Warum nicht du bindungsintolerant bist, sondern dein toxischer Ex – und wie du das beweisen kannst

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Kennst du den beliebtesten Vorwurf – das Killerwort schlechthin – von toxischen Vätern an die Kindsmütter? „Die ist doch bindungsintolerant!“

Das heißt, der Mutter wird vorgeworfen, dass sie die Bindungen, die ihr Kind hat, nicht wertschätzt und / oder es ihm nicht ermöglicht, diese zu pflegen und zu leben.

Die Familiengerichte verstehen bei diesem Vorwurf normalerweise überhaupt keinen Spaß und müssen dem nachgehen, denn Bindungstoleranz dem Kind gegenüber ist ein ganz wesentlicher Faktor für das Kindeswohl und dessen gesunder psychischen Entwicklung.

Jetzt ist es aber bei schätzungsweise 99,9 % der Mütter in meiner Community eher umgekehrt der Fall – der toxische Ex unternimmt alles in seiner Macht Stehende, um dem Kind die Beziehung und Bindung zur Mutter zu vermiesen, zu verschlechtern oder gar zu verhindern.

Je nach Toxizitätslevel wird dieses Ziel mal mit weniger oder mit mehr Intensität verfolgt.

 

Wir haben es hier gleich mit zwei Faktoren, die den krankhaften Narzissten auszeichnen, zu tun:

1) der Projektion: also der Spiegelung der eigenen Unfähigkeit, starke Bindungen der Menschen zu akzeptieren, die man liebt – oder zumindest glaubt, man liebt sie – und

2) so lange Lügen zu erzählen, die einen selbst ins bessere Licht rücken und die Gegnerin diskreditieren, bis man sie selbst glaubt – und damit Dritten gegenüber noch überzeugender auftritt.

Eigentlich müsste es mittlerweile auch dem letzten Richter schon auffallen, wie oft das Klischee der bindungsintoleranten Mutter bedient wird, und dass dahinter auch eine Taktik der Väterlobby vermutet werden darf.

Allerdings, Sweetheart, kann ich dich schon wirklich sehr gut verstehen, dass du nicht gerade begeistert bist, wenn du dein Kleinkind in den Umgang geben musst, und du bereits ahnst, was dort passieren wird – nämlich alles, um dem Kind die anschließende Rückkehr zu dir zu vermiesen und die Zeit des Umgangs hauptsächlich dazu zu nutzen, dem Kind unwahre Glaubenssätze einzutrichtern.

Wenn du mir bereits eine Weile folgst, dann weißt du, dass du hier loslassen lernen musst.

Denn jegliche Anstrengung deinerseits, die Umgänge rein aus dieser Sorge heraus zu minimieren – und nicht, weil dein Ex ein Schlägertyp ist oder pädophile Neigungen hat – sind schwierig, und du wirst dich dann tatsächlich dem Vorwurf der Bindungsintoleranz stellen müssen.

Der Gedanke, der in der Regel dahinter steht: Du kannst nicht bestimmen und allein darüber entscheiden, welche Beziehungen dem Kind guttun und welche nicht.

Ein Kind muss in der Lage sein, selbst Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und damit eine Bindung einzugehen – wie intensiv, entscheidet das Kind selbst.

Jetzt kann ein kleines Kind sicherlich leichter manipuliert werden als ein größeres – obwohl es auch bei einem Teenager wieder leichter wird, da dieser dann eher auf Krawall und Auflösung von zu engen Bindungen geeicht ist.

Daher kann ich diese Sorge sowohl ums kleine wie auch ums größere Kind ganz besonders gut nachvollziehen und drück dich an dieser Stelle einmal ganz herzlich, meine Liebe!

 

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Weißt du dagegen, welches Alter beim Kind ganz besonders hervorsticht, wenn es um die innere Klarheit geht?

Die Fünfjährigen! Sie sind meine kleinen HeldInnen.

Ich bin jedes Mal ganz baff, wie klar die Kinder in dem Alter eine Situation zwischen den Eltern beurteilen und den Finger genau auf den wunden Punkt legen können! Ich erlebe solche Sternstunden, wenn ihre Mütter in meinem Club der mutigen Mütter  davon berichten, wenn die Kinder vom Richter angehört werden.

Ich vermute, es liegt hauptsächlich daran, dass sie noch nicht in der Schule sind (wo sie eher massiv von ihrer eigenen Intuition und Klarheit abgelenkt werden), aber bereits genügend Worte kennen, um sich differenziert auszudrücken.

Aber unabhängig von der mütterlichen Angst, dass ihr Kind massivst vom Vater in der Umgangszeit manipuliert werden wird, so ist in den meisten Fällen der große Wunsch da, dass die Kinder eine schöne, intensive Beziehung zu ihrem Vater aufbauen.

