Wie du dir am besten Hilfe und Unterstützung holst, wenn du eine böse Email vom Ex bekommst
„Kannst du dir das mal bitte durchlesen und mir sagen, was du davon hältst?“ Susanne, eine meiner Kundinnen, schickt mir eine Chatnachricht. Sie ist nicht die Erste, die meine Meinung zu einem bestimmten Clinch mit dem Ex sucht, und wird bestimmt auch nicht die letzte sein.
Wahrscheinlich hat der Ex und Vater ihrer Kinder wieder eine ungeheuerliche Ansage in einer Email gemacht. Vielleicht hat er ihr auch gedroht. Eventuell hat er eine Textnachricht geschickt, in der er ankündigt, dass er die Kinder jetzt dabehält, weil sie eine so unverantwortliche Mutter ist.
Natürlich weiß ich auch um die Verzweiflung, die einen überfällt, wenn man besonders heftige Aussagen lesen oder hören muss, die erstens überhaupt nicht stimmen, aber in der Regel immer eine ganz besonders sensible Achillesferse treffen:
- unsere Kinder;
- unsere Art, wie wir Mütter sind;
- was wir wahrscheinlich wieder falsch gemacht haben oder nicht zuletzt auch
- unser Selbstwertgefühl.
Es ist ja auch so perfide. Gerade mit einem Ex-Partner, der vermutlich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, fängt jede Mutter irgendwann einmal an, an ihrer eigenen Wahrnehmung der Situation zu zweifeln.
Sehe ich das wirklich so richtig?
Bin ich nicht wirklich selbst schuld?
Ist da nicht tatsächlich ein Fünkchen Wahrheit in seinem Vorwurf?
Schafft er es, mir die Kinder wegzunehmen?
Dann noch die entnervten Blicke im Jugendamt, wenn du etwas sagst um dich zu rechtfertigen – oder wenn die Stimme kippt. Oder deine eigene Mutter, die den Kopf schüttelt und immer meint: „Die armen Kinder! Jetzt rauft Euch doch mal zusammen – du bist schließlich auch kein Engel!“
Die Auswirkungen
Oh, wir sensiblen, empathischen Mütter zermartern uns eh‘ schon den Kopf mit unseren Schuldgefühlen!
Wenn uns dann eine solche Email oder Textnachricht unerwartet erreicht, sind wir erst einmal vollkommen verwirrt und unfähig, an etwas anderes zu denken.
Zum Beispiel, was wir noch dringend in dem Projekt für den Chef auf der Arbeit machen müssen.
Dass wir vorhatten, unserem Kind anders als sonst zu begegnen, wenn es uns ausgerechnet an dem gleichen Tag auf die Probe stellt – nämlich ganz verständnis- und liebevoll.
Oder uns einfach um irgendeinen wichtigen Vorsorgetermin beim Doc kümmern wollten.
Also wir sind in dem Moment komplett gefangen, wir reflektieren hin und her, und brauchen dringendst eine Meinung von außen, die uns bescheinigt: Du bist nicht schuld, alles gut!
Vielleicht kommt diese Aussage: Der Typ ist ein Spinner, so what. Lass dich nicht drauf ein und lass es deinen Anwalt regeln.
Oder die Meinung deiner allerbesten Freundin spiegelt eine Wut, die du selbst nicht mehr spüren kannst: Dem musst du gleich antworten! Was fällt dem denn ein? Schreib ihm gleich, dass du morgen zum Anwalt gehen wirst! Und wenn er das oder das macht, dann drohst du zurück!
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Das Problem, welches ich als dein Coach damit habe
Es zirkuliert mit dem Texten, Herumzeigen, Antworten, Zermartern eine Menge negativer Energie im Raum, die nicht nur deine Ressourcen bündelt und beschränkt, sondern auch die derjenigen, die du fragst.
Weil auch diese Frauen, sofern sie selbst davon betroffen waren, getriggert werden.
Und auch ich als dein Coach belastet diese Energie – schon allein weil ich mitfühle, wie kräftezehrend das alles für dich ist.
Was wir Mütter, die wir in einer Sorgerechtsgemeinschaft mit einem mutmaßlichen Narzissten stecken, uns unbedingt klar machen müssen:
Es ist unsere Entscheidung, wie wir mit solchen Nachrichten umgehen und der negativen Energie erlauben, sich weiter auszudehnen und zu verbreiten.
Das heißt nicht, dass du den Kram mit dir allein ausmachen musst. Aber die Details sind irrelevant.
Es ist für Außenstehende sowieso nicht nachvollziehbar, welches Detail jetzt in welchem Zusammenhang objektiv zu sehen ist.
Aus diesem Grund bitte ich Susanne, mir die Texte und Beispiele nicht zuzusenden.
