Wenn dein manipuliertes Kind schon wie der Ex redet

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Das kennst du sicherlich auch schon, oder? Dein Kind ist dir gegenüber aufmüpfig und lässt einen Satz los, der eins a aus dem Mund des toxischen Kindsvaters kommen könnte.

Du bist dann wahrscheinlich erst einmal geschockt und fühlst dich vielleicht auch getriggert, vor allem, wenn dein Kind mit diesem Satz eine emotionale Erpressung verknüpft, die du nur allzu gut von früher in Erinnerung hast.

Ich möchte dabei gar nicht mal ausschließen, dass ein hochtoxischer, narzisstisch-gestörter Kindsvater dem Kind Sätze immer wieder vorsagt, von denen er weiß, dass sie dich triggern.

Er kennt deine Achillesferse einfach zu gut, und wenn du auch nicht mehr in seinem Haushalt lebst und er dich nicht mehr persönlich drangsalieren kann, so dürfte ein besonders krankhafter Typus das Kind als Energie-Messenger benutzen.

Trotzdem muss es nicht so sein.

Das Kind kann auch einfach die Sätze an dich weitergeben, die es selbst vom Ex immer wieder hört und die nicht dir, sondern dem Kind gelten.

Also wenn der Kindsvater die gleichen Methoden des emotionalen Missbrauchs am Kind anwendet, die er schon bei dir angewendet hatte.

Eigentlich ist das auch nachvollziehbar und irgendwie auf perfide Weise logisch.

 

Ein Symptom für Narzissmus ist die fehlende Selbstreflektion

 

Wenn ein Mensch immer wieder in der Kommunikation und in seinen Handlungen andere abwertet und niedermacht und sich dabei aber für unfehlbar hält – wie soll da eine Veränderung möglich sein, selbst wenn jede Beziehung daran zerbricht?

Daher muss es sich hier nicht um ein bewusstes Verhalten des Ex handeln, sondern „lediglich“ um sein ganz individuelles, narzisstisches Muster.

Ein Kind ist wie ein Schwamm.

Es beobachtet euch beide und lernt dabei, vor allem zuerst durch Nachahmung.

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Daher lass uns bitte zuerst einmal diesen Aspekt abhaken:

 

Alles normal mit deinem Kind, wenn es einen Spruch oder eine Intention raushaut, die dich an den toxischen Ex erinnert.

Die erstmalige Nachahmung wird wiederholt, wenn sie von einem erfolgreichen Ergebnis gekrönt wurde, und damit trainiert.

Die Bahnen im Gehirn werden verknüpft, bis es keine bewusste Handlung mehr ist, sondern vollautomatisiert und unbewusst vonstatten geht.

Es ist sogar seine Aufgabe als Kind, immer wieder seine Grenzen zu finden und auszuloten.

Das macht jedes Kind, egal ob manipuliert oder nicht.

Es hat halt mit dem toxischen Kindsvater ein Vorbild vor Augen, welches ihm ein anderes Portfolio an Ideen an die Hand gibt, als die liebevolleren Ideen eines empathischen und zugewandten Elternteils.

Aber ausprobiert werden muss es!

Ein Kind – davon bin ich überzeugt – geht da noch wertfrei ans Ausprobieren. Vor allem die jüngeren Kinder, die noch nicht so wirklich einen Bezug zu „richtig“ und „falsch“ haben, was die Kommunikation angeht.

Bei den Teenagern sieht die Sache schon noch etwas anders aus – da darf man durchaus vermuten, dass das Kind seine Grenzen ausloten will, indem es bewusst wehtun will.

Vielleicht, um den eigenen Schmerz weiterzugeben, den es selbst durch den KV erfahren hat.

 

Bei Teenagern kommt aber noch ein wichtiger Aspekt hinzu:

 

Die Aufgabe der Pubertät liegt darin, sich von der engen Bindung zu den Eltern mehr und mehr zu lösen und eigenständig zu werden.

Je enger die Bindung, umso heftiger muss der Loslöseprozess sein – abhängig vom jeweiligen Temperament des Kindes.

Und was bietet sich da besser an, als den toxischen Kindsvater als Mittel zum Zweck zu benutzen, um sich von der liebevollen Mutter zu lösen?

