Kindergeburtstag, Einschulung, Kommunion und Co. – wie geht das mit einem toxischen Ex?
Sweetheart, wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du, dass du so wenig Kontakt wie nur irgendwie möglich zu deinem Ex-Partner haben solltest, sofern er toxisch ist.
Damit du dich selbst besser schützen kannst.
Du hast zwar – mindestens – ein Kind mit ihm, aber das berechtigt ihn nicht dazu, jetzt und für allezeit über dich verfügen zu können!
Du stellst sicher, dass er Zeit mit eurem Kind verbringen kann und das Kind auch möglichst gern und unbelastet von eurem Stress untereinander zum Vater geht.
Du ermöglichst mit deiner Haltung dem Kind gegenüber, das es eine sichere und gute Beziehung zum Vater aufbauen und halten kann, selbst wenn es zwischen euch Eltern gerade hoch hergeht.
Wenn du das im Hinterkopf behältst, dazu noch ruhig und gelassen bleibst und dich gesund abgrenzt, dann kannst du dir das Krönchen zurechtrücken und mit einigem Stolz von dir behaupten, dass du dein Ziel erreicht hast!
Denn mehr kannst du nicht tun, auch wenn Außenstehende meinen, du hättest dich doch bitte schön mehr zu bemühen.
Nee nee.
Wenn du diese ganz wesentliche, mentale Basis für dich aufgebaut hast, bist du schon sehr weit, meine Liebe!
Zusätzlich ist da ja schließlich noch der Alltag. Der bietet eh Übungsmöglichkeiten für diese neue Denkweise par excellence.
Ich habe dazu schon einige Blogartikel zu den unterschiedlichen Aspekten geschrieben, allen voran zur Parallelen Elternschaft. Im Gegensatz zur kooperativen Elternschaft, die nur mit einem nicht-toxischen Ex realisiert werden kann, hilft dir die parallele Elternschaft dabei, besser loslassen zu können von den Dingen, die du eh nicht beeinflussen oder gar kontrollieren kannst.
Und in diesem Artikel möchte ich mich mit dir über die ganz besonderen Bootcamp-Situationen in der parallelen Elternschaft mit dem toxischen Ex unterhalten:
Den ganz besonderen Festtagen fürs Kind.
Fangen wir beim einfachsten an:
Der Kindergeburtstag – mit oder ohne ihn?
Ich mach’s kurz: Natürlich ohne ihn.
Wenn dein Kind es sich auch sehnlichst wünscht – du darfst diese Grenze haben, vor allem, wenn es dir mit ihm aktuell sehr schlecht geht und er dich heftigst in Emails oder vor Gericht angeht.
Du brauchst meiner Meinung aber auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Denn wenn du in deiner Haltung klar bist, dann bedauerst du dein Kind auch nicht, sondern kannst dich mit ihm freuen, dass es – im Gegensatz der anderen Kita- und Klassenkameraden – immer zwei (!) Geburtstage feiern kann.
Das ist doch toll! Welches Kind hat das schon?
Daher mach dir auch keinen Kopf, wann die Geburtstagsfeier wo stattfinden wird. Je nachdem, wer an dem Tag Umgang hat, dort wird der Geburtstag auch gefeiert. Und du feierst dann halt nach, wenn es gerade an seinem Ehrentag beim Kindsvater weilt.
Und nein, du richtest nicht die Geburtstagsfeier für dein Kind bei ihm aus, aus Angst, er kriegt es nicht gebacken und das Kind ein Geburtstagstrauma fürs Leben, weil der Vater es verpeilt hat, eine schöne Feier auszurichten!
Sein Haus – seine Party. Seine Organisation. Seine Gäste. Seine Geschenke. Sein Ding!
Und du kannst es ja dann auf deiner Seite krachen lassen mit Motivtorte, liebevoller Deko und euren Lieblingsgästen, so dass du entspannt und selbst fröhlich bist.
Es ist deine Haltung, Sweetheart, die deinem Kind zeigt, ob das Leben so okay ist oder nicht!
Genauso verhält es sich mit Ostern und Weihnachten, logo. Es wird analog zu den Geburtstagen jeweils zwei Osternester und Bescherungen geben.