So war es jedenfalls bei mir damals nach der Trennung der Fall.

Ich wusste durchaus die Unterschiedlichkeit unserer beiden Erziehungsstile zu schätzen, wenn ich auch nicht alles gutheißen konnte – insbesondere nicht die Verantwortungslosigkeit, mit der mein Ex das Kind im Alltag „umsorgte“.

Aber gerade diese Sorglosigkeit tat unserem Kind sicherlich manchmal ganz gut – es wurde in die Luft geworfen und erlebte abenteuerliche Radtouren.

Unterm Strich war ich froh, dass sich mein Ex engagierte und tatsächlich auch Zeit mit dem Kind verbringen wollte. Und unser Sohn dort eine schöne Zeit hatte und noch hat.

Wenn du das aktuell noch nicht nachempfinden kannst, hab Geduld mit dir und glaube mir: Es ist viel, viel schlimmer für das Kind, wenn gar kein Vater da ist! (Nota bene: für das Kind!)

Und da wir unsere Kinder über alles lieben, bricht es uns einfach das Herz, wenn wir unser Kind unglücklich sehen.

Jetzt weißt du bestimmt, wie du dich am besten verhältst – wenn du mir bereits eine Weile folgst oder im Club der mutigen Mütter bist, dann erzähle ich dir hier nämlich nix Neues:

 

Das sind die goldenen Regeln als Mutter

  1. Du sprichst nie schlecht über den Kindsvater im Beisein deines Kindes – auch nicht im Nebenzimmer oder beim Telefonieren mit deiner Freundin oder deiner Familie, was es eventuell doch mitbekommen könnte.
  2. Du wünschst deinem Kind ein tolles Wochenende und freust dich bei seinen anschließenden Erzählungen darüber, dass es schöne Sachen erlebt hat.
  3. Du ermöglichst die Umgangswochen(enden) und stellst von deiner Seite alle Sachen zur Verfügung, die dein Kind braucht, damit es ein schönes Wochenende dort hat (Kuscheltiere, Lieblingsklamotten, Schulzeug etc.pp).
  4. Dein Kind ist nicht der Emailersatz zwischen dir und dem Ex und klärt nicht die Austauschwochenenden oder die Ferien.
  5. Dein Kind kann jederzeit seinen Papa anrufen, wenn es das möchte. Genau so, wie das Kind andere Menschen, die ihm wichtig sind, anrufen und kontaktieren kann, wenn es das möchte (z.B. deine Mutter, die Schwester des Ex, den Schulkameraden…)
  6. Du kontrollierst nicht, wen dein Kind beim Ex trifft und hältst dich mit Bewertungen dieser Personen vor dem Kind bitte zurück.

Wenn du dich daran hältst, wird dein Kind immer Orientierung haben, wo du stehst. Wird es dann vom Richter gefragt und ehrlich antworten, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

 

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Aber was, wenn der toxische Ex alles unternimmt, damit das Kind an der Beziehung zu dir zweifelt?

Je mehr Fokus du auf diese Sorge legst, umso größer wird sie – und umso mehr arbeitest du dann auch selbst in die Gegenrichtung, was die Regeln von oben angeht.

Und das ist nie gut!

Mach dir kurze Notizen, falls du aktuell mit ihm vor Gericht stehst, wenn der Ex regelmäßig das Kuscheltier wegnimmt oder das Armband, was das Kind im Umgang bei ihm stärken soll.

Schreibe dir auf, wenn das Kind erzählt, dass es dich in seiner größten Not nicht anrufen durfte – es das aber bei dir tun darf, wenn es das Verlangen hätte, den Papa anzurufen oder per Facetime zu sehen.

Wenn du dann bei Gericht angehört wirst, kannst du die Lebensrealität des Kindes im Umgang beschreiben, ohne dass du das Wort „bindungsintolerant“ auch nur erwähnen musst.

Erfahrene Richter und Richterinnen werden sich dann schnell ein akkurates Bild darüber machen können, wer wirklich bindungsintolerant ist.

Übrigens: Wenn du dich gerade auf deine nächste Verhandlung bei Gericht vorbereiten musst, dann überlege dir unbedingt, Court Royal zu buchen. Bereite dich bestmöglich vor, damit du ruhig und souverän dem Gericht zeigen kannst, wer der Elternteil ist, der wirklich die Interessen des Kindes verfolgt und nicht seine eigenen!

Wie ist deine Erfahrung mit dem Killerargument der Bindungsintoleranz, Sweetheart? Hast du selbst positive Erfahrungen gemacht, indem du den Vorwurf aushebeln konntest? Du würdest damit vielen anderen Müttern mit einem toxischen Ex Mut und Zuversicht schenken – vielen lieben Dank!

 

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