Wie wirst du deinen Ärger über den toxischen Ex nur los?

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Kennst du das? Dein Ex sagt ständig kurzfristig die Umgänge ab und will verschieben. Du kannst dich nie darauf verlassen, ob er auch wirklich am Freitagnachmittag um 17 Uhr auf der Matte steht oder dich um 16:45 Uhr anfunkt und absagt, weil ihm etwas dazwischen gekommen ist“. 

Als Konsequenz daraus modelst du deinen gesamten Alltag neu um – denn du willst (oder denkst du musst) ja kooperativ sein, gerade, wenn das Familiengericht winkt. 

Oder er kommt und hat den Kindersitz nicht dabei, weil er sich noch keinen geleistet hat (oder weil er schlichtweg einfach nicht an so etwas Profanes denkt). 

Oder er bringt die Klamotten des Kindes nach dem Umgang nicht vollständig zurück, so dass dir jetzt die einzige lange (oder kurze) Hose (oder Jacke) in deiner Umgangszeit fehlt. 

Oder du bekommst mit, wie er das System betrügt oder ausnutzt. In der Steuererklärung lügt oder bei seinem Vermögen, wenn es um die Unterhaltsberechnung geht 

Oder sich einmal hier und einmal dort unlautere Vorteile verschafft. 

Und du denkst dir: „Der kommt mit allem durch! Keiner sagt was! Der macht sich einen faulen Lenz / ein schönes Leben – und ich? Ich habe die Arbeit, den Stress, die Sorgen, und muss immer springen! Das ist so unfair!“ 

Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt. (Goethe) 

Vom Kopf her weißt du schon, dass du da „loslassen“ solltest, aber es regt dich immer noch wie Hölle auf, wenn er sich wieder etwas geleistet hat. 

Ob man da nicht etwas machen kann? 

Ihn gegebenenfalls anzeigen – auch anonym bei den Finanzbehörden? Oder mal Tacheles bei der nächsten Begegnung im Jugendamt oder bei der Erziehungsberatung reden, damit es auch andere mal mitbekommen, was er für ein gewissenloses A…. ist? 

Oh, du wünschst es dir so sehr, dass er mal einen auf den Deckel kriegt! Und zwar gehörig! 

In der Tat erlebt die eine oder andere Mutter unter meinen Kundinnen ein inneres Freudenfest, wenn der Richter mit der Hand auf den Tisch haut und dem toxischen Ex seine Grenzen aufzeigt.  

Ist aber nicht die Regel – denn meistens wird sich um Neutralität und Sachlichkeit bemüht, und die ganzen Aufreger im Alltag sind Nebenkriegsschauplätze, die im Gerichtssaal eher ungut ankommen, wenn du sie dort zum Thema machst. 

 

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Also – was tun? 

 

Sweetheart – selbst wenn du mit ein paar der obigen Beispiele Amok läufst und ihn mit Biegen und Brechen vorführen kannst – der Ärger ist ohne Frage in dir 

Seine Welt, seine Einstellung, sein Verhalten wirst du damit nicht verändern. 

Kriegt er wegen einer Sache einen auf den Deckel, kommt morgen die nächste.  

Garantiert. 

Und du drehst wieder am Rad. Schimpfst ihn in der Email, drohst, machst die Welle, willst ihn erziehen. 

Und hängst doch dabei ganz wunderbar an seinen Energie-Strippen. 

Er bekommt deine Energie und hat noch dabei seinen Spaß. Und macht einfach weiter mit dem, was Narzissten halt so machen. 

 

Wie du dich davon am besten lösen kannst 

 

Zuerst einmal bist du nicht die Rächerin der Nation und hast auch nicht die Rolle der Moralhüterin der Gesellschaft inne. 

Also der Gedanke „Der kommt einfach mit allem durch!“ ist nicht dein Business. Das ist die Angelegenheit der Gesellschaft, die dieses Verhalten toleriert oder eben nicht toleriert, wenn er es zu bunt treibt. 

Überlass das bitte aus gutem Grund den offiziellen Ordnungshütern. 