Boah. Dein Kind hat es wirklich gut! Was gibt es schöneres als eine entspannte Mami und gaaaaanz viele Geschenke?
So, das Thema hätten wir damit abgehakt. Simpel, oder?
Lass uns mal weitergehen ins nächsthöhere Level.
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Die Einschulung
Ja, damit wird es schon haariger, ich geb’s ja zu.
Zu dem Zeitpunkt, als mein eigener Sohn eingeschult wurde, hatten wir uns vermeintlich auf einer guten Basis zusammengefunden, und die Einschulung fand zusammen mit meinen Eltern und der Schwiegermutter statt – was ich heute nicht mehr tun würde.
Da es aber damals ging und ich im Glauben war, dass wir das Schlimmste bereits hinter uns hatten, war meine innere Haltung und Stimmung natürlich auch eine andere, und deshalb war es insgesamt ein schöner Tag für unseren Sohn.
Denk bitte nicht, dass du lediglich die Zähne zusammenbeißen musst und du deinem Kind diesen Gefallen tun kannst.
Es wird spüren, wenn du eigentlich unter großem emotionalen Stress stehst, weil du mit dem toxischen Kindsvater an einem Tisch sitzen und so tust musst, als ob ihr eine heile Familie wärt. Denn so sieht es dann ja für Außenstehende aus.
Und das ist nicht integer. Dein Selbst spürt es. Du strahlst es entsprechend aus mit Unsicherheit und einer niedrigen Frequenz, die auch dein Kind erspüren wird.
Was spricht denn dagegen, den Tag aufzuteilen?
Zur Einschulung in der Aula seid Ihr beide vor Ort mit ausreichender Entfernung zueinander.
Während das Kind dann die erste Schulstunde hat, geht jeder seiner Wege. Mittags gehst entweder du oder dein Ex mit dem Kind ins Restaurant zum Feiern, danach wird getauscht, und abends beim anderen Elternteil weitergefeiert.
Ist doch auch ok, oder?
Jeder hat dann genau die Leute um sich herum, die zu einem passen und mit denen man sich wohlfühlt.
Daraus ergibt sich eine gelöste, schöne Stimmung, die deinem Kind in sehr guter Erinnerung bleiben wird.
Übrigens kann ich mich selbst nur schwach an den ersten Schultag erinnern – an das gesellige Beisammensein danach überhaupt nicht mehr.
Also mach dir bitte keinen Kopf.
Es gibt noch so viele schöne Tage und Erlebnisse mit deinem Kind!
Diese Meilensteine sind unbenommen wichtig, aber noch viel wichtiger ist eure Bindung. Ein einzelner Tag ist ein Hühnerschiss in seiner Kindheit, mit der dein Kind als Erwachsener deine starke Haltung innerhalb dieser schwierigen Elternkonstellation verinnerlicht haben wird!
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Kommunion und Konfirmation
Sofern dein Kind getauft ist, dann steht nach der Einschulung die Kommunion als nächstes Fest an. Auch hier würde ich analog zur Einschulung vorgehen: Genügend Abstand in der Kirche vorsehen, anschließend Aufteilung der Aktivitäten in zwei Tagesabschnitte.
Du kannst die Erwartungshaltung deines Kindes auch hier ganz klar und integer steuern.
Schwieriger dürfte es wohl werden, den Kindsvater zu einer Einigung, was den Tag angeht, zu bewegen. Solltest du gerade im Rechtsstreit zum Umgang mit ihm stehen, dann kannst du dieses Thema am besten gleich mitverhandeln lassen. Was abgehakt ist, ist abgehakt.
Bei der Konfirmation dagegen ist das Kind schon 14 und wird nicht mehr gemeinsame Feiern verlangen, beziehungsweise kannst du mehr Einsicht erwarten.
Je älter das Kind, umso einfacher wird es für dich. Du wirst dich leichter aus den vorgegebenen gesellschaftlichen Verpflichtungen herausziehen und Grenzen aufstellen können.
Vorausgesetzt natürlich, dass du dir deiner Grenzen auch bewusst bist! ?
Interessant wird es dann wieder, wenn dein Kind selbst heiratet oder das erste Enkelchen geboren wird und es euch beide zur Hochzeit und Taufe einlädt.
