So bleibst du klar, wenn er vorm Kind schlecht über dich spricht

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Ich lehne mich mal jetzt ein bissel aus dem Fenster, aber ich wette, jede Mutter mit einem toxischen Ex bekommt irgendwann einmal über das Kind mit, dass der Kindsvater sich nicht scheut, dem Kind seine Ablehnung dir gegenüber kundzutun, dich abzuwerten und auch versucht, das Band zwischen dir und dem Kind zu zerstören. Und nicht wenige Mütter erleben das sogar live bei der Übergabe an der Tür.

Wir Mütter fassen uns dann an den Kopf: Wie kann er nur? Ist ihm nicht klar, was er dem Kind damit antut?

Und gerade, wenn du dich sehr bemühst, dem Kind gegenüber möglichst neutral zu bleiben, wenn es um den Vater geht – weil du zum anderen die Ratschläge diverser Elternberater im Ohr hast – so wiegt das doppelt schwer, wenn du dagegen mitbekommst, wie er über dich herzieht und kein Blatt vor dem Mund nimmt. Wozu dann noch sich zurückhalten? Muss das Kind dann nicht auch deine Version kennen, um verstehen zu können?

Aber genau darin liegt eine große Gefahr für dich, es ihm gleichzutun.

Es gilt, so zu handeln und zu sprechen, wie es für das Kind am besten ist. Da du nicht kontrollieren kannst, was dein toxischer Ex sagt oder tut, kannst du dich nur auf dich selbst konzentrieren. Gerade, wenn er unreif und wie ein kleiner, unreifer Vierjähriger mit den Füßen aufstapft und seiner Wut über dich freie Bahn lässt, musst du umso ruhiger und liebevoller in Gegenwart des Kindes bleiben.

Krankhafte Narzissten sind in einem emotionalen Reifegrad eines vier- bis fünfjährigen Kindes gefangen. Daher wundere dich nicht, wenn sich viele Trotzanfälle deines Kindergartenkindes wie das Gehabe deines Ex an deiner Haustür bei der Übergabe ähneln. Und mach dir keine Sorgen, dass dein Kind so toxisch wie der Ex werden wird, wenn es diese Verhaltensweisen zeigt! Es ist gerade ein Zeichen von Normalität, wenn es durch diese emotionalen Wutwellen geht, damit es reifen kann. Der Narzisst ist hingegen auf dieser Stufe hängengeblieben.

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Allerdings stehst du somit immer noch vor dem Problem:

 

Wie damit umgehen, wenn der erwachsene 45-Jährige die Wut- und Hasstirade über dich vor dem Kind loslässt?

 

Ist das Kind noch klein und im Kindergarten, kann es mit seinen Sprüchen eher wenig anfangen. Kinder in dem Alter nehmen in erster Linie die Energie wahr, die sie beim Elternteil erleben. Die sehr negative, niedrige Energie des hasserfüllten und beschämenden Vaters kann nicht eingeordnet werden, vor allem nicht, wenn es sich bei dir wohl und gehalten fühlt und du Ruhe und Sicherheit ausstrahlst sowie echte Freude und Spaß und Spiel. Das Kind spürt, dass das, was der Vater sagt, nicht stimmt, und kann es nur noch nicht klar formulieren, weil ihm die Worte dazu noch fehlen.

Daher: Je kleiner das Kind, desto souverän-liebevoller kannst du mit dieser Situation umgehen. Du konzentrierst dich dann voll auf das Band zwischen dir und dem Kind, welches seit Geburt zwischen euch gewoben wurde. Du musst nichts mit ihm „besprechen“, musst dich nicht rechtfertigen oder dir Sorgen machen. Kümmere dich in dem Fall zuerst darum, was die Hass- und Abwerte-Sprüche in deiner Gegenwart mit dir machen. 

Wie gesagt: Dein Kind nimmt in erster Linie die Energie der Elternteile wahr. Seine Antennen dafür sind noch nicht durch die Erwartungshaltung der Erwachsenen „verschmutzt“. Welche Energie soll es denn danach von dir wahrnehmen? Die der Sorge und der Angst, des Schreckens oder gar der Wut?

Natürlich nicht. Deine Aufgabe nach so einer hässlichen Szene ist es, schnell tief einzuatmen, dich zu erden, auf dein Kind zu schauen und ihm einen liebevollen Blick zuwerfen. „Alles in Ordnung, mein Kind – ich bin sicher.“ soll dieser Blick signalisieren. Vertraue darauf, dass diese Nachricht dein Kind telepathisch erreicht, wenn du es wirklich in dem Moment denkst.®Das hört sich einfacher an als es ist. Schließlich musst du den Überraschungsmoment auch erst einmal verdauen. Auf der anderen Seite kennst du deinen wütenden Pappenheimer auf der anderen Seite der Elternschaft bereits, also kannst du dich mental vor der Kindübergabe auf eine ähnliche Szene vorbereiten.

