir und deinem wahren Selbst übereinstimmst.
Und das hat null und nix damit zu tun, ob du einen neuen Mann kennenlernst oder nicht! Ist klar, oder? Ich erwähne das hier nur der Form halber…
Ein Onlinekurs zum Thema Selbstachtsamkeit oder Wie dir der Ex egal wird wären z.B. durchaus Beispiele für ungewöhnliche, unkonventionelle Wege, dir neue Perspektiven anzueignen, auch wenn es hierzulande noch nicht gang und gäbe ist, Onlinekurse in Lebensthemen zu buchen und dafür Geld auszugeben wie z.B. für einen einwöchigen Urlaub.
Nicht rein zufällig sollte ich an dieser Stelle DEXKADIMA erwähnen – meinem 6-Wochen Online Gruppenprogramm, in dem du lernst, wie du deinem Ex gesunde Grenzen setzt und wieder stark wirst.
Vielleicht reicht es dir aber auch schon vollkommen, dich einem Coach und ihrer Führung anzuvertrauen, weil du das ebenfalls noch nie zuvor gemacht hast. Auch da kann ich dir weiterhelfen, aber ich bin definitiv nicht die Einzige.
Jeder Schritt in eine Richtung, die du bislang noch nicht gegangen bist, aber die dich elektrisiert, ist richtig.
Das elektrisierende Signal schickt dir deine innere Stimme – aber nur, wenn du gelernt hast, ihr zuzuhören, kannst du es entsprechend würdigen und zuordnen.
Damit du deinem Bernd morgen ordentlich auf den Kopf hauen kannst, wenn er die Klappe wieder aufreißt.
Welchen Namen hat dein persönlicher Bernd? Ich freu mich auf deinen Kommentar weiter unten!
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Liebe Heidi, vielen Dank für diesen wieder mal tollen Beitrag! Die Macht bzw Kraft unserer Gedanken ist unglaublich. Auch der Physiker Lesch hat diese Thematik in einer seiner letzten Sendungen „Leschs Kosmos“ wissenschaftlich beleuchtet. Daher ist es gut und ganz wichtig, positive innere Kommentare in sich und über sich zu tragen, die einen vor endlosen sinnlosen Diskussionen in der Konfliktspirale mit dem toxischen Ex bewahren und die einem helfen, den Pausenknopf zu drücken und achtsam mit dir selbst zu sein. Manchmal kann es ein langer beschwerlicher Weg sein, zu dieser Erkenntnis zu kommen, aber es lohnt sich ihn zu gehen! Dank Heidis Tipps wird man darin noch bestärkt! Alles Gute Gruß Maria
Liebe Heidi,
ein guter Artikel ist das heute für mich, weil er mir 2 Dinge verbindet, die ich bislang nicht zusammengefügt hatte: Innere Stimmen und die Verbindung zu den Narzissten in meinem Leben.
Danke!
Ich würde gerne noch was ergänzen:
In meiner systemischen Ausbildung habe ich gelernt, dass auch die inneren Stimmen, die man am liebsten loswerden will, am besten „integriert“ werden.
Welche „guten“ Aufgaben kann ich meinem „Bernd“ geben? Mein „Bernd“ darf mich hinterfragen, damit ich nicht selbst narzisstisch werde. Und er darf mich auf meine größten Aufgaben mit mir selbst aufmerksam machen. Wenn ich merke, dass er redet, versuche ich, ihm begrenzte Zeit bewusst zuzuhören, dann lass ich die anderen Stimmen zu Wort kommen. Ich habe inzwischen viele hilfreiche innere Stimmen, die ich bewusst aufrufen kann (leider kommen Sie noch nicht immer von selbst hervor). Manchmal schicke ich Bernd auch in Urlaub. Wenigstens für ein paar Stunden klappt auch das schon.
Ich habe auch noch eine gute Methode für mich gefunden, mir in schlimmen Bernd-Zeiten zu helfen. Das ist ein bisschen peinlich – aber niemand muss es mitkriegen: Wenn Ich Musik höre, singe ich alle Liebeslieder bewusst von mir für mich selbst – so wie ich mir wünsche, dass sie für mich gesungen würden… Keine leichte Übung – aber sehr stärkend für die wohlwollenden inneren Stimmen.
Vielleicht mag mein Bernd auf diese Weise irgendwann nicht mehr mit denen im Außen reden, die mir nicht wohlgesonnen sind. Vielleicht mag er dann nur noch die mahnende Stimme in meinem inneren Team sein. Vielleicht lernt er konstruktive Kritik. Und dass er am Anfang immer sagen soll, dass er jetzt reden will, bevor er einfach loslegt…
Liebe Ida,
ganz vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Mir gefällt dein Ansatz sehr gut – ihn besser zu integrieren als ihm eine auf die Nuss zu geben 🙂
Ich hoffe, da komme ich auch noch hin… Lass uns daran arbeiten!
Fühl dich gedrückt!
Heidi
Liebe Heidi! Der Artikel ist wieder so zutreffend für meine Situation. Vielen Dank. Ich kenne diese negative innere Stimme. Nennen wir sie Ernst. Manchmal schaffe ich es ihn auf stumm zuschalten, durch meine Sicherheit und durch Zuspruch von aussen. Ich dachte es wird besser im Alter. Etwas ja.
Liebe Monika,
auf stumm kriegen wir die negativen Stimmen wohl nie. Aber wir lernen, immer besser mit ihnen umzugehen! Denn wir werden alte, weise Weiber mit immer lauter werdenden schönen Stimmen.
❤️
Liebe Grüße
Heidi
Hallo Heidi,
dachte meinen Bernd hätte ich mittlerweile ganz gut im Griff…seit 3 Tagen, nach Termin beim Gericht, beschäftigt er mich mal wieder ungemein.
Finde die Idee mit dem Aufschreiben klasse. Werde ich heute unbedingt ausprobieren…
Viele Grüße
Christiane