Musst du vor Gericht perfekt sein?

Meine Liebe, mal ganz ehrlich: Hattest du nicht auch schon diesen Gedanken – oder wenigstens einen ähnlichen?
„Ich muss vor Gericht besonders professionell und fehlerfrei auftreten, sonst verliere ich mein Kind.“
Oder:
„Wenn ich mir nur genug Mühe gebe und mich kooperativ zeige, dann wird das Gericht erkennen, dass ich der bessere Elternteil bin.“
Klingt im ersten Moment ganz logisch, oder? Aber dieser Gedanke kann dich – bei aller guten Absicht – in eine Falle führen. In eine Falle, die dich schwächt, anstatt dich zu stärken.
In diesem Blogartikel möchte ich dich da rausholen. Ich zeige dir,
- woher dieser Perfektionsdrang kommt,
- warum er dir gerade im Gerichtssaal schadet,
- was stattdessen wirklich zählt,
- und wie du dich darauf vorbereiten kannst – ohne dich zu verstellen.
Warum wir glauben, perfekt sein zu müssen
Es beginnt nicht erst im Gerichtssaal. Der Wunsch, alles richtig zu machen, wird uns früh eingeimpft – in der Familie, in der Schule, im Beruf.
Vor allem wir Frauen – wir lernen sehr früh: „Sei brav. Sei ordentlich. Gib dein Bestes. Und mach bloß keine Fehler.“
Wir kriegen Lob, wenn wir fleißig sind, mitdenken und vor allem brav funktionieren.
Und dann – schwupp – sind wir in einer toxischen Beziehung gelandet. Mit einem Mann, der dieses Muster bis zur Perfektion für sich nutzt.
Denn in einer toxischen Beziehung bist du immer falsch:
Zu emotional oder zu kalt.
Zu bestimmend oder zu unsicher.
Zu laut oder zu leise.
Zu streng oder zu nachgiebig.
Egal was du tust – es ist nie genug. Nie gut genug und niemals richtig.
Und das prägt. Selbst nach der Trennung läuft dieses Muster weiter – nur dass du jetzt im Gerichtssaal stehst. Und denkst, du müsstest endlich alles richtig machen, damit dir jemand glaubt. Damit man dir zutraut, dein Kind zu schützen.
Aber genau hier liegt der Denkfehler.
Der Gerichtssaal ist kein Theater – und du bist keine Schauspielerin
Viele Mütter, die ich begleite, sagen nach der ersten Verhandlung:
„Ich hab mich so angestrengt, alles richtig zu sagen. Ich wollte stark sein. Aber mein Ex kam viel besser an!“
Das ist die eigentliche Tragik.
Denn während du dich abrackerst, alles zu kontrollieren – deine Körpersprache, deine Stimme, deine Wortwahl –, sitzt dein Ex ganz entspannt da. Lässig. Charmant. Scheinbar souverän. Der große Papa, der ja nur das Beste fürs Kind will.
Und du? Du wirkst angespannt, kontrolliert, verkopft. Weil du eben versuchst, perfekt zu sein.
Aber Perfektion wirkt immer künstlich. Und Authentizität schlägt Künstlichkeit. Immer.
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Was RichterInnen wirklich wollen
Die Richterin oder der Richter in deinem Verfahren ist kein Filmkritiker. Sie oder er sitzt nicht da und verteilt Punkte für deinen Auftritt.
Aber – und das ist wichtig – sie oder er hat ein sehr feines Gespür dafür, ob jemand echt ist oder nicht.
Da spielt ganz viel auf nonverbaler Ebene mit: Körpersprache, Mimik, Tonfall, Nervosität, und ja, auch Selbstwert.
Wenn du dich selbst verleugnest, um perfekt zu erscheinen, dann spürt man das. Es wird nicht bewusst wahrgenommen – aber es erzeugt ein komisches Gefühl. Etwas stimmt nicht. Und in einem Umfeld, das ohnehin von Misstrauen geprägt ist, wie das Familiengericht nun mal ist, ist das gefährlich.
Deshalb ist es so viel wirkungsvoller, wenn du bei dir bleibst. Wenn du deine Wahrheit sprichst. Wenn du authentisch bist – mit Ecken, mit Emotionen, mit deiner ganzen Weiblichkeit.
Fehler machen? Ja logo!
Ich weiß, das klingt jetzt völlig kontraintuitiv.
Aber schau mal:
Du DARFST Fehler machen.
Du MUSST nicht perfekt sein.