 

Jetzt kommst du ins Spiel

 

Oder besser gesagt: dein Verhalten.

So, wie du auf die ersten Grenzen-Test-Versuche reagierst, setzt du das Verhalten deines Kindes für die Zukunft aufs Gleis.

Welches Verhalten darf es bei dir trainieren, Sweetheart?

Spoiler: Ein emotionales Ausrasten hilft schon mal nicht.

Gut möglich, dass es genau diese Reaktion provozieren wollte – dann wäre das ein „Erfolg“.

Wenn du merkst, dass dein Kind narzisstische Methoden bei dir anwendet, dann reagierst du am besten genauso darauf, wie man immer auf narzisstische Methoden reagieren sollte:

Als grauer Stein.

Unbeteiligt.

Keine Emotion abgebend.

Aha.“

Hmmm.“

So siehst du das also.“

Verstehe.“

Mach dich langweilig.

 

Will es dich erpressen, dann bleibe fest in deiner Haltung und gib nicht nach

 

Du weißt ja: Erpressung hört niemals auf.

Du tust deinem Kind keinen Gefallen, wenn du immer nachgibst und dich erpressen lässt. Es verliert dann womöglich die Achtung vor dir und erlebt sich selbst als übermächtig.

Damit setzt du es dann wirklich aufs Gleis in die falsche Richtung!

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Spätestens jetzt merkst du: Es geht ums Grenzen setzen

 

Erlaubst du dir denn schon, Grenzen aufstellen zu dürfen? Nicht nur deinem toxischen Ex gegenüber, sondern auch deinem Kind?

Hast du dir schon klargemacht, dass Grenzen setzen nichts damit zu tun hat, keine Liebe mehr für diese Person zu haben?

Sondern ganz im Gegenteil ein Beweis für deine Liebe zum Kind ist?

Dabei ist natürlich deine Haltung entscheidend.

Reagierst du verletzt und hilflos, schreist deine Grenze heraus und agierst, als ob der toxische Ex vor dir steht und dir den Satz um die Ohren haut und nicht dein Kind, dann zeigt dir das viel mehr, dass du daran selbst noch zu arbeiten hast.

In dem Fall guck dir den Satz oder den Trigger genauer an.

Welchen Glaubenssatz über dich selbst bedient er gerade?

Kennst du deine Glaubenssätze, dann kannst du trainieren, souveräner mit toxischen Sätzen, die genau diese Glaubenssätze bedienen, umzugehen und den Trigger mit der Zeit immer unbedeutender werden zu lassen.

Bis du nur noch über den Versuch milde lächelst und mit den Schultern zuckst.

 

Dein Kind liebt dich und weiß, dass es bei dir immer sicher und geschützt ist

 

Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass es genau den gleichen Satz gegenüber dem Kindsvater loslassen würde?

Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass es es wagen würde, den toxischen Ex zu erpressen?

Genau aus diesem Grund lotet es seine Möglichkeiten bei dir aus. Um zu lernen.

Du bist immer die anderen 50% der Elternschaft.

Dein toxisch-manipulativer Ex ist das eine Vorbild – und du das andere.

Anstelle mit deinem kompletten Fokus auf das Verhalten und die Manipulation des Ex abzuzielen, erreichst du viel, viel mehr auch für dein Kind, wenn du daran arbeitest, dass die Trigger nicht mehr den Stöpsel ziehen können.

Wenn du dich auf deine Vorbildfunktion konzentrierst.

Du kannst das übrigens formidabel im Club der mutigen Mütter trainieren. Dort führe ich dich anhand von aufeinander abgestimmten Checklisten durch deine Transformation.

Innerhalb des Clubs gibt es auch ein sehr schönes, ultimativ passendes Interview mit Manuela Festl – einer Spezialistin in der Kommunikation mit Kindern – in welchem wir uns genau zu diesem Thema intensiv ausgetauscht haben.

Lass mich und die anderen Mamas gerne unten in den Kommentaren wissen, welche Erfahrungen du mit narzisstischem Verhalten deines Kindes gemacht und wie du es gelöst hast.

Hast du bereits ältere Kinder, die einmal eine solche Phase hatten und die sich dank deiner Intervention zu resilienten, empathischen jungen Erwachsenen entwickelt haben, freue ich mich ebenso über deine Notiz! Danke schön!

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