Glaube nur nicht, dass dir nach dem 18. Geburtstag deines Kindes dein toxischer Ex automatisch egal sein wird!
Dein „Egalitätslevel“ hat nämlich null und nada mit dem Alter deines Kindes oder dem gemeinsamen Sorgerecht zu tun!
Dein Ex ist dir erst dann egal, wenn du dir selbst nicht mehr egal bist. Wenn du dir selbst zu deinen Glaubenssätzen über dich und ihn klargeworden bist und dich davon losgelöst hast, es allen immer recht machen zu müssen.
Dann lebt es sich ganz unbeschwert – und eine Hochzeitseinladung deines Kindes wird dich einfach nur noch freuen, weil dein Ex dann einer von vielen Hochzeitsgästen sein wird.
Du musst ja schließlich auch nicht mit jedem Gast auf der Hochzeit einen Schnack halten!
Wie sieht es bei dir aus, Sweetie? Wie hast du die Einschulung oder Kommunion organisiert und erlebt? Hast du Tipps für die anderen Mütter? Dann teile sie doch bitte unten in den Kommentaren mit den anderen Müttern.
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Geburtstage werden bisher immer nach dem Wunsch des Kindes gefeiert. Sie ist 8 und hat den ersten Geburtstag nach der Trennung (4) noch beim kV mit ihren alten Freunden feiern wollen. Und auch hier. Orga also er dort, ich hier. Mittlerweile möchte sie hier mit ihren Freunden feiern. Langweiliges Kaffeetrinken mit Oma/Opa vom Ex…
Die große ist getauft und auch für die kleine (Trennung in der 6.ssw) waren Eig Paten ausgesucht und eine Einigung zur Taufe da. Aber nach Verzögerungstaktiken (Corona und co) meinte er dann nachdem ich mit damit abgefunden hatte ihn einzuladen und an einem neutralem Ort zu feiern, dass er die kleine (3) erst taufen lassen will, wenn sie es selbst bewusst äußern kann. Tatsächlich war alles für die Taufe schon geplant, eingeladen und 2 Wochen vorher hat er sich dann offiziell per Mail bei der superintendantur beschwert🤦🏽♀️
Also gab es nur eine Segnung und ich war dann konsequent und sagte ihm er könne gern in den godi kommen aber eibe „tauffeier“ wird es nicht geben.
Er wer nicht im godi obwohl er der kleinen gesagt hatte er würde „mal schauen“ und die Segens Feier machten wir gemütlich allein.
Geburtstage werden in den Familien doppelt gefeiert, und der Kindergeburtstag wird von dem ausgerichtet, der am nächsten freien Wochenende den Umgang hat….gab es aber auch schon doppelt, weil der Papa glänzen wollte (ist voll nach Hinten losgegangen für ihn weil er einfach null Erfahrung damit hatte) Konfirmation haben wir tatsächlich alle zusammen gefeiert, weil das zeitlich aufteilen echt schwierig geworden wäre…..ich hab zwar alles allein gemanagt, er hat sich aber immerhin an den Kosten beteiligt (nachdem ich ihm gesagt hab, es wäre mir egal, aber ich würd’s der Tochter natürlich nicht verschweigen ob er sich beteiligt….und das hätte ja seine Superpapa-Selbstdarstelling ins Wanken gebracht 😅 jetzt liegt erstmal nix mehr an (in dem Alter gibt’s keine Kindergeburtstage mehr 🤣) und ich bin froh und stolz, dass so mit Anstand gemeistert zu haben….nur Mut, ihr schafft das und es wird leichter, auch wenn es nie aufhört….GLG
Schwierige Situationen. Wir haben meistens zusammengefeiert und es ging irgendwie. Manchmal war es sogar entspannt bei den Geburtstagen.
Bei der Konfirmation hat sich mein Kind gewünscht, dass wir zusammen essen gehen, was für mich ziemlich unentspannt war, aber ich habe mir gesagt, dass mein Kind an diesem Tag die Hauptperson ist und nicht ich… so habe ich mir nichts anmerken lassen. So würde ich es auch bei der Hochzeit und Geburt eines Kindes handhaben wollen, trotz dieser Erfahrung.