Denn wenn du dich da zu sehr reinsteigerst und deinem Ex gefällt das Spiel, dann kann er auch aufdrehen und noch echt viel miesere Geschichten lostreten. 

Am Ende weiß kein Mensch – erst recht nicht ein Richter – wer von Euch beiden der Empörteste ist. 

Du willst aber nicht die Empörte sein, sondern die ruhige, integre Mutter, mit der sich ein Richter gern unterhält, weil er spürt, dass du das Beste für dein Kind willst und nicht das Schlechteste für den Kindsvater, oder? 

Jeder Ärger, der in dir steckt, schadet dir, und nicht ihm. 

Mach dir das bitte immer wieder klar. Ärgerst du dich, dann schickst du nicht nur ihm ganz viele negative Vibes, sondern auch vor allem allen Menschen um dich herum. 

Dein Kind spürt das und reagiert entsprechend. 

Dein Chef und deine Kollegen spüren das und reagieren entsprechend, 

Dein Nachbar spürt das und reagiert entsprechend. 

Dein Kunde spürt das und reagiert entsprechend. 

Was glaubst du also, was in deinem Leben alles passiert, wenn du dich ständig über deinen toxischen Ex über Gebühr aufregst? 

Friede, Freude, Eierkuchen? Wohl kaum. 

Sweetheart, wenn du aktuell zutiefst unzufrieden mit deinem Leben bist und du vor lauter Ärger den ganzen Tag nur noch Rot siehst, musst du da anfangen. 

Denn das Rotsehen beschränkt sich dann nicht nur auf den Ex – es vergiftet kontinuierlich deinen gesamten Alltag. 

Aber denk nur nicht, dass du ihm dafür die Schuld geben kannst! 

 

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Er ist wie er ist. Er wird sich nicht verändern, nur weil du es so möchtest. 

 

Aber da du selbst ja keine narzisstische Persönlichkeitsstörung hast, hast du schließlich die mentalen Kapazitäten, dich aus diesem Kreislauf herauszupellen 

Der erste Schritt hierfür ist, dass du dir darüber klarwirst, welche Werte du hast – die dieser Mann und offensichtlich alle anderen Menschen, die dich gerade ärgern, nicht haben. 

Wenn dir also Ehrlichkeit extrem wichtig ist, dann wirst du dich maßlos darüber aufregen können, wenn der Ex eine Lüge nach der anderen auftischt und damit auch noch durchkommt! 

Wenn dir Zuverlässigkeit extrem wichtig ist, dann wird dich schnoddriger, gedankenloser Umgang mit Zeit und mit Dingen auf die Palme bringen können. 

Und wenn dir Sauberkeit sehr wichtig ist, dann regt es dich sehr wahrscheinlich echt auf, wenn er mit dreckigen Schuhen in deine Wohnung latscht, um dem Kind noch ein letztes Mal „Tschüss“ zu sagen. 

Bei mir ist es Rücksichtnahme – da fang ich beispielsweise an, wie ein Rohrspatz zu schimpfen, wenn ich rücksichtsloses Verhalten beobachte. 

Welche Werte sind es bei dir? 

Der nächste Schritt wäre dann, dass du dir, wann immer du eine Verletzung eines deiner wichtigsten Werte beobachtest – egal ob beim Ex oder bei irgendwem – dann denkst: 

„Das ist ja interessant. Dem ist Rücksichtnahme/Ehrlichkeit/Toleranz… offensichtlich nicht so wichtig wie mir.“ 

Und das dann mit einem Achselzucken stehen lässt. 

Ja, das kann man trainieren, Sweetie! 

Beobachten, Gefühl wahrnehmen, Abgrenzen und stehen lassen ist genau der Prozess, der dir dabei hilft, über kurz oder lang endlich vom Ärger im Alltag loslassen zu können. 

Was meinst du dazu? Steckst du noch mittendrin im Ärger des Alltags oder bist du da schon heraus? Kannst du dir vorstellen, dass du mit diesem mentalen Werkzeug weiterkommst? 

Probier es einfach mal aus und berichte danach in den Kommentaren. 🤗 

 

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