Du BIST genug – auch wenn du mal ins Stocken kommst. Auch wenn du mal weinst. Auch wenn du mal den Faden verlierst.
Was zählt, ist, wie du dich wieder sammelst. Wie du dich selbst wieder in deine Mitte bringst. Wie du zu deiner Klarheit findest – auch wenn du kurz aus dem Gleichgewicht geraten bist.
Denn genau das zeigt: Du bist präsent. Du bist verbunden mit dir.
Du bist echt.
Der toxische Ex als Entertainer – und wie du ihm nicht die Bühne überlässt
Dein Ex hat es gelernt, sich zu inszenieren. Er hat vielleicht sogar Spaß daran, dich zu triggern und aus der Fassung zu bringen – um danach selbst als der Vernünftige dazustehen.
Aber: Das funktioniert nur, wenn du mitspielst.
Wenn du mit dem Gedanken „Ich muss perfekt sein“ in den Saal gehst, bist du verwundbar. Dann trifft dich jede Spitze, jedes Augenrollen und natürlich auch jede Lüge.
Wenn du aber in deiner Mitte bleibst, wird seine Show durchschaubar – ja, vielleicht zuerst nur für dich. Aber das reicht, um dich zu erden. Dann bist du wie ein Fels in der Brandung – und das beeindruckt mehr als jeder perfekte Monolog.
Was du trainieren solltest – und was nicht
Bitte, meine Liebe, bereite dich nicht darauf vor, Textbausteine auswendig zu lernen.
Bereite dich innerlich vor, sprich emotional und energetisch.
Stell dir vor, du wärst ein Baum mit tiefen Wurzeln. Der Sturm mag kommen – aber du bleibst stehen. Du weißt, wer du bist. Du kennst deinen Wert. Und du verlierst nicht dein Gleichgewicht.
Dafür brauchst du Tools, die richtige Unterstützung und warmherzige Menschen, die dich daran erinnern, wenn du es selbst vergisst.
Mit meinem Gerichtsvorbereitungs-Onlinekurs Court Royal® hättest du schon einmal das perfekte Tool für deine Vorbereitung in deinem Köcher. Darin lernst du, wie du dich mental auf Verhandlungen, Anhörungen und auch auf den nächsten Besuch beim Jugendamt vorbereiten kannst – ohne dich zu verstellen.
Mit Court Royal® bekommst du Klarheit über deine Position und lernst, souverän und selbstbewusst vor Gericht aufzutreten.
Der nächste Schritt wäre dann, dem Club der mutigen Mütter beizutreten. Dort kannst du dann mit mir deine Argumentationskette aus dem Court Royal Programm trainieren und dir den letzten Feinschliff holen.
Und warmherzige Frauen findest du im Club zuhauf! Die Unterstützung dort ist unbeschreiblich wertvoll – damit du deine Familie und Freunde entlasten kannst.
Bist du schon Mitglied in meinem Club der mutigen Mütter?
Sei Teil einer exklusiven Gemeinschaft und lerne, die Wellen souverän zu nehmen, die der Ex immer wieder aufwirft.
Was du jetzt sofort tun kannst
Ein kleiner erster Schritt?
Schreib dir diesen Satz auf einen Zettel und häng ihn dir an den Spiegel:
„Ich muss nicht perfekt sein. Ich muss nur ich selbst sein.“
Und dann atme mal tief durch. Und noch einmal. Und noch einmal.
Du bist auf dem richtigen Weg, meine Liebe.
Bitte beachte, dass es in diesem Text um Impulse geht, die dir neue Perspektiven eröffnen sollen. Dein erster Ansprechpartner, was in deiner ganz individuellen Situation Sinn macht und Aussicht auf Erfolg im Familiengericht hat, ist dein Rechtsbeistand.
Wie ist das bei dir, meine Liebe?
Hast du dich schon einmal dabei ertappt, wie du krampfhaft versuchst, vor Gericht „gut“ zu wirken – obwohl du innerlich nur noch kämpfen willst oder weinen?
Teile gerne deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren. Du bist nicht allein – und jede Geschichte hilft auch anderen Mamas!
Mehr über mich
Ich bin Heidi Duda, Online-Coachin und Autorin, und ich begleite seit 2017 Mamas, die mit einem toxischen Ex-Partner Elternschaft leben müssen.
Meine Mission ist es, dich in deine Kraft zu bringen – damit du starke Kinder großziehen kannst.
👉 Folge mir auf YouTube und Instagram für weitere Impulse, Videos und echte Unterstützung.
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