 

Was du tun kannst, bevor du die Tür öffnest (Kind kommt zu dir zurück)

 

  1. Du sagst dir diese Intention: „Ich bleibe im Angesicht des Sturms ruhig und souverän. Nichts, von dem, was er sagt, hat mit mir zu tun – er meint damit sich selbst.“
  2. Atme ein paar Mal tief ein und aus: 5 Zähler durch die Nase ein, kurz halten, 7 Zähler aus dem Mund ausatmen. Gute Luft und Sauerstoff tief in den Bauch rein, und danach alles Schlechte und Verbrauchte wieder loslassen. Hilft!
  3. In der offenen Tür, ankere deine Beine hüftbreit und spüre den Boden. „Ich stehe fest und stabil.“
  4. Guck nur das Kind an, begrüße es herzlich. Fängt dein Ex an mit der Lamentiererei, quittiere das mit einem beiläufigen „Aha.“ oder „Hmm.“ Dann darf das Kind sich verabschieden, geht über die Schwelle, du verabschiedest dich auch und machst die Tür zügig zu. Klappe zu, Affe tot. Gib deinem Ex keinen Raum, um loszulegen. Gerade wenn er in der Vergangenheit die Chance genutzt hat, um dir lang und breit dein Fehlverhalten zu erklären, wird es höchste Zeit, die Übergabe so zügig wie möglich über die Bühne zu bringen. Das wird ihm nicht gefallen, aber das ist sein Problem. Das Ziel ist, diese Auseinandersetzungen nicht mehr vor dem Kind zu haben, sondern zur Not nur noch schriftlich, und das auch nur per Email, nicht per Whatsapp® und erst recht nicht am Telefon. Ja, Email wird dann auch anstrengend, aber dafür gibt es dann wieder andere Lösungsstrategien, mit denen du die damit verbundenen Emotionen bewältigen lernen kannst.
  5.  

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Die Strategie, wenn er das kleine Kind abholt, ist ähnlich:

 

Wenn er das Kind abholt

 

  1. Sorge dafür, dass das Kind dann schon fertig angezogen ist. Auch hier gilt: Zügige Kindübergabe durchführen!
  2. Dein Kind soll verinnerlichen, dass du dich für es freust, wenn es ein lustiges und schönes Wochenende bei seinem Papa verbringt. Denn genau das solltest du dir tatsächlich wünschen, damit dein Mutterherz Ruhe findet und sich keine Sorgen macht! Dein Kind soll sich auf den Papa freuen dürfen – egal, wie toxisch er im Verhalten dir gegenüber ist. Das ist eine Haltung, meine Liebe, die dein Kind spüren wird, und das gilt über das Kindergartenalter hinaus. Das ist die beste Impfung gegen die Hass-Viren des Vaters!

     

 

Wenn das Kind älter ist

 

Schwieriger wird es für uns Mütter, wenn die Kinder in den Loyalitätskonflikt geraten. Dies geschieht meistens um den 9. oder 10. Geburtstag herum, wenn der Gerechtigkeitssinn erwacht und der Vater gerne vorrechnet, wie ungerecht doch die ganze Umgangs- und Unterhaltssituation für ihn ist. Dann ist es gut möglich, dass das Kind auf dich zukommt und Rechenschaft verlangt darüber, was der Vater ihm erzählt hat. 

Widerstehe unbedingt dem Drang, dem Kind alles lang und breit zu erklären, es würde damit hoffnungslos überfordert werden. Wir Erwachsenen verstehen es ja selbst oft kaum!

Geht es um irgendwelche Lügen, frag das Kind schlichtweg zurück: „Glaubst du das wirklich?“ und halte liebevollen Blickkontakt. Auch ein „Nein, das stimmt nicht, aber ich kläre das mit dem Papa selbst, mach dir keine Sorgen.“

Du tust das dann auch tatsächlich – schriftlich per Email. Achte aber unbedingt darauf, dass deine Emails keine aufgewühlten, negativen Emotionen verbalisieren! Du musst damit rechnen, dass er die Emails dem Kind zeigen oder vorlesen wird.

 

Letztlich geht es immer darum, in der eigenen Wahrheit zu bleiben. Wenn dein Kind noch zu klein ist und sich darum eigentlich keinen Kopf machen sollte – und es wird vom Kindsvater als Messenger benutzt – dann erkläre genau das: „Das ist nicht deine Aufgabe, Liebes – ich kläre das mit dem Papa separat.“

Ist das Kind reif für die Frage, ist es auch reif für die Antwort. Widerstehe dem Drang, dem Kind etwas erklären zu wollen, worum es gar nicht gebeten hat!

Deine Haltung ist in diesem Thema maximal entscheidend. Eine Haltung der Angst um den Sympathieverlust deines Kindes wird dein Kind spüren und überfordern. Eine innere Haltung der Ruhe, der Souveränität und des Wissens um den eigenen Selbst-Wert (!) hingegen vermittelt Sicherheit und kann durchaus die wichtigen Gedanken beim Heranwachsenden auslösen: „Hmmm. Die Mutter ist ruhig und verbreitet eine gute Stimmung und viel Liebe. Irgendwas stimmt auf der anderen Seite nicht, denn die ganzen anderen Sprüche fühlen sich nicht gut an.“

Welche Erfahrungen hast du eigentlich mit diesem Thema bereits gemacht? Und wie hast du das Problem für dich und dein Kind gelöst? Antworte gern unten in den Kommentaren. Herzlichen Dank!

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