Sondern besser eine konkrete Frage zu formulieren, die sie gerade umtreibt und die eher hilft, eine Lösung zu erarbeiten.
Also falls du das nächste Mal wieder eine schlimme Nachricht vom Ex erhältst, frage dich:
Ist das Thema der Nachricht ein rechtliches und muss geklärt werden, weil du dir da unsicher bist? Dann kommt das auf die Liste deiner Fragen für deine Anwältin.
Ist das Thema der Nachricht einfach nur eine Gemeinheit, und du fühlst dich verletzt, weil es genau deine Achillesferse trifft? Dann fragst du dich: Was ist daran ganz besonders schlimm für mich?
Oder: Wie verhindere ich, dass ich danach nur noch ein Gedankenkarussell im Kopf habe bzw. wie werde ich das wieder los?
In den sozialen Medien
Ganz besonders heftig finde ich es übrigens, wenn nicht ich als Coach direkt damit angesprochen werde, sondern gleich ein Post in den verschiedenen Müttergruppen aufgemacht wird und sich dann kollektiv entweder a) aufgeregt wird oder b) Mitleid bekundet wird.
Im besten Fall erhältst du eine Bestätigung, dass du auf der richtigen Seite stehst.
Im schlimmsten Fall wurde eine Frau in der Gruppe so getriggert, dass sie die Gruppe verlässt, weil es ihr nicht mehr gut geht. Vor allem, wenn sie die Reaktionen liest, die von manchen Kommentatorinnen abgegeben werden, die den Fall eher nüchtern betrachten oder überhaupt nicht nachvollziehen können.
Eine Bestätigung, dass du die Gute bist, ist vielleicht ganz nett zu wissen – bringt dich aber nicht einen Deut weiter in der Lösung deines Problems: Wie du dich am besten vor solchen aggressiven und verletzenden Attacken des Ex schützen kannst.
Mitleid hält dich außerdem klein und macht dich zum hilflosen Opfer.
Was du dagegen tun solltest
Wenn du merkst, dass dir die Nachricht vom Ex nicht mehr aus dem Kopf geht, dann bringen dich die Fragen von oben einfach weiter.
Am Ende überlegst du dir, wie du am besten agieren und Unterstützung finden kannst, ohne die negative Energie weiterzutragen oder gar zu vergrößern.
Somit könntest du wertvolle Hilfe in deiner Müttergruppe (zum Beispiel in meiner Facebook-Gruppe der Starken Single Mütter) erhalten, indem du schreiben könntest:
Habe schon wieder eine heftige Email vom Ex bekommen. Ich weiß vom Kopf her, dass er nicht recht hat, aber mein Gefühl erzählt mir etwas anderes, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Was macht Ihr, um das Gedankenkarussell zu beenden? Habt Ihr Tipps für mich, was ich tun soll?
Wichtig ist: Details spielen keine Rolle. Ja, es werden welche nachfragen, was genau los ist. Widerstehe der Versuchung, dich in Details zu verlieren.
Auch und vor allem zum Schutz anderer Mütter, die den Mist nicht auch noch lesen sollen.
Ja, das ist echt nicht einfach! Du wirst mit der Zeit auch sensibler, was deine Geschichten bei anderen auslösen. Allerdings: Du solltest dich auf keinen Fall ins Schneckenhaus zurückziehen und das Böse, was von oben auf dich herabprasselt, allein mit dir ausmachen.
Welche Möglichkeit es sonst noch gibt
Zweimal im Jahr startet meine kostenlose Ex-Loslass-Challenge, mit der ich dir u.a. auch einen tiefen Einblick in meine Programm-Inhalte von DEXKADIMA gebe. In fünf aufeinanderfolgenden Tagen konzentrieren wir uns in der Challenge nur darauf, welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um für dich persönliche Grenzen aufzustellen und dich zu schützen.
Und wie du dich am besten nach solchen Email-Attacken verhältst.
Du erhältst morgens eine Email von mir und wirst in einer separaten Facebook-Gruppe die Möglichkeit haben, dich mit anderen Müttern auszutauschen und Hilfe und Unterstützung zu erhalten.
Wenn du dich für meinen MutMach-Freitag registrierst, erfährst du automatisch vom nächsten Challenge-Start.
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Du hast es genau getroffen.
Unsere Narz-Exen treffen uns regelmäßig über unsere Kinder und über die Art, wie wir Mütter sind.
Ich merke schon lange, dass es nicht hilft, mit anderen, Nicht-Betroffenen über diese andauernden heftigen E-Mails zu reden. Es bringt einfach nichts, sie verstehen es nicht und es vergrößert nur das eigene Leid.
Danke dir für diesen guten Artikel.
Danke dir für deinen Kommentar, Sonnenschein <3